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    Ingrid Haas schenkt „Diotima“-Skulptur der Stadt

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    Sinnlich-selbstbewusst steht sie im Stadtgraben und zeigt stolz ihren Körper: Die „Diotima II“ von Siegfried Haas. Und das wird nun auch so bleiben: Ingrid Haas, die Witwe des 2011 verstorbenen Künstlers, der anlässlich des 100. Geburtstags gerade mit einer Ausstellung in der Lorenzkapelle geehrt wird, schenkt die Skulptur der Stadt. Das gaben Andreas und Konrad Haas sowie OB Ralf Broß am Donnerstag bekannt.

    „Ich freue mich außerordentlich über diese tolle Geste“, sagte OB Broß bei der ersten online-Pressekonferenz der Stadt, mit der auch eine unkomplizierte Teilnahme von Andreas aus Tübingen sowie und Konrad Haas aus Hannover möglich wurde.

    „Die Schenkung entspricht dem Wunsch der Familie“, hob Andreas Haas hervor. Sie sei ein Zeichen der Verbundenheit des Künstlers und der ganzen Familie mit der Stadt. Diesen Aspekt unterstrich auch Konrad Haas, der ergänzte: „Ich bin zwar mit 16 Jahren von Rottweil weg, aber meine Seele ist da – es ist meine Heimat“. Das gelte auch für andere Familienmitglieder.

    Andreas Haas stellte die Schenkung in den Kontext der aktuellen, von Kreisarchivar Bernhard Rüth kuratierten Ausstellung „Siegfried Haas –Kunst und Glaube“: Die Wertschätzung, die in diesem Zusammenhang deutlich wurde, hat uns sehr bewegt“. Sie unterstreiche, „dass es richtig ist, die Diotima als Vermächtnis von Siegfried Haas in Rottweil dauerhaft zu verankern“.

    Die Skulptur, deren Schwesterwerk „Diotima I“ nach Wangen im Allgäu ging, war nach dem Tod von Siegried Haas zunächst als Leihgabe in der Stadt verblieben. Neben dem geknechteten Häftling im Eckerwald, dem kühn darnieder sausenden Heiligen Nepomuk an der Neckarbrücke der 2002 fertiggestellten Nordumgehung und der Skulptur im Innenhof des Kapuziners ist sie das vierte größere Werk, das im öffentlich Raum der Region an Siegfried Haas erinnert, der der 1921 in Giengen an der Brenz geboren wurde und seit 1958 von Rottweil aus wirkte.

    Aktfigur in Überlebensgröße: Sie „Diotima II“ setzt einen künstlerischen Akzent im Stadtgraben. Archivfoto: al

    Die Figur der Diotima geht zurück auf Platons Dialog „Symposion“, eine Abhandlung über philosophische Fragen in Gesprächsform. Diotima taucht dort nicht direkt auf, aber Sokrates berichtet darüber, wie diese ihm die Natur des Eros dargelegt habe. In dieser Tradition stand der Name Diotima für eine in zwischenmenschlichen Dingen weise Frau. Daneben gibt es auch eine Linie, in der ihr Name schlicht als Chiffre für eine Geliebte zu verstehen ist – so etwa bei Friedrich Hölderlin. Vor allem auf diese Dimension nahm Siegfried Haas Bezug, der seine Diotima als dezidiert sinnliche Frauenfigur gestaltete.

    Die Schenkung soll am 29. Juli im Rahmen der Finissage der Erinnerungs-Ausstellung feierlich besiegelt werden. Dabei werden auch Mitglieder der Familie Haas gemeinsam musizieren. „Ich freue mich riesig, dass die Diotima nun dauerhaft in Rottweil verbleibt“, unterstrich Kulturamtsleiter Marco Schaffert die Bedeutung der Schenkung für die Stadt.

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    Aktfigur in Überlebensgröße: Sie „Diotima II“ setzt einen künstlerischen Akzent im Stadtgraben. Archivfoto: al

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    Die Schenkung soll am 29. Juli im Rahmen der Finissage der Erinnerungs-Ausstellung feierlich besiegelt werden. Dabei werden auch Mitglieder der Familie Haas gemeinsam musizieren. „Ich freue mich riesig, dass die Diotima nun dauerhaft in Rottweil verbleibt“, unterstrich Kulturamtsleiter Marco Schaffert die Bedeutung der Schenkung für die Stadt.

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