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    Der Traum vom eigenen Fitnessstudio – „komme, was wolle.“

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    Erst Corona, dann die Energiekrise – viele müssen kämpfen in diesen Tagen. Wir haben schlaglichtartig auf die Fitnessbranche geschaut, an Studios aus Rottweil aufgezeigt: Die Branche steht unter Druck. Während sich die Betreiber der genannten Studios weitgehend in Schweigen hüllen, steht ein anderer Rede und Antwort: David Scheck, Inhaber und Geschäftsführer des Fitness- und Gesundheitszentrums „SMS Sport macht Sinn“ in Oberndorf. Ausgerechnet in der Coronazeit hat der Mann ein Studio übernommen. Uns erzählt er, wie es ihm seither ergangen ist.

    Dass die NRWZ kein Feedback bekommen hat von den Rottweiler Studiobetreibern, ließ David Scheck die Initiative ergreifen. Er wolle gerne Auskunft zur momentanen Situation geben, schrieb der uns, „da es alle anderen Studioinhaber offensichtlich nicht hinbekommen.“ Er halte dies für „mehr als frech und auch nicht fair gegenüber den Mitgliedern“, so der Oberndorfer. Er selbst bezeichnet sich als einen jungen, selbstständigen Fitnessstudio-Betreiber, der das Studio SMS Fitness während der Coronazeit übernommen hat und seine Kunden nicht im Stich lassen will, keine Beiträge erhöht, vielmehr Beitragsstabilität garantiert.

    NRWZ: Sie haben in der Coronazeit ein Fitnessstudio übernommen – ist das nicht ein sehr risikoreicher Schritt? Beziehungsweise: Haben Sie niemanden, der Sie davon abhalten konnte ;-) ?

    David Scheck: Natürlich ist der Schritt ein risikoreicher. Dazu muss man sagen, dass die Absichtserklärung zum Studiokauf noch im Frühjahr 2020 geschehen ist, während die erste Pandemie gerade so anlief und die meisten von uns dachten, so etwas komme nicht noch einmal vor.

    Ebenso gab es einige Leute, die mir von diesem Schritt abrieten, doch war mein Sturkopf stets größer und vor allem der Tatendrang, als Selbstständiger durchzustarten und sich den Traum vom eigenen Fitnessstudio zu ermöglichen – komme, was wolle :-)

    NRWZ: Was sind aktuell die Probleme, mit denen Sie zu kämpfen haben? Stichwort: steigende Energiepreise.

    Scheck: Sicherlich machen einen die Geschehnisse zu den Strom und Heizkosten nachdenklich. Ebenso sind die Folgen der Coronapandemie in Form von Rückbuchungen, Rückzahlungen und Gutschriften immer noch stark spürbar. Wir sehen das jedoch stets als unternehmerisches Risiko an und versuchen so lange es geht, dies eben nicht auf die Mitglieder umzumünzen. Wir probieren stets, mit unseren Leistungen zu glänzen und damit auch den Mitgliedern etwas zurückzugeben in Zeiten, in denen ohnehin alle Mehrkosten zu tragen haben.

    NRWZ: Können Sie uns hier Zahlen nennen? Wie hat sich Ihre Stromrechnung entwickelt? Wie die Heizkosten?

    Scheck: Schon seit Mai dieses Jahres zahlen wir etwa 18 Prozent mehr Strom und haben unsere Nebenkosten selbstständig um 20 Prozent erhöht. Die Coronapandemie begründet ebenso einen Verlust von mehreren 1000 Euro über die nächsten Jahre. Für uns bedeutet das jedoch nur, die Mehrkosten aufzufangen, indem wir als Studio besser werden, um somit wieder neue und zufriedene Mitglieder anzuwerben und die bestehenden weiterhin zufriedenzustellen.

    NRWZ: Vor der Übernahme werden Sie einen Wirtschaftsplan erstellt haben. Ist der aktuell noch haltbar?

    Scheck: Der Businessplan war schon in den ersten fünf Monaten dahin. Mit dem Kauf von SMS Fitness im Januar 2021 startete meine Selbstständigkeit mit einem Lockdown bis Mitte Juni. In Zusammenarbeit mit unserem Verband und meinem Steuerberater passen wir die Pläne natürlich immer den Gegebenheiten an und probieren stets, das Bestmögliche daraus zu machen.

    NRWZ: Sie sagen, sie wollten Ihre Kundinnen und Kunden nicht im Stich lassen, die Beiträge nicht erhöhen. Wie kommen Sie dann über die Runden?

    Scheck: Was bringt es uns, nun den Kopf in den Sand zu stecken, zu mosern oder die Beiträge willkürlich zu erhöhen? Denn nichts anderes wird gerade im Umkreis betrieben, wenn man sich Preiserhöhungen von teilweise 300 Prozent in manchen Studios anschaut, die auf Gefälligkeitsverträge zurückzuführen sind und nun den ein oder anderen Betreiber einholen.

    Bei SMS Fitness, schauen wir dagegen, Beiträge erst zu erhöhen, sobald wir auch mehr Leistung bieten, dann jedoch ausschließlich für neue Mitgliedschaften. Bestandskunden können etwaige Zusatzleistungen für einen kleinen Mehrbeitrag hinzubuchen. So bleiben wir stets fair und überlassen es dem Mitglied selbst, ob es bereit ist, einen kleinen Betrag mehr zu zahlen oder ob es einfach weiterhin den Beitrag zahlt, den das Mitglied auch beim Vertragsabschluss mit uns ausgemacht hat. Ohne eine solche Wahl und das Einverständnis des Mitglieds, wäre das ohnehin rechtswidrig.

    NRWZ: Wie lange wollen und können Sie das durchhalten?

    Scheck: So lange es uns gibt. Ich habe mir als Motto „Stillstand ist Rückschritt“ genommen und in diesem Sinne gehen wir den Weg, lieber zu investieren und das dann im Positiven wieder zurückzubekommen.

    Wie auch nach unserem Umbau, der unser Studio in der Größe und in den Möglichkeiten fast verdoppelt, wollen wir stets dadurch glänzen, Preise im geringen Rahmen für neue Mitgliedschaften zu erhöhen, und Bestandskunden unterdessen Beitragsstabilität zu garantieren. Wir sind überzeugt davon, dass diese transparente und faire Vorgehensweise auch bei den Mitgliedern im Umkreis stets gut ankommen wird und dadurch über kurz oder lang unsere Mehrkosten abgefangen können werden.

    NRWZ: Was muss aus Ihrer Sicht geschehen, um der Branche wieder Sicherheit und Zukunft zu geben?

    Scheck: Gerade in solchen Krisenzeiten, wie wir sie momentan erleben oder auch in der Coronapandemie erlebt hatten, wünsche ich mir klare, transparente und schnelle Lösungen der Regierung, um auch den Unternehmen weiterzuhelfen. Besonders in Bezug auf die Fitnessbranche, denke ich, sollte vonseiten der Regierung der Stellenwert eines Gesundheitsstudios, wie wir es sind, und damit meiner Meinung nach eines systemrelevanten Bereichs in unserer Gesellschaft, viel mehr Unterstützung zu spüren sein.

    NRWZ: Und warum ist Ihre Branche, ist Ihr Angebot wichtig? Nach Ihren Worten ogar „systemrelevant“?

    Scheck: Die häufigsten Erkrankungen der deutschen Bevölkerung sind im Herzkreislaufsystem zu finden. Diese Zahlen waren schon vor der Pandemie stets die höchsten. Auch die allgemeine Volkskrankheit „Rücken“ finden wir als eine der häufigsten Beschwerdeproblematiken in der Bevölkerung vor. Genau diese beiden Punkte und noch viele weitere Beschwerden können in einem Fitness- und Gesundheitsstudio gezielt angegangen werden.

    Bei uns ist es Standard, die Mitglieder in einer Anamnese aufzunehmen, gesundheitliche Daten abzufragen und Messungen durchzuführen, und daraufhin einen Trainingsplan zu gestalten, der eben bei solchen Symptomen für Abhilfe sorgen kann. Allein die Rückmeldung der Menschen nach der Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und systemrelevant Fitnessstudios sind. Unsere Mitglieder sind froh, jetzt wieder etwas gegen solche Beschwerden tun zu können, und freuen sich auf die Neuerungen und unser erweitertes Betreuungskonzept, mit dem wir eine solche Systemrelevanz noch einmal unterstreichen wollen.

    NRWZ: Herr Scheck, vielen Dank für das Gespräch.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Erst Corona, dann die Energiekrise – viele müssen kämpfen in diesen Tagen. Wir haben schlaglichtartig auf die Fitnessbranche geschaut, an Studios aus Rottweil aufgezeigt: Die Branche steht unter Druck. Während sich die Betreiber der genannten Studios weitgehend in Schweigen hüllen, steht ein anderer Rede und Antwort: David Scheck, Inhaber und Geschäftsführer des Fitness- und Gesundheitszentrums „SMS Sport macht Sinn“ in Oberndorf. Ausgerechnet in der Coronazeit hat der Mann ein Studio übernommen. Uns erzählt er, wie es ihm seither ergangen ist.

    Dass die NRWZ kein Feedback bekommen hat von den Rottweiler Studiobetreibern, ließ David Scheck die Initiative ergreifen. Er wolle gerne Auskunft zur momentanen Situation geben, schrieb der uns, „da es alle anderen Studioinhaber offensichtlich nicht hinbekommen.“ Er halte dies für „mehr als frech und auch nicht fair gegenüber den Mitgliedern“, so der Oberndorfer. Er selbst bezeichnet sich als einen jungen, selbstständigen Fitnessstudio-Betreiber, der das Studio SMS Fitness während der Coronazeit übernommen hat und seine Kunden nicht im Stich lassen will, keine Beiträge erhöht, vielmehr Beitragsstabilität garantiert.

    NRWZ: Sie haben in der Coronazeit ein Fitnessstudio übernommen – ist das nicht ein sehr risikoreicher Schritt? Beziehungsweise: Haben Sie niemanden, der Sie davon abhalten konnte ;-) ?

    David Scheck: Natürlich ist der Schritt ein risikoreicher. Dazu muss man sagen, dass die Absichtserklärung zum Studiokauf noch im Frühjahr 2020 geschehen ist, während die erste Pandemie gerade so anlief und die meisten von uns dachten, so etwas komme nicht noch einmal vor.

    Ebenso gab es einige Leute, die mir von diesem Schritt abrieten, doch war mein Sturkopf stets größer und vor allem der Tatendrang, als Selbstständiger durchzustarten und sich den Traum vom eigenen Fitnessstudio zu ermöglichen – komme, was wolle :-)

    NRWZ: Was sind aktuell die Probleme, mit denen Sie zu kämpfen haben? Stichwort: steigende Energiepreise.

    Scheck: Sicherlich machen einen die Geschehnisse zu den Strom und Heizkosten nachdenklich. Ebenso sind die Folgen der Coronapandemie in Form von Rückbuchungen, Rückzahlungen und Gutschriften immer noch stark spürbar. Wir sehen das jedoch stets als unternehmerisches Risiko an und versuchen so lange es geht, dies eben nicht auf die Mitglieder umzumünzen. Wir probieren stets, mit unseren Leistungen zu glänzen und damit auch den Mitgliedern etwas zurückzugeben in Zeiten, in denen ohnehin alle Mehrkosten zu tragen haben.

    NRWZ: Können Sie uns hier Zahlen nennen? Wie hat sich Ihre Stromrechnung entwickelt? Wie die Heizkosten?

    Scheck: Schon seit Mai dieses Jahres zahlen wir etwa 18 Prozent mehr Strom und haben unsere Nebenkosten selbstständig um 20 Prozent erhöht. Die Coronapandemie begründet ebenso einen Verlust von mehreren 1000 Euro über die nächsten Jahre. Für uns bedeutet das jedoch nur, die Mehrkosten aufzufangen, indem wir als Studio besser werden, um somit wieder neue und zufriedene Mitglieder anzuwerben und die bestehenden weiterhin zufriedenzustellen.

    NRWZ: Vor der Übernahme werden Sie einen Wirtschaftsplan erstellt haben. Ist der aktuell noch haltbar?

    Scheck: Der Businessplan war schon in den ersten fünf Monaten dahin. Mit dem Kauf von SMS Fitness im Januar 2021 startete meine Selbstständigkeit mit einem Lockdown bis Mitte Juni. In Zusammenarbeit mit unserem Verband und meinem Steuerberater passen wir die Pläne natürlich immer den Gegebenheiten an und probieren stets, das Bestmögliche daraus zu machen.

    NRWZ: Sie sagen, sie wollten Ihre Kundinnen und Kunden nicht im Stich lassen, die Beiträge nicht erhöhen. Wie kommen Sie dann über die Runden?

    Scheck: Was bringt es uns, nun den Kopf in den Sand zu stecken, zu mosern oder die Beiträge willkürlich zu erhöhen? Denn nichts anderes wird gerade im Umkreis betrieben, wenn man sich Preiserhöhungen von teilweise 300 Prozent in manchen Studios anschaut, die auf Gefälligkeitsverträge zurückzuführen sind und nun den ein oder anderen Betreiber einholen.

    Bei SMS Fitness, schauen wir dagegen, Beiträge erst zu erhöhen, sobald wir auch mehr Leistung bieten, dann jedoch ausschließlich für neue Mitgliedschaften. Bestandskunden können etwaige Zusatzleistungen für einen kleinen Mehrbeitrag hinzubuchen. So bleiben wir stets fair und überlassen es dem Mitglied selbst, ob es bereit ist, einen kleinen Betrag mehr zu zahlen oder ob es einfach weiterhin den Beitrag zahlt, den das Mitglied auch beim Vertragsabschluss mit uns ausgemacht hat. Ohne eine solche Wahl und das Einverständnis des Mitglieds, wäre das ohnehin rechtswidrig.

    NRWZ: Wie lange wollen und können Sie das durchhalten?

    Scheck: So lange es uns gibt. Ich habe mir als Motto „Stillstand ist Rückschritt“ genommen und in diesem Sinne gehen wir den Weg, lieber zu investieren und das dann im Positiven wieder zurückzubekommen.

    Wie auch nach unserem Umbau, der unser Studio in der Größe und in den Möglichkeiten fast verdoppelt, wollen wir stets dadurch glänzen, Preise im geringen Rahmen für neue Mitgliedschaften zu erhöhen, und Bestandskunden unterdessen Beitragsstabilität zu garantieren. Wir sind überzeugt davon, dass diese transparente und faire Vorgehensweise auch bei den Mitgliedern im Umkreis stets gut ankommen wird und dadurch über kurz oder lang unsere Mehrkosten abgefangen können werden.

    NRWZ: Was muss aus Ihrer Sicht geschehen, um der Branche wieder Sicherheit und Zukunft zu geben?

    Scheck: Gerade in solchen Krisenzeiten, wie wir sie momentan erleben oder auch in der Coronapandemie erlebt hatten, wünsche ich mir klare, transparente und schnelle Lösungen der Regierung, um auch den Unternehmen weiterzuhelfen. Besonders in Bezug auf die Fitnessbranche, denke ich, sollte vonseiten der Regierung der Stellenwert eines Gesundheitsstudios, wie wir es sind, und damit meiner Meinung nach eines systemrelevanten Bereichs in unserer Gesellschaft, viel mehr Unterstützung zu spüren sein.

    NRWZ: Und warum ist Ihre Branche, ist Ihr Angebot wichtig? Nach Ihren Worten ogar „systemrelevant“?

    Scheck: Die häufigsten Erkrankungen der deutschen Bevölkerung sind im Herzkreislaufsystem zu finden. Diese Zahlen waren schon vor der Pandemie stets die höchsten. Auch die allgemeine Volkskrankheit „Rücken“ finden wir als eine der häufigsten Beschwerdeproblematiken in der Bevölkerung vor. Genau diese beiden Punkte und noch viele weitere Beschwerden können in einem Fitness- und Gesundheitsstudio gezielt angegangen werden.

    Bei uns ist es Standard, die Mitglieder in einer Anamnese aufzunehmen, gesundheitliche Daten abzufragen und Messungen durchzuführen, und daraufhin einen Trainingsplan zu gestalten, der eben bei solchen Symptomen für Abhilfe sorgen kann. Allein die Rückmeldung der Menschen nach der Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und systemrelevant Fitnessstudios sind. Unsere Mitglieder sind froh, jetzt wieder etwas gegen solche Beschwerden tun zu können, und freuen sich auf die Neuerungen und unser erweitertes Betreuungskonzept, mit dem wir eine solche Systemrelevanz noch einmal unterstreichen wollen.

    NRWZ: Herr Scheck, vielen Dank für das Gespräch.

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