Turn- und Festhalle Sulgen „stiefmütterlich behandelt“?
Hallenschließung Thema in der Einwohnerfragestunde des Gemeinderats

Die plötzliche Schließung der Turn- und Festhalle Sulgen schlägt weiterhin hohe Wellen. Besonders die Sulgener Vereine sind sauer. In der Einwohnerfragestunde meldete sich Roman Seckinger, der stellvertretende Vorsitzende des Vereinsrings Sulgen, zu Wort.
Schramberg. Eine „ziemlich stressige Woche“ habe er nach der Hallenschließungsankündigung gehabt, so Seckinger. Die kritischen Themen der Halle, Beleuchtung, Brandschutz und Decke seien doch seit langem bekannt. Wenn 2018 schon eine Stellungnahme eingeholt worden sei, warum werde dann sieben Jahre später so abrupt gehandelt?

Vereine sind sauer
Weiter wollte Seckinger wissen, wie es denn nun weitergehen soll „mit der Bruchbude“ und ob die Stadt das Thema weiter „so stiefmütterlich behandeln“ werde? Er berichtete, dass die Vereine planten, einen Förderverein Halle zu gründen, damit es vorangehe. Ob dies der Rat und die Verwaltung unterstützten? „Es ist fünf nach zwölf“, schloss Seckinger seine Fragen.
Eisenlohr antwortete, formal sei nur sie zu Antworten berechtigt. Nein, man werde die Halle nicht stiefmütterlich behandeln, versicherte sie. „Es herrscht extremer Handlungsdruck so wie noch nie.“ Auch für die Verwaltung sei es stressig gewesen. Die Stellungnahme sei “den heutigen Verantwortlichen“ erst Ende letzter Woche bekannt geworden. Sie selbst habe am Montag um 11.30 Uhr davon erfahren, teilt sie der NRWZ mit.
Bei einem eilig einberufenen Sondertreffen des Gemeinderats am Montag habe sie teils in Präsenz in den kleinen Sitzungsaal teils per Videoschalte die Ratsmitglieder informiert. „Wir mussten kurzfristig entscheiden“, so Eisenlohr.
Gutachten bis Mitte Mai
Einen Zwischenerfolg konnte sie melden. Man habe mit Kuhn Decker ein Büro gefunden, das sowohl den Brandschutz als auch die Deckenproblematik unter die Lupe nehmen wird und bis Mitte Mai ein Gutachten vorlegen soll. Gehofft hatte Eisenlohr bis Ende der Osterferien, also Ende April über das weitere Vorgehen entscheiden zu können.
Zur Unterstützung für einen Förderverein meinte Eisenlohr, natürlich werde man das tun, denn „es muss etwas passieren“. Auch sei das Vereinsleben in Sulgen sehr lebendig. Die Vereine und die Schule bräuchten die Halle.
Auf die gemeinsame Stellungnahme der Fraktionen von CDU, SPD/Buntspecht und Freie/Neue Liste (wir haben berichtet) ist Oberbürgermeisterin Eisenlohr an dieser Stelle nicht eingegangen.
Die drei Fraktionen hatten „mit Erstaunen zur Kenntnis“ genommen, dass die Verwaltung, „ohne nochmals die Gremien befasst zu haben, die Turn- und Festhalle Sulgen kurzfristig gesperrt hat“.