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    Trotz höherer Zahlen bleibt Schramberg sehr sicher

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    Schramberg (him) – Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für das Jahr 2021 (wir haben berichtet) ging Revierleiter Jürgen Lederer auch auf zwei aktuelle Schwerpunkte der  Arbeit seines Teams ein:  die Probleme im „Goldenen Dreieck“ an der Steige und mit Jugendlichen in Sulgen.

    Probleme im „Goldenen Dreieck“

    Die Kneipenszene an der Steige hat  am vergangenen Wochenende schon wieder für eine Meldung gesorgt.  Eine  angetrunkene Frau, die der Polizei schon seit langem bekannt ist, sorgte früh morgens für einen Polizeieinsatz. Insgesamt 53 Einsätze in diesem Bereich  hat es von Oktober bis  Mitte Mai gegeben, hat Eggenweiler gezählt.

    Nach einem „Runden Tisch mit Anwohnern, Polizei und allen Wirten hätten diese sich kooperativ gezeigt und zugesagt, sie wollten „alles tun, damit Probleme unterbunden“ würden. Die Bilanz allerdings sei „recht gemischt“. Einen der Gastwirte werde man demnächst nochmals gezielt ansprechen. Die Nachbarn nerven die lautstarken Besucherinnen und Besucher, wenn sie tief in der Nacht die Kneipen verlassen.

    Seit etlichen Jahren gilt im Land aber nur noch eine Sperrzeit zwischen morgens fünf und sechs. Eine Sperrzeitverkürzung sei nur  unter bestimmten Voraussetzungen möglich, so Eggenweiler, nämlich dann, wenn die Vorfälle einer bestimmten Kneipe zuzuordnen seien.

    Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß ergänzte, rein rechtlich gesehen sei der Wirt auch für das Verhalten seiner Gäste auf dem Weg zu und von der Wirtschaft verantwortlich. Eine Regel, die schwer umzusetzen sei. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr wertete den Runden Tisch und seine Ergebnisse positiv. In der Sache sieht sie Polizeirevier und Stadtverwaltung Seite an Seite: „Wir wollen, dass man auch in der Innenstadt gut wohnen kann.“ Eggenweiler  meinte mit Blick auf die steigenden Temperaturen: „Es wird  spannend wie es sich entwickelt.“

    Vorfälle in Sulgen

    Als sich in Sulgen die Meldungen über Sachbeschädigungen, Lärm und Müll gehäuft hätten, sei die Polizei  dort „konsequent eingeschritten“. so Lederer. Sein Stellvertreter Kai Eggenweiler ergänzte, es habe 14 Vorfälle innerhalb kurzer Zeit gegeben.

    Sein junges Team habe sofort gesagt, wir gehen da verstärkt Streifen, berichtet Lederer. Die Beamten seien an die neuralgischen Punkte gekommen, Kreissporthalle, Grund- und Werkrealschule, Sportplatz und hätten mit den Jugendlichen geredet. „Seitdem ist gar nicht mehr viel los“, so Eggenweiler.

    Oberbürgermeisterin Eisenlohr fand, dass die Jugendlichen die offenen Schulhöfe nutzten, sei „vollkommen ok, wenn sie hinterher ihren Müll wegräumen und nichts kaputt  machen“.

    Häusliche Gewalt wegen Lockdown gestiegen

    In seiner Statistik hat Revierleiter Lederer auch einen Anstieg bei den Rohheitsdelikten zu verzeichnen. Das sei auch auf die Zunahme der „häuslichen Gewalt“ zurückzuführen. Durch den Lock down habe sich das Problem deutlich verstärkt. In vielen Fällen sei Alkohol ausschlaggebend. „Das endet oft in Gewalt.“

    Die Stadt erhalte in solchen Fällen eine Mitteilung vom Revier, und eine umfangreiche Maschinerie mit Riesenzeitaufwand werde in Gang gesetzt. Es komme immer wieder vor, dass einige Tage später das Opfer  sich melde und sage, es sei alles wieder gut. Kritisch werde es, wenn auch Kinder und Jugendliche beteiligt seien, so Ordnungsamtsleiterin Cornelia Penning.

    Eisenlohr fand die Beratungs-Maßnahmen richtig, damit die Opfer, zumeist  Frauen, den Ausstieg aus  dieser Situation finden könnten.

    Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen (von Links): OB Dorothee Eisenlohr, Jürgen Lederer, sein Stellvertreter Kai Eggenweiler, Fachbereichleiter Matthias Rehfuß und Ordnungsamtsleiterin Cornelia Penning. Foto: him

    Sexualstraftaten: alle aufgeklärt

    Bei den Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung berichtete Lederer, das reiche von der Verbreitung  kinderpornografischer Fotos bis hin zu Vergewaltigungen. Die Polizei  versuche, Kinder und Jugendliche aufzuklären, dass sie auf keinen Fall solche Bilder verbreiten dürften. man habe aber wenig Erfolg.

    „Das geht schon bei 12- bis 13-Jährigen los“, hat Eggenweiler beobachtet. Die Zahl der  der Polizei gemeldeten Fälle stieg um acht auf 28 Fälle. Fünf Vergewaltigungen wurden 2021 angezeigt. Auch das habe mit der Zunahme der häuslichen Gewalt zu tun, so Lederer. Alle Fälle hätten sich innerhalb von Ehen oder Partnerschaften ereignet. „Da können Sie keine Prävention machen“, erläutert der Revierleiter.

    Ausländer kein Problem

    Bei den Rohheitsdelikten  hat die Polizei ebenfalls eine Zunahme um 22 auf jetzt 124 Fälle beobachtet. Im Fünf-Jahresvergleich sei der Anstieg weniger gravierend. In den meisten Fällen handle es sich um Schlägereien in Gruppen, wenn Alkohol im Spiel sei.

    Ihn ärgere es, wenn Bekannte ihm sagten, in Schramberg könne man sich nicht mehr auf die Straße trauen. Hier seien so viele Ausländer unterwegs. „Das ist völliger Quatsch“, entgegne er dann. „Die sind da, sehen ein bisschen anders aus, aber die machen nichts.“ Es habe keinen einzigen Angriff auf Unbeteiligte gegeben. Lederer weist bei diesen Delikten auch auf die extrem hohen Aufklärungsquoten hin, die zwischen 95 und 100 Prozent lägen.

    Diebstähle und Einbrüche

    Den Anstieg bei den Diebstählen um 32 auf 148 Fälle führt Lederer auf  den verstärkten Einsatz von Ladendetektiven zurück. Im Zusammenhang mit schweren Diebstählen berichtete Lederer von einem kürzlichen Aufklärungserfolg. Weil ein bestohlener E-Bike-Besitzer sein Rad „gechipt“ hatte, konnten die Beamten das Bike in einem Mehrfamilienhaus in Eschbronn orten – und fanden dann etliche weitere gestohlene Räder, Gartengeräte und ähnliches. Den oder die Täter habe man noch nicht. „Die Ermittlungen dauern noch an.“

    Bei den Wohnungseinbrüchen ist man mit drei nahe beim Ziel Null gelandet. Dass die Einbrecher weniger aktiv waren, hänge sicher auch mit dem Lock down zusammen. „Die Leute waren zuhause.“ Der beste Schutz vor Einbrechern sei, das Licht brennen lassen.

    Enkeltrick zieht immer noch

    Bei der Cyberkriminalität handle es sich meist um Betrugsdelikte, übers Internet bestellte und nicht gelieferte Ware, gehackte Bankdaten oder betrügerische E-Mails mit Enkeltrick oder falschen Polizisten. Weil die Täter meist nicht in Schramberg wohnten, seien die Zahlen (92 Fälle, fast wie im Vorjahr) mit Vorsicht zu genießen. Die Taten tauchen nämlich in der Statistik des Wohnortes der Täter auf.

    Bei den Sachbeschädigungen wie Graffitischmierereien oder abgebrochenen Autospiegeln gab es ebenfalls ein Plus von acht Fällen auf 46. Die Zahlen zur Rauschgiftkriminalität hält Lederer ebenfalls für wenig aussagekräftig. Wenn die Polizei da proaktiv sei, gingen die Zahlen hoch. Eggenweiler berichtete, dass es inzwischen eine spezielle Ermittlungsgruppe in Villingen-Schwenningen gebe, die bei Bedarf nach Schramberg komme.

    Mehrfachtäter

    Zu den Tatverdächtigen stellte Lederer fest, dass darunter einige seien, denen zehn und mehr Straftaten zuzuordnen seien. Deutlich abgenommen hat die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren. Der Anteil der Nicht-Deutschen liegt bei 33 Prozent. Unter den 342 Tatverdächtigen waren gerade einmal 15 Asylbewerber oder Flüchtlinge.

    Trotz des Anstiegs der Zahlen, im Fünf-Jahresvergleich seien die Zahlen recht normal, befand Revierleiter Lederer. Schramberg sei nach wie vor sehr sicher. Gerade wegen der niedrigen Kriminalität seien Aktionen wie in Sulgen überhaupt möglich. Er habe ein recht junges Team in seinem Revier. Die Beamtinnen und Beamten seien hochmotiviert, versichert er. „Es läuft gut und macht Spaß.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Als sich in Sulgen die Meldungen über Sachbeschädigungen, Lärm und Müll gehäuft hätten, sei die Polizei  dort „konsequent eingeschritten“. so Lederer. Sein Stellvertreter Kai Eggenweiler ergänzte, es habe 14 Vorfälle innerhalb kurzer Zeit gegeben.

    Sein junges Team habe sofort gesagt, wir gehen da verstärkt Streifen, berichtet Lederer. Die Beamten seien an die neuralgischen Punkte gekommen, Kreissporthalle, Grund- und Werkrealschule, Sportplatz und hätten mit den Jugendlichen geredet. „Seitdem ist gar nicht mehr viel los“, so Eggenweiler.

    Oberbürgermeisterin Eisenlohr fand, dass die Jugendlichen die offenen Schulhöfe nutzten, sei „vollkommen ok, wenn sie hinterher ihren Müll wegräumen und nichts kaputt  machen“.

    Häusliche Gewalt wegen Lockdown gestiegen

    In seiner Statistik hat Revierleiter Lederer auch einen Anstieg bei den Rohheitsdelikten zu verzeichnen. Das sei auch auf die Zunahme der „häuslichen Gewalt“ zurückzuführen. Durch den Lock down habe sich das Problem deutlich verstärkt. In vielen Fällen sei Alkohol ausschlaggebend. „Das endet oft in Gewalt.“

    Die Stadt erhalte in solchen Fällen eine Mitteilung vom Revier, und eine umfangreiche Maschinerie mit Riesenzeitaufwand werde in Gang gesetzt. Es komme immer wieder vor, dass einige Tage später das Opfer  sich melde und sage, es sei alles wieder gut. Kritisch werde es, wenn auch Kinder und Jugendliche beteiligt seien, so Ordnungsamtsleiterin Cornelia Penning.

    Eisenlohr fand die Beratungs-Maßnahmen richtig, damit die Opfer, zumeist  Frauen, den Ausstieg aus  dieser Situation finden könnten.

    Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen (von Links): OB Dorothee Eisenlohr, Jürgen Lederer, sein Stellvertreter Kai Eggenweiler, Fachbereichleiter Matthias Rehfuß und Ordnungsamtsleiterin Cornelia Penning. Foto: him

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    Enkeltrick zieht immer noch

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    Zu den Tatverdächtigen stellte Lederer fest, dass darunter einige seien, denen zehn und mehr Straftaten zuzuordnen seien. Deutlich abgenommen hat die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren. Der Anteil der Nicht-Deutschen liegt bei 33 Prozent. Unter den 342 Tatverdächtigen waren gerade einmal 15 Asylbewerber oder Flüchtlinge.

    Trotz des Anstiegs der Zahlen, im Fünf-Jahresvergleich seien die Zahlen recht normal, befand Revierleiter Lederer. Schramberg sei nach wie vor sehr sicher. Gerade wegen der niedrigen Kriminalität seien Aktionen wie in Sulgen überhaupt möglich. Er habe ein recht junges Team in seinem Revier. Die Beamtinnen und Beamten seien hochmotiviert, versichert er. „Es läuft gut und macht Spaß.“

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