Die geschlossene oder eher meist offene Schranke beim Hallenbad „Badschnass“ erhitzt derzeit die Gemüter. In Leserbriefen, aber auch im Ausschuss für Umwelt und Technik wird darüber debattiert.
Schramberg. Beim Bau des Hallenbads war klar, dass es für die Badbesucher einen eigenen Parkplatz geben müsse, der durch eine Schranke gesichert wird. Über die Eintrittskarte sollten Autofahrer am Automaten eine Auslasskarte bekommen. Wer ohne Badbesuch den Parkplatz benutzt, sollte sich für fünf Euro eine Ausfahrtkarte kaufen können.
Parkdruck groß
Soweit der Plan. Doch dann war die Schranke bald defekt. Berufsschülerinnen und -schüler von auswärts nutzten den Parkplatz, auch Besucher der Geschäfte in Sulgen-Mitte. Es kam Corona, es kam das Zahnärztehaus auf dem ehemaligen Sägewerksgelände, der Wittumparkplatz wurde vergrößert.
Um den Parkdruck in der Ortsteilmitte zu mindern, einigten sich die Beteiligten drauf, die Schranke offen zu lassen und Nichtbadegäste zu tolerieren.
Doch seit einigen Monaten ist der Wittumparkplatz geöffnet, seit Mitte September läuft der Badebetrieb im Hallenbad wieder und die Schranke ist dennoch meist oben. Sehr zum Ärger von Badegästen, die nun vergeblich einen Parkplatz suchen.
Schranke weglassen?
Im Ausschuss für Umwelt und Technik hat Volker Liebermann (ÖDP) das Thema aufgegriffen – aber er sah das Problem ganz anders. Er sei am Mittwoch dort vorbeigekommen, die Schranke war unten „und gerade zwei Autos standen auf dem Parkplatz“.
Leute, die in den Geschäften an der Sulgauer Straße einkaufen wollten, hätten vergebens nach einem Parkplatz gesucht.
Liebermann sprach sich dafür aus, die Schranke wegzulassen. „Bisher hat‘s doch gut geklappt, gestern war es katastrophal.“
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr sprach von einem „Dauerthema“. Sie sei deshalb mit Stadtwerkeleiter Peter Kälble im Gespräch. Auch mit den beruflichen Schulen sei sie deshalb im Kontakt. Sie erfahre eben, Leute die ins Badschnass wollten, fänden keinen Parkplatz.
Emil Rode (Freie/Neue Liste) erkundigte sich, ob es eine Zählmöglichkeit gebe, wie viele Badegäste denn tatsächlich den Parkplatz bräuchten.
Das ließe sich über die Parkmarken feststellen, meinte Jürgen Reuter (Aktive Bürger). Man habe schon früher gewusst, dass es klemmt, wenn der Schotterparkplatz wegfällt, und die Leute einkaufen wollen. Eisenlohr wollte das nicht so stehen lassen. Sie wies darauf hin, dass die Stadt für die Erweiterung des Wittumparkplatzes „viel Geld in die Hand genommen“ habe.
Sie sei sehr froh über die neue kieferorthopädische Praxis. Sie sagte zu, dass Stadtwerkeleiter Kälble demnächst im Rat zum Thema Schranke berichten werde. „Wir suchen nach einer Lösung.“