Schulcampus: Es geht voran

Besonderer Ausschuss tagt am Donnerstag / Kostenfrage offen

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Einen wichtigen Schritt weiter gekommen ist die Stadt Schramberg beim Schulcampus: Die Schulbaukommission hat entschieden, dass die bisherigen Gebäude der Peter-Meyer-Schule und der Graf-von Bissingen-Schule (heute Verbundschule) und der Realschule für schulische Zwecke „abgesprochen“ werden, weil dort Erweiterungsmöglichkeiten fehlen. Damit sei „ein erster Meilenstein geschafft“, heißt es in einer Vorlage für den „besonderen Ausschuss Schulcampus“. Dieser tagt am Donnerstag.

Schramberg. In der Sitzung wird Architekt Kamm die jüngsten Pläne vorstellen. Da die Leistungsphase 2 aber noch nicht abgeschlossen sei, ließen sich konkrete Koste für den Schulcampus noch nicht schätzen. Nach Besprechungen mit den Schulleitungen hätten die Architekten ihre Pläne und das Raumprogramm überprüft und „an die aktuellen Entwicklungen in der Schulpädagogik“ angepasst. Deshalb müssen nun auch einige Fachplanungen überarbeitet und geändert werden. Die Architekten wollen bis zum Frühsommer die Vorplanung und eine Kostenschätzung vorlegen.

Berneckschule bleibt am angestammten Ort

Eine weitere grundsätzliche Änderung hat der Rat im vergangenen Jahr beschlossen: Die Berneckschule soll an ihrem bisherigen Platz bleiben und nicht später einmal in den Schulcampus integriert werden. Das bringt zwar Nachteile, etwa den Verlust von Synergieeffekten. So muss die Stadt künftig drei Mensen betreiben.

Andererseits sei der Handlungsdruck bei der Berneckschule groß. Die Schule müsse „zeitnah“ erweitert und mit einer Mensa ausgestattet werden.

Entfällt die Berneckschule auf dem Schulcampus, dann hat das Auswirkungen auf das Mobilitätskonzept, die Freiraumplanung sowie die Technik und Ausstattung.

Parken im Campusgelände

Die Stadt geht deshalb davon aus, dass die Parkplatzfrage nun auf dem Schulcampusgelände gelöst werden soll. Dies aber auch, weil Grundstückskäufe bisher gescheitert sind. Laut Lageplan stellen sich die Planer einen „Interimsparkplatz auf der Fläche des ehemaligen Don-Bosco-Kindergartens vor.

Wie die Anbindung des Campus an den ÖPNV, die Bundesstraße und die Radwege geschehen soll, erarbeite ein externes Planungsbüro. Auch die Parkierungsfrage, der Hol-Bring-Verkehr und die Überquerung der Bundesstraße sollen die externen Planer lösen.

Im Zusammenhang mit den Plänen der Architekten stehen auch die Arbeiten der Stadtplanung für den erforderlichen Bebauungsplan. Dieser kann erst offengelegt und dann beschlossen werden, wenn die neuen Pläne vorliegen.

Kein externer Projektsteuerer nötig

Nach Ansicht der Stadtverwaltung wird es für den Schulcampus keinen externen Projektsteuerer brauchen. Die Verwaltung könne das Projekt selbst stemmen, wenn die angeworbenen Architekten ihre Stellen angetreten haben. Dann werde ein Projektleiter bestimmt.

Der Zeitplan für den Schulcampus sieht vor, dass bis Anfang 2026 die Entwurfsplanung und eine Kostenberechnung vorliegen. Dann sollte auch der Bebauungsplan fertig sein.

Liquidität erforderlich

Um das Projekt finanzieren zu können, wäre es hilfreich, wenn der Schulcampus in einem noch zu schaffenden und genehmigenden Sanierungsgebiet läge. Ende 2024 hat die Stadt das Sanierungsgebiet Talstadt-West abgeschlossen. Ein neues Sanierungsgebiet ist demnach nicht ausgeschlossen. Die Verwaltung will darüber mit dem Regierungspräsidium beraten.

Zur Finanzierung hält sich die Verwaltung bedeckt. Dazu lasse sich erst „belastbar“ etwas sagen, “wenn sowohl Baukosten als auch Zuschusshöhen bekannt sind“. Wichtig wäre aber, dass die Stadt „über genügend freie Liquidität und einen niedrigen Schuldenstand verfügt“, wie es in der Vorlage heißt. Mindestens 25 bis 40 Prozent des Eigenanteils der Stadt sollte sie über Eigenkapital finanzieren können.

Im Haushalt für dieses Jahr sind 1,2 Millionen Euro für Planungskosten vorgesehen.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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