Neckar zieht sich allmählich zurück

Straßen überflutet, Keller laufen voll, Feuerwehren im Einsatz, THW liefert Sandsäcke, DRK Verpflegung / Am Abend Bevölkerungswarnungen für Göllsdorf, die Au und das Neckartal / 130 Einsätze am Sonntag und Montag / Dank des Landrats

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Wie angekündigt: Starke Regenfälle haben die Straßen auch im Raum Rottweil überflutet. Feuerwehrkräfte primär aus Deißlingen, Rottweil und Wellendingen, aber auch aus Zimmern, Sulgen und Schiltach waren im Einsatz. Bäche und Flüsse stiegen massiv an, Keller liefen voll. Das THW war mit einzelnen Fahrzeugen zur Überlandhilfe gerufen worden, lieferte am Abend aber auch Sandsäcke ins Rottweiler Unwettergebiet. Für Göllsdorf ist zunächst eine Bevölkerungswarnung ausgelöst worden, am späten Abend auch für das Neckartal und die Au in Rottweil. Die Lage war laut Feuerwehr „sehr dynamisch“. Hier der aktuelle Stand.

Aussichten, 3. Juni, 18.10 Uhr: Der Neckar zieht sich zurück. Sein Pegel bei Rottweil sinkt weiterhin langsam, aber stetig. Am Abend wird er den Vorhersagen gemäß die Zweimetermarke unterschreiten. Das sind knapp 1,6 Meter niedriger als gestern um 22 Uhr. Bilder vom Nachmittag, aufgenommen bei Epfendorf-Talhausen, zeigen noch das Ausmaß des Unwetters.

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Das Neckartal bei Talhausen. Fotos: privat

Zusammenfassung 3. Juni, 15.40 Uhr: Landrat dankt den Einsatzkräften. Das Hochwasser hat auch im Landkreis Rottweil die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW sowie zahlreiche freiwillige Helfer beschäftigt. Insgesamt, so teilt das Landratsamt mit, gab es rund 130 Einsatzstellen, wobei die Schwerpunkte in Rottweil, Göllsdorf, Neufra und Deißlingen lagen.

„Die gute Nachricht für den Landkreis Rottweil ist, dass es trotz Hochwasserlage keine Verletzten gab – auch wenn der materielle Schaden für die vom Hochwasser direkt Betroffenen erheblich sein dürfte“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. Wegen der angekündigten Regenfälle hätten sich die Einsatzkräfte auf das Hochwasser vorbereiten können. So wurden unter anderem vom THW Rottweil, verstärkt durch das THW Schramberg, sowie den Feuerwehren in Sulz und Oberndorf knapp 8000 Sandsäcke gefüllt, von denen etwa 5500 Stück zum Einsatz kamen.

Vor allem die Feuerwehren in Rottweil und in Deißlingen waren gefordert, hier gab es aufgrund der gestiegenen Wasserpegel die meisten Notrufe und Einsätze. Tatkräftige Unterstützung für die Feuerwehrleute kam außerdem vom THW Rottweil, und die DRK-Mitglieder aus Rottweil und Deißlingen sorgten für die Verpflegung der Einsatzkräfte.

„Mein Dank gilt allen Feuerwehrleuten, den Angehörigen des THW, des DRK und der Polizei sowie allen Helferinnen und Helfern, die in dieser Nacht im Einsatz waren“, so Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel. Seinen ausdrücklichen Dank sprach er auch allen Bürgerinnen und Bürgern aus, die ihren Nachbarn zur Seite gestanden hätten. Es habe sich erneut gezeigt, so der Landrat, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Blaulicht-Familie reibungslos funktioniere. Auch Kreisbrandmeister Nicos Laetsch lobte das pragmatische und zielgerichtete Zusammenspiel aller Beteiligten.

Der Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Rottweil unterstützte in der Nacht die Einsatzleitung in Deißlingen und stellte personelle Verstärkung für die Integrierte Leitstelle. Im Einsatz war außerdem die landkreiseigene Drohne, mit der sich die Rottweiler Feuerwehr aus der Luft einen Überblick über die Lage verschaffen konnte. Bewährt hat sich der neue mobile Hochwasserschutz, der sowohl vom Landkreis als auch von der Schiltacher Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurde.

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Neufra während der Überflutungen am Sonntagabend. Im Bild die B 14. Foto: Feuerwehr-Drohne Landkreis Rottweil, Sven Haberer

Nachtrag 3. Juni, 15 Uhr: Die Angler in Villingendorf machen sich ein Bild der Lage. Den Neckar am Lichtgraben kennen sie eigentlich als einen netten, kleineren Fluss. Und ihr Weiher 4 ist eigentlich trockengelegt …

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Fotos: privat

Dringender Appell der Polizei

Bringen Sie sich und andere nicht in Gefahr! Folgen Sie den Anweisungen der Rettungskräfte und der Polizei! Sollten Sie Hilfe benötigen, betätigen Sie den Notruf!

So lautet ein Appell der Polizei. Das gilt vor allem in absoluten Ausnahmesituationen wie dieser: Die Weigheimer Straße in Villingen-Schwenningen überflutete am Sonntagabend bis zu einer Höhe von etwa 1,80 Meter. „Die Feuerwehr evakuierte die Bewohner mit Schlauchbooten. Mehrere Unterführungen liefen voll Wasser, teilweise mussten gestrandete Fahrzeuginsassen angewiesen werden, ihre Fahrzeuge zu verlassen. Polizeibeamte des Polizeireviers Schwenningen befreiten Insassen eines Autos aus ihrem Fahrzeug. Eine Person verletzte sich hierbei leicht“, berichtet die Polizei.

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Am Sonntagabend gesperrte B 14 bei Neufra. Foto: Blaulichtreport Rottweil

Zwei Leichtverletzte, eine eingeschlossene Person

Weiter heißt es in dem Überblick über das Unwettergeschehen aus Sicht der Polizei:

Die Landesstraße 433 war aufgrund Überflutung nicht mehr befahrbar. Hiervon betroffen war auch eine Tankstelle, die unter Wasser stand. Auf der Bundesstraße 14 schlossen die Wassermassen bei Frittlingen ebenfalls ein Auto ein. Die Feuerwehr befreite die Insassen, eine Person verletzte sich dabei leicht. In der Folge musste die B14 aufgrund Überschwemmung komplett gesperrt werden. Weitere Nebenstraßen in Aldingen und Aixheim waren in den frühen Morgenstunden des Montags von Überflutungen betroffen. Im Bereich Villingen-Schwenningen und Trossingen führten mehrere Wassermassen auf der Fahrbahn der Autobahn 81 zu Verkehrsbeeinträchtigungen. In Trossingen standen mehrere Fahrzeuge im Wasser, in einem war eine Person eingeschlossen. Die Feuerwehr musste diese aus dem Auto befreien. Durch einen Hangrutsch wurde zudem ein Haus durch Geröll und Wassereinbruch in Mitleidenschaft gezogen. Im gesamten Ort kam es zu weiteren Einsätzen aufgrund vollgelaufener Keller. Auch in Aldingen drang Wasser in mehrere Keller ein.

In Schramberg-Sulgen überschwemmte die Kreisstraße 5532. Auch die Bundestraße 523 stand im Bereich der Auffahrt zur die Bundesstraße 27 bei Deißlingen komplett unter Wasser. In Deißlingen mussten die Bewohner zweier Straßenzüge die Erdgeschoßwohnungen räumen, da ein Anstieg des Pegels des Neckar auf über vier Meter zu befürchten war. Die Zufahrtsstraßen mussten gesperrt werden.

Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann derzeit von der Polizei nicht beziffert werden. Nach aktuellem Stand verletzten sich zwei Personen leicht.

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Einsatzfahrzeug aus Seedorf in Deißlingen.
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Nach getaner Arbeit: Mannschaft der Feuerwehr Dunningen. Fotos. gg

Letzte Einsatzstellen werden abgearbeitet – in Deißlingen etwa auch mit Kräften aus Seedorf und Rottweil

Update 3. Juni, 14.15 Uhr: Stundenlange Arbeit, müde Einsatzkräfte. „Nach derzeitigem Stand sind die in der vergangenen Nacht angestiegenen Gewässerpegel rückläufig. Die Einsatzstellen für die Feuerwehr Rottweil sind aktuell nahezu vollständig abgearbeitet.“ Das meldete das Presseteam der Rottweiler Wehr am späten Vormittag. Zu diesem Zeitpunkt waren noch einzelne Kellerräume im Bereich der Lauffener Straße in Rottweil-Neufra mit Wasser gefüllt, diese wurden noch von den vor Ort befindlichen Einsatzkräften aus den Gebäuden gepumpt. 

Die Feuerwehr Rottweil ist außerdem noch zur Überlandhilfe nach Deißlingen bestellt worden. Wasser war in den Keller eines Getränkemarktes eingedrungen – der Neckar ist in wenigen Metern Entfernung von einem friedlichen Flüsslein zu einem wilden Strom angewachsen.

Unterstützt wird die Feuerwehr Deißlingen auch von einer Einheit der Feuerwehr Dunningen, die zum Katastrophenschutz des Landkreises gehört. Dem speziell ausgestatteten Löschgruppenfahrzeug LF KatS (Dunningen 2/45) der Einsatzabteilung Seedorf. Es führt Schläuche und leistungsstarke Pumpen mit.

In Deißlingen kommt zudem ein Ölabscheider des Landkreises aus dem Jahr 1976 zum Einsatz. Es gilt, Heizöl von Wasser zu trennen, das Öl aufzufangen und das Wasser abzuscheiden. Das Gerät funktioniert laut Einsatzkräften tadellos.

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Der Neckar bei Deißlingen am Montagvormittag.
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Rainer Knoblauch, stellvertretender Stadtbrandmeister in Rottweil, überwacht die Arbeit eines alten, aber funktionbstüchtigen Ölabscheiders.
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In diesen Kanistern wird das geschiedene Öl aufgefangen. Fotos: gg

Ein Gebäude aufgegeben

„Nach nunmehr über 17 Stunden ununterbrochener Einsatzdauer und insgesamt etwa 60 abgearbeiteten Einsatzstellen werden die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr Rottweil sukzessive beendet“, so die Feuerwehr am Vormittag. „Selbstverständlich stehen wir bei erneut auftretenden Einsatzanforderungen im gewohnten Leistungsumfang zur Verfügung.

Die bis auf Weiteres letzte Einsatzstelle der Rottweiler Wehr nach diesem Unwetter liegt in der Au. Es ist das Schützenhaus, in dessen Keller ebenfalls Wasser gedrungen ist. Auch hier heißt es für die Feuerwehr: auspumpen.

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Die bis auf Weiteres letzte Einsatzstelle der Feuerwehr Rottweil – neben der Überlandhilfe in Deißlingen: In der Au, im Schützenhaus. Fotzo: gg

Manche der Einsatzkräfte haben durchgemacht, sehen inzwischen entsprechend geschlaucht aus. Manche haben für ein paar wenige Stunden Schlaf gefunden, diese wirken etwas erholter. Alle gemeinsam haben unermüdlich mitangepackt, um der Fluten Herr zu werden.

Wie Stadtbrandmeister Frank Müller berichtete, der die Einsatzleitung in ganz Rottweil innehatte und eigene Abschnittsleiter in Neufra, Göllsdorf und dem Neckartal installierte, habe man im gesamten Einsatzgeschehen nur ein Gebäude tatsächlich aufgeben müssen. Das von der übergelaufenen Prim in das Haus eindringende Wasser sei schlicht nicht aufzuhalten gewesen. Duie Bewohnerinnen und Bewohner, darunter zwei Kinder, kamen bei Freunden unter. Sie hätten nicht über die Stadtverwaltung in Unterkünfte, etwa Hotels, vermittelt werden müssen. Nunmehr seien die Bewohner beschäftigt, das Gebäude wieder in Schuss zu bringen.

Auch das Pumpenhäuschen der ENRW sei durchgehend in Betrieb gewesen, so Müller. Das hatte jedenfalls auf der Kippe gestanden, galt zwischenzeitlich als unrettbar abgesoffen.

Bilder der Überflutungen

Update 3. Juni, 10.15 Uhr: Neue Bilder zeigen das Ausmaß der Überflutungen bei Rottweil. Die Einsatzleitung der Rottweiler Wehr hatte am Samstagabend Sonntagabend die in Villingendorf stationierte Feuerwehr-Drohne des Landkreises Rottweil angefordert. Einige der Bilder liegen nun der NRWZ vor. Sie zeigen das Ausmaß der Überschwemmungen bei Rottweil-Göllsdorf und -Neufra.

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Überflutet und unpassierbar: der Durchgang zwischen Rottweil-Altstadt (rechts) und -Göllsdorf (links).
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Das sonst idyllische Primtal bei Neufra am Sonntagabend. Im Bild rechts die B 14.
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Land unter in Neufra. Fotos: Feuerwehr-Drohne Landkreis Rottweil, Sven Haberer

Einsatzmaßnahmen wurden wieder hochgefahren

Update 3. Juni, 9.55 Uhr: Weitere Einsätze. „Die Feuerwehr Rottweil befindet sich nach dem Hochwassereinsatz der vergangenen Nacht weiterhin ununterbrochen im Einsatz“, berichtet die Pressestelle der Rottweiler Wehr. Nach einer temporären Reduzierung der Einsatzkräfte an frühen Morgen würden die Einsatzmaßnahmen im Bereich des Neckartals und im Bereich der überfluteten Gebiete in Rottweil-Neufra erneut hochgefahren.

Der Pegel des Neckars bei Rottweil fällt unterdessen langsam, aber stetig. Er liegt nun unter drei Metern und damit unter der Warnmarke von 3,2 Metern.

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Der Neckar bei Rottweil am Montagmorgen. Foto: gg
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Zimmermann Hubert Nowack mit den Gebrüdern Müller. Foto: gg

Weitere Einsätze, Rottweil erneut alarmiert

Update 3. Juni, 8.25 Uhr: Es geht weiter. Einige der seit dem späten gestrigen Nachmittag eingesetzten Kräfte haben kein Auge zugetan. Darunter Rottweils Stadtbrandmeister Frank Müller. Mit Kameraden, etwa seinem Bruder Bernd Müller, ist er bei einer Zimmerei im Neckartal im Einsatz. Keller auspumpen. Die Feuerwehr Deißlingen wird inzwischen ebenfalls von Rottweiler Kameraden unterstützt, als am Morgen ein Brandmelderalarm aus einem Betrieb in Lauffen eingeht. Die Feuerwehr Epfendorf ist ebenfalls alarmiert worden. Keller auspumpen.

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Zurück vom nächtlichen Einsatz: Fahrzeuge der Rottweiler Wehr.
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Keller auspumpen im Neckartal.
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Hochwasserschutz aus Schiltach, eingesetzt im Rottweiler Neckartal. Fotos: gg

Fast 150 Kräfte arbeiten 27 Einsatzstellen ab

Update 3. Juni, 6.36 Uhr: Die Feuerwehr Rottweil informierte noch in der Nacht zusammenfassend. Deren Mitteilung zufolge ging der erste Alarm am Sonntag gegen 17.10 Uhr aufgrund steigender Flusspegel im Bereich der Ortsteile Neufra und Göllsdorf ein. 
Nach vorausgehenden starken Regenfällen in der Region schwollen die Pegelstände von Starzel, Prim, Knollenbach und Neckar an, so dass starke und teils großflächige Überschwemmungen stattfanden. In Neufra kam es zu umfangreichen Überschwemmungen, sodass mehrere Keller vollliefen.

Im Bereich der Primwiesen in Göllsdorf wurden Gebäude aufgrund der nicht beherrschbaren Wassermassen evakuiert. Anwohner wurden aufgefordert, tiefer gelegene Gebiete zu meiden und parkende Fahrzeuge möglichst in Sicherheit zu bringen. Ein Pumpwerk, das zur Kanalentwässerung dient, lief ebenfalls voll. Hier musste die Feuerwehr Hilfe bei der Wiederherstellung der Einsatzfähigkeit leisten.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes stieg der Pegelstand des Neckars weiter an, sodass auch die Gebiete im Bereich des Neckartals und In der Au in Rottweil vom Hochwasser betroffen waren. 

Die Feuerwehr Rottweil war mit allen Einsatzabteilungen der Gesamtfeuerwehr im Einsatz. Die Feuerwehr Zimmern ob Rottweil stellte durch ein am Gerätehaus Rottweil abgestelltes Hilfeleistungslöschfahrzeug den Grundschutz für das Stadtgebiet Rottweil sicher. 
Dort, in der Schramberger Straße in Rottweil, wurde das Einsatzgeschehen durch die Führungsgruppe koordiniert. Von dort aus wurden die dringend benötigten Sandsäcke herangeführt. Diese hat das THW bereitgestellt, das auch mit Fachberatern zur Verfügung stand. Darüber hinaus unterstützten die Feuerwehren Schiltach und Schramberg-Sulgen mit mobilen Hochwasserschutzsystemen, sowie das DRK bei der Versorgung der eingesetzten Kräfte. Die Drohne des Landkreises Rottweil wurde zur Lageübersicht gestartet. 

Insgesamt arbeiteten 147 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen 27 dokumentierte Einsatzstellen ab (Stand: 0.48 Uhr), wovon viele Einsatzstellen eine Flächenlage mit mehreren einzelnen Einsatzstellen darstellten.

Feuerwehr Deißlingen immer noch im Einsatz

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Die Feuerwehr Deißlingen am Montagmorgen – noch immer im Dauereinsatz. Foto: Andreas Maier
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Deißlingen am Montagmorgen – die Feuerwehr ist noch immer im Einsatz. Foto: Andreas Maier

Update 3. Juni, 6.28 Uhr: Feuerwehr Deißlingen immer noch im Einsatz. In Deißlingen ist die Feuerwehr noch immer im Dauereinatz. „Zeitweise trennte der Neckar die Gemeinde, dass nur noch über eine Brücke die andere Seite oberhalb der B27 erreicht werden konnte“, schreibt ein Leser am Morgen. Um 7 Uhr heißt es dann Schichtwechsel bei der Feuerwehr. Einsatzkräfte, die seit gestern gegen die Wassermassen ankämpfen werden abgelöst.

Update 3. Juni, 6.25 Uhr: Neckar ist erneut angestiegen. Der Pegel des Neckars bei Rottweil ist erneut angestiegen – er lag um 5 Uhr nur drei Zentimeter unter dem Höxchstand vom gestrigen Abend. Die Tendenz inzwischen: leicht fallend.

Der Deutsche Wetterdienst gibt aktuell keine Warnung für den Raum Rottweil heraus. Die Zeichen stehen hier auf Entspannung der Lage – während für Regionen weiter östlich weiter ergiebiger Dauerregen angekündigt worden ist.

Die Hochwasservorsorgezentrale Baden-Württemberg hat die Hochwassergefährdung für den Bereich Oberer Neckar bis Horbn zurückgestuft – von „sehr hoch“ auf „hoch“.

Die Unwetternacht

Update 2. Juni, 23.53 Uhr: Weitere Regenfälle für die Nacht angekündigt. Aktuell sinkt etwa der Pegel des Neckars bei Rottweil. Zentimeter für Zentimeter. Seinen jüngsten Höchststand vor diesem Hochwasser hatte der Fluss hier im September 2019 erreicht – mit 2,33 Metern. Damals blieb er damit 1,26 Meter unter dem Stand von heute Abend.

In der Nacht werden weitere Regengebiete durchziehen. So warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD): „Es tritt Starkregen auf. Dabei werden Niederschlagsmengen bis 20 l/m² pro Stunde erwartet.“ Dies gilt für die erste Stunde des anbrechenden Montags, bis gegen 1 Uhr. Daher bestehe Gefahr durch vereinzelte, rasche Überflutungen von Straßen/Unterführungen und Aquaplaning. Handlungsempfehlungen: Verhalten im Straßenverkehr anpassen; überflutete und gefährdete Abschnitte (wie Unterführungen) meiden.

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THW vor Ort in Deißlingen. Foto: Blaulichtreport Rottweil

Update 2. Juni, 23.20 Uhr: 20-jährliches Hochwasser am Neckar-Pegel Rottweil. Das Hochwasservorsorgezentrum des Landes (HVZ) meldet ein starkes Hochwasser am Neckar-Pegel Rottweil. Einen Wasserstand, wie er durchschnittlich nur alle 20 Jahre erreicht wird. Dieser lag gegen 22 Uhr bei 3,59 Metern. Das sind nur noch 10 Zentimeter unter einem 50-jährlichen Hochwasser. Zum Vergleich: Der mittlere Wasserstand des bei Rottweil noch jungen Flusses beträgt dort 97 Zentimeter. Trotz weiterhin starker Regenfälle am Abend soll der Pegel nun aber zunächst sinken, so das HVZ weiter. Ein weiterer Scheitelpunkt könnte den Berechnungen zufolge am frühen Montagmittag erreicht werden, der den aktuellen aber nicht mehr wesentlich übertreffen soll. Dann folgt Entspannung und Normalisierung.

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Deißlingen am Sonntagabend.
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Deißlingen-Mitte am späten Sonntagabend. Fotos: Blaulichtreport Rottweil

Update 2. Juni, 22.42 Uhr: Einsätze in Deißlingen laufen ebenfalls weiterhin. Die Ortsmitte ist derzeit ein See.

Update 2. Juni, 22.35 Uhr: Auch die DRK-Bereitschaft ist eingebunden. Die Einsatzkräfte, die seit etwa 18 Uhr am Abarbeiten der Einsatzstellen sind, müssen gestärkt werden. Das DRK bringt Verpflegung.

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Hochwasserschutz-Einheit aus Schiltach an der Dreher’schen Mühle in Rottweil.
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Die Einsatzstelle an Drehers Mühle. Fotos: gg

Update 2. Juni, 22.30 Uhr: Unterstützung aus Schiltach ist eingetroffen. Eine Einheit für Hochwasserschutz der Feuerwehr Schiltasch ist in Rottweil eingetroffen und an die Dreher’sche Mühle beordert worden. Das historische Gebäude liegt direkt am Neckar. Wasser dringt in die Kellerräume. Das sollen Barrieren, die die Kräfte aus Schiltach angeliefert haben, nun zurückhalten.

Update, 2. Juni, 21.56 Uhr: Weitere Warnungen der Feuerwehr.


Warnung für die Au und das Neckartal

„Aufgrund der sich weiter dynamischen Lage bitten wir die Bevölkerung in den Bereichen Rottweil Neckartal und In der Au um erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht.  Steigende Pegelstände des Neckars erfordern in der derzeitigen Lage besondere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Meiden sie tiefliegende Gebiete in Nähe von Gewässern. Insbesondere überflutete Gebiete sollten nicht betreten oder befahren werden.“ Diese Warnung sprach die Feuerwehr am späten Abend aus. 

Update 2. Juni, 21.35 Uhr: Der ESV-Sportplatz in der Rottweiler Altstadt ist nun ein See.

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Foto: Blaulichtreport Rottweil

Update 2. Juni, 21.25 Uhr: Volker Benz vom THW Schramberg meldet sich bei der NRWZ. „Gestern Abend wurden wir gegen 18 Uhr von der Regionalstelle Villingen-Schwenningen alarmiert, um beim THW-Ortsverein Trossingen zusammen mit anderen THW-Kräften aus der Region Sandsäcke zu füllen“, berichtet der THW-Ortsbeauftragte. „Wir von Schramberg waren mit zehn Helfern bis Sonntagmorgen um 3.30 Uhr dabei, 70 Tonnen Sand in etwa 6000 Sandsäcke zu füllen. Diese wurden dann umgehend mit LKWs in die betroffenen Gebiete in Baden-Württemberg, Bayern und das Logistikzentrum des THW nach Ulm transportiert.“

Am Sonntagmittag sei gegen 15 Uhr der nächste Alarm über den Landesverband Baden-Württemberg für die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Schramberg gekommen. „Diese ist gegen 16 Uhr mit 9 Helfern nach Biberach an der Riß abgerückt, um dort befindliche THW-Kräfte beim Pumpen abzulösen. Wie lange sie dort vor Ort bleiben ist aktuell noch unbekannt“, so Benz.

Und: „Ganz aktuell wurden wir wieder alarmiert vom THW Rottweil, um zu unterstützen beim Füllen von Sandsäcken für die Feuerwehr Rottweil.“  

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Die Einsatzkräfte des THW Schramberg. Foto: pm

Update 2. Juni, 21.10 Uhr: Hochwasserwarnung erhöht. Das Hochwasservorsorgezentrum des Landes hat die Warnung für den oberen Neckar bis Horb wieder erhöht. Es bestehe „eine sehr hohe Hochwassergefährdung“.

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Göllsdorf am Sonntagabend.
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Mobiler Hochwasserschutz. Fotos: Blaulichtreport Rottweil

Update 2. Juni, 21 Uhr: Mobiler Hochwasserschutz bereit, ein Pumpenhaus nicht mehr zu retten. Der Mobile Hochwasserschutz des Landkreises, von Sulgen angerückt, liegt bereit. Das Wasser steigt schnell. Zudem läuft nun ein Pumpenhaus der ENRW voll, wie der Abschnitts-Einsatzleiter Markus Württemberger mitteilte.

Update 2. Juni, 20.55 Uhr: Verstärkung im Einsatz. Wegen der sich weiter zuspitzenden Lage im Bereich Rottweil-Göllsdorf wurden weitere Kräfte der Feuerwehr Rottweil, sowie der Fachberater THW und der mobile Hochwasserschutz aus Schramberg-Sulgen alarmiert. Das berichtet das Presseteam der Feuerwehr Rottweil. Diese befindet sich mit allen Einsatzabteilungen im Einsatz. Die Feuerwehr Zimmern ob Rottweil wurde zur Sicherstellung des Grundschutzes mit einem Fahrzeug an die Feuerwache Rottweil bestellt. 


Hinweis

Im Bereich Rottweil-Göllsdorf werden Anwohner gebeten, ihre Fahrzeuge von tiefer gelegenen Orten zu entfernen. Fahrzeuge, die bereits vom Hochwasser betroffen sind, sollen im betroffenen Gebiet verbleiben.

Update 2. Juni, 20.38 Uhr: Bevölkerungswarnung ausgelöst. Die Menschen in Göllsdorf wurden nun auch über einschlägige Warn-Apps über die Hochwasserlage in ihrem Ort informiert. Sie werden gebeten, eventuell überflutete Räume keinesfalls zu betreten.

Für die Nacht werden weitere Regenfälle erwartet. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes bis Montag, 0 Uhr, besteht fort.

Update 2. Juni, 20.30 Uhr: Gebäude in Göllsdorf evakuiert. Wie die Feuerwehr Rottweil informiert, spitzt sich die Lage im Teilort Göllsdorf zu. Die Zufahrt aus Richtung Rottweil ist gesperrt. In dem Ort droht der Bach, über die Ufer zu treten. Erste Gebäude wurden evakuiert.

Aufgrund der steigenden Pegelstände, insbesondere im Bereich Neufra und Göllsdorf, werden Sandsäcke in diese Gebiete gebracht, heißt es seitens der Feuerwehr weiter.

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Haus in Rottweil-Neufra am Sonntagabend. Foto: privat

Bevölkerungswarnung

Eine aktuelle Warnung der Feuerwehr: "Aufgrund der weiter stark steigenden Flusspegel bitten wir Sie um erhöhte Aufmerksamkeit. Betreten Sie niemals überflutete Bereiche. Meiden Sie unbedingt Räume, in die unkontrolliert Wasser eindringt. Da Unbemannte Flugobjekte (Drohnen) der Feuerwehr im Einsatz sind, bitten wir sie von privaten Flügen mit Drohnen abzusehen."

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Gebäude in Neufra. Foto: Blaulichtreport Rottweil
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Vollgelaufen: Bahndurchlass zwischen Rottweil und Göllsdorf. Foto: Walter Stieren
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Keller auszupumpen. Feuerwehr im Einsatz. Foto: Blaulichtreport Rottweil

Update, 2. Juni, 20.15 Uhr: 1,5 Meter Wasser im Keller. Besonders schwer getroffen hat es die Lauffener Straße in Rottweil-Neufra. Ein Haus ist aktuell nach Angaben des Bewohners gegenüber der NRWZ „nur mit dem Schlauchboot“ erreichbar – in seinem Keller stehe das Wasser 1,5 Meter hoch. Die Feuerwehr schafft Sandsäcke heran, ist gegen die minütlich ansteigenden Wassermassen aber an manchen Stellen machtlos.

Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf macht sich vor Ort persönlich ein Bild der Lage. Er lässt sich von Einsatzleiter Frank Müller, dem Rottweiler Stadtbrandmeister, auf den neuesten Stand bringen.

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OB Ruf vor Ort. Foto: Blaulichtreport Rottweil
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Blick in ein Gebäude in Neufra.
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Firmengebäude in Neufra. Fotos: Blaulichtreport Rottweil

Update 2. Juni, 20 Uhr: Wasser in Rottweiler Teilorten steigt massiv an. Die Feuerwehr Rottweil arbeitet weiterhin mehrere Einsatzstellen ab. Vor allem in Neufra, zudem auch in Göllsdorf kommt nun Wasser von höher gelegenen Regionen an. Die Bäche und Flüsse laufen voll, drohen, über ihre Ufer zu treten. Keller laufen voll, Straßen sind teils unpassierbar, etwa der Durchlass zwischen Rottweil und Göllsdorf.

Update, 2. Juni, 19.20 Uhr: Die Feuerwehr Rottweil wendet sich an die Bevölkerung. „Anlässlich der Unwetterlage in Rottweil übersenden wir Ihnen einen aktuellen Stand zum Einsatz“, heißt es in der Mitteilung. Aktuell befinden sich demnach Teile der Gesamtfeuerwehr Rottweil im Einsatz. Nach dem ersten Alarmeingang um 17.32 Uhr gingen in Rottweil Neufra und Göllsdorf mehrere Notrufe ein. In der Feuerwache Rottweil wurde die Koordination des Einsatzgeschehens durch die Führungsgruppe der Feuerwehr übernommen. Hier werden nach aktuellem Stand mehrere Einsatzanlässe abgearbeitet. Es werden derzeit Sandsäcke in Vorhalt gebracht, um die hochwasserführenden Gewässer Knollenbach, Prim und Starzel bei Bedarf einzudämmen.

„Derzeit liegen uns keine Informationen über verletzte Personen vor. Bei den durch die Feuerwehr abzuarbeitenden Einsatzstellen sind bisher lediglich Sachschäden festzustellen“, so die Mitteilung der Rottweiler Wehr weiter. „Wir bitten die Bevölkerung überflutete Bereiche zu meiden. Betreten Sie keine unter Wasser stehenden Kellerräume – es besteht die Gefahr von Kurzschlüssen. Betreten oder befahren Sie auch keine überfluteten Straßen, hier kann ebenfalls erhebliche Verletzungsgefahr bestehen. Im Notfall steht Ihnen die Feuerwehr jederzeit unter der Notrufnummer 112 zur Verfügung.“

Der Neckar bei Deißlingen am Sonntagabend. Video: Blaulichtreport Rottweil

Update, 2. Juni 19 Uhr: Die Pegel von Neckar und Prim sind stark gestiegen. Die Feuerwehr Rottweil ist in Alarmbereitschaft und bei mehreren Einsätzen. In Deißlingen kämpfen – neben der Feuerwehr – auch Anwohner gegen die Wassermassen und das, was sie mitführen: Mit einem Traktor versuchen sie, mehrere Holzstämme aus dem Neckar zu ziehen. Denn diese drohen, den Fluss, der ohnehin massiv Wasser führt, aufzustauen.

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Überflutete Kreuzung an der B 27 zwischen Trossingen und Deißlingen / VS-Villingen. Foto: Blaulichtreport Rottweil

Update 2. Juni, 18.45 Uhr, weitere Feuerwehreinsätze, Bundesstraße teils überflutet. Nun ist auch die Feuerwehr Deißlingen im Einsatz. Am Ortsrand ist eine Kreuzung völlig überflutet. In Deißlingen und Lauffen läuft Wasser in Gebäude. Die Bundesstraße 27 zwischen Rottweil und Villingen-Schwenningen ist ebenfalls überlutet, auch auf weiteren Straßen steht teils das Wasser stellenweise zentimeterhoch. Und überraschend für manchen Autofahrer. Die B 14 ist bei Neufra unpassierbar.

Das THW war bereits am Samstagmittag wegen eines Hangrutsches bei Sulz im Einsatz. Hier ein Bericht:

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Fotos: Blaulichtreport Rottweil, gg

Update, 2. Juni, 18.20 Uhr: Feuerwehren sind im Einsatz. Weil Gebäude mit Wasser voll zu laufen drohen, sind die Feuerwehren Rottweil und Wellendingen in Neufra und Wilflingen im Einsatz. Fahrzeuge des THW sind bereits am Nachmittag zur Überlandhilfe gerufen worden, nach Informationen der NRWZ nach Ulm und Biberach. Die Feuerwehr Rottweil rechnet mit einer Vielzahl weiterer Einsätze und lässt das Gerätehaus in der Schramberger Straße besetzen.

Durch starke Regenfälle ist der Verkehr auf der A 81 zwischen Villingen-Schwenningen und Tuningen in beiden Richtungen massiv beeinträchtigt.

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Die A 81 zwischen Villiungen-Schwenningen und Tuningen. Foto: alw

Update, 2. Juni 16.05 Uhr: Autobahn 81 überflutet. Der Verkehrsdienst warnt: Auf der A 81 zwischen Villingen-Schwenningen und Tuningen – und andersherum – komme es zu Überflutungen wegen der starken Regenfälle.

Update, 2. Juni, 11.50 Uhr: Pegel bei Rottweil sinkt. Nach aktuellen Angaben des Hochwasservorsorgezentrums (HVZ) des Landes hat der Neckar am Pegel Rottweil bis auf weiteres seinen Scheitelpunkt überschritten. Der Wasserstand lag zuletzt bei 2,10 m, nun unter 2 m. Weiterhin besteht allerdings die Gewitterwarnung für den Nachmittag. Das HVZ erwartet dann wieder einen deutlich steigenden Pegel.

Update, 2. Juni, 11 Uhr: Hochwassergefahr am oberen Neckar herabgestuft. Das Hochwasservorhersagezentrum Baden-Württemberg hat in der Nacht die Hochwasserwarnung für den oberen Neckar bis Horb zurückgestuft. Es bestehe nur noch eine mäßige Gefahr. Es komme daher erwartungsgemäß höchstens zu Überflutungen von land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie „stellenweise kleineren Ausuferungen“.

Update, 2. Juni, 10.30 Uhr: Die Feuerwehr Balingen ist ausgerückt – ins Allgäu. „Florian Zollernalb 140 auf dem Weg Richtung Allgäu zur Überlandhilfe“, heißt es in einem Posting der Wehr auf Instagram. „Der Hochwasserzug des Landkreises, bestehend aus @feuerwehrhaigerloch @feuerwehr.schoemberg und @feuerwehr.frommern wird von zwei Zugführern aus Balingen geführt.“

Update, 1. Juni, 19 Uhr: Hochwasser angekündigt. „Im Einzugsgebiet des oberen Neckars bis Horb besteht gemäß Modellberechnung eine hohe Hochwassergefährdung.“ Das meldet die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ). Mögliche Auswirkungen seien:

  • Überflutung bebauter Grundstücke und Keller, eventuell in größerem Umfang
  • Sperrung überörtlicher Verbindungen
  • Einsatz der Wasser- und Dammwehr erforderlich, eventuell in größerem Umfang.

Region Rottweil – Auf Regen folgt … nein, nicht Sonnenschein, jedenfalls nicht bis auf Weiteres. Am Sonntag soll es nach den ergiebigen Regenfällen, die in Rottweil für einen Feuerwehreinsatz gesorgt haben, zu schweren Gewittern kommen können. Das hat der DWD angekündigt.

Ernst werden könnte es demnach von Sonntagmittag gegen 12 Uhr an bis in die Nacht auf Montag hinein. Der DWD warnt: „Ab den Mittagsstunden treten von Nordosten kommend gebietsweise kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial auf. Der Fokus liegt hierbei auf dem (teils auch mehrstündigen) Starkregen. Dabei können kleinräumig bis 50 l/qm, lokal eng begrenzt auch bis 70 l/qm innerhalb weniger Stunden zusammenkommen.“

Dies sei ein Hinweis auf eine Wetterlage mit hohem Unwetterpotential, so der DWD weiter. Der Hinweis solle die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen (mehr unter www.dwd.de/handlungsempfehlungen/vorabinformation. Gewitter mit den genannten Begleiterscheinungen treten laut DWD meist sehr lokal auf und treffen mit voller Intensität oft nur wenige Orte. „Genauere Angaben zu Ort, Gebiet und Zeitpunkt des Ereignisses können erst mit der Ausgabe der amtlichen Warnungen erfolgen. Bitte verfolgen Sie die weiteren Wettervorhersagen mit besonderer Aufmerksamkeit“, so der Dienst.

In Sulz-Renfrizhausen im Kreis Rottweil kam es am Samstagnachmittag zu einem Hangrutsch, zu dem zunächst die Feuerwehr alarmiert worden ist. Inzwischen sei auch das THW im Einsatz, hieß es gegenüber der NRWZ.

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