Bronze-Tafel am Narrenbrunnen verschwunden

Eine Meldung erschütterte die Schramberger Narrenwelt: Die Bronzetafel am Narrenbrunnen ist verschwunden. Ein Bild vom Fleck, an dem sie einstens klebte, kursiert im Internet und erreicht schließlich mit der Bemerkung „was man so alles gebrauchen kann“ auf dem Redaktionsbildschirm.

Schramberg. Eine Rücksprache beim Ehrenzunftmeister Hubert Dold fördert allerlei Fakten zum Narrenbrunnen und zur Tafel zu Tage. Die Narrenzunft hatte den Brunnen 1997 der Stadt Schramberg geschenkt. „Dazu gibt’s eine Schenkungsurkunde vom18. Januar 1997“, so Dold. Die Schenkung sei unter anderem erfolgt, weil die Narrenzunft nicht die Haftung für etwaige Unfälle übernehmen konnte. Finanziert hatte die Zunft den ungewöhnlichen Brunnen aber über Spenden. „Das ist Kunst, und darüber kann man sich streiten“, findet Dold.

Erich Hauser hat mitentschieden

Damals sei eine Jury mit der Auswahl des Brunnens betraut gewesen. Unter anderem der berühmte Bildhauer Erich Hauser, aber auch der damalige Stadtbaumeister Oskar Stern und er als Zunftmeister hätten der Jury angehört.  Nachdem die Wahl auf den Entwurf von Wendelin Matt gefallen sei, habe ihm Erich Hauser gesagt: „Hättet Ihr einen anderen genommen, wär ich nicht mitgegangen“, erzählt Dold.

Über die verschwundene Tafel sind wir beide empört. Wegen so wenig Materialwert so einen Schaden anrichten – und das kurz vor der Fasnet. Wir schütteln die Köpfe.

Lieber noch mal selbst gucken

Das Bild, das mir jemand geschickt hat, gefällt mir nicht recht. Ich radle geschwind zum Narrenbrunnen, um ein besseres Foto zu machen. Und siehe da: Die Tafel ist da. Kein leerer Fleck.

Anruf im Rathaus, was ist passiert? Fünf Minuten später klärt ein grinsender Stadtsprecher Hannes Herrmann mich auf: „Der Bauhof hat die Tafel abgemacht, weil sie ‚bissle krumm‘ war.“ Vielleicht sei ein Auto dagegen gefahren. „Im Bauhof haben die Mitarbeiter die Tafel dann wieder grad geklopft und schließlich am Narrenbrunnen befestigt.“

Die glückselige Fasnet ist gerettet. Ein dreifaches Narri-Narro auf den Bauhof.