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    Schindelbrücke geht in Flammen auf – Polizei vermutet Brandstiftung

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    Die alte – aber nicht historische – Schindelbrücke, die bei der Neckarburg Rottweil über den Neckar führt, ist in der Nacht auf Dienstag in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr konnte sie nicht mehr retten. Feuerschein und Rauchwolke waren weithin zu sehen. UPDATE: Der Einsatzort war zunächst unklar. So war zuerst die Feuerwehr Dietingen alarmiert worden. Die Polizei hat zudem mittlerweile einen ersten Bericht vorgelegt.

    Die Schindelbrücke in Flammen. Foto: privat

    Zunächst war die Feuerwehr Dietingen alarmiert worden

    UPDATE: Die Feuerwehr Dietingen berichtet aus ihrer Sicht von dem Einsatz. Demnach entpuppte sich vermeintlicher Flächenbrand am Dietinger „Tierstein“ als Vollbrand einer Brücke im Neckartal. Hier der Bericht:

    Ein gemeldeter Flächenbrand, deklariert als Alarmstichwort „Wald1“, rief Teile der Gesamtfeuerwehr Dietingen am Montag um 22:10 Uhr auf den Plan. Ein Anrufer hatte über den Notruf der Leitstelle in Rottweil gemeldet, dass Feuerschein im Bereich „Tierstein“ auszumachen ist, so der Dietinger Feuerwehrsprecher Olaf Lutzkat. Demnach rückten die Abteilungen Dietingen, Irslingen, Böhringen und Rotenzimmern mit einer Gesamtstärke von 43 Feuerwehrleuten zum Einsatzort aus. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte der Abteilung Dietingen hätten bei ihrer Erkundung dann festgestellt, dass es sich um ein Feuer bei einer Brücke im Neckartal in der Nähe des „Hofguts Neckarburg“ handeln muss.

    „Die eindeutige Identifizierung des Einsatzortes gestaltete sich wegen der Dunkelheit und der Entfernung vom ‚Tierstein‘ runter in das Neckartal zunächst als nicht ganz einfach“, so Lutzkat weiter. Dann war aber klar: Es handelte sich beim Brand aber definitiv um die „Schindelbrücke“, die auf der Gemarkung Rottweil liegt und nur über den Verbindungsweg von Rottweil in Richtung Villingendorf angefahren werden kann. Dies sei dann umgehend durch den Dietinger Kommandanten und Einsatzleiter Dominik Weißer an die Leitstelle kommuniziert worden.

    Nach der Bestätigung des tatsächlichen Einsatzortes durch die Leitstelle Rottweil, konnte Weißer den Einsatzabbruch für die Gesamtfeuerwehr Dietingen über Funk verkünden. Die noch anrückenden Einsatzkräfte aus Irslingen, Böhringen und Rotenzimmern konnten die Einsatzfahrt abbrechen. Die Leitstelle Rottweil hatte da bereits einen kompletten Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil mit zusätzlichem Tanklöschfahrzeug alarmiert.

    Die beim Eintreffen der Einsatzkräfte aus Rottweil bereits in Vollbrand stehende Brücke konnte nicht mehr gerettet werden. „Die Alarmierung der zahlreichen Einsatzfahrzeuge hatte aber trotz alledem seine Richtigkeit“, so der Dietinger Schriftführer. Schadensorte im freien, im schwer einzusehenden abschüssigen Gelände und dies bei herrschender Dunkelheit seien oftmals nicht eindeutig zu erkennen und demnach auch nicht einfach zuzuordnen. Auch herrsche bereits wieder extreme Waldbrandgefahr bei der derzeitigen Trockenheit, bei der eine Ausbreitung von Bränden im freien Gelände rasant voran schreiten würde. „Jedenfalls gab es bei der ersten richtigen Alarmierung über die neuen Funkmeldeempfänger auf digitaler Basis keine technischen Probleme bei der Dietinger Feuerwehr“, so Lutzkats Fazit zudem. Einsatzende für die Gesamtfeuerwehr Dietingen war um 22.30 Uhr.

    Polizei vermutet Brandstiftung

    Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 100.000 Euro. Aufgrund den bisherigen Feststellungen geht sie von einer vorsätzlichen Brandlegung aus. Die Kriminalpolizei Rottweil hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie hat am Dienstagmorgen bereits mit der Spurensicherung begonnen. Die Polizei Rottweil bittet unter 0741 4770 um sachdienliche Hinweise zu dem Brand.

    Auf Nachfrage der NRWZ meinte am Dienstag ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz: „Eine Brücke brennt nicht so schnell auf ganzer Länge ab. Da muss jemand nachgeholfen haben.“

    Brücke stürzte während der Löscharbeiten ein

    Die Brücke wurde bei dem Feuer vollkommen zerstört. Trotz des schnellen Eingreifens der Rottweiler Feuerwehr unter dem Kommando von Stadtbrandmeister Frank Müller war die zur Sanierung bestimmte Brücke nicht mehr zu retten. Noch während der Löscharbeiten stürzte sie ein. Die Brandursache ist bislang unklar, die Polizei ermittelt.

    Kommandant Müller berichtete der NRWZ, die Feuerwehr sei um 22.22 Uhr zunächst zu einem kleinen Flächenbrand nahe der Neckarburg gerufen worden – bei noch völlig unklarer Lage. Bei seinem Eintreffen habe die Brücke in Vollbrand gestanden, weshalb er das Einsatzstichwort erhöhte und Kräfte nachforderte. Teils im Neckar stehend löschten die Feuerwehrleute die Brücke ab, konnten sie aber nicht mehr retten.

    Kreisbrandmeister Nicos Laetsch war vor Ort. Auch Rottweils Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff eilten an die Einsatzstelle.

    Für die Schindelbrücke bei der Neckarburg hatte der Gemeinderat gerade erst eine Generalsanierung beschlossen, mit einer Sofortmaßnahme zur einstweiligen Sicherung. 350.000 Euro sollten dafür ausgegeben werden, davon 50.000 noch in diesem Jahr.

     Die Brücke ist eine wichtige Verbindung für den Fußweg zwischen Neckartal und Dietingen, die noch in diesem Jahr hätte geöffnet werden sollen. Die Brücke ist zwar ein öffentlicher Weg, aber sie steht in privatem Eigentum. Weil sie Teil des Wanderwegenetzes ist und die Benutzung daher im öffentlichen Interesse, hat sich die Stadt 1979 vertraglich verpflichtet, die laufende Instandsetzung und den Unterhalt zu zahlen. Das hat sie auch gemacht. Nun aber ist das 70 Jahre alte Bauwerk, nicht denkmalsgeschützt, in die Jahre gekommen. 2016 wurde die Brücke geprüft, im November 2018 völlig gesperrt. Und nun ein Raub der Flammen.

    Polizei ermittelt

    Ermittler der Kriminalpolizei haben am Morgen die Einsatzstelle untersucht. Bislang hat die Polizei noch keine Angaben zur wahrscheinlichen Brandursache gemacht.

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    Paul Southcott
    Paul Southcott
    3 Jahre her

    Schade um das Bauwerk.
    So eine Brücke hat nicht jede Gemeinde oder Stadt.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Die alte – aber nicht historische – Schindelbrücke, die bei der Neckarburg Rottweil über den Neckar führt, ist in der Nacht auf Dienstag in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr konnte sie nicht mehr retten. Feuerschein und Rauchwolke waren weithin zu sehen. UPDATE: Der Einsatzort war zunächst unklar. So war zuerst die Feuerwehr Dietingen alarmiert worden. Die Polizei hat zudem mittlerweile einen ersten Bericht vorgelegt.

    Die Schindelbrücke in Flammen. Foto: privat

    Zunächst war die Feuerwehr Dietingen alarmiert worden

    UPDATE: Die Feuerwehr Dietingen berichtet aus ihrer Sicht von dem Einsatz. Demnach entpuppte sich vermeintlicher Flächenbrand am Dietinger „Tierstein“ als Vollbrand einer Brücke im Neckartal. Hier der Bericht:

    Ein gemeldeter Flächenbrand, deklariert als Alarmstichwort „Wald1“, rief Teile der Gesamtfeuerwehr Dietingen am Montag um 22:10 Uhr auf den Plan. Ein Anrufer hatte über den Notruf der Leitstelle in Rottweil gemeldet, dass Feuerschein im Bereich „Tierstein“ auszumachen ist, so der Dietinger Feuerwehrsprecher Olaf Lutzkat. Demnach rückten die Abteilungen Dietingen, Irslingen, Böhringen und Rotenzimmern mit einer Gesamtstärke von 43 Feuerwehrleuten zum Einsatzort aus. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte der Abteilung Dietingen hätten bei ihrer Erkundung dann festgestellt, dass es sich um ein Feuer bei einer Brücke im Neckartal in der Nähe des „Hofguts Neckarburg“ handeln muss.

    „Die eindeutige Identifizierung des Einsatzortes gestaltete sich wegen der Dunkelheit und der Entfernung vom ‚Tierstein‘ runter in das Neckartal zunächst als nicht ganz einfach“, so Lutzkat weiter. Dann war aber klar: Es handelte sich beim Brand aber definitiv um die „Schindelbrücke“, die auf der Gemarkung Rottweil liegt und nur über den Verbindungsweg von Rottweil in Richtung Villingendorf angefahren werden kann. Dies sei dann umgehend durch den Dietinger Kommandanten und Einsatzleiter Dominik Weißer an die Leitstelle kommuniziert worden.

    Nach der Bestätigung des tatsächlichen Einsatzortes durch die Leitstelle Rottweil, konnte Weißer den Einsatzabbruch für die Gesamtfeuerwehr Dietingen über Funk verkünden. Die noch anrückenden Einsatzkräfte aus Irslingen, Böhringen und Rotenzimmern konnten die Einsatzfahrt abbrechen. Die Leitstelle Rottweil hatte da bereits einen kompletten Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil mit zusätzlichem Tanklöschfahrzeug alarmiert.

    Die beim Eintreffen der Einsatzkräfte aus Rottweil bereits in Vollbrand stehende Brücke konnte nicht mehr gerettet werden. „Die Alarmierung der zahlreichen Einsatzfahrzeuge hatte aber trotz alledem seine Richtigkeit“, so der Dietinger Schriftführer. Schadensorte im freien, im schwer einzusehenden abschüssigen Gelände und dies bei herrschender Dunkelheit seien oftmals nicht eindeutig zu erkennen und demnach auch nicht einfach zuzuordnen. Auch herrsche bereits wieder extreme Waldbrandgefahr bei der derzeitigen Trockenheit, bei der eine Ausbreitung von Bränden im freien Gelände rasant voran schreiten würde. „Jedenfalls gab es bei der ersten richtigen Alarmierung über die neuen Funkmeldeempfänger auf digitaler Basis keine technischen Probleme bei der Dietinger Feuerwehr“, so Lutzkats Fazit zudem. Einsatzende für die Gesamtfeuerwehr Dietingen war um 22.30 Uhr.

    Polizei vermutet Brandstiftung

    Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 100.000 Euro. Aufgrund den bisherigen Feststellungen geht sie von einer vorsätzlichen Brandlegung aus. Die Kriminalpolizei Rottweil hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie hat am Dienstagmorgen bereits mit der Spurensicherung begonnen. Die Polizei Rottweil bittet unter 0741 4770 um sachdienliche Hinweise zu dem Brand.

    Auf Nachfrage der NRWZ meinte am Dienstag ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz: „Eine Brücke brennt nicht so schnell auf ganzer Länge ab. Da muss jemand nachgeholfen haben.“

    Brücke stürzte während der Löscharbeiten ein

    Die Brücke wurde bei dem Feuer vollkommen zerstört. Trotz des schnellen Eingreifens der Rottweiler Feuerwehr unter dem Kommando von Stadtbrandmeister Frank Müller war die zur Sanierung bestimmte Brücke nicht mehr zu retten. Noch während der Löscharbeiten stürzte sie ein. Die Brandursache ist bislang unklar, die Polizei ermittelt.

    Kommandant Müller berichtete der NRWZ, die Feuerwehr sei um 22.22 Uhr zunächst zu einem kleinen Flächenbrand nahe der Neckarburg gerufen worden – bei noch völlig unklarer Lage. Bei seinem Eintreffen habe die Brücke in Vollbrand gestanden, weshalb er das Einsatzstichwort erhöhte und Kräfte nachforderte. Teils im Neckar stehend löschten die Feuerwehrleute die Brücke ab, konnten sie aber nicht mehr retten.

    Kreisbrandmeister Nicos Laetsch war vor Ort. Auch Rottweils Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff eilten an die Einsatzstelle.

    Für die Schindelbrücke bei der Neckarburg hatte der Gemeinderat gerade erst eine Generalsanierung beschlossen, mit einer Sofortmaßnahme zur einstweiligen Sicherung. 350.000 Euro sollten dafür ausgegeben werden, davon 50.000 noch in diesem Jahr.

     Die Brücke ist eine wichtige Verbindung für den Fußweg zwischen Neckartal und Dietingen, die noch in diesem Jahr hätte geöffnet werden sollen. Die Brücke ist zwar ein öffentlicher Weg, aber sie steht in privatem Eigentum. Weil sie Teil des Wanderwegenetzes ist und die Benutzung daher im öffentlichen Interesse, hat sich die Stadt 1979 vertraglich verpflichtet, die laufende Instandsetzung und den Unterhalt zu zahlen. Das hat sie auch gemacht. Nun aber ist das 70 Jahre alte Bauwerk, nicht denkmalsgeschützt, in die Jahre gekommen. 2016 wurde die Brücke geprüft, im November 2018 völlig gesperrt. Und nun ein Raub der Flammen.

    Polizei ermittelt

    Ermittler der Kriminalpolizei haben am Morgen die Einsatzstelle untersucht. Bislang hat die Polizei noch keine Angaben zur wahrscheinlichen Brandursache gemacht.

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