Heute wird in Rottweil ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Eine monatelange Wahlkampfphase, die zeitweise Blüten trieb, endet damit. Die NRWZ hat in diesem Beitrag die Fakten und die Gerüchte zusammengetragen. Um ihn nun, zum Start des zweiten Wahlgangs, ein letztes Mal zu aktualisieren.
Der Kindergarten ist aus. Jetzt wird’s ernst.
Letztes Update Sonntag, 16. Oktober, 8 Uhr: Heute wird Rottweils neuer Oberbürgermeister gewählt. Das steht fest: Aus dem heutigen Wahlgang wird ein Sieger hervorgehen. Entweder Dr. Christian Ruf, Stimmensieger aus der ersten Runde, oder Simon Busch, der knapp dahinter landete, wird er heißen. Kandidat Nummer drei, Joachim Bloch, vervollständigt das Teilnehmerfeld ohne Titelaussichten.
Damit ist der“Kindergarten„, wie die Leserbriefschreiber Arved Sassnick und Rasmus Reinhardt nannten, was selbst ernannte Wahlkämpfer am Ende mit ihren Leserbriefen anzettelten, zu Ende. Aus. Damit ist der Kampf zweier Lager, zwischen denen sich ein immer tieferer Graben aufgetan hat, ebenfalls beendet. Jetzt noch eine letzte Wahlhandlung der Bürgerinnen und Bürger – und Rottweil kann nach vorn blicken.
Daher: Gehen Sie heute wählen. Denn jetzt wird’s ernst, jetzt gilt’s.
Alle Informationen zum zweiten Wahlgang, der heute von 8 bis 18 Uhr dauert, hat die Stadtverwaltung hier zusammengestellt.
Wir von der NRWZ werden heute Nachmittag wieder in die Wahlberichterstattung einsteigen.
Simon Busch setzt auf Sieg
Update Dienstag, 11. Oktober, 22 Uhr: Simon Busch wäre im Januar frei. Es ist eine unschuldige kleine Stellenanzeige, die an diesem späten Dienstagabend in der Facebook-Timeline erscheint. Die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen habe zum 1. Januar 2023 die Funktion der Geschäftsführung neu zu besetzen. Für Rottweiler Bürgerinnen und Bürger ist das aber besonders interessant: Denn aktuell hat diese Position der OB-Kandidat Simon Busch inne. Damit ist offiziell, was Busch der NRWZ vor ein paar Tagen schon verriet: Er hat gekündigt. Er will im Januar frei sein für ein mögliches Amt als Oberbürgermeister von Rottweil. Er will nicht, dass ihm eine lange Kündigungsfrist im Wege steht. Er will offenbar auch nicht, dass das Amtszimmer des OBs im Alten Rathaus zu lange leer steht. Bekanntlich wird Ralf Broß, amtierender Oberbürgermeister von Rottweil, ab November neues Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg. Und ist dann weg.
In Buschs Worten, er reagiert noch an diesem späten Dienstagabend auf eine Nachricht der NRWZ: „Der Vorstand der Bundesakademie hat die Stelle neu ausgeschrieben, da ich meinen Arbeitsvertrag im September gekündigt habe. Ich möchte damit sicherstellen, dass es im Falle eines Wahlerfolgs keine lange Übergangsphase gibt.“
Und wenn es Busch am kommenden Sonntag, im zweiten Wahlgang, nicht schaffen würde? „Ich kämpfe dafür, Oberbürgermeister von Rottweil zu werden. Es gibt keinen Plan B.“
Podiumsdiskussion abgesagt
Update Montag, 10. Oktober, 16.55 Uhr: Es hat nicht sollen sein. Das Bürgerforum Perspektiven Rottweil sagt die für Dienstag, 11. Oktober 2022, geplante Podiumsdiskussion mit den OB-Kandidaten ab. „Nachdem die OB-Kandidaten Simon Busch (rund 38 Prozent im ersten Wahlgang) und Joachim Bloch (etwa 5 Prozent) abgesagt haben, hat sich der Vorstand und Beirat darauf verständigt, die Podiumsdiskussion nicht mit dem OB-Kandidaten Dr. Ruf (ca. 40 Prozent der Stimmen) allein durchzuführen“, so Henry Rauner, Erster Sprecher des Bürgerforums Perspektiven Rottweil. Das Bürgerforum bedauert laut einer Pressemitteilung sehr, dass damit den Bürgerinnen und Bürgern keine weitere Möglichkeit gegeben werden kann, im Dialog zwischen den Kandidaten jeweils noch besser herauszufinden, wo die Unterschiede liegen. Da der Ausgang des ersten Wahlgangs zeige, dass es im zweiten um eine Wahl zwischen Busch und Ruf gehen werde, habe das Bürgerforum mehrfach versucht, Busch doch noch ins Boot zu holen und bis kurz vor Schluss noch auf seine Zusage gehofft. Dass sich der Kandidat Busch dadurch unter Druck gesetzt gefühlt habe und die Neutralität des Bürgerforums anzweifelte, hätten Vorstand und Beirat wiederum mit großer Verwunderung wahrgenommen, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Bürgerforum Perspektiven Rottweil habe schon viele Projekte der Stadt begleitet und dabei Pro-/Kontra-Dokumente als Markenzeichen entwickelt. Die Vielzahl der Perspektiven ist dem Bürgerforum nach eigenen Angaben wichtig, da sie die Stadtentwicklung bereichere. Im Vorstand und Beirat des Bürgerforums säßen engagierte Menschen verschiedenster Art und Profession vereint, die gemeinsam demokratisch über alle Aktivitäten entscheiden würden. Jeder Bürger und jede Bürgerin sei eingeladen, mitzumachen und sich an der Stadtentwicklung zu beteiligen. So bittet das Bürgerforum auch die gesamte wahlberechtigte Bevölkerung an der Abstimmung am Sonntag, 16. Oktober, teilzunehmen.
Rauner, Bloch, Busch – Ablauf geklärt. Und was die Kandidaten zu Podiumsdiskussionen sagen.
Update Samstag, 8. Oktober, 17.45 Uhr: Es lichtet und verdichtet sich. Was sich lichtet: Wie der Ablauf rund um die Podiumsdiskussion des Bürgerforums (siehe unten) gewesen ist. Und welche Gründe dazu führen, dass wohl nur Dr. Christian Ruf teilnehmen kann. Und wird. So hatte Veranstalter Henry Rauner noch am 5. Oktober der NRWZ berichtet, Kandidat Joachim Bloch habe sich „noch gar nicht gemeldet“. Das haben wir berichtet. Nun konnte Bloch nachweisen: Einen Tag später, am 6. Oktober, hat er sich bei Rauner gemeldet und seine Teilnahme an der für den kommenden Dienstag geplanten Podiumsdiskussion nicht versichern zu können. Denn er habe „nachmittags in München einen Gerichtstermin wahrzunehmen“, so Bloch an Rauner und nun auch gegenüber der NRWZ. Seinen „Bemühungen in den letzten Tagen, den Gerichtstermin kurzfristig auf den Vormittag verlegen zu lassen, wurde heute eine Absage erteilt“, teilte er nach eigenen Angaben am 6. Oktober mit. Er könne München am 11.10.2022 folglich erst so gegen 17 Uhr, möglicherweise auch erst später verlassen. „Es wird mir daher – auch bei bester Straßenverkehrslage – leider nicht gelingen, die Podiumsdiskussion rechtzeitig zu erreichen. Es tut mir leid, an der Podiumsdiskussion nicht teilnehmen zu können. Ich bitte Sie höflichst, mich an der Podiumsdiskussion zu entschuldigen und den Grund meiner Verhinderung mitzuteilen.“ Das wird Rauner sicherlich tun. Gegenüber der NRWZ hat er die Reaktion Blochs bislang nicht erklärt.
Klar ist aber auch nun, warum Henry Rauner der von Kandidat Simon Busch als Ausweichtermin vorgeschlagene 14. Oktober nicht passt. Denn dann ist der Festsaal des AMGs, wo die Diskussion stattfinden soll, belegt – mit der Aufführung eines Musikals, an dem Rauner selbst mitwirkt.
Was sich verdichtet: Dass an der weiterhin für 11. Oktober geplanten Podiumsdiskussion nur Dr. Christian Ruf wird teilnehmen können. Denn Busch bleibt dabei: Er sei beruflich verhindert und könne nicht kommen, wie er der NRWZ am Samstagmorgen noch einmal erklärte.
Was ins Reich der Gerüchte gehören wird, ist die Geschichte, dass es sich bei dem Angriff Rauners auf Busch wegen abgesagter Teilnahme an der Diskussion um ein abgekartetes Spiel handeln könnte. Weil Rauner doch Volksbank-Chef ist und weil Kandidat Ruf deren Aufsichtsratsvorsitzender ist. In der Stadt ist man sich einig: Das könne kein Beweggrund sein. Rauner tue standardmäßig, was er wolle und was er für richtig halte.
Was Bloch bei einer Podiumsdiskussion sagen würde
Dass es überhaupt nun noch knapp vor dem zweiten Wahlgang zu solchen Verwicklungen kommt, liegt wohl vor allem daran, dass es in den vergangenen Wochen nur genau eine Podiumsdiskussion gegeben hat, nämlich auf Einladung der Jusos beim Stadtjugendring (siehe „Kein Kandidatengrill“). Und eben die offizielle Kandidatenvorstellung der Stadt, bei der die Kandidaten aber nur reden und antworten, nicht diskutieren durften.
Bloch, der Mann von der AfD, hätte sich eine solche Diskussion gewünscht. Von den Jusos war er nicht eingeladen worden. Er schreibt jetzt, er lege großen Wert auf die Teilnahme (etwa an der Veranstaltung des Bürgerforums) und versuche noch einmal alles, um an der Podiumsdiskussion teilnehmen zu können. Mir ist wichtig, dass Tacheles gesprochen wird und den Menschen keine Luftschlösser verkauft werden. Wir stehen vor der größten Krise in der Nachkriegszeit. Auf die Kommunen kommen gewaltige Mehrbelastungen zu. Ich habe derzeit 2-3 Insolvenzfälle in der Woche. Vor der Ampelkoalition hatte ich die genannte Anzahl im Jahr. Der Mittelstand wird durch diese Politik zugrunde gerichtet. Fehlende Steuereinnahmen und geringere Steuerzuweisungen aus Stuttgart verschärfen selbstverständlich auch die Haushaltssituation in den Kommunen. Meine Argumentation ginge jedenfalls auch in diese Richtung. Jede Form der künftigen Stadtentwicklung kann nur unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit ausgesprochen werden.“
Was Dr. Christian Ruf über Podiumsdiskussionen sagt
Dr. Christian Ruf erklärt auf Nachfrage der NRWZ, er hätte sich sehr gefreut, wenn es noch eine Podiumsdiskussion gegeben hätte. Das sei en „guter Rahmen“, um Argumente auszutauschen und die Kandidaten auch in einer Diskussion zu erleben. Es habe ihm bei den Jusos „total Spaß gemacht“. Man könne an so einem Abend „mehr in die Tiefe gehen.“ Leider sei vor dem Bürgerforum und nach den Jusos offenbar niemand auf die Idee gekommen.
Und was Simon Busch sagt
„Generell halte ich Podiumsdiskussionen für eine gute Möglichkeit, um sich ein umfassendes Bild über die Kandidaten, ihre Inhalte, Persönlichkeiten und ihre Kommunikation bilden zu können“, sagt Busch. Und: „Die Jusos haben beim Stadtjugendring eine solche Diskussion veranstaltet. Es wäre schön gewesen, wenn es im Vorfeld der Wahl mit allen vier Kandidaten mehrere solcher Möglichkeiten gegeben hätte.“ Er ergänzt: „Dass mir eine Teilnahme an der geplanten Podiumsdiskussion des Bürgerforums am vorgesehenen Termin berufsbedingt nicht möglich ist, ist schade. Darüber wusste das Bürgerforum aber vor der öffentlichen Bekanntgabe der Veranstaltung Bescheid. Es wäre besser, wenn es nun in der letzten Wahlkampfwoche wieder fair zugeht. Ich werde bis zum Wahlsonntag alles geben, um möglichst viele Rottweilerinnen und Rottweiler von meinen Ideen und mir zu überzeugen.“
Videobotschaften von Dr. Christian Ruf und Simon Busch
Update Samstag, 8. Oktober, 11.45 Uhr: Die beiden Kandidaten wenden sich in Videobotschaften an die Wählerinnen und Wähler. Dr. Christian Ruf schreibt dazu etwa: „Bewährtes weiterzuentwickeln und Neues zu gestalten, darauf freue ich mich. Ich habe einige meiner konkreten Ideen und Ziele für Rottweil in einem Video zusammengefasst. In den kommenden Tagen werde ich weitere Einblicke mit konkreten Konzepten vorstellen. DANKE für EUER Feedback und alle Unterstützung.“
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Mehr InformationenUnd Simon Busch wirbt: „Am 16. Oktober frischen Wind für Rottweil wählen: Meine sieben Schwerpunkte #wirfürrottweil„
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Bürgerstiftung und Busch – da brodelt’s
Update Freitag, 7. Oktober, 8.55 Uhr: Gut eine Woche vor dem zweiten, dem entscheidenden Wahltag könnte die Nachrichtenlage nicht langweiliger sein. Wären da nicht die Bürgerstiftung Rottweil und ein sich deutlich abzeichnender heftiger Konflikt mit dem Kandidaten Simon Busch. So möchte das Bürgerforum Perspektiven Rottweil eine Podiumsdiskussion unter den verbliebenen drei Kandidaten Dr. Christian Ruf, Joachim Bloch und Simon Busch veranstalten. Um „eine neutrale Plattform bieten, um die vielfältigen Ideen und Kenntnisse der breiten Bevölkerung in Rottweil zu nutzen und die wichtigen Themen der zukünftigen Stadtentwicklung zu diskutieren und voranzubringen“, wie es in der Ankündigung heißt. Denn das Forum sehe sich „dabei als Impulsgeber, Sparringpartner und Koordinator zwischen interessierten, engagierten Bürgern und der Stadtverwaltung.“
Termin ist Dienstag, 11. Oktober 2022, im Festsaal der Gymnasien (AMG), Bismarckstr. 2, Rottweil. Beginn wird um 18.30 Uhr sein, Einlass eine halbe Stunde früher.
Lustig: Nach aktuellem Stand könnte seitens der Kandidaten nur Dr. Ruf auf dem Podium sitzen. Er hat zugesagt, erklären Veranstalter und das Management hinter dem Kandidaten übereinstimmend. Joachim Bloch, der Mann von der AfD, habe sich auf die Einladung hin nicht gemeldet, so Henry Rauner, der Volksbank-Chef, der zugleich Vorsitzender des Bürgerforums ist, zur NRWZ.
Und Simon Busch: Kann „leider aus beruflichen Gründen so kurzfristig nicht an der Veranstaltung des Bürgerforums teilnehmen“, wie er der NRWZ antwortet. Busch, der Geschäftsführer der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen ist, arbeitet nach dem ersten Wahlgang wieder und hat einen beruflichen Termin. Am Dienstag, 11. Oktober, habe er einen geschäftlichen Termin in Trossingen, an dem er zwingend teilnehmen müsse, hat er Rauner nach dessen Aussage beschieden. Und den 14. Oktober angeboten. Dies ist dem Bürgerforums-Chef wiederum zu knapp vor der Wahl zwei Tage später, „viel zu spät“, wie er der NRWZ erklärt. Und Busch müsse unbedingt teilnehmen, denn ein Abend mit maximal zwei Kandidaten sei „sicherlich nicht so erhellend“, so Rauner. Er lässt durchblicken, dass er nicht glaubt, dass dessen Termin wirklich in den Abend hinein dauert.
Mittlerweile ist Rauner ziemlich angefressen. An dem Dienstagstermin will er unbedingt festhalten. Immerhin sei Busch Mitglied des Bürgerforums, erklärt er der NRWZ. Und die angebliche Kurzfristigkeit könne man als relativ wahrnehmen. Ein Angebot, den Dienstagstermin später zu beginnen, habe Busch (bisher) nicht angenommen, da sein Termin auch länger als 19 Uhr gehen könne. „Eine Verlegung auf Montag war nicht möglich, da ein Vereinstermin mit irgendeinem Verein (?) ihm wichtiger ist als eine Podiumsdiskussion beim Bürgerforum zur OB-Wahl“, so Rauner weiter.
Und Buschs Angebot, die Podiumsdiskussion auf Freitag zu verschieben „ist ein Witz oder ein Armutszeugnis, wie man’s nimmt“, schimpft er. „So ist also sein Verständnis von ‚zusammen-wachsen‘ oder soll man sagen von ‚der Sache nicht gewachsen zu sein‘.
Kandidat Simon Busch wiederum wiederholt am Freitagmorgen seine Stellungnahme: „Der Termin beim Bürgerforum klappt leider aus beruflichen Gründen nicht.“ Und er ergänzt: „Schade, dass es dafür kein Verständnis gibt. Die persönlichen Angriffe von Herrn Rauner kommentiere ich nicht.“
Simon Busch: „Farbwahl ungeschickt“
Update Montag, 26. September, 19.15 Uhr: Kandidat Busch ist kein Grüner. Grün, Schwarz, Gelb, Lila, Rosa. In diesen Farben hat die Stadtverwaltung Rottweil die Ergebnisse der einzelnen Kandidaten am Sonntagabend dargestellt. Also in den Farben der Grünen, der CDU, der FDP und – in Deutschland traditionell keiner Partei. Irgendwie passt das für keinen der Kandidaten. Am Ehesten noch bei Dr. Christian Ruf, der als tendenziell Konservativer gelten kann, der von der CDU unterstützt wird, für die Partei im Kreistag sitzt, danke für den Hinweis, der aber nach eigenen Angaben ein unabhängiger Kandidat ist. Und Kai Jehle-Mungenast ist Mitglied der CDU. Er wird allenfalls von einzelnen Mitgliedern der örtlichen FDP unterstützt.
Joachim Bloch wiederum ist keinesfalls neutral-lila, sondern eher ein AfD-Hellblauer. Braun hätte ihm auch gut gestanden (worauf wir nach einem persönlichen Gespräch mit ihm auf dem Wochenmarkt hinweisen wollen, in dem er dem NRWZ-Herausgeber drohte, dass auch einmal andere Zeiten kommen könnten, in denen dieser nicht mehr so beschützt werde wie jetzt und in denen er dann die Konsequenzen für seine Veröffentlichungen zu tragen habe).
Als „überrascht“ von der Farbwahl zeigte sich Simon Busch am Sonntagabend im Gespräch mit der NRWZ. Montag schiebt er auf Nachfrage nach: „Ich finde die Farbwahl ungeschickt, da sie eine Parteizugehörigkeit suggeriert, die es offensichtlich nicht gibt – zumindest was meine Person betrifft. Ich bin unabhängig und überparteilich. Daher würde ich mich freuen, wenn die Farben neutraler gewählt werden.“
Die Stadtverwaltung ist sich keiner Schuld bewusst: „Die Zuordnung der Farben dient zur besseren optischen Unterscheidung des Wahlergebnisses und hat keinerlei parteipolitischen Bezug zu den jeweiligen Kandidaten“, teilt man uns auf Nachfrage mit.
Nachhaltig verärgert war Busch aber offenbar nicht. Im „Schwaren Lamm“ feierte man am Sonntag noch bis in die Puppen. „Es gab einen kleinen Empfang als Dankeschön an alle Helfer der letzten Monate“, so der 36-jährige Kandidat. „Die Freude über das Ergebnis war groß. Heute Morgen habe ich gleich damit begonnen, die Strategie für die nächsten Wochen festzulegen, damit es am 16. Oktober wirklich etwas zu feiern gibt!“
Und Dr. Christian Ruf? Er verbrachte den Abend mit Familie und Freunden bei einem Abendessen in der Innenstadt, wie er uns auf Nachfrage sagte.
Dieter E. Albrecht ist raus – und will nicht mehr OB oder Bürgermeister werden
Update Montag, 26. September 2022, 17.15 Uhr: Dieter E. Albrecht hat genug. Nachdem gerade mal 48 Personen – die würden ja alle in sein Wohnzimmer passen, wenn man etwas drückt – die freie Zeile mit einem Namen ausgefüllt haben und davon vermutlich auch nur ein Teil für ihn abgestimmt hat, zieht sich der Mann zurück. „Meine Guerilla-Aktion mit dem Thema: ‚Nein zur Landesgartenschau‘ hat nicht annähernd meine Erwartungen (mindestens 1,5 Prozent) erfüllt“, schreibt er auf der Facebook-Seite der NRWZ. Er habe zudem eine mit dem Stadtrat und seinem früheren Fraktionskollegen Dr. Peter Schellenberg verloren. Dazu wären 100/101 Stimmen nötig gewesen. Nun müsse er den Mann zum Pizza essen zu Giovanni einladen. Albrecht jedenfalls will nicht in den zweiten Wahlgang am 16. Oktober eingreifen – obwohl, ein wenig schon. Denn er empfiehlt, Dr. Christian Ruf zu wählen. „Er hat einerseits als Außenstehender genügend Abstand und andererseits ist er nach 6,5 Jahren in Rottweil angekommen. Er ist der einzige unabhängige Kandidat und muss später kein Lobby-OB sein. Zudem belastet er keine Familie mit Baby und ist somit frei für die sehr herausfordernden Arbeitszeiten eines Oberbürgermeisters“, schreibt Albrecht.
Kai Jehle-Mungenats, für den ein Mitstreiter schon ein Ergebnis um 25 Prozent erhofft hatte, lässt sich nach Informationen der NRWZ nun erstmal ein wenig Zeit. Ob er weitermacht, im zweiten Wahlgang noch mal antritt – unklar. Er werde darüber „zu gegebener Zeit informieren.“
Aktuell berichten wir hier:
Wer soll Rottweils Herzblatt sein?
… und hier:
https://www.nrwz.de/rottweil/der-eigenwilligste-kandidat-nummer-fuenf-fuer-die-ob-wahl-in-rottweil-will-die-landesgartenschau-verhindern/358514
Livestream zur Kandidatenvorstellung
Die Stadtverwaltung stellt einen Livestream zur ab 19 Uhr stattfindenden Kandidatenvorstellung in der Stadthalle zur Verfügung. Hier ist der Stream zu finden. Für die Dienstleistung ist die Stadtverwaltung verantwortlich.
Marketingaktion: Schwabo-Umfrage will offenbar einfach Abos abschließen
Update Donnerstag, 15. September 2022, 15.30 Uhr: Örtliche Tageszeitung hat den Abschluss von Probeabos zum Ziel. Die Umfrage lässt aufhorchen, seit ein paar Tagen ist sie online: „Oberbürgermeisterwahl in Rottweil – wer ist Ihr Favorit?“, fragt der Schwarzwälder Bote online. Die vier Bewerber stehen zur Auswahl, Simon Busch, Dr. Christian Ruf, Kai Jehle-Mungenast und Joachim Bloch. Aktuell (Donnerstag, 15.15 Uhr) sind 1875 Tipps abgegeben worden. Wir schreiben absichtlich nicht „haben 1875 Leute teilgenommen“, aber dazu weiter unten mehr. Busch kommt auf 42,9 Prozent der Stimmen, Ruf auf 34,9, Jehle-Mungenast auf 12,9 und Bloch noch auf 9,3. Wäre dies das Wahlergebnis am Sonntag, 25. September, dann käme keiner der Kandidaten auf die im ersten Wahlgang nötige absolute Mehrheit, wäre ein zweiter Wahlgang nötig.
Aber dazu müsste die Umfrage repräsentativ sein. Und das ist sie nicht. Das sagen schon die Macher vom „Schwabo“, das erklären sie wörtlich auf der Ergebnisseite.
Um nun die Umfrage etwas einschätzen zu können, wollte die NRWZ von der Redaktion des „Schwarzwälder Boten“ ein paar Dinge wissen. Wir haben, wie wir das oft tun, unsere Fragen schriftlich eingereicht:
- Auf welchem/n Wege(n) haben Sie die Umfrage publik gemacht?
- Eine Mehrfachteilnahme scheint möglich zu sein. Welche technischen Vorkehrungen haben Sie getroffen, um diese zu verhindern bzw. warum haben Sie keine umfangreichen Maßnahmen in dieser Hinsicht getroffen?
- Welchen Zweck verfolgen Sie redaktionell mit der Umfrage – auch im Hinblick auf Ihren Hinweis, sie sei nicht repräsentativ? Wozu dient eine nicht-repräsentive Umfrage aus Ihrer Sicht?
- Werden Sie die Ergebnisse veröffentlichen? Wann und in welchen Medien?
Was die mögliche Mehrfachteilnahme betrifft: Das haben Nutzer der NRWZ berichtet, das haben wir selbst auch so empfunden, ohne es allerdings beweisen zu können. Anfangs achtete das Umfragetool des Schwabos nicht darauf, ob man schon teilgenommen hatte, da schien nur eine einfache Browsersperre integriert worden zu sein. Mit mehreren Browsern und Geräten konnte man unserer Einschätzung nach mühelos das Ergebnis beeinflussen. Jedenfalls in den ersten Tagen. Nun hat man dort wohl nachgebessert.
Und es gibt einen noch wichtigeren Grund dafür, die Umfrage (bis auf Weiteres) nicht als Trendmesser für die Wahl zu nehmen: Man kann auch aus Irslingen oder Indien, aus Bösingen oder Brasilien, aus Dunningen oder Dakar sein, um an ihr teilzunehmen. Den Oberbürgermeister der Stadt Rottweil werden nur Rottweiler Bürgerinnen und Bürger wählen. Die zeichnen dann vielleicht ein anderes Bild.
Was uns noch aufgefallen ist: Wir haben unsere Fragen auch zur redaktionellen Einbettung der Umfrage an die Redaktion des Schwarzwälder Boten geschickt. Und es antwortete – das empfinden wir schon als Fun-Fact – Jessica Frey, Leiterin Vertrieb & Lesermarkt bei der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH. Sie tat dies recht knapp: „Vielen Dank für Ihre Anfrage, die mich erreicht hat und welche ich gerne beantworte. Wir weisen ausdrücklich in der Umfrage darauf hin, dass sie nicht repräsentativ ist. Sie sollte von jeder IP-Adresse nur einmal zu nutzen sein. Weitere Details entnehmen sie dann gerne unserer Berichterstattung.“
Es ist also nicht die Redaktion für diese Umfrage zuständig. Sondern die Vertriebsabteilung.
Das bestätigt auch die Seite nach der Ergebnisseite. Nach einem Klick auf „weiter“ liest der Teilnehmer nämlich: „Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Als Dankeschön erhalten Sie über den Button ein kostenloses Probeabonnement des Schwarzwälder Boten.“
Als müsse man den Schwabo abonnieren, um über die OB-Wahl in Rottweil auf dem Laufenden zu bleiben ;-)
Broß an Corona erkrankt
Update Mittwoch, 14. September 2022, 18 Uhr: Broß wird bei Kandidatenvorstellung vertreten. Die Begrüßung und Moderation der Kandidatenvorstellung zur Oberbürgermeisterwahl in Rottweil findet am morgigen Donnerstag, 15. September, in der Stadthalle statt. Oberbürgermeister Ralf Broß, dem die Aufgabe des Wahlleiters zukommt, sollte die Moderation übernehmen. Daraus wird nichts – OB Broß hat Corona. Das erfuhr der Gemeinderat am Mittwochabend. Er beschloss nicht-öffentlich, wie die NRWZ erfuhr, dass Fachbereichsleiter Herbert Walter die Moderation übernehmen soll. Mehr über den Abend hier.
SPD ist nicht gleich SPD+FFR
Update Samstag, 10. September 2022, 13.45 Uhr: Die Gemeinderatsfraktion SPD+FFR unterstützt keinen OB-Kandidaten. Punkt. Die Gemeinderatsfraktion SPD+FFR unterstützt im Vorfeld der Wahl des künftigen Oberbürgermeisters von Rottweil ausdrücklich weder Simon Busch noch Kai Jehle-Mungenast oder Dr. Christian Ruf. „Wir haben bisher als gesamte Fraktion keinen Favoriten, halten alle genannten Bewerber für etwa gleich stark und befähigt, die Geschicke der Stadt Rottweil zu leiten“, heißt es in einer am Samstag versandten Mitteilung. Hintergrund ist, dass der SPD-Ortsverband sich bereits für Dr. Ruf positioniert ist, die SPD hier aber nicht deckungsgleich ist mit der Gemeinderatsfraktion. „Eine individuelle Unterstützung einzelner Kandidaten durch einzelne Fraktionsmitglieder schließt das allerdings nicht aus“, heißt es weiter. Alle Fraktionsmitglieder der Fraktion SPD+FFR würden unabhängig entscheiden, wen sie wählen. Die zur Entscheidung darüber verbleibende Zeit wolle jeder individuell für sich nutzen.
Wie viel FDP hinter Kandidat Jehle-Mungenast und in seinem Wahlkampf steckt
Update Freitag, 9. September 2022, 16.20 Uhr, und vermutlich das letzte für heute: Wie immer wieder zu hören ist, unterstütze die örtliche FDP die Kandidatur von Kandidat Jehle-Mungenast. Wie viel stimmt davon? Er ist „der mit dem Doppelnamen“. Und der „von auswärts“. So werde er in der Rottweiler Bevölkerung wahrgenommen und kategorisiert, sagte Kai Jehle-Mungenast bei jener Podiumsdiskussion, die die Jusos und der Stadtjugendring veranstaltet haben. Was auch immer wieder über ihn zu hören ist: Die FDP, namentlich der Stadtrat und Landtagsabgeordnete Daniel Karrais, habe ihn nach Rottweil gelockt.
Mitte Juli (weiter unten nachzulesen) erklärte Karrais gegenüber der NRWZ dazu, dass es stimme, dass die FDP nach einem eigenen Kandidaten gesucht habe: „Die Suche haben wir so angekündigt, als der OB seinen Rückzug vermeldet hat, ja. Wir brauchen jemanden, der gestalten kann und die Stadt unbefangen voranbringt. Wir wollen innovative Ansätze und einen weiteren Horizont, statt weiter so. Hilfreich ist sicherlich auch ein unbefangener Blick.“
Also stellt sich doch die Frage, wie viel FDP hinter Jehle-Mungenast steckt. Und wie viel an Spenden- oder gar Parteigeldern in seiner Kandidatur. Wir haben bei Kai Jehle-Mungenast und Daniel Karrais nachgefragt.
NRWZ: Herr Jehle-Mungenast, hat die Rottweiler FDP, hat Herr Karrais persönlich Sie zu Ihrer Kandidatur motiviert?
Kai Jehle-Mungenast: „Bevor ich mich gemeinsam mit meiner Familie für die Kandidatur als Oberbürgermeister von Rottweil entschieden habe, habe ich mit etlichen Personen gesprochen. Sowohl in meinem Freundes- und Kollegenkreis, als auch hier in Rottweil. So auch mit Daniel Karrais, dessen Arbeit als Landtagsabgeordneter ich in meiner ehrenamtlichen Funktion als Landesjugendring-Vorstand kenne und schätze. Herr Karrais hat mich zu einer Kandidatur motiviert, da er von meinem Angebot für Rottweil überzeugt ist.“
NRWZ: Stecken Gelder der FDP, mutmaßlich des Kreisverbands in Ihrem Wahlkampf? Oder finanzieren Sie diesen privat selbst?
Jehle-Mungenast: „Meinen Wahlkampf finanziere ich selbst, zum größten Teil von meinem Ersparten und durch die tatkräftige Mithilfe aus meinem Freundeskreis, beispielsweise beim Aufhängen der Plakate oder dem Austeilen meines Flyers. Parteigelder des FDP-Kreisverbandes oder einer anderen Partei erhalte ich keine.“
NRWZ: Stimmt es, dass es einen Spendenaufruf an FDP-Mitglieder zu Ihrer Kandidatur gibt?
Jehle-Mungenast: „Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. Da ich kein FDP-Mitglied bin, erhalte ich keine Rundschreiben der Partei an die Mitglieder. Grundsätzlich freue ich mich aber über Unterstützungsangebote von Rottweilerinnen und Rotweiler für meinen Wahlkampf, allerdings nur unter der Prämisse, dass von mir als parteiunabhängiger Kandidat dafür keinerlei Gegenleistung erwartet wird.“
NRWZ: Die FDP scheint sich intern nicht einig, Dr. Gerhard Aden hat sich schon öffentlich für Kandidat Ruf ausgesprochen. Schmerzt Sie das? Die CDU hat sich bereits für Dr. Ruf ausgesprochen. Diese Partei scheint Ihre politische Heimat zu sein. Schmerzt Sie dann deren Votum? Und die SPD hat sich heute pro Ruf positioniert. Was halten Sie von dieser recht breiten Front für einen Mitbewerber?
Jehle-Mungenast: „Ich trete bewusst als parteiunabhängiger Kandidat an, da ich finde, ein Oberbürgermeister sollte sich allen Bürgerinnen und Bürger verpflichtet fühlen. Daher habe ich mich bei den Parteien und Fraktionen vorgestellt, aber nie um die Parteiunterstützung gebeten. Viel wichtiger ist mir, dass mich so viele einzelne Bürgerinnen und Bürgern bestärken, die sich für Rottweil einen Aufbrauchen statt ein weiter so wünschen.“
NRWZ: Herr Karrais, stimmt es, dass Sie persönlich Kandidat Jehle-Mungenast geholt haben?
Daniel Karrais: „Dass ich Kai Jehle-Mungenast ‚geholt‘ habe, trifft nicht zu. Meines Wissens wurde er von Bürgern aus Rottweil angesprochen, ob er sich eine Kandidatur vorstellen könne. Dann kam er auf die Parteien und so auch auf mich zu. Neben einem ersten positiven Eindruck und Erkundigungen von mir über ihn in Stuttgart, die ein außerordentlich gutes Bild ergaben, hat er sich verschiedenen Leuten und den Parteien, Wählervereinigungen und Persönlichkeiten aus Rottweil vorgestellt.
NRWZ: Wird sein Wahlkampf mit FDP Geldern finanziert? Stimmt es, dass es einen Aufruf an FDP-Mitglieder gibt, die Kandidatur von Jehle-Mungenast mit Spendengeldern zu unterstützen?
Der FDP Kreisverband Rottweil hat einen Vorstandsbeschluss gefasst, dass die Kandidatur von Kai Jehle-Mungenast im Hintergrund unterstützt wird. Die FDP setzt hierfür jedoch keine Mittel ein, die über die wahlkampfbezogenen Spenden zugunsten von Kai Jehle-Mungenast hinausgehen. Einen Spendenaufruf unter FDP-Mitgliedern gab es nicht.
NRWZ: Bitte spezifizieren Sie näher, dass der FDP-Kreisverband keine Mittel einsetzt, die über die wahlkampfbezogenen Spenden zugunsten des Kandidaten hinausgehen. Der Verband setzt also Mittel ein. In welcher Höhe? Und wenn es keinen Spendenaufruf unter FDP-Mitgliedern gab: Haben Sie oder hat ein Mitglied des Kreisverbands oder der FDP ganz allgemein Wahlkampfspenden für Jehle-Mungenast gesammelt?
Karrais: „Der Kreisverband setzt keine eigenen Mittel ein. Wir bieten lediglich interessierten Spendern an, eine zweckgebundene Spende anlässlich der Kandidatur von KJM an den Kreisverband zu richten. Einen allgemeinen Spendenaufruf seitens der FDP oder einzelner Mitglieder gibt es nicht.“
NRWZ: Handelt es sich bei den „Bürgern aus Rottweil“, die Ihnen zufolge „KJM“ angesprochen haben, Ihres Wissens nach um FDP-Mitglieder?
Karrais: Nein, es waren keine FDP-Mitglieder.
NRWZ: Schmerzt es Sie, dass sich Parteifreund Dr. Aden für Kandidat Dr. Ruf ausspricht? Dass die FDP nicht geschlossen auftritt? Die CDU und die SPD haben sich geschlossen für Dr. Ruf positioniert.
Karrais: Nein. In einer liberalen Partei kann man mit Meinungsunterschieden umgehen. Dies wurde auch schon früh intern kommuniziert und ist daher nicht überraschend. Die angebliche Geschlossenheit in den anderen Parteien ziehe ich aufgrund eigener Gespräche stark in Zweifel. Ich und andere in der FDP unterstützen Kai Jehle-Mungenast aus der Überzeugung, dass er neue Ideen bringt, die nötige Verwaltungserfahrung hat und nicht durch lokale Strukturen vorgeprägt ist. Ein Weiter so reicht nicht aus. Rottweil kann mehr. Herr Jehle-Mungenast ist derjenige, der am ehesten die Potentiale wecken kann.
NRWZ: Nach der Plakatierung der Kandidaten haben Sie sich an die Redaktion des „Schwarzwälder Boten“ gewandt. Ihnen zufolge habe Kandidat Dr. Ruf nicht regelkonform plakatiert. Warum sind Sie persönlich gegen Rufs Plakatierung vorgegangen? Dies als offenkundiger Unterstützer von Jehle-Mungenasts Kandidatur?
Karrais: Es gibt Regeln, an die sich Wahlkämpfer, Kandidaten und Unterstützer halten müssen. Diese Regeln kommen aus dem Rathaus. Und gerade vor dem Hintergrund sollten sich Bewerber, die für das Rathaus kandidieren oder gar dort schon tätig sind, dran halten. Ich halte die Regeln in Rottweil für unnötig kompliziert. Darauf habe ich schon mehrfach hingewiesen und es nun am praktischen Beispiel wiederholt. Da ist es doch bezeichnend, wenn derjenige, der die Regeln verantwortet, selbst nicht imstande ist, sie zu befolgen. Vor allem habe ich im Gemeinderat auf die Komplexität hingewiesen, woraufhin die Verwaltungsspitze entgegnete, dass das schon so passt. Ein demokratischer Wahlkampf sollte auch immer Fair Play bleiben, sodass alle die gleichen Chancen haben. Wenn es also Regeln gibt, muss man sie auch einhalten.
„Herr Dr. Ruf, schei… Sie auf Meinungen und Bürgernähe?“
Update Freitag, 9. September 2022, 15.35 Uhr: Haben Firmen Dr. Ruf reihenweise abgelehnt? Das Internet ist ja bekanntlich ein großer Raum voller Behauptungen. Was ist wahr, was ist Fake, damit kann man sich von jetzt an für immer beschäftigen. Greifen wir aber eine weitere Behauptung, einen weiteren Vorwurf gegen Kandidat Dr. Christian Ruf heraus (den zweiten siehe weiter unten): Da ist sich ein Leser der NRWZ sicher, dass man den amtierenden Bürgermeister im Wahlkampf nun nicht ernst nehme. Der Leser schreibt:
Über 6 Jahre schon Rottweiler Bürgermeister, aber bis dato die Hände in den Schoß gelegt und auf Bürgernähe gesch… Nur jetzt, wo die Karriere kurz mal wichtig ist, da entdeckt man seine eigene Stadt und macht Alibibesuche. Das ist armselig. Es spricht ja für sich, dass die meisten Firmen Dr. Ruf abgewiesen haben. Wer 6 Jahre lang auf Meinungen schei…, den nimmt man auch zu Recht im Wahlkampf nicht ernst.
Harter Tobak. Könnte man jetzt viel zu sagen, beginnend mit Worten wie „Kinderstube“. Stattdessen haben wir uns erlaubt, den so angegriffenen Kandidaten direkt zu konfrontieren. Wir schrieben Dr. Christian Ruf: „Bitte nehmen Sie dazu Stellung. War Ihre Bürgernähe ausbaufähig? Und wurden Sie von ‚den meisten‘ oder ‚zahlreichen‘ oder ‚einigen‘ Firmen in der Wahlkampfphase abgewiesen?“
Rufs Antwort:
Im Rahmen meiner Bewerbung um das Amt des Oberbürgermeisters habe ich verschiedene Firmen, Vereine und Institutionen besucht. Das habe ich auch in der Vergangenheit getan. Allerdings wurde dies in den seltensten Fällen mittels Pressemitteilung oder Facebook/Instagram begleitet und war vielleicht deshalb nicht so präsent. Alle Besuchsanfragen wurden mir sogar sehr kurzfristig ermöglicht. Es gab lediglich eine Anfrage, bei der gebeten wurde, von einem Besuch abzusehen, weil man wohl nicht in den Wahlkampf involviert werden mochte. Das respektiere ich.Darüber hinaus war ich in den vergangenen Jahren bei Festen, Konzerten und Veranstaltungen sehr, sehr stark präsent – in der Kernstadt sowie den Stadt- und Ortsteilen. Das wird mir dieser Tage ganz häufig sehr wertschätzend widergespiegelt. Darüber freue ich mich wirklich.Mit den Menschen in Kontakt zu sein macht mir Spaß. Das war und ist mir immer wichtig – unmittelbar ansprechbar zu sein und den direkten Draht zu pflegen, Wertschätzung durch die Besuche zum Ausdruck zu bringen und Themen gegebenenfalls direkt ins Rathaus mitnehmen. Auch hier ist sicher durch Facebook und Instagram beziehungsweise die Homepage ein zum Beispiel „ganz normales“ Wochenende stärker sichtbar geworden.
„Wie war eigentlich Ihre Rolle beim Nägelesgraben-Spielplatz, Herr Dr. Ruf?“
Update Freitag, 9. September 2022, 15.20 Uhr: Der Ton wird rauer. Bewirbt sich ein amtierender Bürgermeister einer Stadt um den Posten als Oberbürgermeister derselben Stadt, dann hat das Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass er die Beschweidwisser-Karte spielen kann. Dass er aktuelle Beschlusslagen des Gemeinderats kennt und die Seiten im Haushaltsplan, auf denen man die Rückstellungen für dieses oder jenes Projekt findet. Haben wir auf NRWZ.de ja schon gelesen, Stichwort „Spielplätze„. Ein Nachteil ist, dass man dem Kandidaten vorwerfen kann, dass er dieses oder jenes Projekt vielleicht hätte früher angehen können. Oder dass man ihn pauschal mit Vorwürfen eindecken kann wegen angeblicher früherer Versäumnisse der Stadtverwaltung.
Bleiben wir doch beim Stichwort Spielplätze. Hier wird Ruf vorgeworfen, er sei derjenige, der den Spielplatz am Nägelesgraben zugunsten eines Parkhauses habe abreißen wollen. Stimmt das denn? Ganz klar: nein. Wir erinnern uns: Die Bürgerinitiative gegen das Parkhaus hatte seinerzeit visuell geschickt gearbeitet, die Stadt wurde nicht müde, zu betonen: „Das Gebäude (also das Parkhaus) werde aber nicht wie vielfach befürchtet auf, sondern neben dem Spielplatz entstehen.„
Wir haben bei Kandidat Dr. Ruf noch mal nachgefragt: „Bitte erklären Sie in möglichst wenigen Worten, wie es sich mit dem Nägelesgraben-Spielplatz in Bezug auf das Parkhaus verhalten hat und wie Ihre Rolle dabei war.“ Ruf antwortet: „Der Spielplatz wäre in seiner aktuellen Form beziehungsweise Größe bestehen geblieben. Die derzeitige Touristen-Bushaltestelle und der angrenzende Grünstreifen zwischen Spielplatz und Bushalt wären überbaut worden, wenn es zu dem Parkhaus gekommen wäre. Diese Variante wurde von der Verwaltung unter anderem in der Einwohnerversammlung letztes Jahr vorgestellt.“ Mittlerweile ist klar, dass das Projekt insgesamt gestorben sein dürfte, es im Herbst, nach Broß, eine andere Lösung geben könnte.
Mini-Update Freitag, 9. September 2022, 12 Uhr: Albrecht wird mitmischen. Der ehemalige Stadtrat der Freien Wähler (und Ex-OB- sowie Bürgermeister-Kandidat) Dieter E. Albrecht wird auf eine für ihn typische Art in der Endphase des OB-Wahlkampfs mitmischen. Er nennt sich zwischenzeitlich „Kandidat auf die Freie Zeile“. Wir erwarten, dass er sich nach dem Stadtfest entsprechend öffentlich positionieren wird als derjenige, dessen Name man gerne auf den Wahlzettel setzen dürfe. Nach dem Stadtfest deshalb, weil Albrecht Wahlwerbung auf dem Stadtfest für falsch hält, wie er erklärt.
SPD ist pro Dr. Ruf
Bruddelei um Buschs Stadtfest-Stand
Kleines Update, Freitag, 9. September, 9 Uhr: Kandidat Busch kann an seinem Stadtfest-Stand nichts Falsches erkennen. „Sehr geehrter Herr Busch, das ist unterirdisch und armselig. Das ist ein Bürgerfest … Na dann gute Nacht, wenn Sie OB werden sollten.“ So drastisch wie dieser Leser auf NRWZ.de drücken es öffentlich wenige aus. Manch einer bruddelt aber darüber: Kandidat Simon Busch wird, wie er gestern angekündigt hat, an einem Stand am unteren Ende der Oberen Hauptstraße zwei Tage lang beim am Wochenende stattfindenden Rottweiler Stadtfest präsent sein. Neben einem kleinen Kinder- und Kulturprogramm soll es moderierte Wortbeiträge zu aktuellen politischen Themen geben. Das Stadtfest sollte nicht als eine politische Bühne missbraucht werden, meinen manche. Darauf von der NRWZ angesprochen, sagt Busch: „Ich mache mit dem Stand Interessierten ein Angebot, meine Ideen und mich näher kennenzulernen. Zwei Wochen vor einer Wahl ist davon auszugehen, dass das Thema auch auf Festen von Interesse ist. Man kann außerdem damit rechnen, dass mehrere Kandidaten für sich werben – in welcher Form auch immer. Die Erlöse des Getränkeverkaufs kommen der Wärmestube zugute. Ich habe diesen Stand ordnungsgemäß beantragt und eine Genehmigung erhalten, das stand allen Kandidaten offen.“
Update, Mittwoch, 31. August, 12.40 Uhr: Die örtliche CDU spricht sich für den Kandidaten Dr. Christian Ruf aus. „Rottweil braucht einen Oberbürgermeister, der mit den Problemlagen der Stadt samt ihrer Teilorte vertraut ist, zusammen mit Verwaltung und Gemeinderat zügig Lösungen herbeiführt und die Bürgerschaft in die Entscheidungsprozesse einbindet.“ Das erklären Miriam Kammerer, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, und Monika Hugger, Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, laut einer Pressemitteilung. Diese Position hätten sie nach Gesprächen bezogen, die mit Kandidaten auf deren Wunsch geführt worden seien. Für das genannte Anforderungsprofil bringe Bürgermeister Dr. Christian Ruf klar die besten Voraussetzungen mit, heißt es in der Mitteilung der CDU weiter. Ihn zeichne seine Erfahrung in der Führung großer und bedeutsamer Verwaltungsbereiche sowie sein loyales und konstruktives Wirken in der Stadt aus. „Wir sind überzeugt, dass er mit diesen Fähigkeiten die Stadt in eine gute Zukunft führt, indem er für die notwendige Kontinuität sorgt, aber auch Raum für neue Ideen schafft und selbst neue Impulse setzt“, so die CDU. Insbesondere mit Blick auf die Landesgartenschau 2028 müsse sich der künftige Oberbürgermeister darum kümmern, dass die Entscheidungen für das Projekt selbst und für die begleitende Infrastruktur zügigvorangetrieben werden und dass dies im engenZusammenwirken von Bürgerschaft, Gemeinderat und Verwaltung geschieht. „Die Bewältigung dieser Herausforderungen sehen wir bei Dr. Christian Ruf in guten Händen“, bekräftigen die Spitzen der Rottweiler CDU.
Klares Votum pro Ruf
Update Dienstag, 17.15 Uhr, von „kulturottweil“ liegt eine ausführliche Stellungnahme vor. Wir bringen diese im Wortlaut:
Stellungnahme kulturottweil e.V. vom 30.08.2022
Zunächst gilt zu klären: sowohl Simon Busch als auch die Vorstände von kulturottweil hatten nach der Bekanntgabe der OB-Kandidatur von Simon Busch sofort einvernehmlich beschlossen, dass seine Tätigkeiten im Dachverband während des Wahlkampfes ruhen sollten. Dies ist für kulturottweil die einzige Möglichkeit, weiterhin unabhängig agieren zu können. Simon Busch hat seither weder an Sitzungen der Vorstandschaft noch an Besprechungen jeglicher Art teilgenommen oder Einsicht erhalten. Einzige Ausnahme war seine Teilnahme beim alljährlichen Umtrunk der Vorstandschaft vor der Sommerpause. Daher zeigt man sich bei kulturottweil äußert verwundet darüber, dass OB-Kandidat Dr. Ruf auf seiner Website behauptet, sein Mitbewerber Simon Busch sei immer noch Sprecher von kulturottweil.
Der Dachverband kulturottweil hat am 05.08.2022 alle vier OB-Kandidaten per E-Mail angeschrieben mit der Bitte, sich an einer Umfrage zu Ihren zukünftigen Ideen und Ambitionen zu kulturellen Belangen und der Kulturförderung in Rottweil zu beteiligen. Es wurde mitgeteilt, dass die Ergebnisse der Umfrage im Schwarzwälder Boten veröffentlicht werden sollten. Außerdem wurde den Kandidaten die Möglichkeit angeboten, sich in einem maximal zweiminütigen Videostatement zum Thema Kultur zu äußern. Die eingegangenen Videos sollten auf den Social Media Kanälen von kulturottweil veröffentlicht werden.
Die Kommunikation zwischen den OB-Kandidaten und kulturottweil verlief äußert transparent ab. Erste anberaumte Abgabefrist der Umfrage und des Videos war der 21.08.2022. Alle Kandidaten wurden darüber informiert, dass die Veröffentlichung der eingeschickten Videos bis zum 31.08.2022 erfolgen sollte. Dass zwischen Abgabetermin und Veröffentlichung einige Tage liegen, hat organisatorische Gründe: alle Videos wurden noch mit einer Einleitung und einem Abspann versehen, um kenntlich zu machen, dass die Videos auf Nachfrage von kulturottweil entstanden sind.
Außer Simon Busch, der seine Antworten und sein Video als erster schon am 15.08.2022 eingereicht hatte, hatte sich kein OB-Kandidat bis zum Morgen des 21.08.2022 – dem ersten Abgabetermin – zurückgemeldet, auch Dr. Ruf nicht. Daher wurde die Frist verlängert, um den anderen Kandidaten entgegenzukommen und ihnen eine Teilnahme doch noch zu ermöglichen.
Kein Kandidat hat Kenntnis von den Einsendungen der anderen Kandidaten erhalten. Dr. Ruf bekam am 26.08.2022 die Zusage in einer E-Mail, sofort informiert zu werden, sobald es von Seiten des Schwarzwälder Boten genauere Angaben zur Veröffentlichung der Umfrage geben wird. kulturottweil hat sich bislang an diese Zusage gehalten; Informationen können erst dann weitergeben werden, wenn diese uns auch vorliegen.
kulturottweil ist es nicht nur in Zeiten des Wahlkampfes ein großes Anliegen, dass die kulturtreibenden Vereine und ihre Interessen gebündelt, vernetzt und nach außen dargestellt werden. kulturrottweil besteht aus über 30 verschiedenen und unabhängigen Vereinen und Institutionen. Jedem kulturschaffenden Verein steht eine Mitgliedschaft offen. Der Verband bildet die außerordentlich große Vielfalt der Rottweiler Kulturszene ab. Ein besonders großes Bedürfnis ist es, Kultur und kulturelle Bildung in der Breite zu etablieren und auszubauen. Dies zeigen auch die Eigenveranstaltungen von kulturottweil in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen, allen voran der Kinderkulturtag, der fast 1000 Rottweiler Grundschüler erreichte. Von Monokultur, zu wenig Vielfalt, Offenheit und Chancengleichheit, wie Dr. Ruf hier auf ein Zitat von Tobias Kammerer in Bezug auf die Kunst in Rottweil verweist, kann keine Rede sein.
Die Vorstandschaft von kulturottweil e.V.
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Update, Dienstag, 9.30 Uhr, klare Antwort von Busch: Die gestern hier von seinem Mitbewerber Dr. Christian Ruf hier indirekt erhobene Anschuldigung, sein Amt als „kultrurottweil“-Vorsitzender für den Wahlkampf auszunutzen, weist Simon Busch zurück. Er schreibt der NRWZ: „Es ist falsch, mein Sprecheramt ruht seit Bekanntgabe meiner Bewerbung. Ich war weder an der Erstellung der Fragen beteiligt noch bin ich in den Prozess der weiteren Veröffentlichung integriert. Ich habe meine Antworten und mein Video fristgerecht abgegeben.“ Julia Guhl sei aktuell alleinige Sprecherin des Kultur-Dachvereins“. Details zum Hintergrund: siehe nächsten Eintrag „Doppelrolle“.
Doppelrolle
Update, Montag, 29. August, 17.30 Uhr: Jetzt kündigt sich Stress an. Nach Informationen der NRWZ hat der Dachverband der Kultur treibenden Vereine in Rottweil, „kulturottweil“, jüngst Aufforderungen an die OB-Kandidaten geschickt, wonach diese sich zu kulturpolitischen Themen erklären sollen. Auch durften sie ein Video abgeben. Einsendeschluss war vor einigen Tagen. Wie die NRWZ weiter erfuhr, soll der Einsendeschluss dann ohne Angabe von Gründen verlängert worden sein, bis 24. August. Heute ist der 29. – und „kulturottweil“ hat die Ergebnisse nicht veröffentlicht.
Das lässt Kandidat Dr. Christian Ruf ungewohnt spitz reagieren. In einer am Nachmittag veröffentlichten Stellungnahme zieht Ruf eine Verbindung zwischen der Verzögerung und einem der Vorsitzenden des Kulturvereins – seinem Gegner bei der OB-Wahl, Simon Busch.
Ruf schreibt: „Nach einer Aufforderung seitens ‚kulturottweil‘ (als Dachverband der Kulturschaffenden Vereine in Rottweil), dessen Sprecher u.a. Simon Busch ist, habe ich Antworten auf verschiedene Fragen zu diesem Themengebiet eingereicht. Ebenfalls gab es das Angebot ein Video zu veröffentlichen. Die Abgabefrist war bereits am 24.08.2022. Ob die anderen Bewerber, ebenfalls ein Video abgegeben haben, entzieht sich meiner Kenntnis. ‚kulturottweil‘ plant in den kommenden Tagen eine entsprechende Veröffentlichung.“
Dahinter steckt offenbar, Busch könne hier seine Doppelrolle ausnutzen, vorab Kenntnis von den Einsendungen der anderen Kandidaten erhalten.
Kandidat Ruf hat sich daher entschieden, sein eigentlich für „kulturottweil“ gedachtes Video bereits jetzt zu veröffentlichen.
Ruf springt hier der Rottweiler Künstler Tobias Kammerer bei. Er positioniert sich in gleichem Zuge so: „In Rottweil hat sich im Bereich Kunst eine Monokultur entwickelt, ich hingegen bin für Vielfalt, Offenheit und Chancengleichheit. Christian Ruf setzt sich dafür ein.“
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Mehr Informationen
Keine andere Kandidatur
Kleines Update, Mittwoch, 24. August, 14.35 Uhr: Ein Gerücht über Kandidat Kai Jehle-Mungenast, das in der Stadt im Umlauf ist, ist offenbar falsch. So soll Jehle-Mungenast anderswo bereits als Kandidat aufgetreten sein, namentlich bei einer Bürgermeisterwahl in Tuttlingen. Dort erklärte man uns auf Nachfrage, dass der Name nicht unter den Bewerbern aufgetaucht sei. Und Jehle-Mungenast selbst schreibt auf die Frage, ob er bereits anderswo kandidiert habe: „Das kann ich ganz klar dementieren: Ich habe bisher nie als Oberbürgermeister, Bürgermeister, Beigeordneter, oder für den Landtag oder Bundestag kandidiert. Ich freue mich aber, dass man mir das Amt wohl zutraut.“
Clara Sophia erweitert das Team Busch
Update, Dienstag, 23. August, 8.35 Uhr: Das gibt’s nicht oft: Einer der vier Kandidaten ist mitten im Wahlkampf Vater geworden. Clara Sophia heißt die Kleine, die seit Montagvormittag das Team Busch bereichert. 50 Zentimeter maß sie bei Geburt, wog 3,25 Kilogramm, wie Busch der NRWZ erzählt. Und der Welt verkündet er auf seinem Facebookaccount:
Clara und Nikola sind wohlauf, Carl und ich sind sehr stolz auf beide! Vielen Dank an das ganze Team der Geburtstation der Helios Klinik Rottweil für die wunderbare Betreuung und Versorgung. Wir sind überglücklich!
zusammen|wachsen
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Mehr InformationenAnsonsten hat, auch für das Team Busch, die heiße Endphase des Wahlkampfs begonnen. Die Kandidaten stehen bereits verschiedentlich den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort, zeigen sich – vor allem Busch und Dr. Christian Ruf – auf den Festen und Veranstaltungen. Für Donnerstag, 15. September, ist ab 19 Uhr eine öffentliche Bewerbervorstellung in der Stadthalle geplant. Dann kann man die Kandidaten parallel zueinander erleben. Wenn auch nicht im direkten Schlagabtausch, sondern in Form einer Vorstellungsrunde, bei der sie nach genauen Zeitvorgaben sprechen dürfen.
Aktuell sieht es zudem sehr danach aus, dass es eine Wahl zum Oberbürgermeister werden wird. Eine Kandidatin ist nicht in Sicht. Die Bewerbungsfrist läuft allerdings noch, sie endet am kommenden Montag, 29. August, um 18 Uhr.
Gemeindewahlausschuss tagt am 29. August
Am Montag, 29. August 2022, tagt ab 19 Uhr im Ratssaal des Alten Rathauses der Gemeindewahlausschuss in öffentlicher Sitzung. Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:
1. Verpflichtung der Beisitzer des Gemeindewahlausschusses
2. Prüfung der Bewerbungen und Beschlussfassung über die Wählbarkeit der Bewerber/innen.
3. Verschiedenes
Am Montag nach der Wahl, am 26. September, tagt der Gemeindewahlausschuss erneut um 19 Uhr im Ratssaal des Alten Rathauses zur Ermittlung und Feststellung des Wahlergebnisses. Bei einer etwaigen Neuwahl findet am Mittwoch, 28. September, um 19 Uhr, ebenfalls im Ratssaal des Alten Rathauses, die Zulassung der Bewerber durch den Gemeindewahlausschuss statt. Neuwahlsonntag ist der 16. Oktober. Der Gemeindewahlausschuss ist für diesen Fall wiederum am Tag darauf, Montag, 17. Oktober auf 19 Uhr zur Ermittlung und Feststellung des Wahlergebnisses angesetzt.
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Joachim Bloch hat Bewerbung abgegeben
Update Dienstag, 26. Juli, 17.20 Uhr: Bewerber Joachim Bloch hat seine Unterlagen eingeworfen. Die NRWZ hat nun auf offiziellem Wege ein Bild erhalten. Damit sind es vier Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Rottweil, neben AfD-Mann Bloch Bürgermeister Dr. Christian Ruf, Simon Busch und Kai Jehle-Mungenast.
Hier einmal die Websites der Bewerber (in alphabetischer Reihenfolge):
joachim-bloch.de, simon-busch.info, jehle-mungenast.de und christian-ruf.de
AfD-Mann Bloch: Wahlkampf im Umfeld von „Pestvögeln“
Update, Dienstag, 26. Juli 2022, 15 Uhr: Montagabends laufen weiterhin „Spaziergänger“ durch Rottweil. Menschen, die damit „gegen Impfzwang, gegen Machtmissbrauch, für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“ demonstrieren, nach eigenen Angaben. Was das mit dem OB-Wahlkampf in Rottweil zu tun hat? Einer der mittlerweile vier Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters hat sich diese Spaziergänger samt den sie anführenden „Pestvögeln“ mit ihren Trommeln als Zielgruppe erkoren: Joachim Bloch, der Kandidat, den die AfD angekündigt hat (und der dem Vernehmen nach seine Bewerbung inzwischen abgegeben hat, ohne jedoch, wie eigentlich üblich, die Presse mit einem Bild zu beehren).
Dem Rottweiler Linken Bernhard Pahlmann schmeckt das nicht. Er sieht bereits das Ende der Montags-Spaziergänge in Rottweil gekommen. Er schreibt an die Redaktionen der beiden örtlichen Zeitungen:
Mit lautem Trommelklang der Pestvögel ging es mehrfach um die halbe Stadt, endend vor dem Rathaus, wo ein freies Mikrofon lockte. Und WEN lockte es? Spaziergänger, die noch unter den Folgen der Corona-Einschränkungen leiden. Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, zum Beispiel, Menschen, die in Kliniken erlebten, wie Angehörige nicht aufgenommen werden sollten, weil sie krank waren, auch solche, die einfach nicht bereit sind, sich von Schreckensmeldungen und ihren Verkündern verrückt machen zu lassen. Aber auch Leute, die auf dem allen ihr Süppchen kochen wollten, waren zugegen. So reizte das freie Mikrofon einen leibhaftigen OB-Kandidaten, flugs seinen Wahlkampf zu eröffnen. Und wer’s noch nicht gemerkt hatte, der erfuhr zum Schluss, dass es sich um den Kandidaten der AfD, Herrn Bloch handelte, der zum Thema wenig zu sagen, die nationalen Mütchen aber umso mehr zu kühlen hatte.
Eine nicht geringe Zahl der wenigen verbliebenen Zuhörer hatte offenbar eine Wahlkampfveranstaltung erwartet, wie aus ihren Beifallskundgebungen zu erkennen war. Dem guten Zweck der Spaziergänge, den Gefahren einer einheitlichen Ausrichtung der öffentlichen Meinung entgegenzuwirken, erwies diese Partei damit aber einen Bärendienst.
Das war’s dann wohl mit den Spaziergängen in Rottweil. Wahlkampf muss sein – aber bitte mit offenem Visier!
Die AfD hat bereits während einer Demonstration aus Anlass des Besuchs des Bundespräsidenten die Nähe der Protestler gesucht:
AfD-Abgeordnete angeblich von Stadtführerin in Rottweil als Nazis bezeichnet – Wunsch nach Aufklärung läuft ins Leere
Einige Leute in Rottweil werden derweil von einem weiteren Kandidaten dieser Tage Post erhalten. Kai Jehle-Mungenast schreibt auf seiner Facebookseite: „Lasst uns miteinander sprechen! Ich interessiere mich für Ihre Ideen für Rottweils Zukunft. Und für Ihre Vorschläge, was wir gemeinsam für Rottweil besser machen müssen. Daher habe ich an die Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Religionsgemeinschaften in Rottweil eine Einladungskarte zum Dialog geschrieben. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!“
Jehle-Mungenast hat seine Bewerbung ebenfalls bereits abgegeben. Jedenfalls zeigt ihn eine eigene Videoaufnahme, wie er einen Din-A-4-Umschlag in den Briefkasten des Alten Rathauses in Rottweil einwirft.
Die örtliche FDP, um deren Gunst Kandidat Simon Busch sich bereits bemüht hat, scheint sich über Jehle-Mungenasts Kandidatur zu freuen, dafür gibt es Hinweise. Einen förmlichen Beschluss, ihn unterstützen zu wollen, allerdings nicht. Busch wiederum hatte die FDP-Stadtratsfraktion und den Ortsverband Mitte Juli getroffen und danach festgehalten: „Gestern Abend intensiver Austausch … zu wichtigen Themen wie Mobilität, Kinderbetreuung und Digitalisierung. Danke FDP im Kreis Rottweil für die gute Diskussion!“
Die örtlichen Grünen wiederum scheinen Busch sehr wohlgesonnen zu sein. Nach einem Treffen schreiben sie: „Gestern vom frühen Abend bis kurz vor Mitternacht ein anregendes Gespräch mit dem OB-Kandidaten Simon Busch. Mit dabei: grüne Gemeinderatsfraktion, grüner Ortsvorstand, Grüne Jugend. Und darüber funkelten die Sterne… Nein, „gegrillt“ wurde der Kandidat nicht. Der freimütige Gedankenaustausch zu Jugendpolitik, nachhaltiger Mobilität und Klimaschutz verlief überaus herzlich und konstruktiv.“
Kandidat Dr. Christian Ruf konnte dagegen bei den Jungs vom Rottweiler Boxsportverein punkten. „Wir vom BSV Rottweil wünschen Herrn Dr. Christian Ruf viel Erfolg bei der Wahl im September und hoffen, dass er als Oberbürgermeister in Rottweil die Sportwelt unterstützt“, schrieben sie im Anschluss an den Besuch.
https://www.nrwz.de/sport/boxen-mit-ruf-samt-kritik-an-der-stadtverwaltung/352921
Kai Jehle-Mungenast kandidiert bei der Oberbürgermeisterwahl in Rottweil
Update, Freitag, 22. Juli 2022, 16.35 Uhr: Es ist Kandidat Nummer drei und derjenige, den die NRWZ als Mann aus dem Stuttgarter Großraum angekündigt hat. Kai Jehle-Mungenast kandidiert bei der Oberbürgermeisterwahl in Rottweil. Das erklärte er vor wenigen Minuten. (An dieser Stelle war zu lesen, dass „die FDP und eventuell die Freien Wähler“ Jehle-Mungenast unterstützen wollten. Das ist der Gerüchteküche entnommen und konnte bisher nicht bestätigt werden.) Der Bewerber gehört der CDU an, möchte aber als unabhängig gelten. Mehr zum Kandidaten Jehle-Mungenast in seiner Pressemitteilung:
https://www.nrwz.de/ob-wahl-rottweil-2022/kai-jehle-mungenast-kandidiert-bei-der-oberbuergermeisterwahl-in-rottweil/352661
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„Bisher verwalten – jetzt gestalten“ vs. „Rottweil hat eine stolze Geschichte, aber das Beste kommt noch“
Update, Donnerstag, 14. Juli, 13.40 Uhr, hier ist Update Nummer 2 des heutigen Tages. Die beiden bisherigen Kandidaten haben ihren Wahlkampf gestartet. Beide mit hoher Präsenz vor Ort – die Dr. Christian Ruf als amtierender Bürgermeister von Haus aus hat. Damit hält er nicht hinter dem Berg, sondern listet gleich in einem ersten Beitrag auf seiner Website unter christian-ruf.de als „kleinen Einblick in meine Woche“ sieben Punkte auf, von Ratssitzungen über Ruten- und Sommerfestbesuch bis zu einem Abend beim Zimmertheater. Beobachter meinen: hier präsentiert sich der vermeintliche Amtsinhaber, der er bekanntlich nicht ist. Dieser Anschein solle jedenfalls erweckt werden. Simon Busch – der auf manche wirkt wie der vermeintliche Herausforderer, der er aber ebenfalls nicht ist – hat www.simon-busch.info eingerichtet. Dort gehen genauso die Meldungen über seine Aktivitäten ein: Austausch mit FDP-Fraktion und FDP-Ortsverband, Backhausfestbesuch und Priesterweihe. Bei diesem Termin im Münster waren übrigens beide. Busch hatte den besseren Blick aufs Geschehen.
Sie haben sich beide griffige Hashtags gegeben, die veranschaulichen, wie beide auch parallel zueinander – und vermutlich den anderen genau beobachtend – Wahlkampf betreiben. Da steht „#ZURUF“ neben „#BUSCHFUNK“ – wobei beide (noch) nicht zum Direktaufruf auf Facebook taugen. Beim einen kommen wenige Ergebnisse, beim anderen – eine Stehpinklerin, wir von der NRWZ können nichts dafür.
Auf beiden Websites sind auch die inhaltlichen Stellungnahmen der beiden Kandidaten zu finden. Klimaschutz, „Wohnen in Rottweil“, Mobilität beispielsweise bei Ruf, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Potenzial der Innenstadt, Mobilität beispielsweise bei Busch.
Was auffällt: Beide bieten hochwertigen Content, gestylte Websites, Hochglanzinfo. Beide werden ganz offenkundig von Profis unterstützt, das macht man nicht zwischen zwei Terminen kurz nebenher. Und: Beide geben sich locker, Ruf etwa immer ohne Krawatte und oft mit hochgekrempelten Ärmeln, Busch lachend am Strand, bei der Fasnet, beim Stadtfest. Beide geben sich gut gelaunt und leutselig.
Und beide stehen für einen Aufbruch mit und nach der Wahl. Sie sagen:
„bisher verwalten. JETZT GESTALTEN“ … „Oberbürgermeister von Rottweil zu sein bedeutet, eine große Verantwortung zu übernehmen. Für die Bürgerinnen und Bürger, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und für unsere schöne Stadt. Ich möchte mich dieser Aufgabe stellen. Gerne will ich mein Fachwissen und die Erfahrung aus meiner Tätigkeit als Bürgermeister der Stadt Rottweil zum Wohle aller einbringen. Bewährtes weiterzuentwickeln und Neues zu gestalten, darauf freue ich mich.“
Dr. Christian Ruf
Und:
Rottweil hat eine stolze Geschichte, aber das Beste kommt noch. Dafür will ich mich als Oberbürgermeister einsetzen. Indem wir gemeinsam neue Wege gehen, wachsen wir noch stärker zusammen.
Simon Busch
Bleibt es bei zwei Bewerbern?
Update, Donnerstag, 14. Juli, 10.50 Uhr, heute wollen wir zwei Updates liefern. Zunächst dies: Es war nun einige Tage ruhig in dieser Gerüchte- und Faktensammlung rund um die am 25. September anstehende Wahl zur Oberbürgermeisterin oder zum Oberbürgermeister der Stadt Rottweil. Bis dahin sind es ja auch noch 73 Tage, viel Zeit, da fließt noch einiges Wasser den Neckar hinab. Das heißt aber nicht, dass nichts passiert wäre. Beziehungsweise: dass nicht noch etwas passieren könnte.
So glauben wir, die Antwort auf die Frage zu kennen, ob es denn bei zwei Bewerbern – Ruf und Busch – bleibt. Nein, lautet diese Antwort, und da sind wir uns ziemlich sicher. Hinter den Kulissen laufen Gespräche. Und zwar offenbar mit einem Mann, den wir hier bereits erwähnt haben, und der „aus dem Stuttgarter Großraum“ kommen soll, wie wir ihn schon klassifiziert haben. Ja, wir haben dazu einen (Doppel-)Namen, aber bislang weder von ihm selbst, noch von einem Dritten eine Bestätigung. Abwarten.
Und es gibt ein zartes Gerücht, dass auch aus der Stadt selbst noch ein Bewerber auftauchen könnte. Nein, hierzu haben wir keinen Namen. Im Moment nicht einmal eine Ahnung.
Was wir dagegen wissen: Bereits angekündigt hatte die örtliche FDP, dass sie sich eventuell auf die Suche nach einem eigenen Kandidaten machen wolle. Das bestätigt deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, Daniel Karrais, auf Nachfrage der NRWZ. „Die Suche haben wir so angekündigt, als der OB seinen Rückzug vermeldet hat, ja“, schreibt er. „Wir brauchen jemanden, der gestalten kann und die Stadt unbefangen voranbringt. Wir wollen innovative Ansätze und einen weiteren Horizont, statt weiter so. Hilfreich ist sicherlich auch ein unbefangener Blick“, so Karrais weiter, der für die FDP im Landtag sitzt.
Das umschreibt, was manche in der Stadt in diesen Tagen umtreibt: „Unbefangener Blick“, „Unbefangenheit“, „Innovative Ansätze“. Oder, andersherum formuliert: Könnte den bereits bekannten beiden Kandidaten, Ruf und Busch, etwa ein Stallgeruch anhaften? Stehen diese eventuell für ein „Weiter so“ und ist das vielleicht nicht gewollt? Stehen sie etwa für allzu große Nähe mit den Bürgerinnen und Bürgern – im Sinne von „Du, Christian, könntest Du nicht mal …“ und „Du, Simon, ich hätte da ein Anliegen …“. Kann das schädlich sein für einen künftigen Job als Rottweiler Oberbürgermeister? Oder macht nicht gerade das eine Kleinstadt aus, in der man sich kennt und mag und schätzt – in der Sache dann aber eben sachgerecht entscheidet?
Darüber denken Menschen, mit denen wir so reden, gerade nach. Und haben unterschiedliche Antworten darauf, je nachdem, zu welchem der Kandidaten sie tendieren oder ob sie lieber einen Dritten hätten.
Die FDP hat jedenfalls nach Karrais‘ Angaben bisher noch nicht entschieden, ob ihre Wunscheigenschaften – Unbefangenheit, Innovativität – mit einem der beiden bekannten Kandidaten abgedeckt seien.
Auf die Frage, wie weit sie mit einem möglichen dritten Kandidaten sind, antwortet Karrais so: „Wenn es einen weiteren Kandidaten oder eine Kandidatin geben sollte, dann ist es seine beziehungsweise ihre Aufgabe, sich zu erklären.“
Von einer Kandidatin ist übrigens zurzeit nicht die Rede. Die von uns so titulierte „leitende Mitarbeiterin eines Unternehmens aus der Region“ hat sich bislang nicht erklärt.
Wie viele Bewerber gibt es eigentlich?
Update, Montag, 4. Juli, 10.05 Uhr: „Nach wie vor sind es zwei Bewerbungen.“ Das bestätigt auch ein Sprecher der Stadtverwaltung Rottweil auf Nachfrage der NRWZ. Wie gestern geschrieben. Wie ebenfalls berichtet, haben weitere Bewerberinnen und Bewerber noch Zeit. Am Montag, 29. August 2022, um 18 Uhr endet die Frist.
Update, Sonntag, 3. Juli, 18.45 Uhr: Absichtserklärungen zählen nicht. Wie viele Bewerber gibt es eigentlich im Moment? Da kann man ja durchaus durcheinander kommen. War da nicht etwas mit einem Mann von der AfD, jenem Rechtsanwalt? Ja. Aber sein Auftritt ist bisher im Ankündigungsstadium stecken geblieben. Der NRWZ wäre jedenfalls nicht bekannt, dass Joachim Bloch seine Bewerbung tatsächlich eingeworfen hätte. Wir setzen darauf, dass wir darüber vom Kandidaten oder seiner Partei unterrichtet werden, beides ist ausgeblieben. Aber er hat ja auch noch viel Zeit.
Damit wäre die eingangs gestellte Frage beantwortet: Es gibt aktuell zwei Bewerber. In alphabetischer Reihenfolge: Simon Busch und Dr. Christian Ruf.
Wie man hört, könnte auch aus dem Umfeld der Freien Wähler ein Kandidat auftauchen. Das wird auf Nachfrage bestätigt, einen Namen bekommen wir aber noch nicht. Denn das sei eine ganz vage Geschichte, da sei nichts entschieden. Der Kandidat soll von außerhalb kommen, sagen wir mal, aus dem Stuttgarter Großraum, sagt die Gerüchteküche. Ob da was dran ist? Unklar. Aber die Freien Wähler präsentieren traditionell gerne einen eigenen Bewerber.
Simon Busch macht’s
Update, Freitag, 1. Juli 2022, 10 Uhr: Simon Busch kandidiert. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern der historischen Innenstadt, samstags wird sein Name auf dem Wochenmarkt weitergetragen, die NRWZ weiß um seine Absichten schon länger, jetzt ist es offiziell: Der Jazzfestmacher und Kulturaktive Simon Busch will Oberbürgermeister von Rottweil werden. Er ist der in den Augen der NRWZ-Redakteure junge Mann, der in leitender Position in einer Nachbarstadt tätig ist – als Geschäftsführer der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen. Er ist derjenige, der über mehrere Vereine in Rottweil tief verwurzelt ist – im Jazzfestverein, im Dachverein der kulturtreibenden Vereine „kulturottweil“ und weitere, siehe unten. Vergangenes Wochenende hat er seine Bewerbung in den Briefkasten am Alten Rathaus eingeworfen. Mehr über diesen Kandidaten hier.
„Zusammen wachsen“ – Busch im Video
Simon Busch hat ein Video produziert. Hier seine Bewerbung in Wort und Bild und Ton:
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Mehr InformationenDeutliche Absage
Hätten wir ihn jedenfalls gleich eingangs so beschrieben, wäre ja jedem klar gewesen: Die Rede ist von Alfons Bürk.
Zu Zeiten von Bürgermeister Werner Guhl, der 2015 allzu plötzlich und früh verstarb, war der Architekt, Stadtplaner und einstige Stadtjugendring-Sanierer Bürk ein unermüdlicher, öffentlicher Kämpfer für die Sache, oft auf einer Bühne mit Guhl. Wiederbelebung des Neckartals zum Gewerbepark, Großgefängnis, Testturm, das sind auch seine Meilensteine. Doch nach Guhl verlor sich Bürks Spur, was, wie man hört, nicht unbedingt an ihm selbst gelegen hat. Er wirkte im Hintergrund.2001 versuchte Alfons Bürk, an die Spitze zu kommen, trat als OB-Kandidat in Rottweil an. Er erzielte ein gutes Ergebnis, schaffte es aber am Ende nicht gegen Thomas J. Engeser.
Immer wieder wird daher sein Name in diesen Tagen genannt, wenn es darum geht, wer denn als Kandidat 2022 ins Rennen gehen könnte. Tritt Bürk also an?
„Nein“, lautet darauf seine Antwort. Ein „Nein“ mit einem Punkt, vielleicht sogar einem Ausrufezeichen, ein endgültiges Nein. Es stimme, er habe darüber nachgedacht, ein paar Tage lang, sagt Bürk im Gespräch mit der NRWZ. Ihm sei aber klar geworden, dass er als jemand, der für deutliche Veränderung stehe, jetzt nicht der Richtige sein könnte – in einer Zeit, in der die Menschen Angst hätten vor einem Wiederaufflammen der Coronapandemie, vor einem möglichen Krieg, vor stark steigenden Preisen, vor einer Energiekrise. Damit ist klar: Zugetraut hätte er sich den Job. Machen wird er ihn nicht.
Es liegt eine zweite Bewerbung vor
Update, Montag, 27. Juni 2022, 9.22 Uhr: Der Wahlkampf ist eröffnet, es wird eine richtige OB-Wahl in Rottweil werden. Am Morgen erfuhr die NRWZ von der Stadtverwaltung: Es liegt, neben der des amtierenden Bürgermeisters (siehe unten), eine zweite Kandidatur vor. Ein weiterer Bewerber hat am Wochenende seine Unterlagen in den Briefkasten des Alten Rathauses geworfen. „Wir haben heute Morgen acht Uhr zwei Bewerbungen im Briefkasten vorgefunden“, so der Sprecher der Stadtverwaltung Rottweil, Tobias Hermann.
Die Namen der beiden Bewerber nennt Hermann nicht. Man gehe davon aus, dass beide selbstbestimmt, zum von ihnen gewählten Zeitpunkt an die Öffentlichkeit treten würden. Dr. Christian Ruf hat das schon getan. Der AfD-Mann Joachim Bloch wurde angekündigt.
Wie die NRWZ zu wissen glaubt, handelt es sich bei dem weiteren Bewerber um einen Mann, den wir bereits angekündigt haben: jener, der in leitender Position in einer Nachbarstadt tätig ist. Er ist über mehrere Vereine in Rottweil tief verwurzelt. Er selbst bittet, wie zuletzt schon, darauf angesprochen um Geduld. In ein paar Tagen werden wir mehr erfahren. Beobachter gehen davon aus, dass der zweite Bewerber seine Chance auf den ersten Platz auf dem Wahlzettel wahren möchte. Denn die beiden am Wochenende eingeworfenen Unterlagen gelten der Stadt als gleichzeitig abgegeben. Der Gemeindewahlausschuss werde am 29. August per Losverfahren in einer öffentlichen Sitzung die Reihenfolge unter diesen beiden Bewerbern bestimmen, so Hermann. Also den ersten und den zweiten Platz auf dem Stimmzettel.
Dr. Christian Ruf ist der Erste
Update Samstag, 25. Juni: Jetzt ist es amtlich: Dr. Christian Ruf hat nach eigenen Angaben seine Bewerbung um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Rottweil in den Briefkasten des Alten Rathauses eingeworfen. Damit stellt sich der Bürgermeister am 25. September dem Votum der Wählerinnen und Wähler.
Vor gut einer Woche hatte Dr. Ruf bekanntgegeben, dass er neuer Oberbürgermeister werden möchte. Die Stellenausschreibung ist am vergangenen Freitag im Staatsanzeiger erschienen, am Samstag begann die Frist zur Einreichung der Bewerbung. Der 39-Jährige hat gleich die erste Gelegenheit wahrgenommen und seine Unterlagen abgegeben. „Nachdem ich mich für eine Kandidatur entschieden habe, freue ich mich jetzt auf die kommenden Wochen, in denen ich unseren Bürgerinnen und Bürgern meine Ideen für unsere Stadt aufzeigen möchte. Es soll ein informativer Dialog sein, bei dem ich auch aufmerksam zuhören und gerne Anregungen aufnehmen werde“, sagt Dr. Ruf laut einer Pressemitteilung.
Nach seiner Ankündigung, für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren, habe er aus der Bevölkerung sehr viel Zuspruch erfahren, betont Dr. Ruf. Immer wieder sei er auf Themen angesprochen worden, die die Bürgerinnen und Bürger besonders beschäftigen. „Ich werde meine Vorstellungen für die Zukunft unserer Stadt in den kommenden Wochen bei Veranstaltungen und in persönlichen Gesprächen gerne darlegen. Zeitnah wird auch meine Homepage im Internet online gehen. Auf diesen Austausch freue ich mich“, so Dr. Christian Ruf abschließend. Mehr über diesen Kandidaten hier.
Ulbrich? Schumacher? Kandidieren sie?
Update Dienstag, 21. Juni 2022, 9.45 Uhr: Zwei Namen fallen hier und da, wenn man sich auf der Straße oder beim Einkaufen mit Rottweilerinnen und Rottweilern über mögliche OB-Kandidaten unterhält: Ralf Ulbrich und Peter Schumacher, die Namen der Bürgermeister von Deißlingen und Dunningen, den beiden Rottweiler Nachbargemeinden. Wir haben beide ganz aktuell gefragt: „Ihr Name taucht gerüchtehalber auf in Sachen mögliche OB-Kandidatur in RW. Ist da was dran? Würden Sie kandidieren wollen?“
Eine Kandidatur in Rottweil kommt für mich nicht infrage.
Ralf Ulbrich
Ich habe keinerlei Interesse an einer Kandidatur. Ich werde definitiv in meiner Heimatgemeinde bleiben und habe ganz generell keinerlei Ambitionen, in einer größeren Gemeinde oder Stadt zu kandidieren. Dazu fühle ich mich viel zu sehr mit Dunningen verbunden. Darüber hinaus: Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat läuft reibungslos und dies jenseits jeglicher Parteipolitik, was ich viel zu sehr zu schätzen weiß, als dass ich das aufgeben würde.
Peter Schumacher
Nachricht von Albrecht
Update Samstag, 18. Juni 2022, 15.10 Uhr: Dieter E. Albrecht tritt nicht an, aber … Der Oberbürgermeisterkandidat von 2009 und 2017 (ohne beim zweiten Mal den geradlinigen Weg beschritten zu haben), der frühere FWV-Stadtrat Dieter E. Albrecht, will nun nicht kandidieren. Das hat er jetzt der NRWZ auf Nachfrage mitgeteilt. Auf die Frage, ob er als OB-Kandidat antreten werde, antwortet Albrecht mit einem klaren „Nein.“
Ein Hintertürchen bleibt derweil offen: „Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass ich ohne Wahlwerbung etc. über die freie Zeile durch Namenseintrag gewählt werden würde, werde ich meine derzeitige Lebensgestaltung einer Work-Life-Holiday-Balance aufgeben und mich gewissenhaft, kreativ sowie verantwortungsvoll um die blühende, nachhaltige Zukunft Rottweils mit Teilgemeinden kümmern“, schreibt der Unternehmer. Dies geschehe „selbstverständlich gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Ruf, allen Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, dem Stadtrat sowie allen Bürgern von klein bis groß.“ Allerdings wolle er das nur für eine Amtszeit tun, schreibt Albrecht weiter. In dieser Zeit wolle er mit seiner Kunstform Asu-Art, die ihn hier und da nackt zeigt, pausieren. Er werde für diese acht Jahre „die Stadt immer angezogen, jeweils passend, ausschließlich in folgenden Stilen vertreten: Casual, Business Casual, Business, elegant oder, wo erforderlich, mit Black oder White Tie.“ Beides habe er als Balltänzer ohnehin in seinem Kleiderschrank. Für all diejenigen, die Albrecht online folgen: „In meinem Facebook-Profil ist aktuell eine Anziehfigur von Gischbl. Da kann sich auch jeder mal seinen OB basteln“, schreibt er.
In noch einer Sache ist sich Albrecht sicher: „Eine offizielle Kandidatur ergibt derzeit für niemanden einen Sinn.“ Da in Rottweil mit Dr. Christian Ruf ein Jurist und dazu noch ein amtierender Bürgermeister antritt, „werden alle Bewerberinnen und Bewerber chancenlos sein“, so Albrecht weiter, und ergänzt: „Außer, natürlich, mir, wie vor, über die freie Zeile. “
Infos zu gegebener Zeit
Rottweil, die zweite Woche im Juni. Die NRWZ hört sich unter den möglichen Kandidatinnen und Kandidaten um. Sie trifft den einen auf der Hauptstraße, den zweiten am Rande des Steinmeier-Besuchs, dem dritten rennt sie auf dem Fahrrad hinterher – und erwischt ihn nicht. Später auch nicht telefonisch. Einer ist im Urlaub. Wir kommunizieren per WhatsApp. Ein weiterer Versuch läuft per E-Mail. Und geht zunächst ins Leere. Darüber hinaus haben wir Anfragen gestartet. Klar ist: Die Befragten und die Adressaten halten sich bedeckt.
Nach ihren Ambitionen befragt, reagieren vergangene Woche noch alle leicht bis mittelschwer genervt. Man würde zu gegebener Zeit informiert, heißt es allenthalben. Zudem wird die Frage aufgeworfen, ob es nicht kontraproduktiv sei, jetzt bereits zu berichten beziehungsweise zu spekulieren. Manch ein Kandidat, manch eine Kandidatin hat kein Verständnis für eine Berichterstattung zu diesem Zeitpunkt.
Einerlei. Das kann ja nicht daran hindern, jetzt bereits Fakten zu nennen und den ein oder anderen Namen in den Ring zu werfen.
Wer wird in der Gerüchteküche genannt?
So hat sich die NRWZ umgehört, welche Namen in der Gerüchteküche verbreitet werden. Und einige gehört. Und die Genannten so gut wie möglich befragt. Wobei schnell klar wurde, dass zum jetzigen Zeitpunkt, am 15. Juni, zehn Tage vor Öffnung der Bewerbungsphase, so gut wie alle noch mauern. Ein Kandidatenname steht derweil schon fest, einen zweiten können wir getrost von der Liste streichen.
Doch zunächst die Fakten
Doch zunächst einmal widmen wir uns den Fakten. Und den wichtigsten W-Fragen: wer, wann, was, wie, warum.
Wann: Die OB-Wahl in Rottweil soll am 25. September 2022 stattfinden. Der relativ späte Wahltermin wurde vorgeschlagen, weil die Schulferien bis zum 10. September dauern und die öffentliche Bewerbervorstellung erst nach den Ferien stattfinden soll. Diese soll nun am Donnerstag, 15. September, sein. Für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl wird ein Gemeindewahlausschuss gebildet. Dessen Vorsitz wird der Amtsinhaber, OB Broß übernehmen, der ja bekanntlich nicht mehr kandidiert. Stellvertreter soll Hermann Leins werden.
Warum: Die Wahl wird notwendig, weil Amtsinhaber Ralf Broß aufhört. Er wird ab 1. November geschäftsführendes Vorstandsmitglied des baden-württembergischen Städtetags. Deshalb scheidet er vorzeitig aus seinem Amt als Oberbürgermeister in Rottweil aus. All das kam überraschend, hat aber einiges an Bewegung in das städtische Leben gebracht. Das Rennen um den Sessel des Rottweiler Stadtoberhauptes ist nun völlig offen.
Wann beginnt die Bewerbungsphase? Sie wird am 25. Juni beginnen. Um null Uhr. Ein Samstag. Das Datum ist vom Erscheinen der entsprechenden Stellenausschreibung im Staatsanzeiger abhängig. Nach aktuellem Stand wird die Stelle am 24. Juni in der Tageszeitung, im Staatsanzeiger und auf der städtischen Homepage ausgeschrieben. Ab dem folgenden Tag können Bewerbungen abgegeben werden.
Wer darf zur Wahl antreten? „Wählbar zum Bürgermeister sind Deutsche im Sinne von Artikel 116 des Grundgesetzes und Unionsbürger, die vor der Zulassung der Bewerbungen in der Bundesrepublik Deutschland wohnen.“ So steht es in der Gemeindeordnung des Landes Baden-Württemberg. Das bedeutet, dass die Bewerberinnen und Bewerber nicht in Rottweil wohnen müssen. Sie sollen „die Gewähr dafür bieten, dass sie jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintreten“. Laut Paragraf 46 müssen Bewerber am Wahltag das 25. Lebensjahr vollendet haben, das 68. aber noch nicht. Bis 2015 musste der OB und der Bürgermeister abtreten, wenn er 68 wurde. Das war das gesetzliche Höchstalter. Roland Ströbele, der „schwarze Riese vom Donautal“, musste seinerzeit als Schultes von Bärenthal abtreten und meinte, Bundeskanzler und Bundespräsident dürfe man mit über 68 noch sein, aber nicht Bürgermeister.
Wer seine Bewerbung abgibt, muss 50 Unterstützungsunterschriften von Rottweiler Wahlberechtigten vorlegen. Außerdem braucht es noch die Wählbarkeitsbescheinigung und eine eidesstattliche Versicherung, dass man nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen ist.
Und wer darf wählen? Wie viele Rottweiler Bürgerinnen und Bürger als Wähler zugelassen sind, „das steht aktuell noch nicht genau fest“, so ein Sprecher der Stadtverwaltung auf Nachfrage. Bei der letzten Kommunalwahl seien es 19.929 Wahlberechtigte gewesen, davon etwa 1750 aus Mitgliedstaaten der EU.
Wie wird die Reihenfolge auf dem Stimmzettel festgelegt beziehungsweise wie wird festgehalten, wer genau wann seine Bewerbung eingereicht hat? Es entscheidet die Reihenfolge des Eingangs der Bewerbungsunterlagen. Bei gleichzeitigem Eingang entscheidet das Los. Das wird etwa für alle Bewerbungen gelten, die am Wochenende des 25. Juni in den Briefkasten am Alten Rathaus eingeworfen werden. Wird dieser dann am Montag geöffnet, gelten die darin gefundenen Bewerbungen als gleichzeitig eingegangen.
Wann genau endet die Bewerbungsfrist? Am Montag, 29. August 2022, 18 Uhr.
Kann es mehrere Wahlgänge geben? Das ist nach aktuellem Stand sogar sehr wahrscheinlich. Sollte es keine Kandidatin, kein Kandidat am 25. September schaffen, mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich zu bekommen, wird es am 16. Oktober einen zweiten Wahlgang geben. Dann wird OB, wer die höchste Stimmenzahl erreicht, die einfache Mehrheit. Bei einem zweiten Wahlgang wird es eine neue Bewerbungsfrist geben, die dann bis Mittwoch, 28. September, läuft.
Und hier die möglichen (!) Kandidatinnen und Kandidaten
Einige Namen werden in der Stadt genannt, was dafür spricht, dass der frei werdende Posten als sehr attraktiv gilt. Außerdem wird es lokale Bewerber geben, aus der Mitte der Bürgerinnen und Bürger, der Rottweiler selbst. So jedenfalls der aktuelle Stand (15. Juni).
Zunächst einmal: Was ist mit Bürgermeister Dr. Christian Ruf? Wird er als bisheriger Zweiter in der Stadt nach dem Chefsessel greifen? Er war vergangene Woche einer jener, die meinen, man werde zu gegebener Zeit informiert. Natürlich hört sich ein Dementi anders an, aber eine Bestätigung eben auch. Ruf ließ bereits verlauten, er führe viele Gespräche. Das bringt ihm auch den Ruf ein, sich sicher aufstellen lassen zu wollen.
Nun, seit 15. Juni, steht fest: Bürgermeister Ruf will Oberbürgermeister von Rottweil werden. Das verbreitete er am Mittwochvormittag per Pressemitteilung.
Ein zweiter Name, der rasch fällt, ist der von Dieter E. Albrecht. Die NRWZ muss zu ihrer Schande gestehen, dass eine Anfrage per E-Mail bisher unbeantwortet geblieben ist. Albrecht wird aber zugetraut, wieder in bewährter, also ganz eigenwilliger Weise mitmischen zu wollen. Auch das werden wir sehen.
Dann ist da die leitende Mitarbeiterin eines Unternehmens aus der Region. Man kennt sie in Rottweil und ihr werden Ambitionen nachgesagt. Sie möchte sich nicht festlegen, spielt aber offenkundig mit dem Gedanken, weist die Nachfrage jedenfalls nicht als Blödsinn zurück, lachend etwa. Wir werden uns in Geduld üben müssen. Tippen aber auf eine Kandidatur. Sie sagt am vergangenen Freitag, 10. Juni, dazu: „Nein, ich werde mich Stand heute nicht aufstellen lassen.“ Das lässt aus unserer Sicht alles offen.
Auch sein Name wird in der Gerüchteküche genannt: der eines aus Sicht der NRWZ-Redaktion jungen Mannes, der in leitender Position in einer Nachbarstadt tätig ist. Er ist über mehrere Vereine in Rottweil tief verwurzelt. Und schielt nun ebenfalls nach dem Chefsessel der Stadt. Erklärt aber auf Nachfrage der NRWZ: „Ich möchte aktuell noch nichts dazu sagen.“ Es sei ja noch eine ganze Weile hin bis zum Wahltermin, außerdem beginne die Bewerbungfrist erst in ein paar Tagen. Man könne sich doch noch nicht einmal bewerben, sagt der junge Mann am Rande des Besuchs von Bundespräsident Steinmeier.
Auch ein Name, der genannt wird: der eines Hintergrundstrippenziehers in Rottweil. Leider ist der Mann telefonisch nicht erreichbar.
Fest steht bereits ein Kandidat: Joachim Bloch, Rechtsanwalt aus Tuttlingen-Möhringen. Er wird im Namen der AfD antreten. Bloch läuft sich bereits warm, er und seine AfD haben etwa versucht, am Rande einer Querdenkersemo aus Anlass des Besuchs des Bundespräsidenten zu punkten.
Geoutet hat sich dahin gehend, dass er nicht kandidieren werde, der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais. Die örtliche Tageszeitung, wie die NRWZ auf der Suche nach Namen, hat einen Interviewtermin mit ihm genutzt, um ihn zu fragen. Nein, er werde nicht antreten, ließ er wissen. Merkte aber laut Schwarzwälder Bote auch an: „Rottweil braucht einen, der gestalten und die Leute mitnehmen kann.“ Einen „Verwalter“ brauche es nicht, dazu gebe es bereits Top-Leute in der Verwaltung.
Wer wie ich bei der Podiumsdiskussion der Jusos im Stadtjugendring und im Frage-Antwort-Teil der Kandidatenvorstellung in der Stadthalle war kann beurteilen, dass Busch da nicht gut aussah. Inhaltloses Gestammel! Nett, aber nix von OB. Deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Geschäftstermin gerade gelegen kommt, um sich vor einer weiteren Podiumsdiskussion drücken zu können. Diese könnte rechtzeitig vor der Wahl sein deutlicheres Aus sein, als es ohnehin kommen wird. Natürlich könnte man sich dem am Freitag vor der Wahl stellen, denn so kurzfristig gibt es nicht genügend Multiplikatoren, um die Wahlentscheidungen damit fundierter zu machen.
„Fischer Wind“⁉️
Eher Fähnlein im Wind seiner Stakeholder!
Und, inhaltlich nur heisse Luft.
Dr. Christian Ruf als Oberbürgermeister und in Folge ein/e vom Stadtrat gewählte/r Architekt/in als „Baubürgermeister/in“, das ist eindeutig der beste Weg zur nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung unserer Stadt mit Teilgemeinden und nicht zuletzt der Region.
Dem kann man nur zustimmen. Es wurde einfach klar: Simon Busch wirkt wie der nette Kerl von nebenan, ist sympathisch und tritt gepflegt auf. Er lächelt häufig und sympathisch. Er wirkt jung und dynamisch. Sobald er konkret werden soll und unvorbereitete Fragen kommen, wird er unsicher und redet auch nicht mehr fließend. Daher ist er einfach der falsche Kandidat für die OB Position.
Sehr geehrter Herr Arnegger,
Sie berichten über das „Brodeln“ zwischen Simon Busch und dem Bürgerforum.
Warum erwähnen Sie nicht, dass Henry Rauner an dem Freitagabend an dem Simon Busch Zeit hätte, für Alice im Wunderland auf der Bühne steht? Das Programm ist im Internet veröffentlicht.
Eine Podiumsdiskussion zwei Tage vor der Wahl macht durchaus Sinn; dies als Grund für eine Terminabsage vorzuschieben ist nicht fair.
Herzliche Grüße
Ich stimme Ihnen zu, dass 2 Tage vor der Wahl besser wäre als gar nicht. Dennoch ist es sehr kurzfristig vor der Wahl. Das ist aber eben gar nicht der Punkt des Artikels. Henry Rauner hat in seiner Stellungname ganz deutlich gemacht, dass alle Kandidaten gleichzeitig eingeladen wurden. Aus meiner Wahrnehmung wurde für Simon Busch als einzigem sogar eine Sonderbehandlung angeboten, an Stelle des Dienstag dann auf Montag auszuweichen. Daher kann man von einer Benachteiligung keinesfalls sprechen. Und wie Sie richtig sagen: Das Programm steht im Internet. Da steht aber eben auch, dass Martin Köchling moderieren wird und Henry Rauner damit gar nicht da sein müsste. Daher ist es völlig egal ob er irgendwo auf der Bühne steht oder nicht. Simon Busch steht aber eben nicht auf der Bühne und umschifft so eine Podiumsdiskussion, bei dem man einmal mehr sehen würde, dass er grundsätzlich ein sympathischer Mensch ist, der jedoch zu unerfahren ist um solch ein Format zu füllen. Als Oberbürgermeister kann man aber nicht immer alle Reden vorbereiten oder vom Teleprompter ablesen. Man muss in Gemeinderat, Gremien, Verwaltung und öffentlichen Diskussionen auch kompetent antworten können. Das kann er leider nicht und daher ist es mehr als verständlich, wenn er solchen Terminen im Wahlkampf aus dem Weg geht. Im Falle eines Wahlsieges von Simon Busch werden das die Rottweiler die kommenden Jahre bitter realisieren müssen. Daher bin ich ganz klar für Dr. Ruf.
Henry Rauner, Vorstandsvorsitzender der Rottweiler Volksbank, und seine „Lebensgefährtin“ Schellhorn veranstalten also einen Diskussionsabend unter dem Deckmantel eines Vereins. Eingeladen und unter Garantie vorher zum Termin befragt wurde Dr. Christian Ruf, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender der Rottweiler Volksbank und damit Rauners DIREKTER CHEF. Nur eingeladen und nicht vorher gefragt wurden Simon Busch und Joachim Bloch.
Für den einen Kandidaten macht man es also passend und wenn der andere dann nicht kann und sogar Alternativen vorschlägt, dann kommt man mit unflätigen Beschimpfungen über Schwabo und NRWZ daher und diskreditiert den Kandidaten aufs Übelste. Pfui deufel Henry!
Ein bemerkenswerter Vorgang. Schade, dass Dr. Ruf sich auf dieses Niveau herablässt…! War er denn nicht der, der die Vetterleswirtschaft und den Klüngel beim anderen Kandidaten ach so schrecklich fand? Hier aber bedient man sich genau dieser Mittel und das auf widerliste Art und Weise.
Guten Tag Herr/Frau PaDeWe, Verunglimpfungen von Personen und haltlose Unterstellungen halte ich für völlig verfehlt. Seine Meinungen auch „nur“ aus einem Zeitungsartikel der NRWZ zu bilden und ohne weiter nachzufragen, zeugt auch nicht von Souveränität.
So viel zur Klarstellung. Sie können mich auch gerne direkt kontaktieren, ich kann Ihnen die offene und freundschaftliche Korrespondenz mit Simon Busch auch zeigen. Wir haben nichts zu verbergen, deshalb auch hier mein „Klarname“ – was ich auch in einer ehrlichen Demokratiegesellschaft bevorzuge.
Herzliche Grüße
Henry Rauner
Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder? Das Lager rund um Simon Busch hat in den letzten Wochen nach dem ersten Wahlgang konstant über „Schluss mit Vetterleswirtschaft“ und „frischer Wind“ gepostet, argumentiert, kommentiert und geschrieben. Nun werfen Sie einem ehrenwerten Mann, wie Dr. Ruf auch noch vor, er würde sein Amt missbrauchen. Aus meiner Sicht hat er das gar nicht nötig. Wenn man im Glashaus sitzt, sollte man nicht mit Steinen werfen – wollen Sie im Ernst als Anhänger von Simon Busch davon sprechen (vielleicht ja auch durch ihn dazu aufgefordert?), dass Dr. Ruf für den Klüngel steht? Dann denken Sie mal über folgende Punkte nach:
Brauchen Sie noch mehr solcher Fragen, die ohnehin jedem klar machen, wer in Rottweil für das weiter so steht… Es ist ganz klar Simon Busch. Das Geklüngel bleibt unter sich, agiert in der Argumentation clever und reagiert als Opfer, wenn es dann umgekehrt zu Kritik kommt. Sie wollen den nächsten OB einsetzen und so ihren Einfluss behalten. Das ist unterste Schublade. Busch hat außer viel Lächeln und moderner Headlines bisher weder etwas geleistet in Rottweil, noch konkret kommuniziert, welche Ideen sein „frischer Wind“ mit sich bringt. Ich hoffe auf die Rottweiler, dass sie sich nicht für dumm verkaufen lassen. Der frische Wind aus dem Buschfunk stinkt gewaltig.
Schade wenn Herr Busch keine Zeit hat. Ist das der Ausblick was wir bei deinem Wahlsieg erwarten können?
Na ja der bisherige OB hat ja auch am 24.12 keine Zeit gehabt bei den Adventsfenster ….. Er musste kochen.
Egal wie es zu dieser Farbwahl gekommen ist, warum stört sich wer daran?
Für wie unmündig hält man das Rottweiler Wahlvolk eigentlich, dass man glaubt, von der Farbe der Balken hinge das Abstimmungsverhalten im zweiten Wahlgang ab?
Darum geht es doch offensichtlich!
Überschätzen Sie die Behändigkeit eines Wahlvolkes als solches nicht, Sie könnten enttäuscht werden. Natürlich gehen so langsam die Farben aus, aber ein mehr als plakatives Grasgrün, neben dem schwarzen Trauerflor, hat in einer traditionell konservativen Raumschaft, schon so seine unterbewusste Wirkung. Zumal beide ja eher überparteilich sein wollen, da greift der gemeine Wertebewahrer im Zweifelsfall halt zum Bewährten und wenn’s nur die Farbe ist. Ich hätte den Einen dunkel- und den Anderen Hellorange gemacht, mit schwarzem Trennstrich in der Mitte, Zwinkersmiley
Etwas besseres, dass Herr Albrecht nie mehr für ein solches Amt
kandidieren möchte, kann den Rottweiler Bürgern gar nicht passieren.
Diese Nachricht habe ich mit Freude gelesen.
Schön, dass ich solch Freude verbreiten konnte!
Herr Arnegger, mit Verlaub, das ist Schwachsinn, was Sie bzgl. der Farben der Wahlstatistik von sich geben.
Mir ist gestern abend auch direkt die politische Zuordnung zu den Kandidaten aufgefallen. Das ist definitiv Absicht gewesen. Und es fiel mir, gewiss kein Buschfreund, mit einem Grinsen auf. Aber es war nicht zu übersehen, dass die Stadtverwaltung den Grünen Busch (der sich prominent mit dem grünen dicken Hubert und Co als Testemonials umgibt) mit Grün markierte, das CDU-Kreistagsmitglied Ruf mit CDU-Schwarz, den von FDP-Karrais und Co supporteten KJM mit FDP-gelb und das SPD-AfD-Mitglied passend mit einer Mischung aus Rot und Blau.
Aber Arnegger will es ums Verrecken als Zufall darstellen. Ein Schelm der…
Zufall? Steht das irgendwo? Oder habe ich Busch und die Stadtverwaltung zitiert? Sie Schelm?
Mit dem Hinweis auf die CDU-Fraktion im Kreistag haben Sie natürlich recht, das habe ich versaubeutelt. Allerdings bezeichnet sich Ruf selbst als überparteilich.
Ich denke, nun kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit behaupten, dass die OB-Wahl gelaufen ist.
Hätte man vermutlich auch schon vorher, aber dann hätte das zugehörige Vorgeplänkel, ja keinen richtigen Spaß gemacht.
Obwohl – Es war ja alles mit dabei im Wahlkampf. Wirtschaftstour, Rentnertour, Auftritte, Feste, eine handfeste Denunziation wegen angeblicher Parallelbewerbung und auf der Zielgeraden noch etwas Geplänkel in Sachen Jungend, obwohl die keine, oder höchstens minimalrelevante Stimmenanteile liefern.
Ich gehe also von einem schneidig innovativen „Keine Experimente“ an der Urne aus
Ich möchte als „Kandidat auf die Freie Zeile“ auch einen Stadtfeststand! Die Obere Hauptstr. von oben bis unten mit Wahlkämpfern, welche Freibier ausschenken und kostenlose Flatrate-Bratwürste mit Wahlkampf-Branding ausgeben, das wäre doch was. Das bringt Leben auf’s Fescht.
Der Burger von KJM. Die Curry-Wurst mit der Dr.-Sosse. Die Braune. Die Jazzwurst. Die Wollwurst. Alles im Angebot.
Ironie Ende (ausser dem „Kandidat auf die Freie Zeile“).
Simon verquickt hier sträflich ein Kulturfest mit WAHLKAMPF!
Er kann nicht OB. Spätestens bei seinem Auftritt im Stadtjugendring, mit fabulösem im Nebel Herumgestochere, mit unzähligen Konjunktivs und Ähms, ist er bei mir unten durch (dies NUR als Kandidat und un/möglicher Oberbürgermeister). An diesen Abend hat sich übrigens auch Kai Jehle-Mungenast disqualifiziert. Das nur an Rande.
Wenn Simon Busch auch nur einen Funken an Anstand, Rückgrat und in der hat, verabschiedet er sich vom Stadtfest, statt hälingen mit Kinderaktionen Wähler/innen fangen zu wollen und seine Ungeeignetheit als OB zu vertuschen.
ADHS-Dieter kann es einfach nicht verwinden, dass ein anderer mehr Aufmerksamkeit kriegt als er. Dabei ist ER doch der König von Rottweil. Wenn das doch nur mal jemand anerkennen würde.
Köstlich mitanzusehen. Und gleichzeitig fremdschämen pur.
Gute Besserung, Dieter!
Noch ein Anwärter und ein Feigling noch dazu. Mit der „Verengung“ auf die Kernklientel, kann man nichts falsch machen. Es wird verlässlich einen Prozentsatz Stimmen geben und dass der „große Erfolg“ ausgeblieben ist, kann man dann in der den Alternativen in der DNA steckenden „Selbstmitleidsmanier“, der bösen, weil ignorierenden Presse und sowieso allem und jedem in die Schuhe zu schieben versuchen. Und noch ein schöner Nebeneffekt, man muss sich nur mit der eigenen Klientel beschäftigen, von wo aus kaum ernsthafte Kritik, oder gar lästige Diskussionen zu erwarten sind, also permanente Heimspielwohlfühlatmosphäre allenthalben und am Ende war es wieder die Unterdrückung durch die „Lügenpresse“.
Für meine Begriffe macht Bloch nur mit, um die OB-Wahl als Podium und Aufmerksamkeitsforum für seine eigene innerparteiliche Wichtigmachung zu missbrauchen und natürlich noch ein paar unentschlossene Anhänger zu gewinnen.
Wir halten aber für die Nachwelt fest, nicht die „Systempresse“ hat ihn ignoriert, ER hat auf die Einschaltung derselben verzichtet!
Nun sind es gar der kühnen Recken Drei.
Ach mein geliebtes Heimatland, du schönes, vielfältiges, Baden-Württemberg Du.
Selbst bei den „unabhängigen“ Kandidaten, sind fünf von Fünf, bei der CDU.
Jetzt wird es für die Wahlberechtigten tatsächlich spannend. Die Combo bietet ja Potenzial vom Strohfeuer, bis hin zum Lagerwahlkampf.
Mit den „Gerüchte“-Geschichten scheinen wir jetzt also Vorrat durch zu sein?
Jetzt noch aus dem „Vorrat“ ein „vorläufig“ gemacht und die Welt ist wieder in Ordnung.
Und die amtlich verpflichtende Corona-Quarantäne gilt für den kranken Dr. Bürgermeister nicht? Oder war das PCR-Ergebnis „zufällig“ schon letzten Sonntag vorliegend?
Also effektiv ein echter, offizieller Kandidat? Das geht in CDU Kreisen ja durchaus als richtige „Wahl“ durch, denn mehr als ein Bewerber wäre ja schon eine „Kampfabstimmung“!
Ist denn da Niemand guten Mutes, der Demokratie zusätzlich mit auf die Sprünge zu helfen? Wenn nur noch Wiederholungstäter und Kommunale OB werden können, dann ist das ja so schade, als wenn fast nur noch Bürgermeister im Kreistag sitzen.
Man kommt sich vor, als wenn die ADAC Motorwelt den neuen „Golf“ vorstellt und sich ganz neckisch und unschuldig fragt „Wird er seinen Konkurrenten wieder davonfahren, oder sind sie zu stark?“
Zuerst geht es, neben der schon lancierten PM eines schon bekannten Bewerbers, ausschließlich um Diesen in Form der dutzendfachen Wiederholung seines Namens. Der erfahrene Pressemann weiß, Wiederholen bleibt am Ende im Hirn des Lesenden hängen, ob er will oder nicht. Bürgermeister Herr Dr. Christian Ruf, Bürgermeister Herr Dr. Christian Ruf, Bürgermeister Herr Dr. Christian Ruf. Na, kapiert?
Da bis auf Dieses noch keinerlei Substanz da ist, wird semi-investigativ auf mögliche Mitbewerber eingegangen, die aber alle noch mauern. „Gerüchte“ nennt man so was vorsichtshalber im Titel, dann kann man trefflich alles noch so an den Haaren herbeigezogene hineininterpretieren. Für die Lesenden entsteht so der Eindruck, dass das vorliegende Presseerzeugnis ein Netztwerk mit Zugang zum „ganz heißen Scheiss“ in der City hat.
Vom „Albrecht“ eventuelles noch zu erwartendes Störfeuer zu befürchten, ist in etwa so wenig überraschend, wie grünes Gras, ein blauer Himmel und eine gelbe Sonne.
Einzige echte Essenz – Daniel Karrais sieht seine Zukunft nicht kommunal und die Kandidatur Blochs befleckt die Rottweiler Bürgerschaft mit 50 Unverholenen, die seine Bewerbung „unterstützen“.
Obwohl, im letzten Drittel wird Bürgermeister Herr Dr. Cristian Ruf, plötzlich nur noch mit „Ruf“ bezeichnet. Was ist denn da in die NRWZ gefahren, wenn Bürgermeister Herr Dr. Cristian Ruf, plötzlich nur noch mit seinem Nachnamen genannt wird und nicht mehr als Bürgermeister Herr Dr. Cristian Ruf.
Hoffen wir, dass die laufende Fortsetzung dieses Newstickers, sich noch berappelt und nicht vergessen, Bürgermeister Herr Dr. Cristian Ruf, Bürgermeister Herr Dr. Christian Ruf, Bürgermeister Herr Dr. Christian Ruf…
Hallo Herr Weidle, dieser Ticker kann nur eine Momentaufnahme sein. Die Nachricht des Tages war natürlich die Kandidatur des Bürgermeisters. Weitere Namen werden kommen, wir haben ja zwei, drei auf der Liste, die wir allerdings noch nicht nennen dürfen. Seien Sie gespannt, was noch kommt, wir sind es auch.
Und beim Albrecht-Dieter hatten Sie nachgefragt und ausdrücklich die Erlaubnis zur Namensnennung erhalten? Klingt im Text anders.
Wieso also nicht Eier zeigen und alle zwei, drei von der Liste namentlich nennen?
Guter Einwand. Mein Argument: Herr Albrecht hat bei der (vor-)vergangenen Wahl schon gezeigt, dass er gerne OB von Rottweil wäre.
Hat er nicht.
Bei der OB-Wahl 2017 in Rottweil war Broß der einzige Bewerber um das Amt.
Hat er doch. Nicht als offizieller Kandidat, aber eben auf seine Art. Als Quereinsteiger. 2009 muss das gewesen. Hier erwähnt er das auch selbst: http://dieter-albrecht.de/privat
Habe das entsprechend korrigiert in meinem vorigen Kommentar. Das war falsch ausgedrückt. Insofern danke für den Hinweis.
Und weil er seit 13 Jahren nun keinerlei Ambitionen mehr zeigte und auf eine Anfrage auch nicht reagierte, nennt ihn die NRWZ dann namentlich. Als einzigen Gerücht-Kandidaten.
Ah ja. Manchmal hat man das Gefühl, dass die NRWZ eine Art White- und Blacklist mit Namen hat und diese dann nach Wahl über Gebühr nennt oder verschweigt. Oder hat DEA mal den Redaktionshund überfahren und die Abneigung rührt da her?
Immerhin hat er anderweitig Ambitionen gezeigt, sich im Gespräch zu halten. Dennoch: Ihre Argumente sind nicht schlecht, zugegeben.
Dann auf, keine Scheu, und die anderen Namen zu den angedeuteten Interessent_innen nennen.
Nein, das sind Newcomer. Bitte haben Sie Geduld.
Eben. Es kann nur besser werden.
Und damit ist Dr. Ruf, der aktuelle Chef der Rottweiler Verwaltung, eine katastrophale bzw. unmögliche Wahl. Grade erst muss er dem Gemeinderat ja beichten, dass er und seine Verwaltung gemeinsam mit Architektin Wucher (Name ist Programm) 2 Mio. Euro oder knapp 100% MEHR ausgegeben haben für dem Umbau der Kita Bonaventura. Zack, peng, einfach so, ohne Genehmigung.
Und was schreibt Dr. Ruf und seine Stadtverwaltung den Gemeinderäten als To Do vor? „Den überplanmäßigen Ausgaben wird zugestimmt“! Das steht dann nächste Woche zur Abstimmung, alle nicken es ab und zack hat man mal wieder ein paar Millionen mehr ausgegeben. Was will man auch machen, ist halt so, bled gloffa, scho verbaut alles. Und keiner wird dafür grade stehen. Weder ein Broß (haha) noch ein Dr. Ruf.
Es kann kein weiter so geben. Ein Dr. Ruf wäre aber leider genau das!
Es kann nur besser werden !
Der neue Oberbürgermeister, gerne auch die neue Oberbürgermeisterin sollte unabhängig sein, möglichst ohne Parteibuch, sollte die Wahl nicht als Sprungbrett für persönliche Karriereambitionen missbrauchen und sich nicht aus dem aktuellen Stadtparlament-Klüngel rekrutieren. Der neue Oberbürgermeister oder die neue Oberbürgermeisterin sollte Kommunikation zu alle Bürger der Stadt suchen. Spaltung und Ausgrenzung gabs jetzt lange genug in der Stadt.
Ganz schön viel + Meldungen für dies Forum, Respekt, Ihr Kommentar hat sichtlich ins Schwarze getroffen.
Mich würde ernsthaft interessieren, was die Schlüsselreize waren. War es das „Sprungbrett“? Eventuell, aber den Posten den Broß jetzt avisiert, den bekommt man nur einmal im Leben angetragen, wie Stadt-/Kreisfeuerwehrkommandant, oder gar Narrenpräse, da muss man zuschlagen, sonst war es das.
Oder war es der „Stadtparlament-Klüngel“? Dann kann es aber nicht nur noch besser werden, denn ein Gewichteter und ein Gerüchteter, stehen gefühlt eher für „Bestandsschutz“.
Aber wer weiß, war es gar die „Spaltung und Ausgrenzung“? Also Corona Proteste, oder am ausgestreckten Arm verhungern gelassene Umlandsgemeinden?
Werden wir nie herausfinden, aber interessieren würde es mich brennend.