Dieser Blitzeranhänger blitzt bis auf Weiteres nicht mehr: Das im Rottweiler Ortsteil Bühlingen stehende Gerät ist beschädigt worden.
Es passierte vermutlich in der Halloween-Nacht, der Nacht des Grauens. Der im Bühlinger Unterdorf abgestellte Blitzeranhänger der Stadt Rottweil überstand diese Unruhenacht nicht unbeschadet. Unbekannte haben das Gerät mit roter Farbe besprüht. Das Sichtfenster, hinter dem Kamera und Blitz sitzen, ist jetzt undurchsichtig.
Das passierte in einem Bereich, in dem jüngst die Anwohner die Einrichtung einer Tempo-30-Zone gefordert haben. Ein Bereich, in dem sie sich über den Straßenverkehr beschweren. In den vergangenen Jahren habe es mehrfach erfolglose Anstrengungen Einzelner gegeben, die Verkehrssituation im Unterdorf zu beruhigen. Das hieß es seitens der Anwohnerinitiative. Nun habe sich die Lage zugespitzt. Die Menschen in Bühlingen haben sich deshalb dazu entschlossen, einen gemeinsamen Antrag an das Landratsamt Rottweil zu stellen.
Die Stadtverwaltung reagierte darauf, indem sie den Blitzeranhänger im Unterdorf in Bühlingen abstellte.
Anlaufschwierigkeiten
Der Blitzeranhänger der Stadt, der seit diesem Sommer aktiv ist, hatte Anlaufschwierigkeiten. Zunächst war der Enforcement Trailer laut Stadtverwaltung falsch eingestellt. Deshalb blitzte Fahrzeuge in der Heerstraße zu eifrig. Dann blitzte er auf Höhe des Telekomgebäudes vorübergehend gar nicht mehr.
Stationäre Blitzer oder Anhänger wie der der Stadt Rottweil sind immer wieder Ziel solcher Sachbeschädigungen. Sie werden besprüht, beklebt, beschädigt. Dabei drohen hohe Strafen – bis zu fünf Jahre Haft. Auch entsteht den Betreibern hoher Schaden. Die Blitzer sind teils deshalb mit Überwachungstechnik ausgestattet, mit der die Behörden den Übeltätern auf die Schliche kommen wollen. Diese werden in den Sozialen Netzwerken aber oft für ihre Taten gefeiert.
Ausbeute
Die Stadt Rottweil hat im Gespräch mit der NRWZ schon klargestellt, dass es bei dem Enforcement Trailer mehr um die Prävention gehe. Und nicht ums Geldverdienen. So könnten übliche Blitzer seine Ausbeute von Tagen in ein paar Stunden erreichen. „Bei dem Blitzeranhänger geht es uns um den präventiven Charakter, und den entwickelt das Gerät offenbar“, so ein Stadtsprecher. „Mit unauffälligeren Geräten erreichen wir in kürzeren Zeitabständen teilweise deutlich höhere Resultate.“
Egal, wo ihn die Stadt aufbaut – es spricht sich in den einschlägigen WhatsApp-Gruppen und auf den entsprechenden Facebook-Seiten rasend schnell herum. Schon, wenn das Gerät aufgebaut wird.
Bald haben wir DDR Zustände und den totalen Überwachungstaat!