Kein Glück mit Car-Sharing-Anbietern haben die Stadtwerke Schramberg. Im Januar 2023 endete nach zwei Jahren die Zusammenarbeit mit Twist, später Green Mobility. Nun haben die Stadtwerke auch die Zusammenarbeit mit dem nächsten Anbieter „deer“ beendet. Dieser Anbieter hatte im Juni 2023 die vier Schramberger Standorte übernommen und E-Mobile bereit gestellt.
Schramberg. „Wir haben im Moment keinen Anbieter für das Carsharing, da wir die Kooperation mit deer wegen der sehr hohen auflaufenden Kosten beenden mussten“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Kälble auf Nachfrage der NRWZ.
deer ist ein Unternehmen aus Herrenberg und eine 100-prozentige Tochter der Energie Calw. Diese wiederum gehört der EnBW und der Stadt Calw. Die Stadt Rottweil möchte mit deer ins Geschäft kommen, wie die NRWZ berichtet hat.
Nachfolgersuche begonnen
Kälble hofft, bald wieder ein Angebot machen zu können, man sei „aktuell in Gesprächen mit einem neuen potentiellen Anbieter und im Austausch mit der Stadt“.
Bis vor kurzem fand sich auf der Homepage der Stadtwerke noch das Car-Sharing- Angebot, das habe man jetzt entfernt, berichtet Kälble. Sobald es eine Einigung mit einem neuen Anbieter gebe, werde er darüber informieren.
Update 20. August 2024
Deer: Wir würden gerne
Nach unserem Bericht hat sich eine Vertreterin von deer gemeldet. Ihr Unternehmen hätte gerne weiterhin ein e-carsharing-Angebot in Schramberg gemacht. Gescheitert sei dies an „extrem hohem Roaming Kosten“ der EnBW und der aufwändigen Abrechnung. So zogen die deer-Autos schon im August 2023 weiter.
Im Februar 2024 habe deer mit der Stadt gesprochen, danach aber nichts mehr gehört. Man sei bereit, auf eigene Kosten Autos und Ladesäulen zu stelle, wenn die Stadt die Parkplätze kostenlos zur Verfügung stelle.
Die EnBW will auf Nachfrage zu den Roaming Gebühren nichts sagen. das sei Sache der anderen Ladetarifanbieter. Bei ihnen koste die Kilowattstunde zwischen 59 und 89 Cent, betont eine Sprecherin.
Bei der Stadt ist der zuständige Sachbearbeiter im Urlaub, ebenso Stadtwerkeleiter Peter Kälble. Die Aussagen von deer und EnBW lassen sich deshalb im Detail nicht gegenchecken und sind hier deshalb nur grob skizziert. Nach der Rückkehr der Betroffenen hoffen wir, die Geschichte aufklären zu können.