Schramberger „Ein-Euro-Ticket“ erfolgreich gestartet

Stadt muss deutlich mehr bezahlen / Fahrgastzahlen bisher nicht bekannt

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Klingt paradox: Weil es sehr gut funktioniert hat, muss die Stadt dafür mehr Geld ausgeben. Die Rede ist nicht von einem Bauvorhaben, sondern vom Ein-Euro-Ticket. Das wird die Stadt fürs vergangene Jahr knapp 40.000 Euro mehr kosten, als geplant.

Schramberg. Zum 1. Januar 2024 hatte die Stadt das Ein-Euro-Ticket eingeführt. Beschlossen hatte es der Rat auf Antrag der SPD-Buntspecht-Fraktionsgemeinschaft im zweiten Anlauf Ende September 2023. Zwei Jahre lang können Nutzer der Busse im gesamten Stadtgebiet von Waldmössingen bis Tennenbronn den ÖPNV für einen Euro nutzen. Kinder kosten 50 Cent. Auch von und nach Hardt ist das Ticket gültig.

Zahlen des Verkehrsverbunds liegen nicht vor

Die Stadt Schramberg gleicht die Differenz zum Normalfahrpreis aus dem Haushalt aus.  Für 2024 hatte die Stadt 105.000 Euro dafür im Haushalt eingeplant. Eine Summe die der Verkehrsverbund Move geschätzt hatte. Der Verbund hatte die Verkaufszahlen für Einzeltickets aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 zu Grunde gelegt und daraus die „Tarifauffüllung“ errechnet. Hardt zahlt pro Jahr 1500 Euro.

Nun liege die Abrechnung vor und der Verbund möchte knapp 148.000 Euro als Ausgleich. „Damit kann festgestellt werden, dass sich die Fahrgastzahlen entgegen der Annahme des Verkehrsverbunds MOVE deutlich erhöht haben“, schreibt Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch in einer Vorlage für den Verwaltungsausschuss.

Um wie viele zusätzliche Fahrgäste es sich handelt, ist nicht ganz einfach zu errechnen, da es zum 1. Januar 2024 eine Tariferhöhung gegeben hat. Zahlen vorher – nachher hat der Verkehrsverbund bisher nicht genannt.

Testphase endet 2025

Beim Beschluss im September 2023 hatte der Rat eine zweijährige Testphase beschlossen. Gwosch weist in ihrer Vorlage darauf hin, dass der Rat spätestens im Juni darüber beschließen müsste, ob das Angebot weitergeführt werden soll. Anfang Juli werde der Beirat und die Mitliederversammlung von Move darüber befinden. Angesichts der schwierigen Haushaltslage dürfte es dazu noch lebhafte Diskussionen im Gemeinderat geben.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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