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    NRWZ.deLandkreis Rottweil"Unfallträchtige Strecke" - Feuerwehrsprecher appelliert an Verkehrsteilnehmer: "Denken Sie an den Nächsten"

    „Unfallträchtige Strecke“ – Feuerwehrsprecher appelliert an Verkehrsteilnehmer: „Denken Sie an den Nächsten“

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    Nach dem schweren Unfall mit zwei Todesopfern und zwei weiteren Verletzten bei Dunningen fordert ein Feuerwehrsprecher die Verkehrsteilnehmer auf, „an den Nächsten zu denken“. Der schreckliche Unfall war am Freitagabend gegen 18.30 Uhr passiert.

    Am Freitag kurz vor 18.30 Uhr ereignete sich auf der B 462 zwischen Dunningen und Zimmern ob Rottweil ein schwerer Verkehrsunfall mit Beteiligung von vier Fahrzeugen, bei welchem zwei Personen tödlich verletzt wurden und ein Sachschaden in Höhe von etwa 65.000 Euro entstand. „Der genaue Unfallhergang ist bisher unklar und ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.“ Das teilte die Polizei in der Nacht auf Samstag mit. Bei den Getöteten handelt es sich um eine 21-jährige Beifahrerin eines BMW mit Anhänger und den 37-jährigen Fahrer eines beim Zusammenprall mit wenigstens zwei weiteren Fahrzeugen völlig deformierten Renault Clio.  

    Die Polizei sucht Zeugen, die nähere Angaben zum Unfallhergang machen können. Zeugenhinweise werden an den Verkehrsdienst Zimmern ob Rottweil unter Tel. 0741/34879-0 erbeten.

    Sven Haberer, Sprecher der Feuerwehr im Kreis Rottweil, bezeichnet die B 462 bei Dunningen als „unfallträchtige Strecke“. Dies erklärte er noch am Unfallort gegenüber Journalisten. Haberer hatte die vor allem für die beteiligten Einsatzkräfte belastenden Bilder im Kopf. Die besondere Dramatik an diesem Unfall: nicht nur, dass zwei Menschen gestorben sind und zwei weitere verletzt wurden, einer davon schwer. Nicht nur, dass sich die Rettungsarbeiten für die Feuerwehr und den Rettungsdienst wegen der stark deformierten Wagen hinzogen. Darüber hinaus kamen Angehörige der getöteten 21-jährigen Beifahrerin an die Einsatzstelle. Sie wurden vorgelassen zu den Unfallfahrzeugen – und zum Leichnam.

    Der Zusammenbruch einer Verwandten fand daher vor Augen der Einsatzkräfte mit ihren vielen Ehrenamtlichen statt.

    Nach Informationen der NRWZ nutzte die Polizei die Anwesenheit der Angehörigen, das junge Todesopfer vor Ort identifizieren zu lassen. „Kann man machen, kann man auch lassen“, kommentierte dies eine leitende Einsatzkraft. Aufseiten des DRK rief es Unverständnis hervor. So etwas habe er noch nie erlebt, sagte ein Rettungsdienstmitarbeiter der NRWZ. Aufseiten der Feuerwehr dagegen Verständnis: Es sei auf diese Weise möglicherweise leichter, die Todesnachricht zu verstehen.

    Haberer, dem Kreis-Feuerwehrsprecher, stand die Nähe zu den trauernden Angehörigen und die Dramatik der schwierigen Rettungsarbeiten ins Gesicht geschrieben, als er vor die Reporter-Kameras trat. Der Wagen des Bestattungsunternehmens hatte die Einsatzstelle gerade verlassen, die Journalisten konnten sie betreten.

    Haberer sagte: „Wir können hier auf der B 462 schon von einer unfallträchtigen Strecke sprechen.“ Viele an der Einsatzstelle anwesende, mit denen die NRWZ sprach, bestätigten diese Sicht. Es gebe offenbar rücksichtslose Menschen, die ihr Glück herausforderten – und andere mit waghalsigen Überholmanövern in Gefahr bringen. Oder gedankenverloren am Handy spielen und auf die Gegenfahrbahn geraten. Es gibt etwa einen Feuerwehrmann und Familienvater, der seine Frau längst gebeten hat, auf dem Arbeitsweg die Umfahrung nicht zu nutzen, sondern durch Dunningen zu fahren.

    Bei den auf der Strecke gefahrenen Geschwindigkeiten könne die Handynutzung rasch ein tödlicher Fehler sein, sagte etwa der Einsatzleiter, Dunningens Gesamtkommandant Volker Hils, zur NRWZ. Er ist jeweils einer der Ersten an einem Einsatzort auf dem Gebiet seiner Gemeinde. Und seit es die Umgehung gibt, muss seine Feuerwehr wiederholt zu schweren, zu tödlichen Unfällen ausrücken. Mit stark belastenden Bildern.

    Während Dunningens Feuerwehrkommandsant Hils erklärte, er könne einem Überholverbot, etwa durch eine bauliche Trennung nicht viel abgewinnen – „dann verlagert sich die Raserei nur“ -, legte sich Haberer fest. „Wir appellieren an die Verkehrsteilnehmer, sich doch an die Geschwindigkeiten zu halten“, sagte er im Namen der Feuerwehr, „nicht zu überholen und auch an den Nächsten zu denken.“

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    13 Kommentare

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    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    3 Jahre her

    Noch nicht einmal zwei Wochen sind vergangen, seit auf dieser Strecke zwei Menschen gestorben sind, und heute folgendes Erlebnis:

    Auf der Rückfahrt von Rottweil will ich gegen 15.45 h bei Dunningen Ost links abbiegen, der mir entgegen kommende, schier endlose, Bandwurm zwingt mich einerseits zu längerer Wartezeit, ermöglicht mir aber auch einen Blick auf den weiteren Verlauf der Strecke.

    Dort, wo die Straße dann ansteigt, zieht ein Sprinter raus auf die Gegenfahrbahn, um den vor ihm fahrenden LKW einer Dunninger Entsorgungsfirma zu überholen. Mehrere PKW kommen ihm entgegen, der vorderste blinkt wie wild mit der Lichthupe, die Bremslichter des Sprinters leuchten kurz auf und er kann gerade noch wieder einscheren, auch weil der ihm nachfolgende PKW noch nicht aufgeschlossen hatte. Es war knapp!

    Um Haaresbreite hätten wir jetzt wieder einen Bericht von der „Todesstrecke“, Herr Haberer würde, erneut gezeichnet von den wahrscheinlich wieder zu beklagenden Todesopfern, wieder appellieren, Herr Arnegger würde den Abend mit Recherche verbringen, den Weg kennt er ja, vielleicht 200 bis 300 m entfernt vom letzten entsetzlichen Unfall …..

    Wann hört dieser Wahnsinn auf?

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Siegfried Spengler
    3 Jahre her

    Lieber Herr Spengler, danke für Ihre Beiträge. Vielleicht bringen sie ja den einen oder anderen Fahrer etwas zur Vernunft.

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    3 Jahre her

    Ich meine mich zu erinnern, das hier vor nicht ganz einem Jahr berichtet wurde, dass alles auf dieser Strecke zum Besten bestellt sei. Regierungspräsidiale, Kreiskommunale und Bauingenieurliche, lobten sich und das vollkommen im Einklang mit den Vorgaben, Richtlinien, Verordnungen und Gesetzen, zustande gekommen Vorzeigeprojekt. Ob es die semi-bescheuerte Kuppe an der Einfahrt aus Villingendorf ist, wo es passen muss, damit es gerade so langt, oder die tatsächlich verlockenden, aber nur für Blitzentscheider, mit Leistung gesegneten und Glück versehenen Überholwilligen vorhandenen „Geraden“. Der zitierte Straßenbauer sollte wohl allen Beteiligten zur Mahnung gereichen. Appelle sind moralisch erhebend, selbstverständlich richtig und zumeist sinnlos, aber so schön selbsterhebend moralinsauer. Jede Geschwindigkeitskontrolle liefert den Gegenbeweis, welches Schild könnte mehr appellieren als eines mit 30 vor einer Schule, oder ein Zebrastreifen? Die Strecke wird sich erst beruhigen, wenn die Streckenführung so ist, dass man selbst schon seit dem Sulgen hinter einem LKW hängend, überhaupt keine Chance sieht vorbeizukommen, weil man nichts sieht. Nur so verschwindet das nagende Gefühl, der Hintermann drückt, weil man ein Hasenfuss ist, oder man könnte was verpassen, weil das doch hätte langen können. Das sind Urinstinkte, da kommen Appelle rüber, wie eine Lieferung Kaviar in ein Elendsviertel.

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    3 Jahre her

    Ich kann mich Herrn L nur anschließen, solange nicht ermittelt ist, wie es sich tatsächlich im Ablauf zugetragen hat, ist alles reine Spekulation, nur das tragische Endergebnis ist bekannt. Der Ruf nach härteren Strafen, wie in einigen Kommentaren zu lesen, ist wohlfeil, suggeriert er doch dem Fordernden und seinen Anhängern, ihrer Verantwortung gerecht geworden zu sein, darum ist dieses Mittel in der Politik so beliebt, hört sich nach harten Machern an und kostet nix. Ich stelle mir gerade vor, wie ein sich in das verkehrsstrafrechtliche Moment des „gefährlichen Überholens mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer“ Begebender , in letzter Sekunde doch noch von seinem Vorhaben ablässt, weil der Strafrahmen dafür erst kürzlich im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens des Bundes, drastisch verschärft wurde. Deshalb gibt es in den USA ja auch keine Mörder, weil die so oft noch die Todesstrafe haben. Wofür ich der NRWZ und dem zitierten Feuerwehrmann aber von Herzen dankbar bin ist der Tipp, fortan wieder durch Dunningen zu fahren. Ging früher auch, kostet zwar mehr Zeit, schützt aber Leib und Leben. Lassen wir die die B462 benutzen, die es nicht besser wissen, oder gar nicht erst anders dürfen. „So war das bestimmt gerade nicht gemeint?“ Dann würde es Sinn machen, so trefflich und moralinsauer verwertbar so ein O-Ton Beteiligter in einem packenden Artikel auch ist, diesen, so richtig und berechtigt er auch gewesen sein mag, einer journalistischen Analyse, hinsichtlich Ursache und Wirkung zu unterziehen.

    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    Antwort auf  Stefan Weidle
    3 Jahre her

    Da kommt wohl was durcheinander:

    Es gibt in der NRWZ einen Artikel über den tragischen Unfall, der klar zum Ausdruck bringt, dass der Geschehensablauf und damit die Schuldfrage/Ursache noch nicht geklärt ist. Dort wird auch nicht diskutiert.

    Und in diesem Artikel geht es allgemein über die Tatsache, dass diese Strecke unfallträchtig ist, eine Tatsachenfeststellung, die sich ohne Mühe nachweisen lässt, hier in der NRWZ wurde auch schon von einer „Todesstrecke“ geschrieben. Und dass weitere Personen gegenüber der NRWZ ihre inzwischen langjährigen Erfahrungen mit dem Klima auf diesem Streckenabschnitt zum Ausdruck brachten. Dies geschah aus Anlass (!) dieses schrecklichen Ereignisses, nicht aber als vorschnelle Erklärung über die Ursachen (!) des aktuellen, schrecklichen Einzelereignisses.

    Niemand hier hat ein Unfallopfer angegriffen!

    Aber als Dunninger schließe ich mich sowohl Herrn Haberer als auch den anderen Gesprächspartnern der NRWZ an, denn:

    Der Norden von Dunningen gehört zu meinem Auslauf, ich habe schon oft auf der Brücke gestanden, die vom Stauden her über die Umgehung führt, ich lade jeden hier ein, sich selbst ein Bild zu machen. Von dort hat man einen prima Blick auf den bisher gefährlichsten Abschnitt, von Ost bis beinahe Mitte.

    Also weiß ich, wovon ich schreibe! Und als ich gestern Abend im Garten erst die zahlreichen Rettungsfahrzeuge mit Martinshorn zum Dorf hinausfahren hörte und anschließend den Rettungshubschrauber in Richtung Umgehung Ost eindrehen sah, war mir sofort klar: Es ist wieder mal soweit.

    Marion Dossler
    Marion Dossler
    3 Jahre her

    Dieser geschwungene Streckenverlauf ist leider wie extra gebaut für Unfälle. Der breite Ausbau lädt zum schnell fahren ein, gleichzeitig kann man aber fast nirgendwo gefahrlos überholen. Die Sichtweite beim Überholen ist gerade so bemessen dass sie zwischen den weiten Kurven an der Grenze zu „geht vielleicht noch“ und „geht nicht mehr“ liegt. Was den einen oder anderen dazu verleitet es zu probieren, wenn er schon ewig hinter einem Laster herzuckelt. Mit entsprechenden Folgen. Die anderen wiederum verleitet der breite Ausbau und die Monotonie dazu auf dem Handy zu spielen oder allgemein unaufmerksam zu fahren. Die Schuld an den vielen schweren Unfällen liegt meiner Meinung nach zu einem nicht unerheblichen Anteil am Design dieser Umfahrung.

    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    Antwort auf  Marion Dossler
    3 Jahre her

    Wenn man Ihren Text durchliest, sieht man leider, wo das Problem wirklich liegt, nämlich bei den Menschen:

    „Was den einen oder anderen dazu verleitet es zu probieren, wenn er schon ewig hinter einem Laster herzuckelt.“

    Dabei weiß man doch ganz genau, dass man auf solchen viel befahrenen Strecken nach kurzer Zeit hinter dem nächsten Laster „herzuckelt“.

    „Die anderen wiederum verleitet der breite Ausbau und die Monotonie dazu auf dem Handy zu spielen oder allgemein unaufmerksam zu fahren.“

    Autofahren ist genauso Arbeit (!!) wie sonst auch, man kann nicht noch andere Dinge nebenher machen oder chillen. Die meisten Autofahrer sind keine Kampfpiloten, die multitaskingfähig sind. Und ausgerechnet dort geht der Trend dahin, die Piloten von so vielen Dingen wie möglich zu entlasten: Schauen sie mal ins Cockpit eines Eurofighters oder des Raptors und dann in eine alte Phantom. Die modernen Jets haben kaum mehr Instrumente, nur wenige Anzeigen, und nur zusätzlich wenn etwas nicht stimmt, und selbst dann nicht immer: Wird der Raptor mit Raketen beschossen, regelt er das meist selbständig. Der Pilot soll sich auf seinen Auftrag konzentrieren können.

    „Die Sichtweite beim Überholen ist gerade so bemessen dass sie zwischen den weiten Kurven an der Grenze zu „geht vielleicht noch“ und „geht nicht mehr“ liegt.“ ……“dazu verleitet es zu probieren“………

    Erstens ist das nicht bewusst so konstruiert und zweitens überhole ich in solchen Situationen grundsätzlich nicht! Ist wie sonst im Leben auch: Ich kaufe das, was ich brauche und nicht das, was mir jemand andrehen („verleiten“) möchte. Für meine persönlichen Schwächen – also z. B. Manipulierbarkeit – in ich, und nur ich, verantwortlich. Immer auf andere zu zeigen, ist genauso eine Krankheit wie Willensschwäche auch. Diese Erkenntnis ist der Anfang der Besserung zu einem besseren, weil selbst bestimmten Leben. Man kann das auch trainieren.

    Hans sauer
    Hans sauer
    Antwort auf  Marion Dossler
    3 Jahre her

    Beim ersten Teil ihrer Aussagen muss ich ihnen recht geben. Die Streckenführung ist mehr als unglücklich. Man muss sich fragen, was der Knick zwischen Überquerung Staudenstr. und Oberndorfer Str. soll. Warum kann man hier nicht gerade bauen? Auch wenn man weiterschaut. Warum muss man zwischen Überquerung der Eschach und Eberbach so kurvig bauen? Eine weitestgehend gerade, und damit deutlich, kürzere Streckenführung wäre möglich gewesen. Wollte man nicht? Ein Blick z.B. nach Frankreich könnte helfen. Dort werden Straßen, wo es möglich ist gerade gebaut, bei uns so krumm wie möglich.

    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    3 Jahre her

    Ich habe damals die Bauarbeiten zur Dunninger Umgehung intensiv verfolgt, aus Interesse, so etwas würde ich nie wieder sehen können.

    Bei den gelegentlichen Gesprächen mit den Arbeitern sagte ein Mitarbeiter der Firma Bantle mal zu mir: Das wird eine Rennstrecke!

    Er ist kompetent, er mag das vorausgesehen haben, dennoch kein Vorwurf an die Planer, denn: Wie ich fahre, ist meine Sache, ausschließlich meine!

    Den Feuerwehrmann, der seine Frau lieber durch Dunningen schickt, kann ich allerdings auch verstehen, leider. Als Dunninger fahre ich auf dieser Strecke eher selten, je nachdem, wo ich hin muss, fahre ich in Ost oder West auf, aber die wenigen Gelegenheiten, bei denen ich die Straße befahre, reichen mir, vor allem der Abschnitt zwischen Ost und Mitte. Es ist eine latente Aggressivität.

    Wir brauchen eine Veränderung in den Köpfen! Zusätzliche Schilder werden nicht helfen. Im Thurgau/CH kenne ich eine sehr lange Gerade, lädt ein zum Draufdrücken, Überholen. Aber: Keine Aggressivität, kein Rasen. Es ist eine Mentalitätsfrage, jahrzehntelang eingeübt.

    Endlich Handeln
    Endlich Handeln
    3 Jahre her

    Appellieren hilft leider nicht. Menschen sind dumm. Im Auto noch dümmer. Da muss Zwang her und hohe Strafen. Aber vielleicht braucht es noch mehr Todesopfer um dies endlich zu verstehen.
    Den Angehörigen möchte ich mein Beileid aussprechen und dass sie irgendwann damit Leben lernen.

    Marcus L.
    Marcus L.
    Antwort auf  Endlich Handeln
    3 Jahre her

    Nicht wesentlich intelligenter ist es, so kurz nach einer so schrecklichen Tragödie die fürchterliches Leid bei den Angehörigen und Freunden hinterlässt von dummen Menschen zu reden. Angesichts der noch völlig unklaren Ursache des schlimmen Unfalls verbietet es sich in irgendeinem Maße über andere Menschen in diesem Ton herzuziehen. Ebenso wenig darf man meines Erachtens alle über einen Kamm scheren. Was, wenn nicht Unachtsamkeit, menschliches Versagen oder, wie es meist in solchen Berichterstattungen der Fall ist, die gern und schnell behauptete These von Raserei und Rücksichtslosigkeit sondern ein gesundheitliches Problem zu dem Unfall führte? Ich möchte keineswegs etwas verharmlosen oder Verletzungen der Straßenverkehrsordnung gutheißen aber alle unter „Zwang“ und her mit „hohen Strafen“ ist absoluter Blödsinn.

    „Menschen sind dumm. Im Auto noch dümmer“. Antwort darauf: Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul.

    Mein herzliches Beileid den Hinterbliebenen.

    L.B.
    L.B.
    Antwort auf  Marcus L.
    3 Jahre her

    Ich lese da keine Verurteilung der Unfallopfer. Sondern eine allg. Feststellung, dass viele sich falsch Verhalten oder überschätzen. Die Strecke ist ja außerdem für’s Rasen bekannt und nunmal sehr Unfallträchtig.
    Interpretieren und Unterstellen dürfen Sie dann auch nicht. Getroffene Hunde….?

    Anonym
    Anonym
    Antwort auf  L.B.
    3 Jahre her

    Interpretieren und Unterstellen? Allgemeine Feststellung meinerseits: Ich habe ganz allgemein auf die ersten 5 Sätze von ‚Endlich handeln‘ geantwortet, nicht mehr und nicht weniger.
    Ich lese keine Verurteilung der Unfallopfer, ich lese eine Vorverurteilung ALLER im Straßenverkehr Teilnehmenden. „Menschen sind dumm. Im Auto noch dümmer“ schließt auch die mehrere Millionen ein die täglich sicher und unbeschadet von A über B nach C oder sonst wohin fahren. Ganz so dumm können sie dann doch nicht sein sonst wären die Unfallzahlen viel höher.
    Wie es Herr Weidle schon beschrieben hat, höhere Strafen nutzen wenig. Wir haben auch in D für die verschiedensten Delikte hohe Strafen und trotzdem werden Straftaten begangen.

    Getroffene Hunde…? fiepen, jaulen und miauen je nachdem wie man sie trifft. So, um Gottes Willen, DAS war als Spaß gedacht. Bitte gelassen bleiben.

    Abschließend, und ich denke dann ist zu dem ursprünglichen Thema dieser Kommentare genug gesagt, bleibt festzustellen, dass nach Angaben von Polizei und Dekra die genaue Unfallursache nicht zu ermitteln ist. Ein Unglücksfall wie er tagtäglich leider immer wieder vorkommt.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Nach dem schweren Unfall mit zwei Todesopfern und zwei weiteren Verletzten bei Dunningen fordert ein Feuerwehrsprecher die Verkehrsteilnehmer auf, „an den Nächsten zu denken“. Der schreckliche Unfall war am Freitagabend gegen 18.30 Uhr passiert.

    Am Freitag kurz vor 18.30 Uhr ereignete sich auf der B 462 zwischen Dunningen und Zimmern ob Rottweil ein schwerer Verkehrsunfall mit Beteiligung von vier Fahrzeugen, bei welchem zwei Personen tödlich verletzt wurden und ein Sachschaden in Höhe von etwa 65.000 Euro entstand. „Der genaue Unfallhergang ist bisher unklar und ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.“ Das teilte die Polizei in der Nacht auf Samstag mit. Bei den Getöteten handelt es sich um eine 21-jährige Beifahrerin eines BMW mit Anhänger und den 37-jährigen Fahrer eines beim Zusammenprall mit wenigstens zwei weiteren Fahrzeugen völlig deformierten Renault Clio.  

    Die Polizei sucht Zeugen, die nähere Angaben zum Unfallhergang machen können. Zeugenhinweise werden an den Verkehrsdienst Zimmern ob Rottweil unter Tel. 0741/34879-0 erbeten.

    Sven Haberer, Sprecher der Feuerwehr im Kreis Rottweil, bezeichnet die B 462 bei Dunningen als „unfallträchtige Strecke“. Dies erklärte er noch am Unfallort gegenüber Journalisten. Haberer hatte die vor allem für die beteiligten Einsatzkräfte belastenden Bilder im Kopf. Die besondere Dramatik an diesem Unfall: nicht nur, dass zwei Menschen gestorben sind und zwei weitere verletzt wurden, einer davon schwer. Nicht nur, dass sich die Rettungsarbeiten für die Feuerwehr und den Rettungsdienst wegen der stark deformierten Wagen hinzogen. Darüber hinaus kamen Angehörige der getöteten 21-jährigen Beifahrerin an die Einsatzstelle. Sie wurden vorgelassen zu den Unfallfahrzeugen – und zum Leichnam.

    Der Zusammenbruch einer Verwandten fand daher vor Augen der Einsatzkräfte mit ihren vielen Ehrenamtlichen statt.

    Nach Informationen der NRWZ nutzte die Polizei die Anwesenheit der Angehörigen, das junge Todesopfer vor Ort identifizieren zu lassen. „Kann man machen, kann man auch lassen“, kommentierte dies eine leitende Einsatzkraft. Aufseiten des DRK rief es Unverständnis hervor. So etwas habe er noch nie erlebt, sagte ein Rettungsdienstmitarbeiter der NRWZ. Aufseiten der Feuerwehr dagegen Verständnis: Es sei auf diese Weise möglicherweise leichter, die Todesnachricht zu verstehen.

    Haberer, dem Kreis-Feuerwehrsprecher, stand die Nähe zu den trauernden Angehörigen und die Dramatik der schwierigen Rettungsarbeiten ins Gesicht geschrieben, als er vor die Reporter-Kameras trat. Der Wagen des Bestattungsunternehmens hatte die Einsatzstelle gerade verlassen, die Journalisten konnten sie betreten.

    Haberer sagte: „Wir können hier auf der B 462 schon von einer unfallträchtigen Strecke sprechen.“ Viele an der Einsatzstelle anwesende, mit denen die NRWZ sprach, bestätigten diese Sicht. Es gebe offenbar rücksichtslose Menschen, die ihr Glück herausforderten – und andere mit waghalsigen Überholmanövern in Gefahr bringen. Oder gedankenverloren am Handy spielen und auf die Gegenfahrbahn geraten. Es gibt etwa einen Feuerwehrmann und Familienvater, der seine Frau längst gebeten hat, auf dem Arbeitsweg die Umfahrung nicht zu nutzen, sondern durch Dunningen zu fahren.

    Bei den auf der Strecke gefahrenen Geschwindigkeiten könne die Handynutzung rasch ein tödlicher Fehler sein, sagte etwa der Einsatzleiter, Dunningens Gesamtkommandant Volker Hils, zur NRWZ. Er ist jeweils einer der Ersten an einem Einsatzort auf dem Gebiet seiner Gemeinde. Und seit es die Umgehung gibt, muss seine Feuerwehr wiederholt zu schweren, zu tödlichen Unfällen ausrücken. Mit stark belastenden Bildern.

    Während Dunningens Feuerwehrkommandsant Hils erklärte, er könne einem Überholverbot, etwa durch eine bauliche Trennung nicht viel abgewinnen – „dann verlagert sich die Raserei nur“ -, legte sich Haberer fest. „Wir appellieren an die Verkehrsteilnehmer, sich doch an die Geschwindigkeiten zu halten“, sagte er im Namen der Feuerwehr, „nicht zu überholen und auch an den Nächsten zu denken.“

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