Hanselschlag für 30 neue Kleidle

Narrenzunft Schramberg traf sich in der Braustube

Genagelt voll war am Montagabend die Braustube Schraivogel, heute „Zorbas“. Die Narrenzunft hatte zum Hanselschlag geladen. 30 neue Kleidle gab es zu begutachten, ein paar weniger als im Vorjahr.

Schramberg. In der Wirtstube warteten die ganz kleinen, kleinen und großen Kleidlesträger erwartungsvoll, teilweise auch sehr nervös auf ihren großen Auftritt vor den Elfern und Obernarren.

Derweil stimmte Zunftmeister Tobias Dold seine Elferräte und die Obernarren ein auf eine friedliche und fröhliche Fasnetszeit.

Tobse Dold (links). Foto: him

Ehrenzunftmeister Hubert Dold ließ ein dreifaches Narri-Narro auf den „wundervollen Zunftball“ vom Samstag rufen.

„Fünf Minuten vor der Zeit…“

Angesichts der großen Zahl zu begutachtenden Kleidle entschloss sich der Zunftmeister, fünf Minuten vor der Zeit zu starten, ein Obernarr und ein Elfer fanden das nicht so witzig, erschienen sie doch pünktlich und kamen doch zu spät.

Die zwei pünktlichen Zuspätkommer. Zum Schutz vor unberechtigtem Spott ihrer Kollegen haben wir die beiden unkenntlich gemacht. Foto: him

Traditionelle Zeremonie

Zunftmeister-Stellvertreter Udo Neudeck führt den ersten „Bruele“ ins Nebenzimmer, das „Enkele eines bekannten Narren. Dort begutachteten Obernarren und Elferräte das Kleidle. Nach einem Drehen und Wenden, einem Heulversuch spricht Zunftmeister Dold den erlösenden Satz: „…der Bruele  Nummer eins ist würdig, der Hanselgilde der Narrenzunft Schramberg anzugehören.“ Dazu erhoben sich wie es Brauch ist, alle Obernarren und Elfer. Neudeck geleitet danach den kleinen Kandidaten zur Tür und holt den Narro Nummer 2 herein.

Ein junger Narro wird begutachtet. foto: him

Da diese merkwürdigen Männer in ihren roten Mänteln und komischen Kappen trotz ausgesuchter Freundlichkeit auf die Narrenknirpse doch eher bedrohlich wirken, darf die ein oder andere Mama mit ins Nebenzimmer.

Mütterliche Unterstützung war gefragt. Foto: him

Insgesamt 37 neue Kleidle waren angemeldet und die Zunftoberen begutachteten alle, die gekommen waren: „Das hochnotpeinliche Narrengericht ist versammelt….“

Manche kommen von weither

15 Bach-Na-Fahrer und vier Bruele, sieben Hansel und vier Narro werden als neue Kleidlesträger den Hanselsprung in diesem Jahr bereichern. Erstaunlicherweise sind gar nicht alle „echte“ Schramberger. Einige kommen aus dem Umland: Hardt, St. Georgen, Königsfeld, Alpirsbach, Eschbronn oder Aichhalden. Aber auch aus weit entfernten Orten wie Aalen, Bietigheim- Bissingen, Bad Liebenzell oder Wörthsee in Oberbayern, ja sogar aus dem niedersächsischen Flecken Nörten-Hardenberg stammen die neuen Kleidlesträger.

Einer von 14 neuen Bach-na-Fahrern. Foto: him

Neben diesen neuen Kleidlesträgern bekam auch das Hanselgilde-Urgestein Kurt Rapp einen Schlag ab. Er wurde zum Obernarren geschlagen. (Wir werden noch berichten.) (Unsere ursprünglich hier veröffentlichten Zahlen stammten aus einer ersten Liste, nun haben wir die endgültigen Zahlen zugespielt bekommen und nach unten korrigiert. Narri – Narro!)




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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