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    Auch die Schulen müssen sparen

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    Die Stadt Schramberg muss sparen. Ebenso, wie alle anderen Kommunen, muss auf sinkende Steuereinnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie reagiert werden. Davon betroffen sind auch die Schramberger Schulen. Die geschäftsführende Schulleiterin Tanja Witkowski hat im Namen der Schramberger Schulen in der Sitzung des Gemeinderats eine Stellungnahme abgegeben. Der Gemeinderat reagierte mit Beifall. Die Stellungnahme dokumentieren wir hier im Original:

    Tanja Witkowski, geschäftsführende Schulleiterin der Schramberger Schulen. Foto: Archiv

    Sehr geehrte Frau Eisenlohr,

    sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,

    zur geplanten Haushaltssperre möchte ich in meiner Funktion als geschäftsführende Schulleiterin für die Schramberger Schulen eine gemeinsame Stellungnahme abgeben.

    Die Corona-Pandemie hat uns alle in den vergangenen Monaten plötzlich und unerwartet getroffen. Keiner von uns Schulleitern hätte wohl vor ein paar Monaten daran geglaubt, dass die Schulen von einem Tag auf den anderen geschlossen werden und über viele Wochen auch geschlossen bleiben.

    Bis dahin hatten wir auch keine Vorstellung davon, wie sich unser tägliches Unterrichten und die Organisation von Schule und Unterricht in Corona-Zeiten plötzlich massiv verändert und  zu einer sehr großen Herausforderung wird.

    • Die Schülerschaft war plötzlich zu Hause und musste mit Unterrichtspaketen aller Art versorgt werden.
    • Die Klassen mussten zunächst per Videokonferenzen, Online-Plattformen, Lernsoftware, per Telefon, per Mail und per Post betreut und beim Lernen zu Hause begleitet und in immer größerem Umfang auch motiviert werden. Zwischenzeitlich sind Teile der Schülerschaft wieder im Präsenzunterricht.
    • Die Eltern brauchen unsere Unterstützung beim Lernen zu Hause.
    • Die Kollegien müssen vom Homeoffice aus arbeiten, sind teilweise im Präsenzunterricht, betreuen Fernlerner und sind in der Notbetreuung.
    • Neue Wege der Kommunikation müssen erprobt werden.
    • Digitale Lösungen wurden ausprobiert, bewertet und eingesetzt oder auch wieder über den Haufen geworden
    • Technische Unwegsamkeiten galt es mit viel Improvisationsgabe zu überwinden.
    • Eine Notbetreuung wurde aus dem Boden gestampft

    Jetzt wird langsam das finanzielle Ausmaß der Corona-Krise sichtbar und zeigt sich auch im städtischen Haushalt.

    Die Schulleitungen wurden in einer Telefonkonferenz am 14. Mai von Frau Eisenlohr darum gebeten, ähnlich wie die Stadtverwaltung selbst, 30 Prozent des Schuletats aus dem laufenden Jahr 2020 einzusparen.

    Diese Bitte traf uns Schulleitungen sehr überraschend und kurzfristig, aber in der Konsequenz  deutlich spürbar – in einer Zeit, in der wir gerade nahezu täglich neue Vorgaben umsetzen, die oben genannten Herausforderungen bewältigen und unseren „Laden mit viel Planungsaufwand und Improvisationsgabe am Laufen halten müssen“.

    Wir Schulleitungen der Schramberger Schulen haben durchaus Verständnis für die geplanten Sparmaßnahmen. Bisher konnten wir immer auf die finanzielle Unterstützung der Stadt zählen und sind hierfür sehr dankbar. So ist für uns klar, dass wir in der jetzt finanziell schwierigen Lage für die Stadt, auch als Schulen aufgefordert sind, unseren Beitrag zu leisten.

    Dennoch möchten wir die Stadtverwaltung und Sie, liebe Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, ebenso um Verständnis für die Situation der Schulen bitten.

    Wir haben kurzfristig versucht, Einsparungen in unseren Schulbudgets vorzunehmen. Diese wurden von den einzelnen Schulen auch an Frau Flaig gemeldet.  Zum Beispiel fiel es uns relativ leicht, bei Buskosten für Fahrten, Kosten für Veranstaltungen und verschiebbaren Anschaffungen einzusparen.

    Aber an vielen Einzelpositionen waren Einsparungen nur schwer oder auch gar nicht möglich. Dies sind zum Beispiel.

    – laufende Leasingverträge für Drucker, Kopierer usw.

    – bestimmte Fachabos vom Ministerium müssen bezogen werden

    – feststehende Lizenzkosten für Schulverwaltungssoftware und Lernsoftware

    – deutlich höhere Portokosten und Papierkosten durch die Schulschließungen in der Corona-Zeit

    – Anschaffung von ungeplantem Zusatzmaterial für die Bearbeitung im Homeschooling (farbige Übungshefte mit Selbstkontrollmöglichkeiten und hohem  Motivationscharakter)

    Und – es gibt auch Positionen, an denen wir genau jetzt – in dieser Zeit – nicht sparen sollten und es auch nicht wollen.

    • Dazu zählen die dringend benötigten Investitionen im Bereich „digitale Infrastruktur an den Schulen“ (also entsprechend schnelle Internetleitungen, Server, WLAN-Verbindungen usw.,
    • die Anschaffungen, die „Digitales Lernen“ erst ermöglichen
    • und der Bereich der „Lehr- und Lernmittel“ (die Mittel, die direkt bei den Schülerinnen und Schülern ankommen).

    Was die Lehr- und Lernmittel angeht, sind wir sehr froh, dass die Verwaltung diesen Haushaltsposten zwischenzeitlich von den Einsparungen ausgenommen hat.

    Kurzum- die Schramberger Schulen haben sich wirklich bemüht, dort einzusparen, wo es möglich erscheint. Wir bitten den Gemeinderat darum, unsere Einsparungsbemühungen anzuerkennen, denn schon jetzt bedeuten diese Einsparungen für uns, dass wir Anschaffungen, die in unserem Schulprogramm und in unserem jeweiligen Profil verankert sind, teilweise in diesem Jahr nicht mehr tätigen werden

    • für unsere pädagogische Arbeit an den Schulen einen geringeren Handlungsspielraum haben werden
    • Eltern erklären müssen, dass ihre Kinder erst mehrere Monate lang keinen „normalen“ Unterricht haben und wir danach dann weniger Geld für Bildung ausgeben wollen.
    • uns bewusst machen müssen, dass wir letztlich am Lernen Vorort und an der Bildung unserer Kinder sparen

    Wir Schulleitungen gehen davon aus, dass diese Einsparungen auch nur für das laufende Kalenderjahr gelten und einmalig sind. Weitere Einsparungen im nächsten Jahr würden uns massiv in unserer Handlungsfähigkeit einschränken und würden zu Lasten unserer Schülerinnen und Schüler gehen.

    Falls der Gemeinderat heute die Haushaltssperre beschließt, wünschen wir uns möglichst schnell Planungssicherheit, wie viel Geld den Schulen im laufenden Haushalt definitiv noch zur Verfügung steht.

    Und wir bitten darum, dass der Gemeinderat mit der Verwaltung bei einer Entspannung der Haushaltslage prüft, ob im nächsten Jahr ein finanzieller Ausgleich für die Schulen möglich ist.

    Zum Schluss dieser Stellungnahme möchte ich mich im Namen aller Schramberger Schulen noch einmal sehr herzlich bei der Verwaltung und dem Gemeinderat bedanken. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass in Schramberg sowohl bei der Verwaltung als auch beim Gemeinderat die Schulen, aber auch die Kitas und die damit verbundene Bildung unserer Kinder sehr hohe Priorität haben. Dies zeigt sich in der zuverlässigen finanziellen Unterstützung der Schulen und Kitas und aktuell auch bei den geplanten Neubauprojekten, die nun ja mit dem Bau des Don Bosco Kindergartens starten.

    Vielen Dank!

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    • Die Klassen mussten zunächst per Videokonferenzen, Online-Plattformen, Lernsoftware, per Telefon, per Mail und per Post betreut und beim Lernen zu Hause begleitet und in immer größerem Umfang auch motiviert werden. Zwischenzeitlich sind Teile der Schülerschaft wieder im Präsenzunterricht.
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    • Eine Notbetreuung wurde aus dem Boden gestampft

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    Diese Bitte traf uns Schulleitungen sehr überraschend und kurzfristig, aber in der Konsequenz  deutlich spürbar – in einer Zeit, in der wir gerade nahezu täglich neue Vorgaben umsetzen, die oben genannten Herausforderungen bewältigen und unseren „Laden mit viel Planungsaufwand und Improvisationsgabe am Laufen halten müssen“.

    Wir Schulleitungen der Schramberger Schulen haben durchaus Verständnis für die geplanten Sparmaßnahmen. Bisher konnten wir immer auf die finanzielle Unterstützung der Stadt zählen und sind hierfür sehr dankbar. So ist für uns klar, dass wir in der jetzt finanziell schwierigen Lage für die Stadt, auch als Schulen aufgefordert sind, unseren Beitrag zu leisten.

    Dennoch möchten wir die Stadtverwaltung und Sie, liebe Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, ebenso um Verständnis für die Situation der Schulen bitten.

    Wir haben kurzfristig versucht, Einsparungen in unseren Schulbudgets vorzunehmen. Diese wurden von den einzelnen Schulen auch an Frau Flaig gemeldet.  Zum Beispiel fiel es uns relativ leicht, bei Buskosten für Fahrten, Kosten für Veranstaltungen und verschiebbaren Anschaffungen einzusparen.

    Aber an vielen Einzelpositionen waren Einsparungen nur schwer oder auch gar nicht möglich. Dies sind zum Beispiel.

    – laufende Leasingverträge für Drucker, Kopierer usw.

    – bestimmte Fachabos vom Ministerium müssen bezogen werden

    – feststehende Lizenzkosten für Schulverwaltungssoftware und Lernsoftware

    – deutlich höhere Portokosten und Papierkosten durch die Schulschließungen in der Corona-Zeit

    – Anschaffung von ungeplantem Zusatzmaterial für die Bearbeitung im Homeschooling (farbige Übungshefte mit Selbstkontrollmöglichkeiten und hohem  Motivationscharakter)

    Und – es gibt auch Positionen, an denen wir genau jetzt – in dieser Zeit – nicht sparen sollten und es auch nicht wollen.

    • Dazu zählen die dringend benötigten Investitionen im Bereich „digitale Infrastruktur an den Schulen“ (also entsprechend schnelle Internetleitungen, Server, WLAN-Verbindungen usw.,
    • die Anschaffungen, die „Digitales Lernen“ erst ermöglichen
    • und der Bereich der „Lehr- und Lernmittel“ (die Mittel, die direkt bei den Schülerinnen und Schülern ankommen).

    Was die Lehr- und Lernmittel angeht, sind wir sehr froh, dass die Verwaltung diesen Haushaltsposten zwischenzeitlich von den Einsparungen ausgenommen hat.

    Kurzum- die Schramberger Schulen haben sich wirklich bemüht, dort einzusparen, wo es möglich erscheint. Wir bitten den Gemeinderat darum, unsere Einsparungsbemühungen anzuerkennen, denn schon jetzt bedeuten diese Einsparungen für uns, dass wir Anschaffungen, die in unserem Schulprogramm und in unserem jeweiligen Profil verankert sind, teilweise in diesem Jahr nicht mehr tätigen werden

    • für unsere pädagogische Arbeit an den Schulen einen geringeren Handlungsspielraum haben werden
    • Eltern erklären müssen, dass ihre Kinder erst mehrere Monate lang keinen „normalen“ Unterricht haben und wir danach dann weniger Geld für Bildung ausgeben wollen.
    • uns bewusst machen müssen, dass wir letztlich am Lernen Vorort und an der Bildung unserer Kinder sparen

    Wir Schulleitungen gehen davon aus, dass diese Einsparungen auch nur für das laufende Kalenderjahr gelten und einmalig sind. Weitere Einsparungen im nächsten Jahr würden uns massiv in unserer Handlungsfähigkeit einschränken und würden zu Lasten unserer Schülerinnen und Schüler gehen.

    Falls der Gemeinderat heute die Haushaltssperre beschließt, wünschen wir uns möglichst schnell Planungssicherheit, wie viel Geld den Schulen im laufenden Haushalt definitiv noch zur Verfügung steht.

    Und wir bitten darum, dass der Gemeinderat mit der Verwaltung bei einer Entspannung der Haushaltslage prüft, ob im nächsten Jahr ein finanzieller Ausgleich für die Schulen möglich ist.

    Zum Schluss dieser Stellungnahme möchte ich mich im Namen aller Schramberger Schulen noch einmal sehr herzlich bei der Verwaltung und dem Gemeinderat bedanken. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass in Schramberg sowohl bei der Verwaltung als auch beim Gemeinderat die Schulen, aber auch die Kitas und die damit verbundene Bildung unserer Kinder sehr hohe Priorität haben. Dies zeigt sich in der zuverlässigen finanziellen Unterstützung der Schulen und Kitas und aktuell auch bei den geplanten Neubauprojekten, die nun ja mit dem Bau des Don Bosco Kindergartens starten.

    Vielen Dank!

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