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    Land plant „deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn“

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    Im Zuge der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 wird die Gäubahn von und nach Singen sowie Zürich im Stuttgarter Stadtgebiet unterbrochen werden. Nach aktuellem Stand wird dies Mitte 2026 der Fall sein, heißt das in einer Mitteilung des Landes-Verkehrsministeriums. Bis zur Inbetriebnahme des geplanten Pfaffensteigtunnels zur Verbindung der Gäubahn mit dem Flughafen und dem neuen Hauptbahnhof sollen die Züge in Stuttgart-Vaihingen enden und starten. Die Fahrgäste müssen zum Hauptbahnhof auf die Stadtbahn und die S-Bahn umsteigen. Während der Unterbrechung plant das Land ein verbessertes Zugangebot auf der Gäubahn und einigen Zulaufstrecken. 

    Verkehrsminister Winfried Hermann stellte das Kompensationspaket am Freitag in Rottweil vor. Er sagte: „Die Fahrgäste werden als Ausgleich für die Kappung der Gäubahn und den Umstieg in Stuttgart-Vaihingen deutlich bessere Angebote auf der Strecke zwischen Stuttgart und Singen bekommen. Zugleich appelliere ich an Bund und Bahn, die Planung und den Bau des Pfaffensteigtunnels zügig voranzutreiben und die Finanzierung abzusichern. Denn die Gäubahn ist nicht nur für den regionalen Schienenverkehr, sondern auch als internationale Nord-Süd-Verbindung von großer Bedeutung.“

    FERNVERKEHRSVERBINDUNG BLEIBT – METROPOLEXPRESSZÜGE KOMMEN DAZU

    Nach dem Konzept wird das Fernverkehrsangebot mit stündlichen Intercity-Verbindungen und die Nutzbarkeit mit Nahverkehrstickets fortbestehen. Zusätzlich werden im Großraum Stuttgart sogenannte Metropolexpresszüge – kurz MEX – eingesetzt, wie sie auf den anderen Zulaufstrecken nach Stuttgart schon seit einigen Jahren im Einsatz sind. Mit den MEX-Zügen werden die Kapazitäten erhöht und die Anzahl an Fahrten im Regionalverkehr im Vergleich zum heutigen Fahrplan deutlich verbessert, so das Ministerium. Und zählt auf:

    Die heutigen Linien von Freudenstadt und von Rottweil werden in Zukunft (ohne Verflechtung) separat nach Stuttgart geführt. Weil das bisherige Trennen und Kuppeln von Zügen in Eutingen wegfällt, wird eine größere Fahrplanstabilität erwartet. Die Fahrzeit zwischen Rottweil und Böblingen verkürzt sich um 12 Minuten. Die Fahrten der Metropolexpresszüge werden gleichmäßiger über den Tag verteilt sein. Zwischen Horb und Stuttgart-Vaihingen werden die MEX-Züge in einem Halbstundentakt verkehren. Zusätzlich verkehrt der MEX Stuttgart – Horb in der Hauptverkehrszeit bis nach Rottweil. 

    S1 WIRD VON HERRENBERG NACH HORB VERLÄNGERT

    Als weiteres Angebot im regionalen Schienenverkehr soll an Werktagen tagsüber die S-Bahnlinie 1 von Herrenberg stündlich nach Horb verlängert werden. Damit wird es weiterhin eine durchgehende, umsteigefreie Verbindung von Horb bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof geben. Es halten – zusammen mit den MEX-Zügen – mindestens drei Züge pro Stunde an den Stationen zwischen Horb und Stuttgart-Vaihingen. Mit dem Verband Region Stuttgart als Aufgabenträger der S-Bahn Stuttgart müssten hierfür noch Absprachen getroffen werden.

    ZUSÄTZLICHE ANGEBOTE AUCH IM SÜDEN DER GÄUBAHN GEPLANT

    Auch für den südlichen Teil der Gäubahn und die weiterführenden Bahnlinien sieht das Konzept Verbesserungen vor. Zwei zusätzliche Expresszugpaare werden das Fahrtenangebot zwischen Stuttgart und Singen am Morgen und am Abend verbessern. Das Angebot soll in Tagesrandlagen auch auf dem Ringzug zwischen Rottweil und Tuttlingen, auf der Verbindung Tuttlingen – Engen – Singen, sowie auf der Seehas-Strecke zwischen Singen und Konstanz verbessert werden. Auf der Schwarzwaldbahn wird ein zusätzliches Zugpaar verkehren. Dadurch sind spätere Fahrten möglich, außerdem kann ein Zug am Morgen nach Konstanz beschleunigt fahren. In der Gegenrichtung am Abend wird ein späteres Heimkommen vom Bodensee ermöglicht werden. Verbesserungen sind auch auf der Donaubahn geplant.

    HORB, ROTTWEIL UND IG GÄUBAHN BEGRÜSSEN KOMPENSATIONSPAKE

    Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn, Guido Wolf, sagte: „Seitens des Interessenverbandes bedauern wir die Kappung der Gäubahn bis zur Fertigstellung des Pfaffensteigtunnels. Fakten und Argumente dazu wurden vom Interessenverband mit Unterstützung des Verkehrsministeriums und mit den Projektpartnern von Stuttgart 21 in einem umfangreichen Faktencheck durch externe Gutachter geprüft. Die vom Land heute vorgestellten Verbesserungen in der Taktdichte aber auch auf den Zulaufstrecken begrüßt der Interessenverband und dankt dem Land Baden-Württemberg für dieses zusätzliche Engagement.

    Auch der Interessenverband fordert die zügige Weiterplanung und den Bau des Pfaffensteigtunnels, um einen möglichst raschen Anschluss an den Tiefbahnhof zu ermöglichen. Der Bund und die Deutsche Bahn bleiben aber auch aufgefordert, die weiteren Planungen auf der Gäubahn südlich von Böblingen zügig voranzutreiben.“

    Der Horber Oberbürgermeister, Peter Rosenberger, sagte: „Mit der Metropolexpress (MEX) – Strategie verbessert das Land den Schienenstandort Horb am Neckar deutlich. Ein möglich erscheinender S-Bahn-Halt kann die Kompensationen während der Interimsphase verbessern. Danke schon heute allen Beteiligten für ihre Bemühungen in dieser Richtung.“

    Der Rottweiler Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf sagte: „Ohne eine direkte Anbindung der Gäubahn an den Hauptbahnhof in Stuttgart droht uns eine jahrelange Durststrecke. Vor diesem Hintergrund ist es gut und richtig, dass das Land Baden-Württemberg zumindest eine Verbesserung des bestehenden Zugangebots erreicht hat. Für Rottweil ist das auch mit Blick auf die Landesgartenschau 2028 wichtig, denn wir wollen möglichst viele Menschen zu einer Anreise mit der Bahn motivieren.“

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    4 Kommentare

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    Hans Sauer
    Hans Sauer
    7 Monate her

    Nicht jammern, die Chance war da. Am 27.11.2011 hat der souverän in freier und geheimer Wahl beschlossen – S21 wird gebaut. Fast 59% der Wählerinnen und Wähler haben Ja gesagt. Nun bekommen sie die Quittung. So geht Demokratie.

    Rudi
    Rudi
    Antwort auf  Hans Sauer
    7 Monate her

    Mehr gibt es hierzu zu sagen. Viele ließen sich verleiten und stimmten zu weil das Geld sonst an einem andern Ort investiert wird und nicht im Ländle. Da störte es nicht, dass die Planfeststellungsverfahren teilweise noch nicht einmal eingeleitet und viele Fragen noch offen waren, Hauptsache das Geld kommt ins Ländle.

    Dieter Weitz
    Dieter Weitz
    7 Monate her

    Nett, was der Herr Weidle da schreibt. Tatsächlich hat sich die Politik insgesamt unter die Fuchtel der Stuttgarter Immobilienmafia ergeben und bringt nichts mehr zustande. Erbärmlich, was man sich als betroffener Bürger anschauen muss. Nur sollten sich die gierigen Herrschaften in Stuttgart nicht zu früh freuen. Es gibt nämlich noch Menschen mit Eiern, die sich das nicht bieten lassen. Ich bin stinksauer, dass es nun hingenommen werden soll, für eine Reise nach Berlin, Hamburg oder sonstwo neben all den Unwägbarkeiten der heruntergewirtschafteten Bahn auch noch eine zusätzliche Verzögerung durch Umstieg in eine vollkommen überlastete S-Bahn in Kauf zu nehmen. Und mit mir sind es zahllose Menschen zwischen Stuttgart und Singen, die das auch nicht hinnehmen wollen. Es gibt inzwischen zwei erfolgversprechende Klagen gegen die Kappung der Gäubahn und die verschwinden nicht einfach so, wenn man sie ignoriert, wie es von Seiten der CDU betrieben wird. Und zum Schluss noch eine Bemerkung, was hat das mit grüner Politik zu tun, wenn man die menschen ins Auto zwingt. Der Hermann glaubt doch nicht im Ernst daran, dass jetzt mehr Leute Bahn fahren, weil mehr Züge nur bis Vaihingen fahren. Nach einem Jahr leerer Züge wird man das alles wieder zurückfahren. Und der Kirchturm-Rosenberger wartet dann wahrscheinlich immer noch auf seine geliebte S-Bahn, die nicht kommen wird. O Herr, lass HIRN regnen!

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    7 Monate her

    Na dann ist ja alles gut, S21 sollte sowieso nicht mehr diskutiert werden, die Politik will partout nichts mehr ändern und der einstimmig/geschlossen Wählende, will von all dem ohnehin nichts mehr hören.
    Wobei – ohne zumindest einen Rest Kopfbahnhof, ist der bereits heute zu kleine Tiefbahnhof nicht zukunftsfest, dass wird so leider bittere Realität, hier hilft auch der Pfaffensteigtunnel und die vollmundige Digitalisierung im Zugbetrieb nicht weiter, nur wen interessiert das noch.
    Aber es sei, man kann diesen beschämenden Proporz wohl nur noch ertragen, wenn man es wie der ältere Herr am Ende der Umfragesketche vom Dodokay erklärt.
    Frage:
    Fendet Sie des guat, dass Ehna die SchwarzRotGelbe, a so a totale Bahhofskataschtrof uffs Aug druckt hon ond selle Greane Ehna gleichzeitig au no ihr heiligs Blechle madig macha wellet, versaut Ehna des net total s‘Gschäft?
    Antwort:
    Mir? Mir isch des doch älles langsam scheissegal, weil für mi langt’s jo no nom!

    Pressemitteilung (pm)
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