Die „Innenstadtkümmerin“

Manuela Klausmann will Akteure vernetzen

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Seit September 2024 kümmert sich Manuela Klausmann um die Innenstadt in Schramberg. Die studierte Betriebswirtin war zuvor sieben Jahre lang  Geschäftsstellenleiterin des Handels- und Gewerbevereins (HGV). Bei einem Pressegespräch waren Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann überzeugt, Klausmann sei „ein absoluter Glücksfall“ für die Stadt.

Schramberg. Mit ihrer Einstellung erfülle sie auch ein Versprechen aus dem OB-Wahlkampf, so Eisenlohr. Damals habe sie angekündigt, sie wolle eine Person einstellen, „die sich um Innenstadtthemen kümmern und Ansprechpartnerin für die Innenstadt werden soll“.

Die Innenstadt sei für das Mittelzentrum Schramberg bedeutungsvoll. „Investitionen in die Innenstadt werden von vielen Menschen wahrgenommen.“ Sie widersprach damit der verbreiteten Ansicht, es gehe hier um „Wohlfühlplätzchen“.

Manuela Klausmann berichtete von ihrer Arbeit für den HGV. Damals habe sie sehr viele Kontakte geknüpft, die sie in ihrer neuen Aufgabe nutzen könne. Die Menschen aus der Innenstadt, ob Einzelhändler, Dienstleister, Handwerker oder Bewohner könnten sich „niederschwellig“ an sie wenden, wenn es Probleme gebe „oder Punkte, die man verbessern kann“.

Zusammenarbeiten

Klausmann ist es wichtig, die Zusammenarbeit zu fördern, damit nicht „jeder sein eigenes Süppchen kocht“. Beispiel das kommende Wochenende: Da sei zum einen die Street-Food-Fiesta. Zugleich biete der Handel einen verkaufsoffenen Sonntag, die Biathlon-Tour sei in der Stadt und die Volkshochschule feiere ihren 75. Geburtstag mit einem “Tag der offenen Tür“. Eisenlohr ergänzte, auch die AWO-Tagespflege habe sich angeschlossen, ebenfalls mit einem „Tag der offenen Tür.“ So werde sich der Besuch am Wochenende in Schramberg lohnen, denn es werde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Klausmann: „Mit ein paar Telefonaten haben wir alle unter einen Hut gebracht.“

Wirtschaftsförderer Heinzelmann berichtet, Städte von der Größenordnung Schrambergs beschäftigten meist einen Citymanager. Manuela Klausmann fülle nun diese Lücke und sei „ein absoluter Glücksfall“. Mit einer Innenstadtkümmerin wolle man bodenständig bleiben, so Eisenlohr.

Klausmann versprach, sie wolle die verschiedene Förderprogramme nutzen, um die Innenstadt attraktiv zu halten. Schramberg brauche die Innenstadt als „Erlebnisraum“, betonte Eisenlohr.

Das Pop-up-Ladenprojekt möchte die Stadt fortsetzen. Eine weitere Idee ist, Schaufenster attraktiver zu gestalten, wenn der Laden inzwischen als Lager fungiert.

An der Steige könnte sich Klausmann eine Handwerkergasse vorstellen. Dort seien mehrere Friseur- oder Barber-Läden, eine Schneiderin und ein Bastelladen. „Da würde auch ein Schuhmacher beispielsweise passen.“

Leerstände

Die Ladenleerstände seien auch für sie „ein großes Thema“, versicherte Klausmann beim Pressetermin. Wichtig sei der Kontakt zu den Eigentümern. Wenn es Veränderungen gebe, sollten die Vermieter frühzeitig die Stadtverwaltung informieren. Dann könne die Stadt unter Umständen helfen. Heinzelmanns Erfahrung: Wenn ein Vermieter kooperativ sei, gelinge es meist, eine Lösung zu finden. Oberbürgermeisterin Eisenlohr: „Es funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Die städtische Kümmerin möchte auch Weiterbildungsangebote für Einzelhändler organisieren. So werde ein „Digitalmobil“ Ende Mai nach Schramberg kommen. Mit Unterstützung des Förderprogramms Innenstadt plant sie gemeinsam mit dem JUKS-Angebote im Sommer in der Stadt. Auch in der Adventszeit möchte sie aktiv werden. Genug zu tun also für Klausmann, die eine 65-Prozent Stelle innehat.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.



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