Tennenbronner Heimathaus blickt auf ein arbeitsreiches Jahr zurück
Kreisarchivar Johannes Waldschütz bestätigte bei einem Besuch Ende des vergangenen Jahres, „er kenne kein Museum im Kreis Rottweil, das so aktiv und erfolgreich arbeitet wie das Tennenbronner Heimathaus“.
Tennenbronn. Auf viel geleistete Arbeit im Jahr 2024, aber auch auf reichlich Anerkennung und Lob konnte die Heimathausgruppe bei ihrer jährlichen Mitgliederversammlung im Gasthaus Linde zurückblicken. Im Namen des Vorstandsteams begrüßte Alfred Moosmann die Teilnehmer, unter ihnen auch die beiden Vorsitzenden des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg Annette Fuchs und Arkas Förstner und Ortsvorsteher Manfred Moosmann.
Nach einer Gedenkminute für das verstorbene Gründungsmitglied Edwin Klausmann erinnerte das Vorstandsgremium an die vielfältigen Aktivitäten. Elf Mal traf man sich zu Projektgruppensitzungen, dazu kamen etliche Treffen der Arbeitsgruppen für einzelne Themen. Die Renovierung, Modernisierung und Reinigung des Heimathauses sowie die Einrichtung eines „Außenlagers“ in der Sporthalle forderte zusätzliche Einsätze.
Vierer-Team hat sich bewährt
Bei der Mitgliederversammlung im Januar 2024 wurde die Leitung des Heimathauses neu organisiert und einem Vierer-Vorstandsteam mit klar zugeordneten Aufgaben übertragen. Repräsentant und Pressereferent ist seither Alfred Moosmann, Museumsverwalter Dieter Moosmann, die Finanzen verantwortet Peter Weisser und für Archivierung, Datenspeicherung und allgemeine IT ist Martin Grießhaber zuständig.
Im Oktober 2024 übernahmen Walburga Weisser und Josef Broghammer beim Museums- und Geschichtsverein Schramberg, unter dessen Dach das Heimathaus eine Abteilung bildet, die Ämter des Kassiers und des Kassenprüfers.
Buntes Programm
Alfred Moosmann erinnerte an die im Heimathaus durchgeführten Thementage zum alten Handwerk der Korbflechter, der Kartoffel- und Rübenernte und der Weihnachtsbäckerei sowie an die Sonderausstellungen über die hiesigen italienischen Gastarbeiter, 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr und die Tennenbronner Künstlerinnen Christel Götz und Gertrud Kirsch. Cego-Übungsabende, eine Buchlesung des ehemaligen Tennenbronner Lehrers Werner Bliss und mehrere Führungen mit dem „Martibeck“ Ulrich Grießhaber standen auf dem Programm.
Im katholischen Pfarrsaal und in der Festhalle hielt das Heimathaus Vorträge über italienische Gastarbeiter, 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr, Aussiedler aus Tennenbronn und den Tennenbronner Zinken Gersbach. Die Höfe im Gersbach und ihre Geschichte waren anschließend Ziel einer geführten Tageswanderung und die Tennenbronner Dorfgeschichte brachte Ulrich Grießhaber als „Dorfbüttel“ auf die Straße.
Die Resonanz in der Presse ist bei Vor- und Nachberichten sehr gut und führte verstärkt auch auswärtige Besucher ins Heimathaus und zu den Veranstaltungen außerhalb. Dieter Moosmann hatte über die Gäste Buch geführt und konnte mit durchweg erfreulichen und motivierenden Zahlen aufwarten. Eine Steigerung um rund 400 auf über 2.100 Personen verzeichnete er für das Jahr 2024. Summiert seit der Eröffnung des Heimathauses im Oktober 2008 hat die Besucherzahl nahezu die Marke von 25.300 erreicht.
Loch in der Kasse
Der Bericht von Kassiererin Walburga Weisser für das Tennenbronner Heimathaus wies ein Minus von gut 6000 Euro auf, welches fast vollständig mit besonderen Anschaffungen begründet ist. Diese sind notwendig und werden es auch in Zukunft sein, um das Haus in Schuss zu halten und zeitgemäß auszustatten. Da die Veranstaltungen in der Regel kostenfrei angeboten werden, ist das Heimathaus auf Spenden angewiesen.
Für seinen Zuständigkeitsbereich hat Martin Grießhaber mit seinem Bruder Ulrich einen wichtigen Mitarbeiter gefunden, der die Pflege der Daten-Cloud und der sozialen Medien fast alleine stemmte. Als Trachten-Sachverständiger beschäftigt Martin Grießhaber die aktuelle Liquidation des Akkordeonorchesters.
Aus dessen Nachlass übernimmt das Heimathaus etliche Trachtenstücke, die es nun sicher zu lagern und einer Verwendung zuzuführen gilt. Als Idee dafür nannte er die Auffrischung der Trachten-Ausstellung im Rathaus und eine Ausstellung im Foyer der neuen Festhalle.
Vorstand entlastet
Ortsvorsteher Manfred Moosmann nahm die Entlastung der Vorstandschaft vor, die einstimmig erteilt wurde. Was die kleine und überschaubare Projektgruppe auf die Beine stellt, fand seine große Anerkennung mit den Worten „das braucht mehr als Kaffee-Nachmittage“. Er sieht das Heimathaus auf einem Königsweg, wie man Geschichte lebendig macht und Interesse weckt.
Die Vorsitzende des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg Annette Fuchs bedankte sich anschließend für die gute Zusammenarbeit mit der „Abteilung“ Tennenbronner Heimathaus. Das Heimathaus ist bei den Vorstandssitzungen im Schramberger Schloss vertreten und hat mit der Kassiererin und einem Kassenprüfer weitere wichtige Ämter im Hauptverein hinzu bekommen.
Programmvorschau
Da das Vorstandsteam im vergangenen Jahr hälftig auf zwei und drei Jahre verpflichtet wurde, standen keine Neuwahlen an. Dieter Moosmann stellte nun das Programm für 2025 anhand eines gedruckten Flyers vor. Bereits begonnen haben die Cego-Übungsabende und ab 2. Februar ist eine Sonderausstellung zum 40-jährigen Bestehen der „Ichbe-Hexen“ zu sehen.
Vorträge wird es geben zur Geschichte der Firma Schneider in 2. Generation von Roland Schneider, zum 100-jährigen Jubiläum des Kraftsportvereins, in kabarettistischer Form zur heimischen Mundart, den Tennenbronner Grenzsteinen und den Himmels-Phänomenen über unserem Dorf. Dazu kommen Sonderausstellungen zum KSV-Jubiläum, dem Himmel über Tennenbronn und von Tennenbronner Künstlern.
An Thementagen präsentieren sich die Korbmacher im Garten, im Herbst geht es dort um Äpfel und Birnen und dem Most daraus und wie gewohnt folgt zum Jahresende eine Weihnachtsaktion. Dazu kommen die Führungen mit dem Martibeck und dem Dorfbüttel und eine Wanderung zu Grenzsteinen in Tennenbronn.
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