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    Marktstraße: Abbruch bis Marienheim

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    Was wird aus dem früheren „Posthörnle“-Gebäude an der Marktstraße? Was geschieht mit den beiden angrenzenden Häusern? Seit der Betreiber der Pizzeria-Roma in die Berneckstraße umgezogen ist, ist das Gebäude verwaist.

    „Nächste Woche kommt der Abbruchbagger“, meint ein Passant lachend, als ich die Gebäudezeile zwischen Marienheim und Rathausplatz fotografiere. „Schnell noch ein Erinnerungsfoto.“ Eine Anwohnerin ist vom Gegenteil überzeugt: „Der Abbruch kommt  noch lange nicht.“ Sie kritisiert die Stadt, die dort die Wohnungen leer stehen lasse.

    Kein neuer Betreiber fürs „Roma“ in der Marktstraße

    Grund genug, in der Stadtverwaltung nachzufragen, wie die Zukunft des „Roma“ und der beiden daneben stehenden Gebäude aussieht. Für die ehemalige Pizzeria suche die Stadt keinen neuen Betreiber, erklärt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Der Grund: Durch einen Pächterwechsel wären die baulichen Bedingungen nicht mehr ausreichend, es müsste umgebaut werden.

    „Das Gebäude Marktstraße 23 steht ja schon seit bestimmt über zehn Jahren auf einer sogenannten Abriss-Liste der Stadt Schramberg“, so Eisenlohr. Aus ihrer Sicht sei es nach der gültigen Beschlusslage des Gemeinderats das Ziel, „an den Rückbau des Gebäudes zu denken, wenn jetzt keine Mieter mehr drin sind“. Entscheiden müsse das der Gemeinderat.

    Auf der Abbruchliste

    Die Liste mit den zum Abbruch ausgewählten Gebäuden gebe es schon sehr  lange. Sie sei vor ihrer Amtszeit aufgestellt und beschlossen worden.

    Zum „Roma“ erläutert Eisenlohr: „Der bisherige Pächter durfte bleiben, solange er wollte.“ Es sei aber auch klar gewesen: „Wenn er irgendwann nicht mehr möchte, wird an den Rückbau der Gebäude gedacht.“

    Die Pizzeria Roma steht leer. Foto: him

    Wasserschaden

    Das betreffe das Gebäude selbst und ebenso das Nachbargebäude in der Marktstraße, das ebenfalls auf dieser Liste stehe. Die Änderungsschneiderei dort ist vor einiger Zeit in die Hauptstraße umgezogen. Im Gebäude hatte es nämlich einen größeren Wasserschaden gegeben.

    Die Verwaltung stand vor der Entscheidung: „Beheben wir jetzt für sehr teures Geld den Wasserschaden oder gehen wir halt weiter in Richtung Rückbau, wenn keine Mieter mehr drin sind?“ Mit dem Auszug der Änderungsschneiderei  habe sich das dann beantwortet.

    Oberndorfer Straße 1 bleibt

    Sie nehme die Abrissliste, die der Gemeinderat vor langer Zeit aufgestellt habe, auch sehr ernst. Mit einer Ausnahme: Das Gebäude Oberndorfer Straße 1 werde bleiben. „Da ist es ja im Moment reges Leben drin“, so Eisenlohr. Neben der Wirtschaftsförderung hat auch die Schramberger Wohnungsbau ihre Büros in dem markanten Gebäude.

    Die früheren Abbruchpläne an der Marktstraße und am Rathausplatz standen im Zusammenhang mit einer möglichen Umgestaltung des Rathausplatzes. Es gab die Idee, hier möglicherweise ein größeres Textilgeschäft ansiedeln zu können. Doch davon ist schon lange keine Rede mehr.

    Eisenlohr bestätigt im Gespräch mit der NRWZ, dass es vor vielen Jahren die Idee mit einer innerstädtischen Shoppingmall gegeben habe. „Heute sind vermutlich viele froh, dass das damals nicht gekommen ist. Wenn man in die verschiedenen Städte unterschiedlicher Größe schaut, dann sind diese Shoppingmalls in den ersten Jahren gut gelaufen. Und jetzt kämpfen sie zunehmend mit Leerstand.“

    Durch den Rückbau der Gebäude entstünde eine große freie Fläche. Foto: him

    Grünanlage – Spielplatz – Neubau?

    Deshalb planten die Abteilungen Hochbau und Stadtentwicklung, den Rückbau der Gebäude in der Markstraße anzugehen. “Wir möchten das dem Gemeinderat vorschlagen im Rahmen der Haushaltsplan- Beratung für 2023.“

    Die Fläche könnte dann als öffentlicher Platz als Grünfläche auch mit Spielgeräten für Kinder gestaltet werden. Die Stadtplanung habe sich die Fläche angeschaut und eine Planungsskizze gemacht. Das Gelände hätte einen Vorteil, sagt Eisenlohr: „Anders als der hintere Rathausplatz, ist sie eben. Manche Spielgeräte und schöne Attraktionen im öffentlichen Raum kann ich dort wesentlich besser platzieren, als auf dieser schiefen Ebene hinterm Rathaus.“

    Grundsätzlich denkbar wäre aus ihrer Sicht auch, die alten Gebäude abzubrechen und dann etwas Neues dorthin zu bauen. Es habe dazu auch schon „ein, zwei Anfragen von Investoren“ gegeben.

    Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Foto: him

    Platz für Jugendliche

    Ein weiterer Gedanke sei, eine Fläche für Jugendliche mit freiem WLAN zu schaffen. Die Jugendlichen, die auf der Rathaustreppe rumhingen, sorgten für Unmut oder Beschwerden. Sie habe die Jugendlichen gefragt, warum sie da sind.  „Was würdet ihr euch denn vorstellen?“ Die Rundbänke an den Bäumen seien für Jugendliche nicht sehr einladend.

    „Vielleicht könnte man auch mit attraktiven Möbeln für die Jugendlichen einen besseren Platz schaffen, so dass sie von der Rathaus Treppe umziehen auf diese neue kleine Grünfläche.“ Lademöglichkeiten für die Smartphones und gutes WLAN wären „Pull Faktoren“, die die Jugendlichen anlocken könnten.

    Über die verschiedenen Möglichkeiten müsse der Gemeinderat diskutieren und abstimmen. Nur eines sei klar: Es werden keine Parkplätze dort angelegt.

    Thema bei den Haushaltsplanberatungen

    Eisenlohr hat es eilig: Schon in den Haushalt 2023 soll der Rat Geld für den Rückbau der Gebäude einstellen. Im Herbst also muss sich der Rat entscheiden. „Aus meiner Sicht sollte man auch Leerstände nicht unnötig lange herumstehen lassen.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Was wird aus dem früheren „Posthörnle“-Gebäude an der Marktstraße? Was geschieht mit den beiden angrenzenden Häusern? Seit der Betreiber der Pizzeria-Roma in die Berneckstraße umgezogen ist, ist das Gebäude verwaist.

    „Nächste Woche kommt der Abbruchbagger“, meint ein Passant lachend, als ich die Gebäudezeile zwischen Marienheim und Rathausplatz fotografiere. „Schnell noch ein Erinnerungsfoto.“ Eine Anwohnerin ist vom Gegenteil überzeugt: „Der Abbruch kommt  noch lange nicht.“ Sie kritisiert die Stadt, die dort die Wohnungen leer stehen lasse.

    Kein neuer Betreiber fürs „Roma“ in der Marktstraße

    Grund genug, in der Stadtverwaltung nachzufragen, wie die Zukunft des „Roma“ und der beiden daneben stehenden Gebäude aussieht. Für die ehemalige Pizzeria suche die Stadt keinen neuen Betreiber, erklärt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Der Grund: Durch einen Pächterwechsel wären die baulichen Bedingungen nicht mehr ausreichend, es müsste umgebaut werden.

    „Das Gebäude Marktstraße 23 steht ja schon seit bestimmt über zehn Jahren auf einer sogenannten Abriss-Liste der Stadt Schramberg“, so Eisenlohr. Aus ihrer Sicht sei es nach der gültigen Beschlusslage des Gemeinderats das Ziel, „an den Rückbau des Gebäudes zu denken, wenn jetzt keine Mieter mehr drin sind“. Entscheiden müsse das der Gemeinderat.

    Auf der Abbruchliste

    Die Liste mit den zum Abbruch ausgewählten Gebäuden gebe es schon sehr  lange. Sie sei vor ihrer Amtszeit aufgestellt und beschlossen worden.

    Zum „Roma“ erläutert Eisenlohr: „Der bisherige Pächter durfte bleiben, solange er wollte.“ Es sei aber auch klar gewesen: „Wenn er irgendwann nicht mehr möchte, wird an den Rückbau der Gebäude gedacht.“

    Die Pizzeria Roma steht leer. Foto: him

    Wasserschaden

    Das betreffe das Gebäude selbst und ebenso das Nachbargebäude in der Marktstraße, das ebenfalls auf dieser Liste stehe. Die Änderungsschneiderei dort ist vor einiger Zeit in die Hauptstraße umgezogen. Im Gebäude hatte es nämlich einen größeren Wasserschaden gegeben.

    Die Verwaltung stand vor der Entscheidung: „Beheben wir jetzt für sehr teures Geld den Wasserschaden oder gehen wir halt weiter in Richtung Rückbau, wenn keine Mieter mehr drin sind?“ Mit dem Auszug der Änderungsschneiderei  habe sich das dann beantwortet.

    Oberndorfer Straße 1 bleibt

    Sie nehme die Abrissliste, die der Gemeinderat vor langer Zeit aufgestellt habe, auch sehr ernst. Mit einer Ausnahme: Das Gebäude Oberndorfer Straße 1 werde bleiben. „Da ist es ja im Moment reges Leben drin“, so Eisenlohr. Neben der Wirtschaftsförderung hat auch die Schramberger Wohnungsbau ihre Büros in dem markanten Gebäude.

    Die früheren Abbruchpläne an der Marktstraße und am Rathausplatz standen im Zusammenhang mit einer möglichen Umgestaltung des Rathausplatzes. Es gab die Idee, hier möglicherweise ein größeres Textilgeschäft ansiedeln zu können. Doch davon ist schon lange keine Rede mehr.

    Eisenlohr bestätigt im Gespräch mit der NRWZ, dass es vor vielen Jahren die Idee mit einer innerstädtischen Shoppingmall gegeben habe. „Heute sind vermutlich viele froh, dass das damals nicht gekommen ist. Wenn man in die verschiedenen Städte unterschiedlicher Größe schaut, dann sind diese Shoppingmalls in den ersten Jahren gut gelaufen. Und jetzt kämpfen sie zunehmend mit Leerstand.“

    Durch den Rückbau der Gebäude entstünde eine große freie Fläche. Foto: him

    Grünanlage – Spielplatz – Neubau?

    Deshalb planten die Abteilungen Hochbau und Stadtentwicklung, den Rückbau der Gebäude in der Markstraße anzugehen. “Wir möchten das dem Gemeinderat vorschlagen im Rahmen der Haushaltsplan- Beratung für 2023.“

    Die Fläche könnte dann als öffentlicher Platz als Grünfläche auch mit Spielgeräten für Kinder gestaltet werden. Die Stadtplanung habe sich die Fläche angeschaut und eine Planungsskizze gemacht. Das Gelände hätte einen Vorteil, sagt Eisenlohr: „Anders als der hintere Rathausplatz, ist sie eben. Manche Spielgeräte und schöne Attraktionen im öffentlichen Raum kann ich dort wesentlich besser platzieren, als auf dieser schiefen Ebene hinterm Rathaus.“

    Grundsätzlich denkbar wäre aus ihrer Sicht auch, die alten Gebäude abzubrechen und dann etwas Neues dorthin zu bauen. Es habe dazu auch schon „ein, zwei Anfragen von Investoren“ gegeben.

    Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Foto: him

    Platz für Jugendliche

    Ein weiterer Gedanke sei, eine Fläche für Jugendliche mit freiem WLAN zu schaffen. Die Jugendlichen, die auf der Rathaustreppe rumhingen, sorgten für Unmut oder Beschwerden. Sie habe die Jugendlichen gefragt, warum sie da sind.  „Was würdet ihr euch denn vorstellen?“ Die Rundbänke an den Bäumen seien für Jugendliche nicht sehr einladend.

    „Vielleicht könnte man auch mit attraktiven Möbeln für die Jugendlichen einen besseren Platz schaffen, so dass sie von der Rathaus Treppe umziehen auf diese neue kleine Grünfläche.“ Lademöglichkeiten für die Smartphones und gutes WLAN wären „Pull Faktoren“, die die Jugendlichen anlocken könnten.

    Über die verschiedenen Möglichkeiten müsse der Gemeinderat diskutieren und abstimmen. Nur eines sei klar: Es werden keine Parkplätze dort angelegt.

    Thema bei den Haushaltsplanberatungen

    Eisenlohr hat es eilig: Schon in den Haushalt 2023 soll der Rat Geld für den Rückbau der Gebäude einstellen. Im Herbst also muss sich der Rat entscheiden. „Aus meiner Sicht sollte man auch Leerstände nicht unnötig lange herumstehen lassen.“

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