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    „Wir machen es uns nicht leicht“

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    Wird die nächtliche Ausgangssperre im Kreis Rottweil verlängert? Darüber wird der Landkreis an morgigen Freitag entscheiden, kündigte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel bei der wöchentlichen Telefon-Pressekonferenz an.

    „Wir machen es uns nicht leicht“, sagte Michel. Er und sein Team wollen erst noch die Zahlen von heute Abend abwarten, bevor sie die Einschränkung der Freiheit und der allgemeinen Handlungsfreiheit, wie er sagte, verlängern. Tun sie es nicht, dann läuft die Sperre am Freitag um Mitternacht ab. Allerdings: Derzeit sind die Infektions-Zahlen „deutlich über 50“. Wert vom Mittwochabend: 62,2 Infektionen je 100.000 Einwohner innerhalb sieben Tagen (der aktuelle Wert wurde vom Landesgesundheitsamt heute Abend mit 46,5 bekanntgegeben).

    Unerlaubte Treffen

    Kleinere Ausbrüche der Krankheit gab es unter anderem, weil Jugendliche aus dem Kreis an einem „unerlaubten Treffen“ in einem Nachbarkreis teilgenommen hätten, berichtete Dr. Petra Sostak, die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts. In der Helios-Klinik seien nach aktuellem Stand 42 Mitarbeiter, die im hiesigen Landkreis wohnen, und 16 Patienten angesteckt worden. „Das ist jetzt so weit unter Kontrolle, dass nicht mit vielen Folgefällen zu rechnen ist“, sagte sie. Die Mutationen hätten dort keine Rolle gespielt.

    Sieben Fälle von Mutationen

    Insgesamt gebe es im Kreis sieben Fälle von Corona-Mutationen, meist Reiserückkehrer. „Die hatten wenig Kontakte und sind natürlich in Quarantäne“, betonte sie.

    Die Erstimpfung in den Pflegeheimen sei abgeschlossen, berichtete der Landrat – 520 Bewohner und 600 Beschäftigte. In sieben Einrichtungen sei auch schon die Zweitimpfung erfolgt. 300 Bewohner und ebenso viele Mitarbeiter haben nun schon Impfschutz. In der laufenden Woche sollten 1150 Menschen geimpft werden.

    Astrazeneca-Impfstoff eingetroffen

    Dazu kommen ab der kommenden Woche 400 Impfungen mit dem Stoff von Astrazeneca – die erste Lieferung sei eingetroffen, berichtete Kreisbrandmeister Nicos Laetsch aus dem Kreisimpfzentrum. Geimpft werden damit nur unter 65-Jährige, die zur ersten Priorität gehörten, also überwiegend medizinisches Personal. Wie viele das im Landkreis sind, wussten weder Laetsch noch Michel zu sagen – „eine untere vierstellige Zahl“, vermutete Michel. Wenn alle aus dieser Gruppe, die das wollen, auch geimpft seien, erwarte er eine Anleitung vom Sozialministerium.

    Drei bis vier Wochen werde es dauern, bis die Menschen der Priorität 2 dran sind – also beispielsweise über 70-Jährige, aber auch bestimmte Berufsgruppen.

    „Eitelkeit und Borniertheit“

    Als „Mischung von Eitelkeit und Borniertheit“ bezeichnete der Landrat den „merkwürdigen Umzug“ am Fasnetsmontag in Rottweil. Dieser habe die Zahl an Begegnungen erhöht, die es doch zu vermindern gelte. Ob es dort Ansteckungen gegeben habe, konnte er nicht sagen – auch bei den Nachverfolgungen würden die Betroffenen sicher nicht angeben, wenn sie sich dort angesteckt hätten, vermutete er. Bei den zuvor bekannten Massentreffen, dem Gottesdienst einer Freikirche in Zimmern und einer Hochzeitsfeier in Horgen, seien keine Infektionen bekannt.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Das interessiert diese Woche

    Wird die nächtliche Ausgangssperre im Kreis Rottweil verlängert? Darüber wird der Landkreis an morgigen Freitag entscheiden, kündigte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel bei der wöchentlichen Telefon-Pressekonferenz an.

    „Wir machen es uns nicht leicht“, sagte Michel. Er und sein Team wollen erst noch die Zahlen von heute Abend abwarten, bevor sie die Einschränkung der Freiheit und der allgemeinen Handlungsfreiheit, wie er sagte, verlängern. Tun sie es nicht, dann läuft die Sperre am Freitag um Mitternacht ab. Allerdings: Derzeit sind die Infektions-Zahlen „deutlich über 50“. Wert vom Mittwochabend: 62,2 Infektionen je 100.000 Einwohner innerhalb sieben Tagen (der aktuelle Wert wurde vom Landesgesundheitsamt heute Abend mit 46,5 bekanntgegeben).

    Unerlaubte Treffen

    Kleinere Ausbrüche der Krankheit gab es unter anderem, weil Jugendliche aus dem Kreis an einem „unerlaubten Treffen“ in einem Nachbarkreis teilgenommen hätten, berichtete Dr. Petra Sostak, die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts. In der Helios-Klinik seien nach aktuellem Stand 42 Mitarbeiter, die im hiesigen Landkreis wohnen, und 16 Patienten angesteckt worden. „Das ist jetzt so weit unter Kontrolle, dass nicht mit vielen Folgefällen zu rechnen ist“, sagte sie. Die Mutationen hätten dort keine Rolle gespielt.

    Sieben Fälle von Mutationen

    Insgesamt gebe es im Kreis sieben Fälle von Corona-Mutationen, meist Reiserückkehrer. „Die hatten wenig Kontakte und sind natürlich in Quarantäne“, betonte sie.

    Die Erstimpfung in den Pflegeheimen sei abgeschlossen, berichtete der Landrat – 520 Bewohner und 600 Beschäftigte. In sieben Einrichtungen sei auch schon die Zweitimpfung erfolgt. 300 Bewohner und ebenso viele Mitarbeiter haben nun schon Impfschutz. In der laufenden Woche sollten 1150 Menschen geimpft werden.

    Astrazeneca-Impfstoff eingetroffen

    Dazu kommen ab der kommenden Woche 400 Impfungen mit dem Stoff von Astrazeneca – die erste Lieferung sei eingetroffen, berichtete Kreisbrandmeister Nicos Laetsch aus dem Kreisimpfzentrum. Geimpft werden damit nur unter 65-Jährige, die zur ersten Priorität gehörten, also überwiegend medizinisches Personal. Wie viele das im Landkreis sind, wussten weder Laetsch noch Michel zu sagen – „eine untere vierstellige Zahl“, vermutete Michel. Wenn alle aus dieser Gruppe, die das wollen, auch geimpft seien, erwarte er eine Anleitung vom Sozialministerium.

    Drei bis vier Wochen werde es dauern, bis die Menschen der Priorität 2 dran sind – also beispielsweise über 70-Jährige, aber auch bestimmte Berufsgruppen.

    „Eitelkeit und Borniertheit“

    Als „Mischung von Eitelkeit und Borniertheit“ bezeichnete der Landrat den „merkwürdigen Umzug“ am Fasnetsmontag in Rottweil. Dieser habe die Zahl an Begegnungen erhöht, die es doch zu vermindern gelte. Ob es dort Ansteckungen gegeben habe, konnte er nicht sagen – auch bei den Nachverfolgungen würden die Betroffenen sicher nicht angeben, wenn sie sich dort angesteckt hätten, vermutete er. Bei den zuvor bekannten Massentreffen, dem Gottesdienst einer Freikirche in Zimmern und einer Hochzeitsfeier in Horgen, seien keine Infektionen bekannt.

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