back to top
...
    NRWZ.deSchrambergOneCoin: Neue Fassade in Sofia

    OneCoin: Neue Fassade in Sofia

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Mit neuem Logo und neuer Glasfassade präsentiert sich die OneCoin-Zentrale in Sofia dieser Tage. Der bulgarische Journalist Nicolay Stoyanov hat auf Twitter Fotos gepostet. Unterdessen muss ein britischer „OneCoiner“ um seine Zukunft bangen.

    Die OneCoin-Firma habe sich vom schäbig aussehenden Graffiti-Look der letzten Monate verabschiedet, schreibt Stoyanov. Trotz des schäbigen Aussehens ging in dem markanten Gebäude in guter Lage in der bulgarischen Hauptstadt die Arbeit allerdings auch in den vergangenen Monaten ungestört weiter.

    So sah das Gebäude bis vor kurzem aus.

    Hinter dem neuen Aussehen verberge sich die alte Hauptgesellschaft des Betrugssystems: OneNetwork Services Ltd, bestätigt ein anderer User.

    Vor wenigen Tagen haben die OneCoin-Bosse ein Video von der Eröffnungsfeier  ins Netz gestellt. Es geht weniger glamourös zu als vor sechs Jahren, und natürlich Ruja Ignatova ist nicht dabei.

    Mutmaßlicher Geldwäscher Hamilton soll ausgeliefert werden

    Auf der anderen Seite des Kontinents hat ein Gericht entschieden, einer von Ruja Ignatovas mutmaßlichen Geldwäschern, der Brite Christopher Hamilton  solle an die USA ausgeliefert werden. Das  juristische OnlinePortal Law 360 hat Anfang der Woche darüber berichtet, dass Hamilton seinen Prozess gegen seine Auslieferung verloren habe.

    Hamilton hatte argumentiert, dass die meisten Betrugstaten im Zusammenhang mit OneCoin nicht in den USA sondern anderswo geschehen seien, deshalb wollte er in Großbritannien vor Gericht gestellt werden. Ähnlich wie  Frank Schneider, der in Frankreich auf seine Auslieferung in die USA wartet, fürchtet auch Hamilton in den USA wesentlich härter bestraft zu werden.

    OneCoin: Britische Behörden bleiben untätig

    Die Entscheidung des Londoner Richters ist  interessant, weil die britischen Behörden sehr wenige Anstalten gemacht haben OneCoin-Betrüger zu verfolgen. Laut Law 360 erklärte Richter Nicholas  Rimmer, die Tatsache dass die Polizei von London im Jahr 2019 ihre Ermittlungen im Fall OneCoin eingestellt habe, zeige, dass es  keine Anzeichen und schon gar keine Sicherheit gebe, dass Hamilton im Vereinigten Königreich angeklagt werde.

    Es sei aber im Interesse der Opfer, dass die Täter verfolgt werden. Das habe für die Auslieferung gesprochen. Hamilton wird vorgeworfen, er habe etwa 75 Millionen Pfund für OneCoin gewaschen. Dabei soll er mit Gilbert Armenta zusammen gearbeitet haben. Armenta, ein Ex-Geliebter Ruja Ignatovas, sitzt in den USA im Hausarrest und wartet auf sein Verfahren.

    In besseren Tagen: Sebastian Greenwood, Ruja Ignatova und Gilbert Armenta in macau am 7. Mai 2016. Screenshot: him

    Der Mittäter Robert McDonald soll aus humanitären Gründen nicht  ausgeliefert werden. McDonald kümmere sich um seine schwer kranke Frau und habe Selbstmordgedanken im Falle seiner Auslieferung geäußert.

    Ob und wann Hamilton tatsächlich an die USA ausgeliefert wird, ist unklar. Er kann gegen die Entscheidung Berufung einlegen und die Regierung muss schließlich auch noch zustimmen. Das ganze könne Jahre dauern, so das Department of Justice der USA.

    Bartlett: FBI hält sich bedeckt

    Die Suche nach Ruja Ignatova geht indessen weiter. Wie berichtet, hat das FBI gar einen Podcast zur Unterstützung veröffentlich. Der britische Journalist Jamie Bartlett, der selbst für die BBC eine Serie von Podcasts und ein Buch „The Missing Cryptoqueen“ veröffentlicht hat, glaubt nicht, dass der Podcast des FBI Rückschlüsse auf die bisherigen Ermittlungserfolge zuläßt.

    „ I don’t think personally that the FBI’s podcast has millions of listeners…“, schreibt er der NRWZ, er glaube nicht, dass der FBI-Podcast ein Millionenpublikum erreicht. Klar sei aber auch, dass das FBI  äußerst vorsichtig sei, dass keine Informationen über ihre Erkenntnisse nach draußen dringen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

    Beiträge

    Dolomiti-Eigentümer klagt gegen Abrissverfügung

    Eine schlechte Nachricht hatte Matthias Rehfuß am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit musste mitteilen, dass der Eigentümer des ehemaligen Dolomiti...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Kunst verbindet

    Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie...

    Stadt bittet Raser zur Kasse

    Die Anschaffung mehrerer stationärer Messanlagen und des mobilen Messfahrzeugs lohnt sich in zweierlei Hinsicht. Davon ist Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß überzeugt. Zum einen hätte die...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Kran donnert gegen Brücke: Verkehr auf B27 bricht zusammen

    Massive Verkehrsbehinderungen - nicht durch Schneefall, sondern durch einen Mobilkran. Ein solcher blieb am Freitag an einer Brücke über die B27 bei Dotternhausen hängen.Region...

    Dolomiti-Eigentümer klagt gegen Abrissverfügung

    Eine schlechte Nachricht hatte Matthias Rehfuß am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit musste mitteilen, dass der Eigentümer des ehemaligen Dolomiti...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Sterbefälle, Geburten, Eheschließungen: die Familiennachrichten für Oktober 2024

    Hier veröffentlichen wir die uns von den Standesämtern im Landkreis Rottweil und von unseren Lesern zur Verfügung gestellten Informationen zu den Geburten, Eheschließungen und...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Mit neuem Logo und neuer Glasfassade präsentiert sich die OneCoin-Zentrale in Sofia dieser Tage. Der bulgarische Journalist Nicolay Stoyanov hat auf Twitter Fotos gepostet. Unterdessen muss ein britischer „OneCoiner“ um seine Zukunft bangen.

    Die OneCoin-Firma habe sich vom schäbig aussehenden Graffiti-Look der letzten Monate verabschiedet, schreibt Stoyanov. Trotz des schäbigen Aussehens ging in dem markanten Gebäude in guter Lage in der bulgarischen Hauptstadt die Arbeit allerdings auch in den vergangenen Monaten ungestört weiter.

    So sah das Gebäude bis vor kurzem aus.

    Hinter dem neuen Aussehen verberge sich die alte Hauptgesellschaft des Betrugssystems: OneNetwork Services Ltd, bestätigt ein anderer User.

    Vor wenigen Tagen haben die OneCoin-Bosse ein Video von der Eröffnungsfeier  ins Netz gestellt. Es geht weniger glamourös zu als vor sechs Jahren, und natürlich Ruja Ignatova ist nicht dabei.

    Mutmaßlicher Geldwäscher Hamilton soll ausgeliefert werden

    Auf der anderen Seite des Kontinents hat ein Gericht entschieden, einer von Ruja Ignatovas mutmaßlichen Geldwäschern, der Brite Christopher Hamilton  solle an die USA ausgeliefert werden. Das  juristische OnlinePortal Law 360 hat Anfang der Woche darüber berichtet, dass Hamilton seinen Prozess gegen seine Auslieferung verloren habe.

    Hamilton hatte argumentiert, dass die meisten Betrugstaten im Zusammenhang mit OneCoin nicht in den USA sondern anderswo geschehen seien, deshalb wollte er in Großbritannien vor Gericht gestellt werden. Ähnlich wie  Frank Schneider, der in Frankreich auf seine Auslieferung in die USA wartet, fürchtet auch Hamilton in den USA wesentlich härter bestraft zu werden.

    OneCoin: Britische Behörden bleiben untätig

    Die Entscheidung des Londoner Richters ist  interessant, weil die britischen Behörden sehr wenige Anstalten gemacht haben OneCoin-Betrüger zu verfolgen. Laut Law 360 erklärte Richter Nicholas  Rimmer, die Tatsache dass die Polizei von London im Jahr 2019 ihre Ermittlungen im Fall OneCoin eingestellt habe, zeige, dass es  keine Anzeichen und schon gar keine Sicherheit gebe, dass Hamilton im Vereinigten Königreich angeklagt werde.

    Es sei aber im Interesse der Opfer, dass die Täter verfolgt werden. Das habe für die Auslieferung gesprochen. Hamilton wird vorgeworfen, er habe etwa 75 Millionen Pfund für OneCoin gewaschen. Dabei soll er mit Gilbert Armenta zusammen gearbeitet haben. Armenta, ein Ex-Geliebter Ruja Ignatovas, sitzt in den USA im Hausarrest und wartet auf sein Verfahren.

    In besseren Tagen: Sebastian Greenwood, Ruja Ignatova und Gilbert Armenta in macau am 7. Mai 2016. Screenshot: him

    Der Mittäter Robert McDonald soll aus humanitären Gründen nicht  ausgeliefert werden. McDonald kümmere sich um seine schwer kranke Frau und habe Selbstmordgedanken im Falle seiner Auslieferung geäußert.

    Ob und wann Hamilton tatsächlich an die USA ausgeliefert wird, ist unklar. Er kann gegen die Entscheidung Berufung einlegen und die Regierung muss schließlich auch noch zustimmen. Das ganze könne Jahre dauern, so das Department of Justice der USA.

    Bartlett: FBI hält sich bedeckt

    Die Suche nach Ruja Ignatova geht indessen weiter. Wie berichtet, hat das FBI gar einen Podcast zur Unterstützung veröffentlich. Der britische Journalist Jamie Bartlett, der selbst für die BBC eine Serie von Podcasts und ein Buch „The Missing Cryptoqueen“ veröffentlicht hat, glaubt nicht, dass der Podcast des FBI Rückschlüsse auf die bisherigen Ermittlungserfolge zuläßt.

    „ I don’t think personally that the FBI’s podcast has millions of listeners…“, schreibt er der NRWZ, er glaube nicht, dass der FBI-Podcast ein Millionenpublikum erreicht. Klar sei aber auch, dass das FBI  äußerst vorsichtig sei, dass keine Informationen über ihre Erkenntnisse nach draußen dringen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]