Die Anfang des Monats verhängten Corona-Maßnahmen werden am Monatsende wohl nicht aufgehoben, auch wenn bis dahin die Sieben-Tage-Inzidenz auf unter 50 gesunken sei. Dies jedenfalls vermutet Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, wie er auf der telefonischen Pressekonferenz sagte.
Niemand könne eine „Jojo-Entwicklung“ zulassen – alle drei bis vier Wochen die Maßnahmen lockern und weiter vier Wochen dann wieder verschärfen.
Er belegte das mit Zahlen: 1375 Infektionsfälle gab es im Kreis insgesamt, davon über 600 seit dem 1. Oktober. „In sechs Wochen fast so viele wie vorher in sieben Monaten“, merkte Michel an. Das Infektionsgeschehen laufe schneller und rapider ab als noch im Frühjahr. Allerdings sei der Kreis besser vorbereitet als im März, es gebe mehr Schutzanzüge, mehr Masken, und man wisse auch mehr über die Krankheit.
Die Zahl der Neuansteckungen innerhalb von sieben Tagen („Inzidenz“) liege heute bei 170 „und morgen erheblich mehr“, sagte der Landrat.
1000 Kontakt-Nachverfolgungen
„Ohne Vorbereitung hätte uns die Welle längst weggetragen“, konstatierte Gesundheitsamts-Chef Dr. Heinz Joachim Adam. Allein am Wochenende habe es 124 Neu-Infektionen gegeben, diese machten rund 1000 Kontakt-Nachverfolgungen nötig. „Wir sind da nahezu in die Knie gegangen“, resümierte er – die Anrufer seien im Zwei-Schicht-Verfehren eingeteilt gewesen. Das habe aber geklappt, und Rottweil sei nach wie vor einer der wenigen Landkreise, bei denen die Kontakt-Nachverfolgungen funktioniere – innerhalb von zwei, spätestens vier Tagen seien alle Kontakte ermittelt, die möglich seien. Bislang erhält das Gesundheitsamt für diese Aufgabe Hilfe von 16 Bundeswehrsoldaten, dazu seien „Scouts“ vom Robert-Koch-Institut im Einsatz.
Derzeit sind 928 Menschen in Quarantäne, berichtete Adam. Im November seien 1500 Nachverfolgungen von K1-Personen (mit Direktkontakt zu einem Infizierten) gemacht worden. Tägliche Anrufe bei diesen Personen seien wichtig, um zu erfahren, ob Krankheitssymptome aufgetreten seien.
Hinter dem Gesundheitsamt steht seit Sonntag ein Beratungszelt – dort sollen Gespräche stattfinden, damit die Bürger nicht ins Haus müssen und dort möglicherweise Corona mitbringen. Als zusätzliche Standorte hat das Gesundheitsamt noch das Landratsamt und ab Freitag noch das Haus gegenüber in der Marienstraße.
Der beste Schutz gegen die Krankheit, da waren sich alle einig, sind der „gesunde Menschenverstand“ und die Einhaltung der Regeln.
Diese Aussage ist sehr gefährlich. Beibehaltung auch bei einem Wert unter 50 ….. Das bedeuted im Grunde für viele Kleinbetriebe das Aus! Des weiteren ist die Politik dann nicht mehr zuverlässig und das im Jahr vor der Wahl? Ich hoffe nicht dass da plötzlich gew. Kräfte dann kommen. Ich will da keinen Vergleich anstellen wie unsere Kanzlerin ….. “jetzt kommen die goldenen 20er Jahre“ und “spanische Grippe“ …… was danach kam sollte niemand vergessen. Börsencrash, braunes Gedankengut und viel Unheil und Leid.