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    Beweiden oder abbrennen? Frischluftschneise wächst zu

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    Wieder einmal hat der in Schramberg aufgewachsene Christophe Neff mit Studierenden des Karlruher Instituts für Technologie (KIT)  seine alte Heimat besucht. Neff bildet angehende Geografinnen und Geografen und Geoökologinnen und Geoökologen aus. Er forscht am Institut für Geografie und Geoökologie am KIT.

    Waldbrand in Schiltach 20. August 2018. Archiv-Foto: him

    Sei Spezialgebiet sind Waldbrände und ihre Folgen. Deshalb besuchte er bei der diesjährigen Exkursion auch wieder Schiltach und die Waldbrandstelle bei der Bachstraße.

    Rauchversuch mit Kaltluftströmung im September 2018.Foto: him

    Zuerst waren die Studierenden mit Neff aber in Schramberg – Sulgen  bei Steighäusle. Dort hatte die Stadt vor Jahren eine Frischluftschneise angelegt, damit kühle Luft von der Höhe in die Talstadt strömen kann. Anders als ein Forscherteam vor zwei Jahren interessierte Neff und seine Begleiter aber weniger, ob tatsächlich beim „Steighäusle“ abends die Luft ins Tal strömt.

    Der Karlsruher Gruppe ging es um die ökologische und floristische Bewertung des Eindringens des Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) entlang des Vogtsbachs in die Tannenwälder rund ums „Steighäusle“.

    Außerdem untersuchten sie die unterschiedlichen Forstpraktiken, den Femel –und den Plenterschlag. Beim Femelschlag werden alle Bäume auf kleiner Fläche abgeholzt, um so die Naturverjüngung zu ermöglichen. Beim Plenterschlag werden nur einzelne Bäume  abgeholzt.

    Frischluftschneise wächst wieder zu

    Die Stadt lässt die freigemachten Flächen von Ziegen und Schafen beweiden und Neff fragte seine Studierenden in diesem Zusammenhang: „In Zeiten von Luchs und Wolf noch zukunftsfähig?“

    Ziegen schaffen es nicht mehr, den Bewuchs in der Kaltluftschneise zu dezimieren. Archiv-Foto: him

    Das Problem, die „Freiluftschneise“ wächst immer mehr zu. Neff ist überzeugt, entweder werde der Weidedruck erhöht, oder man muss anderweitig die anfallende Biomasse aus dem Gebiet heraus bekommen.

    Dafür empfahl der Waldbrandspezialist das kontrollierte Brennen. Wenn man nichts unternehme, „dann kann in etwa zehn Jahren die Funktion der Frischluft- und Kaltluftzufuhr in die Talstadt nicht mehr erfüllt werden“, ist Neff überzeugt. Weil aber hierzulande fast nie Genehmigungen fürs kontrollierte Brennen erteilt würden, würde er  eine Beweidung mit Aubrac Rindern oder Heckrindern empfehlen. Das hätte laut Neff den Vorteil, „wolfskompatibel“ zu sein. „Traditionelle Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen ist nämlich mit der Präsenz von Luchsen und Wölfen kaum kompatibel.“

    Der Stadt empfiehlt Neff dringend, etwas zu unternehmen. Ansonsten stünde bald anstelle der Frischluftschneise ein bunter Mischwald. “Das ist ein schönes ökologisches Experiment, aber so war es ja ursprünglich nicht gedacht.“

    Gedächtnishaus und Hohenschramberg als Forschungsobjekte

    Bei weiteren Stopps ging es unter anderem zum Gedächtnishaus Fohrenbühl, wo sich die Teilnehmenden mit der Geschichte des Gedächtnishaus Fohrenbühl und des Skilift Fohrenbühl beschäftigten, auch die „hochmontane Waldvegetation auf dem Fohrenbühl“ und die Ökologie des indischen Springkrauts bewerteten die Studierenden.

    Gedächtnishaus. Archiv-Foto: him

    An der Burgruine Hohenschramberg beschäftigte sich die Gruppe mit dem  Wald, der Vegetation und Waldbrandgeschichte Schrambergs. Neff berichtete vom historischen Weinbau in Schramberg. Außerdem diskutierte die Gruppe über den Klimawandel und Waldbrandrisiken im Schwarzwald und speziell für die Talstadt Schramberg.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.