Die sozialen Medien sind ganz schön in Verruf geraten in letzter Zeit: Beschimpfungen, Fake-News, anonyme Beleidigungen, all dies sorgte für viel Kritik und auch dafür, dass manch einer Facebook und Co den Rücken kehrte oder zumindest aufhörte, Hetze entgegenzutreten.
Dass es auch anders geht, zeigt jetzt die Facebook-Gruppe „Hilfsbereitschaft Kreis Rottweil„, gegründet von Bianca Kammerer und innerhalb kürzester Zeit auf derzeit 365 Mitglieder angewachsen, Tendenz rasant steigend. Am Samstagabend hatte sich Kammerer noch freundlich an die NRWZ gewandt, ob wir die Info über die neue Gruppe nicht teilen könnten. Da waren es gerade mal drei Mitglieder, die Gruppe war gerade frisch gegründet worden.
Inzwischen findet man dort jede Menge hilfsbereite Leute, die zum Beispiel für andere, die unter Quarantäne stehen oder zu einer der Corona-Risikogruppe zählen, einkaufen oder Besorgungen erledigen möchten. Auch Kinderbetreuung wird hier angeboten und organisiert, und einen Zettel zum Ausdrucken, mit dem man auf seine Angebote aufmerksam machen kann gibt es auch: „Wir unterstützen Sie gerne dabei, gesund zu bleiben!“
Andrea Schmider, Sprecherin der Helios-Klinik Rottweil, hat sich dort zu Wort gemeldet. Sie sorgt sich: „Die geschlossenen KiTas und Kindergärten könnten ein großes Problem für jungen Ärzte, Ärztinnen, Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen werden.“ Schmider setzt darauf, dass sich auch mithilfe der neuen Gruppe Kinderbetreuung organisieren lässt.
Wer Hilfe benötigt, darf dann klingeln oder eine Nachricht in den Briefkasten werfen.
Am Rande: Während des Schreibens dieser Zeilen ist die Zahl der Mitglieder auf 372 angewachsen. Und inzwischen auf knapp 400.