SCHRAMBERG – Sehr komfortabel war bisher die Regiobusverbindung von Schiltach über Schramberg und Dunningen nach Rottweil: Jede Stunde von früh morgens bis spät in der Nacht pendelt die Linie 7478 zwischen den beiden Bahnhöfen hin und her. Schramberg – die einzige große Kreisstadt im Land ohne eigenen Bahnhof – hat so zumindest einen günstigen Bahnanschluss. Auch für Pendler sehr geschickt.
Doch nun soll zumindest ein Teil der Busse nicht mehr durchgehend verkehren. In Schramberg werden etliche Busse halten und die Fahrgäste müssen auf einen Anschlussbus Richtung Schiltach beziehungsweise Rottweil warten. Der Grund: Die Züge auf der Kinzigtalbahn werden im neuen Fahrplan nicht mehr in Alpirsbach, sondern in Schiltach sich kreuzen.
Neuer Kreuzungspunkt Schiltach
Stefan Heinzmann, Geschäftsstellenleiter beim Verkehrsverbund Rottweil, sagt, eigentlich wäre das für den Kreis Rottweil ja prima. Denn mit dem Kreuzungspunkt Schiltach bekäme man deutlich bessere Anschlüsse sowohl Richtung Offenburg als auch Richtung Freudenstadt. „Das Problem ist, die Busse von Rottweil her schaffen die neuen Zeiten nicht.“
Bei einer Fahrplankonferenz am Montag vergangene Woche hätten die Bahnverantwortlichen die geplante Änderung bekanntgegeben. “Für die Verbindungen von Rottweil und Dunningen nach Schiltach bedeutet dies wohl in vielen Fällen eine Verschlechterung“, so Heinzmann. Die Fahrgäste müssten dann in Schramberg Wartezeiten in Kauf nehmen. Der Vorteil: Sie erreichen die Züge in Schiltach sicher. Bisher waren die Anschlüsse mit wenigen Minuten gelegentlich sehr knapp kalkuliert.
Die Teilung werde wahrscheinlich eher die Busse am Mittag und Nachmittag betreffen, denn in der Frühe seien auch Schüler auf durchgehende Verbindungen angewiesen, vermutet Heinzmann.
Vorteil für Schramberg?
Schramberger könnten bei der Änderung auf manchen Bussen Vorteile haben. Die nicht mehr durchgängigen Linien könnten nämlich in Schramberg zu Stadtverkehrsbussen umgeswitcht werden und dann die Fahrgäste ohne Umsteigen an ihre Ziele auf dem Sulgen bringen.
Heinzmann weist darauf hin, dass ihm bisher noch keine Fahrpläne vorliegen. Dies seien lediglich Informationen aus der Fahrplankonferenz. Was dann genau wie umgesetzt werde, sei noch offen.
Ein Berufspendler hatte sich an die NRWZ gewandt und versichert, die wenigsten Bus-Fahrgäste auf der Linie 7478 wollten wirklich auf die Züge. Deshalb sei es nicht sinnvoll, die Linie zu teilen. Heinzmann erklärt dazu, dass für das Land, das den Regiobus finanziell stark fördert, „der Schienenanschluss das wichtigste“ sei: „Das ist uns vom Land so vorgegeben.“ Eine Anfrage bei der DB-Regiobus ist unterwegs, wir werden die Antwort nachreichen.