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    Vorläufiger Insolvenzverwalter vor Ort / Geht es nur um die Marken- und Namensrechte?

    BBS: Des Dramas fünfter Akt

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    Bei BBS sieht es düster aus. Von der Nachricht, dass die neuen Eigentümer einen Insolvenzeröffnungsantrag gestellt haben, seien sie am Freitag „völlig überrumpelt worden“, so ein langjähriger BBSler. Wie es für die noch etwa 250 BBS-Mitarbeiter weitergeht, sei völlig unklar. Zum inzwischen fünften Mal gibt es ein Insolvenzverfahren für den renommierten Felgenhersteller aus Schiltach.

    Schiltach. Am Montagvormittag war der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl aus Freiburg vor Ort. Er traf sich mit Mitgliedern des Betriebsrats, dem technischen Leiter des Werks Jürgen Klingelmeyer und IG Metall-Vertreter Stefan Prutscher, um sich einen Überblick über die Lage des Unternehmen zu verschaffen.

    Pehl führe Gespräche, bestätigt auch der Sprecher seiner Kanzlei. Dabei gehe es auch darum, ob die Belegschaft Insolvenzausfallgeld erhalten kann und wie dieses vorfinanziert wird.

    Nicht erschienen zu dem Gespräch am Montag sei der BBS-Geschäftsführer Ilkem Sahin. „Er hat aber auch niemanden geschickt, um in seinem Namen zu berichten“, bedauert Prutscher. Ob BBS noch eine Chance hat, scheint mehr als ungewiss.

    Wem gehören die Namensrechte?

    Ein erfahrener Insolvenzanwalt, der das BBS-Drama seit Jahren beobachtet, hat den Verdacht, den neuen Eigentümern könnte es beim Kauf lediglich um die Markenrechte gegangen sein. „Vielleicht haben die neuen Eigentümer spekuliert, mit den Markenrechten könnten sie dann in ihrem ebenfalls erst kürzlich erworbenen Räderwerk in Werdohl BBS-Räder herstellen.“

    Ob die Rechnung aufgeht, werde davon abhängen, wem derzeit die BBS-Markenrechte gehören. Bekanntlich hatte es dazu schon juristischen Streit mit dem Vorbesitzer gegeben. Gehören die Rechte dem Unternehmen, zählen sie zur Insolvenzmasse.

    Die Lichter sind schon aus

    Wie es in Schiltach nun weitergeht? Üblicherweise fällt im Theater nach dem fünften Akt der Vorhang. Gewerkschaftssekretär Prutscher ist pessimistisch. Für ihn ist eine Geschichte am Rand aufschlussreich: „Eigentlich wollte Anwalt Pehl schon am Freitag kommen – aber es war ja niemand da.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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