Don-Bosco-Kindergarten startklar
Nach Kostensteigerung und Bauverzögerung geht es jetzt los
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Noch steht ein Bagger vor der Tür, noch werkeln die Handwerker im Inneren. Doch viele Spielsachen und Ordner, Musikinstrumente und Sportgeräte stapeln sich schon im neuen Don-Bosco Kindergarten: Anfang März geht es los.
Schramberg. Bei einem Termin für Gemeinderäte und die Presse hat die Stadtverwaltung den von Kalliopi Gkeka vom Büro Kamm Architekten in Stuttgart entworfenen Kindergartenneubau vorgestellt. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr erklärte, dass zum Kindergarten auch ein Familienzentrum gehört. Kindergartenleiterin Manuela Hug lobt, dass das Familienzentrum „unabhängig von der Kita betreten werden kann.“
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Familienzentrum
Hier gibt es Möglichkeiten für Eltern, sich beraten zu lassen, es ist aber auch ein Raum für kleinere Veranstaltungen vorhanden. „Damit möchten wir in der Talstadt, in der viele Familien und Kinder in nicht einfachen Lebenssituationen sind, positiv präventiv wirken“, so Eisenlohr.
Der Neubau ist der erste Teil des zukünftigen Schulcampus an der Graf-von-Bissingen Straße.
Der alte Kindergarten war nicht mehr tragbar
Mit dem Neubau kann die Stadt den alten Kindergarten aufgeben. Der Brandschutz, die Fluchtwege und die Heizung hätten nicht mehr den heutigen Ansprüchen entsprochen. Der Bau sei zu klein geworden, wie Eisenlohr erklärte. Nun biete der Kindergarten Platz für 107 Kinder, davon 97 Kinder ab zwei Jahre und eine Krippengruppe mit zehn Kindern. Der bisherige Kindergarten hatte lediglich Platz für 81 Kinder.
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Neben einer Mensa mit eigener Küche wird es auch großzügigere Räume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben.
Wie der Schulcampus-Hauptbau ist der neue Kindergarten „fast komplett in ökologischer Holzbauweise hergestellt“, berichtete Eisenlohr. Nur die Fundamente, die Bodenplatte und das Fluchttreppenhaus bestünden aus Beton.
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Architekt Stefan Kamm ergänzte, man habe innen und außen größtenteils Weißtanne verwendet. „Das Ergebnis ist ein angenehmes und gesundes Raumklima.“
Moderne Heizung
Joachim Moosmann, der vor Ort das Projekt für die Stadt betreut hat, berichtete, wie perfekt die Technik geplant sei. Eine Wärmepumpe im Gebäude sorge über die Fußbodenheizung sowohl für Wärme als auch für Kühlung an heißen Sommertagen. Betrieben wird die Anlage über Photovoltaik-Zellen auf dem Dach.
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Leitungen für eine zukünftige zentrale Wärmeversorgung seien bereits verlegt, versicherte Eisenlohr. Sie bedauerte, dass die Außenanlagen „noch eine Baustelle sind“. Da aber der alte Kindergarten einen sehr schönen Außenbereich habe, sei das zu verschmerzen.
Gebäudemanager Moosmann lobte die Architektin und die Bauleiterin. Es sei sehr gut geplant worden. Er ist überzeugt, der Bau werde einen Architekturpreis gewinnen: „Vom Konzept und von der Ausführung her ist es preiswürdig.“
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Moosmann hatte die Aufgabe der Baubetreuung vor etwa einem Jahr übernommen. Es hat unheimlich Spaß gemacht.“ Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Bauleiterin Franca Poos vom Büro Kamm sei „perfekt“. Kurz vor dem Pressetermin hatten die beiden noch drei Bauabnahmen erledigt.
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Kostenexplosion und schlechte Fenster
Bei all dem Lob sollen die großen Probleme nicht vergessen oder verschwiegen werden. Die Kosten waren explodiert. Statt der ursprünglich veranschlagten 5,8 Millionen Euro, wird das Gebäude nun wahrscheinlich 8,9 Millionen Euro kosten.
Gründe waren die allgemeine Baukonjunktur. Die Zimmerarbeiten hatte die Stadt drei Mal ausschreiben müssen. Hinzu kam die Corona-Pandemie mit Lieferengpässen, so Kamm. Hinzu kam der Ukraine-Krieg, der die Inflation befeuert hat. Schließlich war ein Fensterbaubetrieb insolvent gegangen. Die gelieferten Fenster passten teilweise nicht.
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Zum Glück seien zwei heimische Betriebe eingesprungen. Die Schreinerei Moosmann aus Tennenbronn und die Schreinerei-Fensterbau Firma Broghammer aus Waldmössingen hatten die Arbeiten übernommen. „Dennoch haben wir ein Jahr verloren“, so Kamm. Die Kosten seien um 450.000 Euro gestiegen.
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Diplomatie
Mit viel Diplomatie und gutem Zureden hat Bauleiterin Poos die Baufirmen dazu gebracht, trotz des durcheinander geratenen Bauzeitenplans ihre Verträge zu erfüllen. Nach dem ersten Spatenstich im Mai 2022 wollte man eigentlich Ende 2023 eröffnen. Nun ist es März 2025 geworden.
Heute war Architekt Kamm sehr zufrieden: „Das Gebäude ist wunderschön geworden.“ Es sei funktional, und dank der Holzbauweise nachhaltig, wirtschaftlich, robust und langlebig. Ein großes Lob gab es für die Handwerker vor Ort. Aber auch die Stadtverwaltung bekam ein Lob. Die Zusammenarbeit mit der Baurechtsbehörde sei sehr gut gelaufen. „Das erleben wir nicht überall“, so Kamm.
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Nun hofft er, dass es auch mit dem Hauptprojekt, dem Schulcampus, bald losgehen wird.
Info: Am Samstag, 5. Juli, wird die Stadt die Kita mit einem großen Tag der offenen Tür offiziell einweihen.