Nach jahrelangem, zähem Ringen hat der Gemeinderat eine wichtige Entscheidung zu einem „Filetstück“ in der Talstadt getroffen. Ein Investor soll drei Gebäude mit zusammen 20 Wohnungen auf der Planie im Bereich Sonnenberg errichten. Der Gemeinderat hat am Donnerstag, 25. März gegen die beiden Stimmen der anwesenden „Aktiven-Bürger“-Stadträte dem Vergabevorschlag zugestimmt.
Bisher waren die Versuche, die ehemaligen Tennisplätze zu bebauen, am Widerstand der Nachbarschaft gescheitert. Im Oktober 2019 hatte der Gemeinderat „eine zweistufige Konzeptvergabe im Zwei-Umschlagverfahren“ zum Verkauf des Grundstücks beschlossen. Daran erinnerte Stadtplaner Joschka Joos in der Sitzung. Ziel war, die „Planie am Sonnenberg“ an denjenigen Bewerber zu verkaufen, der das beste Bebauungskonzept anbiete.
Ein Bewertungsgremium aus Fachleuten und Kommunalpolitikerinnen hat dann im Februar eine „Empfehlung“ beschlossen, mit welchem Bewerber weiter gemacht werden solle. Die Jury habe das städtebauliche Konzept, die Zahl der Wohnungen, die Tiefgarage und Freianlagen bewertet, so Joos. Er stellte die Vorzüge aber auch Nachteile dar, die die Fachjury herausgearbeitet hatte.
Dabei hatte der Entwurf des Bewerbers 1 mehr überzeugt. „Wir haben die Möglichkeit, noch nicht so gut gelungene Punkte zu verändern“, versicherte Joos.
Die meisten Ratsmitglieder waren zufrieden
Jürgen Reuter („Aktive Bürger““) fand, das Ergebnis von nur zwei Bewerbungen sei „dürftig“. Der erste Entwurf entspreche dem, was „in Schramberg zum gewohnten Bild“ gehöre. Seine Fraktion hätte es begrüßt, „hier etwas zu wagen“.
Dominik Dieterle (CDU) hingegen, war froh, zwei gute Bewerbungen gehabt zu haben. Der Siegerentwurf passe sich gut in die Umgebung ein. In der Jury sei die Nachbarschaft beratend vertreten gewesen.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr meinte, die Bürgerschaft habe durch diese Beteiligung feststellen können, wie das Verfahren abläuft, „und dass alles mit rechten Dingen“ zugegangen sei.
Lara Kiolbassa (SPD-Buntspecht) fand beide Entwürfe von außen ansprechend. Aber dass beim unterlegenen Entwurf die Zugänge ausschließlich über die Tiefgarage vorgesehen waren – „das geht gar nicht.“
Joos kündigte abschließend an, dass die beiden Entwürfe im Rathaus demnächst gezeigt werden. Nach der Entscheidung könne die Verwaltung mit dem siegreichen Bewerber über Änderungsvorschläge verhandeln.