Drei Promille, aber keine Einsicht – 67-Jähriger richtet Chaos an Karfreitag an

Eine chaotische Fahrt eines Mannes endete für ihn am Mittag des Karfreitags auf der Polizeiwache. Er hatte mit seinem Wagen, einem T-Roc, zunächst ein anderes Auto beschädigt, ist dann über eine Verkehrsinsel gefahren, riss sich dort die Ölwanne auf. Schließlich ging’s noch durch ein Wohngebiet und auf einen Parkplatz. Die Feuerwehr kümmerte sich um das kaputte Auto, die Polizei um den ebenfalls etwas angeschlagenen Mann. Drei Promille hatte er intus. Und noch nicht genug.
Karfreitag, etwa 12.45 Uhr – es gehen Meldungen bei der Polizei ein. Ein Wagen habe auf der Rottweiler Saline einen anderen beschädigt, sei dann flüchtig gegangen. Währenddessen sei es zu einem weiteren Unfall gekommen. So jedenfalls Erstmeldungen, denen die Polizei in Rottweil laut dem Führungs- und Lagezentrum im Präsidium Konstanz dann nachging. Mit zwei Streifen. Zudem einer Zivilstreife.
Was sie fanden: einen auf einem Parkplatz nahe der Tuttlinger Straße liegengebliebenen Volkswagen T-Roc und einen wohl nicht mehr fahrtüchtigen Lenker dieses Autos. Am VW war die Ölwanne aufgerissen, weshalb die Beamten die Feuerwehr hinzu riefen. Ein Löschfahrzeug mit einem gut gelaunten Team aus der Altstadt und Stadtbrandmeister Frank Müller fuhren die Einsatzstelle an. Rasch banden sie das Öl ab.
So schildert die Polizei den Ablauf: Der, wie sich später herausstellt, 67-jährige Autofahrer verursachte im Bereich der Tuttlinger Straße zunächst mehrere Zusammenstöße. An einer Tankstelle beschädigt der Mann gegen 12.47 Uhr mit seinem T-Roc zunächst ein geparktes Auto, streift die Wand der Tankstelle und fährt dann über eine Verkehrsinsel, wo er das Verkehrszeichen beschädigt. Es entsteht ein Gesamtschaden von etwa 11.000 Euro.

Im Rahmen der Unfallaufnahme führen die Polizeibeamten einen Alkoholtest bei dem 67-Jährigen durch. Dieser ergab einen Wert von über 3 Promille, weshalb er in einem Krankenhaus eine Blutentnahme über sich ergehen lassen musste. Den Führerschein des Unfallfahrers behielten die Beamten ein. Er durfte gehen.
Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen erhielt die Polizei einen weiteren Hinweis, dass der Mann in Begriff sei, erneut in betrunkenem Zustand mit einem Auto zu fahren. Dem uneinsichtigen Herrn wurden daher zur Verhinderung der wiederholten Trunkenheitsfahrt die Autoschlüssel abgenommen.
Im Verlauf des Nachmittags sprach der Mann laut Polizei weiter dem Alkohol zu und verhielt sich verkehrsgefährdend, sodass er letztlich von der Polizei zur Ausnüchterung auf die Dienststelle gebracht werden musste. Er wird sich nun wegen des Verursachens eines Verkehrsunfalls unter Alkoholeinfluss verantworten müssen.


Die Spur seines Autos zog sich vom überfahrenen Verkehrsschild auf der Insel weg und zunächst in ein nahes Wohngebiet. Dort drehte der mutmaßlich betrunkene Fahrer um, fuhr mit dem schwer beschädigten Fahrzeug auf einen Parkplatz am Ufer des Neckars. Dort übernahmen ihn dann zwei Streifenbeamte. Die Weiterfahrt erfolgte ebenfalls in einem VW, diesmal aber in einem Kleinbus der Polizei. Ziel: das Revier.
Unterdessen stellte Einsatzleiter Müller fest, dass nicht nur der Unfallwagen unverschlossen zurückgelassen wurde, sondern sich darin auch noch ein kleinerer Hund befand. Laut Aufkleber eine Dame. Müllers Rückfrage bei Polizei ergab: Streifenbeamte würden sich darum kümmern, eine Angehörige sei auf dem Weg, um den Hund entgegenzunehmen. Und tatsächlich, wenig später traf die Frau mit einem Streifenwagen ein, Lisa schwankte ein wenig zwischen Angst und Freude, ging dann aber gerne mit auf die unverhoffte Gassirunde.
Die Einsatzkräfte der Altstädter Wehr hatten unterdessen die Ölspur, die der Fahrer auf seiner Fahrt hinterlassen hat, abgestreut, das Auto selbst mit genügend Bindemittel unterlegt, das das noch verbliebene Öl aufnehmen soll. Einsatzende.