Nach dem Brand ihres Hauses haben eine Mutter und ihr kleiner Sohn in Aichhalden offenbar alles verloren. Sachspenden sind bereits angekommen, nun fehlt es an Geld. Ein Freund der beiden hat eine Spendenkampagne gestartet.
„Hallo mein Name ist Steven und ich benötige dringend Hilfe für eine Freundin“, beginnt der Aufruf auf der Plattform Gofundme. Sie und ihr einjähriger Sohn hätten bei dem Brand in der Nacht auf 11. September 2022 alles verloren. „Sie hat sich ihre Wohnung in den letzten Jahren im Haus selbst eingerichtet und von jetzt auf gleich alles verloren und besitzt kein Geld, und es ist auch keine Hausratversicherung vorhanden“, beschreibt der Initiator des Spendenaufrufs, Steven Lorenz, die Situation. „Deshalb werden hier Geldspenden gesammelt, damit sie und ihr Sohn sich etwas Neues aufbauen können.“ Denn: „Jeder, der einmal einen Hausbrand selbst erlebt hat, der weiß, wie sie sich jetzt damit fühlt.“
Das ist passiert: Am frühen Sonntagmorgen gegen 1.45 Uhr brach aus bislang unbekannter Ursache in der Aichhalder Rathausstraße im rückwärtigen Bereich eines Wohnhauses ein Feuer aus. Dieses erfasste rasch das restliche Gebäude, berichtet die Polizei. Wegen der engen Bebauung hätten sich die Löscharbeiten schwierig gestaltet, so ein Polizeisprecher. Das Übergreifen der Flammen auf umliegende Häuser konnte verhindert werden.
Der Schaden am nicht mehr bewohnbaren Haus beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 500.000 Euro, teilt die Polizei am Morgen nach dem Brand weiter mit. Wegen freiliegender Kabel musste die Stromversorgung im Gemeindegebiet vollständig abgeschaltet werden.
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Im Brandobjekt haben sich laut Feuerwehrsprecher Sven Haberer drei Menschen, darunter ein Kind, befunden. Alle drei wurden vom Rettungsdienst betreut. Zudem seien wegen der starken Rauchentwicklung benachbarte Gebäude evakuiert worden. Insgesamt betreute das DRK damit 14 Personen. „Nicht, weil sie verletzt wären, sondern einfach wegen der Witterung“, so Haberer. Vonseiten des Roten Kreuzes waren ein Rettungswagen, zudem die Bereitschaft mit zwölf Kräften und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst vor Ort.
Feuerwehren aus der Gemeinde selbst, aber auch aus Schramberg und Sulgen waren nach Informationen der NRWZ im Einsatz. In Aichhalden ist die Sirene zu hören gewesen.
Die Feuerwehr Schramberg ist in Vollalarm versetzt worden. Aus Oberndorf ist die Drehleiter zusätzlich angefordert worden, erfuhr die NRWZ vor Ort. Neben der aus Schramberg angerückten bekämpften die Einsatzkräfte mit ihr ebenfalls den Brand. Von Sulgen aus ist die Zentrale Feuerwehrwerkstatt des Landkreises alarmiert worden, sie brachte Nachschub an Atemschutzgeräten. Kreisbrandmeister Nicos Laetsch war vor Ort. Streifenbeamte der Polizei machten sich ein Bild der Lage.
Menschen kamen nach ersten Informationen nicht zu Schaden.
Die Polizei meldete den Brand um 1.45 Uhr. Gegen 5 Uhr war der Brand zwar längst unter Kontrolle, die Einsatzkräfte löschten jedoch noch Glutnester mit Schaum ab.
Im August brannte bereits ein Gebäude in Aichhalden. Damals brach das Feuer im Dachgeschoss aus. Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr konnte das Gebäude nicht mehr gerettet werden und brannte nahezu vollständig ab.