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    Parkhaus am Nägelesgraben: Gegner starten Petition – sie wächst rasch

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    Rasch wächst eine Petition, die die Gegner eines möglichen Parkhauses am Nägelesgraben in Rottweil gestartet und an den Gemeinderat gerichtet haben. Gegen das umstrittene Projekt, das zuletzt mit Leserbriefen bekämpft und für das Oberbürgermeister Ralf Broß eine Einwohnerversammlung anberaumt hat, kann man sich nun auch per Unterschrift wehren. Sollte dies ohne Erfolg bleiben, wollen die Initiatoren ein Bürgerbegehren anstrengen.

    Eine Planung für ein mögliches Parkhaus am Nägelesgraben, gleich beim neuen Müller-Drogeriemarkt und dem bestehenden Spielplatz, gibt es nicht. Aber es gibt wachsenden Widerstand. In vielen Leserbriefen haben sich die Gegner des Projekts geäußert. Nun wollen sie zeigen, wie ein solches Parkhaus aussehen und damit eine Ansicht der Stadt Rottweil verschandeln könnte. Und sie haben eine Petition, eine Unterschriftensammlung gestartet.

    Der Streit um das mögliche Parkhaus spitzt sich damit weiter zu. Seine Gegner wollen die für den 25. Oktober geplante Einwohnerversammlung, auf der die Stadtverwaltung informieren und ein Stimmungsbild abfragen will, nicht abwarten. Sie wollen zuvor schon Fakten schaffen.

    Sie schreiben: „Der Sommer kam in diesem Jahr spät, hat uns aber in den vergangenen Wochen doch noch mit Sonne verwöhnt. Bei dem schönen Wetter hat sich einmal mehr gezeigt, dass der Abenteuerspielplatz im Nägelesgraben ein Magnet für die Kinder aus allen Stadtteilen ist und der Park daneben von den Menschen aus Rottweil regelmäßig für Treffen und Picknick genutzt wird. Und das soll verschwinden?“ Diese Frage beantworten sie mit einem deutlichen „Nein!“ Und fordern dazu auf, es ihnen gleichzutun – und eine Petition unter dem Titel „Kein Parkhaus im Nägelesgraben in Rottweil!“ zu unterzeichnen.

    „Wir leben Bürgerbeteiligung und entwickeln uns durch die Kreativität der Zivilgesellschaft weiter.“ Diesen Satz haben sie im Landesgartenschau-Konzept gefunden. Und antworten: „Diesen Ball nehmen wir gerne auf, fordern die Argumente der Bürgerinnen und Bürger aufmerksam zu hören und sorgfältig abzuwägen“. Wenn nötig – wenn also letztlich die Parkhauspläne nicht fallen gelassen werden, seien sie „bereit“, ihren Argumenten, „wenn erforderlich, mit einem Bürgerbegehren Nachdruck zu verleihen.“

    Sie sehen viele Bürger hinter sich. Und tatsächlich wächst die Petition recht rasch. Inzwischen haben sie knapp 600 Menschen unterzeichnet. Allein, während diese Zeilen entstanden sind, waren es knapp 50.

    Visualisierung eines möglichen Parkhauses am Näglesegraben. Grafik: Andreas Dreher

    Anker der Petition ist eine Grafik, die Mitstreiter Andreas Dreher angelegt hat. Sie zeigt, wie sich die Gegner ein mögliches Parkhaus am Nägelesgraben vorstellen.

    Die Argumente aus der Petition im Wortlaut:

    Ein breiter Konsens besteht darüber, den Friedrichsplatz vom Busverkehr zu befreien. (Hoffentlich mit dem Ergebnis, dass er wieder ein Platz zum Verweilen wird!) Der Zentrale Umsteigeplatz (ZUP) soll künftig im Nägelesgraben sein. Soweit nachvollziehbar. Die Dimensionen des geplanten „Multimodalen Knotens“, die getroffenen Annahmen sowie die daraus sich ergebenden Konsequenzen sind es hingegen nicht: Dass wegen der Verlegung von zwei Bushaltestellen ein Verkehrsknotenpunkt inklusive neuem Parkhaus für bis zu 230 Autos entstehen soll, der doppelt so groß ist wie die Obere Hauptstraße, und der grüne Erholungsgürtel Nägelesgraben mit dem stark frequentierten Spielplatz zerstört werden soll, muss und darf nicht sein.

    Denn erstens: Alle Bestrebungen der Stadt sollten darauf ausgerichtet sein, in der Zukunft große diesel-betriebene Gelenkbusse, die über weite Strecken des Tages leer sind, durch hochfrequente kleine E-Busse – wohlmöglich sogar autonom fahrend – zu ersetzen. Bundesweit gibt es bereits eine Vielzahl von Städten, in denen dies unter Beteiligung des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen im Modell erfolgreich erprobt wird. Und auch Ralf Broß hat bereits 2018 darüber diskutiert. Damals richtig erkannt: Nachhaltigkeit in puncto Verkehr bedeutet die Vermeidung von Lärm und Emissionen sowie minimale Flächennutzung bei optimaler Kosteneffizienz.

    Zweitens: Grundsätzlich gilt, je mehr Verkehrs-Sog durch Individualverkehr – Reisebusse und PKWs – wir in die Stadt bringen, desto weniger Beruhigung werden wir erleben und desto weniger attraktiv ist Rottweil. Einer der wesentlichen Effekte der Landesgartenschau 2028 – „Wir holen das Grüne zurück in unsere innerstädtischen Quartiere und heben urbanes Wohnen im ländlichen Raum auf eine neue Qualitätsstufe.“ – würde so konterkariert.

    Drittens: Die zur Diskussion stehenden Pläne lassen die Vermutung zu, dass die Verantwortlichen den Spielplatz am liebsten ganz gestrichen hätten. Bleiben würde lediglich ein Alibi. Das ist eine Geringschätzung von Familie und der nächsten Generation. Unsere Kinder wären einer erheblichen CO2- und Lärmbelastung sowie einer höheren Verkehrsgefährdung ausgesetzt. Wenn wir an den Punkt kommen, „Kinder oder Autos“, dann brauchen wir uns keine Gedanken mehr darüber machen, ob die Rottweiler Innenstadt zukünftig für Familien ein attraktives Zuhause bietet. Dann wird die Kernstadt in wenigen Jahren eine mehr und mehr Unbewohnte sein.

    Viertens: Die Corona-Pandemie hat eine Veränderung unserer Arbeitswelt als nachhaltige Folge. Homeoffice wird nicht nur in Unternehmen, sondern hoffentlich bald auch in der Verwaltung zum Standard werden. Damit sind nicht nur die 80 Parkplätze der Stadt im KIK-Parkhaus bei weitem zu viel. Auch das zukünftige, großzügige Parkangebot an der Groß’schen Wiese wird deutlichen Spielraum bieten.

    Peter Mentner, Thomas Hahn, Frank Huber, Carl Soballa und Andreas Dreher auf change.org

    Info: Hier ist die Petition zu finden.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Das interessiert diese Woche

    Rasch wächst eine Petition, die die Gegner eines möglichen Parkhauses am Nägelesgraben in Rottweil gestartet und an den Gemeinderat gerichtet haben. Gegen das umstrittene Projekt, das zuletzt mit Leserbriefen bekämpft und für das Oberbürgermeister Ralf Broß eine Einwohnerversammlung anberaumt hat, kann man sich nun auch per Unterschrift wehren. Sollte dies ohne Erfolg bleiben, wollen die Initiatoren ein Bürgerbegehren anstrengen.

    Eine Planung für ein mögliches Parkhaus am Nägelesgraben, gleich beim neuen Müller-Drogeriemarkt und dem bestehenden Spielplatz, gibt es nicht. Aber es gibt wachsenden Widerstand. In vielen Leserbriefen haben sich die Gegner des Projekts geäußert. Nun wollen sie zeigen, wie ein solches Parkhaus aussehen und damit eine Ansicht der Stadt Rottweil verschandeln könnte. Und sie haben eine Petition, eine Unterschriftensammlung gestartet.

    Der Streit um das mögliche Parkhaus spitzt sich damit weiter zu. Seine Gegner wollen die für den 25. Oktober geplante Einwohnerversammlung, auf der die Stadtverwaltung informieren und ein Stimmungsbild abfragen will, nicht abwarten. Sie wollen zuvor schon Fakten schaffen.

    Sie schreiben: „Der Sommer kam in diesem Jahr spät, hat uns aber in den vergangenen Wochen doch noch mit Sonne verwöhnt. Bei dem schönen Wetter hat sich einmal mehr gezeigt, dass der Abenteuerspielplatz im Nägelesgraben ein Magnet für die Kinder aus allen Stadtteilen ist und der Park daneben von den Menschen aus Rottweil regelmäßig für Treffen und Picknick genutzt wird. Und das soll verschwinden?“ Diese Frage beantworten sie mit einem deutlichen „Nein!“ Und fordern dazu auf, es ihnen gleichzutun – und eine Petition unter dem Titel „Kein Parkhaus im Nägelesgraben in Rottweil!“ zu unterzeichnen.

    „Wir leben Bürgerbeteiligung und entwickeln uns durch die Kreativität der Zivilgesellschaft weiter.“ Diesen Satz haben sie im Landesgartenschau-Konzept gefunden. Und antworten: „Diesen Ball nehmen wir gerne auf, fordern die Argumente der Bürgerinnen und Bürger aufmerksam zu hören und sorgfältig abzuwägen“. Wenn nötig – wenn also letztlich die Parkhauspläne nicht fallen gelassen werden, seien sie „bereit“, ihren Argumenten, „wenn erforderlich, mit einem Bürgerbegehren Nachdruck zu verleihen.“

    Sie sehen viele Bürger hinter sich. Und tatsächlich wächst die Petition recht rasch. Inzwischen haben sie knapp 600 Menschen unterzeichnet. Allein, während diese Zeilen entstanden sind, waren es knapp 50.

    Visualisierung eines möglichen Parkhauses am Näglesegraben. Grafik: Andreas Dreher

    Anker der Petition ist eine Grafik, die Mitstreiter Andreas Dreher angelegt hat. Sie zeigt, wie sich die Gegner ein mögliches Parkhaus am Nägelesgraben vorstellen.

    Die Argumente aus der Petition im Wortlaut:

    Ein breiter Konsens besteht darüber, den Friedrichsplatz vom Busverkehr zu befreien. (Hoffentlich mit dem Ergebnis, dass er wieder ein Platz zum Verweilen wird!) Der Zentrale Umsteigeplatz (ZUP) soll künftig im Nägelesgraben sein. Soweit nachvollziehbar. Die Dimensionen des geplanten „Multimodalen Knotens“, die getroffenen Annahmen sowie die daraus sich ergebenden Konsequenzen sind es hingegen nicht: Dass wegen der Verlegung von zwei Bushaltestellen ein Verkehrsknotenpunkt inklusive neuem Parkhaus für bis zu 230 Autos entstehen soll, der doppelt so groß ist wie die Obere Hauptstraße, und der grüne Erholungsgürtel Nägelesgraben mit dem stark frequentierten Spielplatz zerstört werden soll, muss und darf nicht sein.

    Denn erstens: Alle Bestrebungen der Stadt sollten darauf ausgerichtet sein, in der Zukunft große diesel-betriebene Gelenkbusse, die über weite Strecken des Tages leer sind, durch hochfrequente kleine E-Busse – wohlmöglich sogar autonom fahrend – zu ersetzen. Bundesweit gibt es bereits eine Vielzahl von Städten, in denen dies unter Beteiligung des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen im Modell erfolgreich erprobt wird. Und auch Ralf Broß hat bereits 2018 darüber diskutiert. Damals richtig erkannt: Nachhaltigkeit in puncto Verkehr bedeutet die Vermeidung von Lärm und Emissionen sowie minimale Flächennutzung bei optimaler Kosteneffizienz.

    Zweitens: Grundsätzlich gilt, je mehr Verkehrs-Sog durch Individualverkehr – Reisebusse und PKWs – wir in die Stadt bringen, desto weniger Beruhigung werden wir erleben und desto weniger attraktiv ist Rottweil. Einer der wesentlichen Effekte der Landesgartenschau 2028 – „Wir holen das Grüne zurück in unsere innerstädtischen Quartiere und heben urbanes Wohnen im ländlichen Raum auf eine neue Qualitätsstufe.“ – würde so konterkariert.

    Drittens: Die zur Diskussion stehenden Pläne lassen die Vermutung zu, dass die Verantwortlichen den Spielplatz am liebsten ganz gestrichen hätten. Bleiben würde lediglich ein Alibi. Das ist eine Geringschätzung von Familie und der nächsten Generation. Unsere Kinder wären einer erheblichen CO2- und Lärmbelastung sowie einer höheren Verkehrsgefährdung ausgesetzt. Wenn wir an den Punkt kommen, „Kinder oder Autos“, dann brauchen wir uns keine Gedanken mehr darüber machen, ob die Rottweiler Innenstadt zukünftig für Familien ein attraktives Zuhause bietet. Dann wird die Kernstadt in wenigen Jahren eine mehr und mehr Unbewohnte sein.

    Viertens: Die Corona-Pandemie hat eine Veränderung unserer Arbeitswelt als nachhaltige Folge. Homeoffice wird nicht nur in Unternehmen, sondern hoffentlich bald auch in der Verwaltung zum Standard werden. Damit sind nicht nur die 80 Parkplätze der Stadt im KIK-Parkhaus bei weitem zu viel. Auch das zukünftige, großzügige Parkangebot an der Groß’schen Wiese wird deutlichen Spielraum bieten.

    Peter Mentner, Thomas Hahn, Frank Huber, Carl Soballa und Andreas Dreher auf change.org

    Info: Hier ist die Petition zu finden.

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