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    Stadt Rottweil schon wieder ohne Wirtschaftsförderer

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    Die Stelle des Wirtschaftsförderers in Rottweil ist ein Sprungbrett oder ein Schleudersitz. Offenbar nichts dazwischen. Dem Vor-Vorgänger des jetzigen, André Lomsky, verhalf sie zu einem guten Job in Karlsruhe und nun in Österreich, Nachfolgerin Ines Gaehn verbesserte sich Mitte 2021 in die private Wirtschaft. Und jetzt? Nein, keine Verbesserung, für den jüngsten Inhaber der Stelle war sie kein Karrieresprungbrett. Für ihn ein Schleudersitz.

    Die NRWZ hatte bei der Stadtverwaltung am Montag nachgefragt: Welche Projekte der aktuelle Wirtschaftsförderer Markus Finke in dem knappen halben Jahr, das er im Amt gewesen ist, denn umgesetzt habe. Welche er neu initiiert habe. Ob er sich mit Unternehmern vor Ort bereits vernetzt habe.

    Hat er dem Anschein nach nicht. Die Stadt wird den Vertrag mit ihm noch in der Probezeit auflösen.

    Die „Leitung der Wirtschaftsförderung wird neu ausgeschrieben“, heißt dazu eine Pressemitteilung, die die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag verschickt hat. Entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten, Presseanfragen individuell zu beantworten, ging diese Antwort an den gesamten Verteiler. Was darin auch erklärt wird: „Markus Finke verlässt die Stadtverwaltung auf eigenen Wunsch.“ Eine rasche Neubesetzung sei geplant.

    Der bisherige Leiter der städtischen Abteilung Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing, Finke, habe um die Aufhebung seines Vertrags zur Mitte des Jahres gebeten, heißt es weiter. Unklar bleibt, weil es eine Personalie ist, ob das stimmt. So wurden in der Stadt zuletzt Stimmen laut, dass man von ihm, von Finke, wenig wahrnehme in seinen ersten Monaten.

    Nun ist klar: Die Stelle soll nach Ostern neu ausgeschrieben werden. Finke habe – auch dies entgegen der Wahrnehmung von außen – zahlreiche Projekte seiner Vorgänger weitergeführt und auch bereits neue Vorhaben gestartet, heißt es seitens der Stadtverwaltung. So habe in seiner Amtszeit das Projekt eines öffentlichen WLAN-Netzes in der historischen Innenstadt erfolgreich zum Abschluss gebracht werden können – das der Gemeinderat auf Antrag der Grünen vor Jahren in die Wege geleitet hatte.

    Kurz vor Fertigstellung sei auch der touristische Themenweg „Zeitreise“ zwischen dem Testturm und der historischen Innenstadt, die Einführung der touristischen Marke auf einer neuen Website für Besucher der Stadt, sowie die Umsetzung der Möblierung in der Innenstadt.

    Um den Leerständen in der historischen Innenstadt entgegenzuwirken, habe Finke eine Immobilienbörse auf der städtischen Webseite initiiert, die derzeit mit Angeboten befüllt werde. Außerdem habe er eine Kooperation mit Forum Kunst gestartet, um nicht vermietete Ladengeschäfte vorübergehend mit Werken verschiedener Künstler zu bespielen.

    „Wir danken Herrn Finke für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine berufliche und persönliche Zukunft alles Gute“, so Bürgermeister Dr. Christian Ruf. Die Stelle soll noch im April neu ausgeschrieben werden, um eine zügige Nachfolge zu ermöglichen.

    Seine Vorgängerin, Ines  Gaehn, war seit 2019 als Wirtschaftsförderin bei der Stadt Rottweil tätig und hatte zunächst kommissarisch die Leitung der Abteilung von André Lomsky, der nach Karlsruhe gewechselt war und inzwischen in Österreich angelangt ist, übernommen. Gaehn galt als in der Stadt und im Team der Stadtverwaltung bestens vernetzt. Sie habe sich unter anderem um die regelmäßige Information der Rottweiler Unternehmen über Hilfsprogramme von Bund und Land in der Coronapandemie gekümmert und das Einkaufen bei lokalen Unternehmen unter dem Motto „Rottweil erleben und genießen“ forciert, beispielsweise durch die Initiierung einer Gastro-Gutschein-Aktion, so die Stadtverwaltung damals. Die städtische Wirtschaftsförderung hatte etwa im November 2020 die Gutscheinaktion unter dem Motto „Jetzt kaufen – später genießen“ zur Unterstützung der örtlichen Gastronomie ins Leben gerufen. Im Advent folgte dann die Aktion „Weihnachten in Rottweil“ in Zusammenarbeit mit dem Gewerbe- und Handelsverein. Initiatiorin: Ines Gaehn. Außerdem rief sie unserrottweil.de ins Leben – eine Corona-Krisen-Plattform, auf der es in den vergangenen Monaten nun ruhig geworden ist.

    Weitere Schwerpunkte bereits ihrer Arbeit bei der Stadt Rottweil waren laut Mitteilung der Stadtverwaltung der Aufbau des Innenstadtmanagements, die Entwicklung der Tourismusmarke und die Projektmitarbeit bei der Erstellung des Rahmenplans für die Landesgartenschau RW 2028. 

    Gaehn wurde Projektmanagerin bei der Sülzle Gruppe, einem Stahlunternehmen.

    Lomsky wurde zunächst Geschäftsführer der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH. Dann ein erneuter Wechsel: Bei seiner jährlichen Vollversammlung stellte der Tourismusverband Kufsteinerland Lomsky am 18. November 2021 als den neuen Geschäftsführer vor. Lomsky hat seine neue Aufgabe zum Jahresbeginn am 3. Januar 2022 angetreten. Der österreichische Tourismusverband zitierte ihn bei der Vorstellung so: „Ich freue mich schon sehr darauf, gemeinsam mit meiner Geschäftsführer-Kollegin und dem Team in dieser spannenden Tiroler Region zu arbeiten. Wir leben in einer herausfordernden Zeit, die viel Mut und Vision bedarf. So können Krisen erfolgreich gemeistert werden. Das Kufsteinerland als Region hat sehr viel zu bieten und aufbauend auf der hervorragenden Markenarbeit der letzten Jahre noch viel Potenzial. Wichtig ist bei allem das Miteinander – mit den Betrieben, Einwohnern und potenziellen Gästen.“

    Lomsky hatte zuvor die Aufsichtsratsvorsitzende, Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, laut einer Pressemitteilung der Stadt um eine einvernehmliche Auflösung der beiderseitigen Zusammenarbeit gebeten. Für seinen Entschluss seien familiäre und persönliche Gründe ausschlaggebend gewesen, hieß es. Der Aufsichtsrat der KTG habe der Auflösung des Vertragsverhältnisses zugestimmt. Beide Seiten bedauerten nach eigenen Angaben die Beendigung der Zusammenarbeit. Zugleich dankte der Aufsichtsrat Lomsky für sein großes Engagement und die stets gute Zusammenarbeit und wünschte ihm für seine weitere berufliche und private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

    Am 19. Oktober 2021 meldete die NRWZ : „Markus Finke neuer Wirtschaftsförderer der Stadt Rottweil“.  Er sei „in der Region verwurzelt“, hieß es damals. Als langjähriger Geschäftsführer eines Reisebüros mit über 30 Standorten und 200 Mitarbeitern sei er sowohl mit touristischen als auch betriebswirtschaftlichen Belangen bestens vertraut, erklärte Oberbürgermeister Ralf Broß. „Das passt sehr gut zu Rottweil und unseren Plänen, im Bereich Tourismus weiter zu wachsen und uns auch als leistungsfähiger Standort für eine mittelstandorientierte Wirtschaft zu empfehlen“, so Broß damals. Bürgermeister Ruf, der das Auswahlverfahren leitete, betonte: „Markus Finke hat sich aus einem Pool von insgesamt 21 Bewerbungen durchgesetzt. Wir sind sehr froh, dass wir die Abteilungsleitung zeitnah wiederbesetzen können. Mit Testturm, Hängebrücke und nicht zuletzt durch die Ausrichtung der Landesgartenschau 2028 bietet Rottweil sicherlich ein attraktives Tätigkeitsfeld, gerade auch in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus.“

    Der Gemeinderat wählte Finke seinerzeit. Und hat bald wieder eine(n) neuen Wirtschaftsförderer zu wählen.

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    Die Stelle des Wirtschaftsförderers in Rottweil ist ein Sprungbrett oder ein Schleudersitz. Offenbar nichts dazwischen. Dem Vor-Vorgänger des jetzigen, André Lomsky, verhalf sie zu einem guten Job in Karlsruhe und nun in Österreich, Nachfolgerin Ines Gaehn verbesserte sich Mitte 2021 in die private Wirtschaft. Und jetzt? Nein, keine Verbesserung, für den jüngsten Inhaber der Stelle war sie kein Karrieresprungbrett. Für ihn ein Schleudersitz.

    Die NRWZ hatte bei der Stadtverwaltung am Montag nachgefragt: Welche Projekte der aktuelle Wirtschaftsförderer Markus Finke in dem knappen halben Jahr, das er im Amt gewesen ist, denn umgesetzt habe. Welche er neu initiiert habe. Ob er sich mit Unternehmern vor Ort bereits vernetzt habe.

    Hat er dem Anschein nach nicht. Die Stadt wird den Vertrag mit ihm noch in der Probezeit auflösen.

    Die „Leitung der Wirtschaftsförderung wird neu ausgeschrieben“, heißt dazu eine Pressemitteilung, die die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag verschickt hat. Entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten, Presseanfragen individuell zu beantworten, ging diese Antwort an den gesamten Verteiler. Was darin auch erklärt wird: „Markus Finke verlässt die Stadtverwaltung auf eigenen Wunsch.“ Eine rasche Neubesetzung sei geplant.

    Der bisherige Leiter der städtischen Abteilung Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing, Finke, habe um die Aufhebung seines Vertrags zur Mitte des Jahres gebeten, heißt es weiter. Unklar bleibt, weil es eine Personalie ist, ob das stimmt. So wurden in der Stadt zuletzt Stimmen laut, dass man von ihm, von Finke, wenig wahrnehme in seinen ersten Monaten.

    Nun ist klar: Die Stelle soll nach Ostern neu ausgeschrieben werden. Finke habe – auch dies entgegen der Wahrnehmung von außen – zahlreiche Projekte seiner Vorgänger weitergeführt und auch bereits neue Vorhaben gestartet, heißt es seitens der Stadtverwaltung. So habe in seiner Amtszeit das Projekt eines öffentlichen WLAN-Netzes in der historischen Innenstadt erfolgreich zum Abschluss gebracht werden können – das der Gemeinderat auf Antrag der Grünen vor Jahren in die Wege geleitet hatte.

    Kurz vor Fertigstellung sei auch der touristische Themenweg „Zeitreise“ zwischen dem Testturm und der historischen Innenstadt, die Einführung der touristischen Marke auf einer neuen Website für Besucher der Stadt, sowie die Umsetzung der Möblierung in der Innenstadt.

    Um den Leerständen in der historischen Innenstadt entgegenzuwirken, habe Finke eine Immobilienbörse auf der städtischen Webseite initiiert, die derzeit mit Angeboten befüllt werde. Außerdem habe er eine Kooperation mit Forum Kunst gestartet, um nicht vermietete Ladengeschäfte vorübergehend mit Werken verschiedener Künstler zu bespielen.

    „Wir danken Herrn Finke für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine berufliche und persönliche Zukunft alles Gute“, so Bürgermeister Dr. Christian Ruf. Die Stelle soll noch im April neu ausgeschrieben werden, um eine zügige Nachfolge zu ermöglichen.

    Seine Vorgängerin, Ines  Gaehn, war seit 2019 als Wirtschaftsförderin bei der Stadt Rottweil tätig und hatte zunächst kommissarisch die Leitung der Abteilung von André Lomsky, der nach Karlsruhe gewechselt war und inzwischen in Österreich angelangt ist, übernommen. Gaehn galt als in der Stadt und im Team der Stadtverwaltung bestens vernetzt. Sie habe sich unter anderem um die regelmäßige Information der Rottweiler Unternehmen über Hilfsprogramme von Bund und Land in der Coronapandemie gekümmert und das Einkaufen bei lokalen Unternehmen unter dem Motto „Rottweil erleben und genießen“ forciert, beispielsweise durch die Initiierung einer Gastro-Gutschein-Aktion, so die Stadtverwaltung damals. Die städtische Wirtschaftsförderung hatte etwa im November 2020 die Gutscheinaktion unter dem Motto „Jetzt kaufen – später genießen“ zur Unterstützung der örtlichen Gastronomie ins Leben gerufen. Im Advent folgte dann die Aktion „Weihnachten in Rottweil“ in Zusammenarbeit mit dem Gewerbe- und Handelsverein. Initiatiorin: Ines Gaehn. Außerdem rief sie unserrottweil.de ins Leben – eine Corona-Krisen-Plattform, auf der es in den vergangenen Monaten nun ruhig geworden ist.

    Weitere Schwerpunkte bereits ihrer Arbeit bei der Stadt Rottweil waren laut Mitteilung der Stadtverwaltung der Aufbau des Innenstadtmanagements, die Entwicklung der Tourismusmarke und die Projektmitarbeit bei der Erstellung des Rahmenplans für die Landesgartenschau RW 2028. 

    Gaehn wurde Projektmanagerin bei der Sülzle Gruppe, einem Stahlunternehmen.

    Lomsky wurde zunächst Geschäftsführer der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH. Dann ein erneuter Wechsel: Bei seiner jährlichen Vollversammlung stellte der Tourismusverband Kufsteinerland Lomsky am 18. November 2021 als den neuen Geschäftsführer vor. Lomsky hat seine neue Aufgabe zum Jahresbeginn am 3. Januar 2022 angetreten. Der österreichische Tourismusverband zitierte ihn bei der Vorstellung so: „Ich freue mich schon sehr darauf, gemeinsam mit meiner Geschäftsführer-Kollegin und dem Team in dieser spannenden Tiroler Region zu arbeiten. Wir leben in einer herausfordernden Zeit, die viel Mut und Vision bedarf. So können Krisen erfolgreich gemeistert werden. Das Kufsteinerland als Region hat sehr viel zu bieten und aufbauend auf der hervorragenden Markenarbeit der letzten Jahre noch viel Potenzial. Wichtig ist bei allem das Miteinander – mit den Betrieben, Einwohnern und potenziellen Gästen.“

    Lomsky hatte zuvor die Aufsichtsratsvorsitzende, Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, laut einer Pressemitteilung der Stadt um eine einvernehmliche Auflösung der beiderseitigen Zusammenarbeit gebeten. Für seinen Entschluss seien familiäre und persönliche Gründe ausschlaggebend gewesen, hieß es. Der Aufsichtsrat der KTG habe der Auflösung des Vertragsverhältnisses zugestimmt. Beide Seiten bedauerten nach eigenen Angaben die Beendigung der Zusammenarbeit. Zugleich dankte der Aufsichtsrat Lomsky für sein großes Engagement und die stets gute Zusammenarbeit und wünschte ihm für seine weitere berufliche und private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

    Am 19. Oktober 2021 meldete die NRWZ : „Markus Finke neuer Wirtschaftsförderer der Stadt Rottweil“.  Er sei „in der Region verwurzelt“, hieß es damals. Als langjähriger Geschäftsführer eines Reisebüros mit über 30 Standorten und 200 Mitarbeitern sei er sowohl mit touristischen als auch betriebswirtschaftlichen Belangen bestens vertraut, erklärte Oberbürgermeister Ralf Broß. „Das passt sehr gut zu Rottweil und unseren Plänen, im Bereich Tourismus weiter zu wachsen und uns auch als leistungsfähiger Standort für eine mittelstandorientierte Wirtschaft zu empfehlen“, so Broß damals. Bürgermeister Ruf, der das Auswahlverfahren leitete, betonte: „Markus Finke hat sich aus einem Pool von insgesamt 21 Bewerbungen durchgesetzt. Wir sind sehr froh, dass wir die Abteilungsleitung zeitnah wiederbesetzen können. Mit Testturm, Hängebrücke und nicht zuletzt durch die Ausrichtung der Landesgartenschau 2028 bietet Rottweil sicherlich ein attraktives Tätigkeitsfeld, gerade auch in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus.“

    Der Gemeinderat wählte Finke seinerzeit. Und hat bald wieder eine(n) neuen Wirtschaftsförderer zu wählen.

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