Nächtlicher Waldbrand bei Oberndorf – Kommandant Suhr: „Das hat einen Beigeschmack“

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Feuerausbruch mitten in der Nacht und dazu an zwei Stellen in einem Wald bei Oberndorf: Für den Stadtbrandmeister der Neckarstadt, Manuel Suhr, hat das einen Beigeschmack, wie er der NRWZ sagte. Seine Einsatzkräfte löschten die Feuer rasch. Ein Polizeihubschrauber überflog das Gebiet. Ebenso eine Feuerwehrdrohne. Beide brachten denselben Befund.

Update: Das Polizeirevier Oberndorf bittet nun Zeugen, die in den späten Abendstunden im Bereich des betreffenden Waldstücks Verdächtiges beobachtet haben, sich unter der Tel. 07423 8101-0, zu melden.

Unser ursprünglicher Bericht: Der erste Alarm für die Feuerwehr kam um 0.27 Uhr in der Nacht auf Donnerstag. Das berichtet der Oberndorfer Feuerwehrkommandant Manuel Suhr auf Nachfrage der NRWZ. Etwa 150 Quadratmeter Fläche nahe der Teckstraße hätten dort gebrannt. Unter anderem mit zwei Tanklöschfahrzeugen und einem sogenannten Großtanker, der allein 5000 Liter Wasser an die Einsatzstelle brachte, rückte die Oberndorfer Wehr an. Mit 8500 Litern Wasser insgesamt. Und mit einem Zangenangriff habe man den Brand „recht schnell in den Griff bekommen“, so Suhr, und schließlich abgelöscht. Gut sei gewesen, dass man die Brandstelle, eine gut erreichbare Böschung, direkt habe anfahren können. Nur die Wasserversorgung ist in solchen Lagen außerhalb der Bebauung ein Problem.

Damit war für die Feuerwehr der Einsatz aber nicht zu Ende, beileibe nicht. Denn es brannte rund 500 bis 600 Meter weiter, so der Feuerwehrkommandant, erneut. Das war dann rund eineinhalb Stunden nach dem ersten Alarm. Hier standen dann 60 bis 70 Quadratmeter in Flammen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr, die eigentlich die Rückfahrt ins Gerätehaus antreten wollten, mussten erneut ran. Auch hier konnten sie das Feuer rasch löschen. Zwischenzeitlich waren Fahrzeuge zur nächsten Wasserstelle beim Minigolfplatz gependelt, um nachzufüllen.

Im Wagen der Einsatzleitung. Foto: Feuerwehr Oberndorf

Mit 37 Kräften in sechs Fahrzeugen war die Feuerwehr Oberndorf da im Einsatz. Zudem waren weitere Kräfte in Bereitschaft im Gerätehaus und war zunächst auch die Abteilung Aistaig alarmiert worden, die abdrehen konnte. Eine Vielzahl an Einsatzkräften also, die zu nachtschlafender Zeit rausmusste.

Und warum? Wie kann es nachts an zwei Stellen in einem Wald zu brennen beginnen? „Das wirkt komisch auf mich“, so Suhr. „Das hat einen Beigeschmack.“ Mehr sagt er nicht, für eventuelle Ermittlungen wegen Brandstiftung ist die Polizei zuständig.

Diese wurde ebenfalls hinzugezogen – mit einem Hubschrauber überflogen Beamte gegen 4 Uhr das Waldgebiet, um einerseits mögliche weitere Glutnester auszumachen, aber auch, um eventuell eine Person im Wald ausfindig zu machen.

Bereits zuvor, gegen 2 Uhr, war das Waldstück vom Friedhof bei der Teckstraße in Oberndorf bis zum Stadtteil Altoberndorf von einer Drohne der Landkreis-Feuerwehr, stationiert in Villingendorf, überflogen worden. Mit demselben Befund, wie ihn später die Polizeibeamten melden konnten, erfuhr die NRWZ von Kreisfeuerwehrsprecher Sven Haberer: kein weiteres Feuer, keine Personen.

Gegen 4.30 Uhr war dann Einsatzende für die Feuerwehr Oberndorf. Wie Suhr erwähnte, sei es erfreulich gewesen, auch in der Urlaubszeit so rasch so viele Einsatzkräfte vor Ort zu haben. Wenn auch die Ursache für die Feuer Rätsel aufgibt. „Nachts“, so der Stadtbrandmeister, „entzündet sich eigentlich nichts von allein im Wald.“

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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.