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    Rottweiler Freibad und Aquasol: Freie Wähler nehmen zweiten Anlauf für Neubau

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    Die Freien Wähler im Rottweiler Gemeinderat wollen jetzt die Weichen stellen für einen kompletten Neubau einer Bäderlandschaft in Rottweil. Das sei im Effekt billiger, als Freibad und Aquasol zu sanieren – wie sie schon einmal vergeblich argumentierten. Vor den anstehenden Haushaltsberatungen spricht sich die Fraktion  daher erneut dafür aus, jetzt Gelder freizumachen. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die bestehenden Bäder einen hohen Verlust erwirtschaften.

    (Rottweil). Die Diskussion geht ein Weilchen zurück, bis ins Jahr 2021. Damals sei „auf der Basis einer fundierten Bestandsanalyse des Aquasols und des Freibads festgestellt“ worden, „dass größere Investitionen in die Sanierung der beiden Bäder nicht mehr zielführend sind und daher ein Neubau der Bäderlandschaft unumgänglich ist“, erinnern die Freien Wähler in einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. Nun habe sich die Stadtratsfraktion der Freien Wähler Rottweil im November 2023 ein Bild vom Maschinenraum des Aquasols und des angeschlossenen Blockheizkraftwerks machen können. Man habe „allein aufgrund des optischen Eindrucks und der Feststellungen der Verantwortlichen vor Ort die Erkenntnis (gewonnen), dass die vorhandene Substanz tatsächlich am Ende der Gebrauchsdauer angekommen ist“, so Dr. Peter Schellenberg im Namen der Freien Wähler im Rottweiler Rat.

    Trotz eines „hervorragenden Bädermanagements“ müsse man „mit unvorhergesehenen Überraschungen, wie letztes Jahr mit der monatelangen Sperrung des Soleinnenbeckens, aufgrund der sehr alten Bausubstanz “ rechnen. Informativ sei auch die Erkenntnis gewesen, dass der Verbrauch an Energie und an Frischwasser überdurchschnittlich hoch sei. Nicht zuletzt deshalb sei das jährliche Defizit mit 3,5 Millionen Euro beziehungsweise 10.000 Euro am Tag „enorm hoch“.

    Die Freien Wähler argumentieren, dass mit einem Neubau der Bäderlandschaft die jährlichen Kosten deutlich gesenkt werden könnten. Das stelle auch ein sehr relevantes Projekt für den Klimaschutz dar. „Möglicherweise könnte ein Großteil der Finanzierung des Neubaus über eingesparte Betriebskosten und über den Verkauf von attraktivem Bauland erfolgen“, so der Argumentationsgang weiter. Und ein neues Blockheizkraftwerk könnte zu einer neuen zentralen Wärmeversorgung im Süden Rottweils beitragen.

    Die gesamten Kosten des Neubaus werden aktuell mit rund 30 Millionen Euro angegeben.  Finanziert werden muss das über den städtischen Haushalt. „Im Haushalt 2024 sind jedoch keine entsprechenden Positionen, selbst bis zum Jahr 2028 folgende ausgewiesen“, so die Stadtratsfraktion.

    Gerade ein Projekt in dieser Größenordnung mit einem Planungshorizont von mehreren Jahren müsse nach deren Auffassung aber jetzt finanziell dargestellt werden, ansonsten bestehe das Risiko, dass eines Tages ein Badebetrieb in Rottweil nicht mehr möglich ist.

    Deshalb halten es die Freien Wähler für wichtig, darauf hinzuweisen, entsprechende Positionen zumindest für die Planungsphase einzustellen. Ein gleichlautender Antrag vor zwei Jahren habe bereits keine Berücksichtigung gefunden. Nun aber sei es an der Zeit.

    Folgerichtig heißt es in dem Schreiben an OB Ruf abschließend: „Wir beantragen für den Haushalt 2024 folgendes: Die Stadtverwaltung möge einmal grundsätzlich darlegen, wie beim Bäderneubau hinsichtlich Planung, Zeithorizont und Finanzierung vorgegangen werden soll. Darüber hinaus sind im Haushalt 2024 für Planung, Bürgerbeteiligung, Gutachten et cetera bis 2028 jährlich ein Betrag von 100.000 Euro einzustellen.“

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    3 Kommentare

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    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    10 Monate her

    Jetzt kommt erst einmal die LGS und dann kommt ganz lang gar nichts mehr. Die Erfahrungswerte durfte man in VS-Schwenningen bestaunen. Dort musste man Dank LGS, selbst die Reparatur wichtiger Straßenzüge unterlassen. Über viele Jahre durfte man dann beim wegen „Fahrbahnschäden“ bedingten 30 fahren, dem Vergammeln des schönen Abenteuerspielplatzes zuschauen. Wo sollen da 30Millonen herkommen? Ach halt – vielleicht springt ja die hohe Politik mit Fördertöpfen bei, dass wär doch was und womöglich setzt sich noch irgendein MdL persönlich mit einem klaren politischen Standpunkt für den ländlichen Raum ein. Aber spätestens dann, ist das tote Pferd, endgültig unterm Boden.

    Klaus
    Klaus
    Antwort auf  Stefan Weidle
    10 Monate her

    Dem Beitrag ist vollumfänglich zuzustimmen

    Wahnsinn, im 363. Anlauf der erste gute Weidi-Beitrag. Dass ich das noch erleben darf.

    Georg
    Georg
    10 Monate her

    Wie wird in Rottweil sehr alte Baustruktur definiert? Das Aquasol wurde 1986 eröffnet und davor aus dem Hallenbad aus den 1960er Jahren umgebaut und erweitert.
    Der gesamte Solebeteich, Spaß-, und Fitnessbecken um die Technik sind aus 1986.
    Wenn das bereits zu alt für Investitionen wurde über viele Jahre nicht in den Erhalt und Ertüchtigung investiert. Das wird von jedem Häuslebesitzer erwartet und mit politischem Druck durchgesetzt. Die „öffentliche“ Hand scheint dem Bericht nach nichts davon gehört zu haben.

    NRWZ-Redaktion
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    (Rottweil). Die Diskussion geht ein Weilchen zurück, bis ins Jahr 2021. Damals sei „auf der Basis einer fundierten Bestandsanalyse des Aquasols und des Freibads festgestellt“ worden, „dass größere Investitionen in die Sanierung der beiden Bäder nicht mehr zielführend sind und daher ein Neubau der Bäderlandschaft unumgänglich ist“, erinnern die Freien Wähler in einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. Nun habe sich die Stadtratsfraktion der Freien Wähler Rottweil im November 2023 ein Bild vom Maschinenraum des Aquasols und des angeschlossenen Blockheizkraftwerks machen können. Man habe „allein aufgrund des optischen Eindrucks und der Feststellungen der Verantwortlichen vor Ort die Erkenntnis (gewonnen), dass die vorhandene Substanz tatsächlich am Ende der Gebrauchsdauer angekommen ist“, so Dr. Peter Schellenberg im Namen der Freien Wähler im Rottweiler Rat.

    Trotz eines „hervorragenden Bädermanagements“ müsse man „mit unvorhergesehenen Überraschungen, wie letztes Jahr mit der monatelangen Sperrung des Soleinnenbeckens, aufgrund der sehr alten Bausubstanz “ rechnen. Informativ sei auch die Erkenntnis gewesen, dass der Verbrauch an Energie und an Frischwasser überdurchschnittlich hoch sei. Nicht zuletzt deshalb sei das jährliche Defizit mit 3,5 Millionen Euro beziehungsweise 10.000 Euro am Tag „enorm hoch“.

    Die Freien Wähler argumentieren, dass mit einem Neubau der Bäderlandschaft die jährlichen Kosten deutlich gesenkt werden könnten. Das stelle auch ein sehr relevantes Projekt für den Klimaschutz dar. „Möglicherweise könnte ein Großteil der Finanzierung des Neubaus über eingesparte Betriebskosten und über den Verkauf von attraktivem Bauland erfolgen“, so der Argumentationsgang weiter. Und ein neues Blockheizkraftwerk könnte zu einer neuen zentralen Wärmeversorgung im Süden Rottweils beitragen.

    Die gesamten Kosten des Neubaus werden aktuell mit rund 30 Millionen Euro angegeben.  Finanziert werden muss das über den städtischen Haushalt. „Im Haushalt 2024 sind jedoch keine entsprechenden Positionen, selbst bis zum Jahr 2028 folgende ausgewiesen“, so die Stadtratsfraktion.

    Gerade ein Projekt in dieser Größenordnung mit einem Planungshorizont von mehreren Jahren müsse nach deren Auffassung aber jetzt finanziell dargestellt werden, ansonsten bestehe das Risiko, dass eines Tages ein Badebetrieb in Rottweil nicht mehr möglich ist.

    Deshalb halten es die Freien Wähler für wichtig, darauf hinzuweisen, entsprechende Positionen zumindest für die Planungsphase einzustellen. Ein gleichlautender Antrag vor zwei Jahren habe bereits keine Berücksichtigung gefunden. Nun aber sei es an der Zeit.

    Folgerichtig heißt es in dem Schreiben an OB Ruf abschließend: „Wir beantragen für den Haushalt 2024 folgendes: Die Stadtverwaltung möge einmal grundsätzlich darlegen, wie beim Bäderneubau hinsichtlich Planung, Zeithorizont und Finanzierung vorgegangen werden soll. Darüber hinaus sind im Haushalt 2024 für Planung, Bürgerbeteiligung, Gutachten et cetera bis 2028 jährlich ein Betrag von 100.000 Euro einzustellen.“

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