PV-Anlage über Wittumparkplatz in Sulgen

Ausschuss für Umwelt und Technik beschließt Generalausschreibung für etwa 250.000 Euro

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Über dem erweiterten Wittumparkplatz in Sulgen soll eine Fachfirma eine große Photovoltaikanlage installieren. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossen. Die Anlage wird die benachbarte Grund- und Werkrealschule mit Strom versorgen.

Schramberg. Groß zu diskutieren gab es eigentlich nichts. Das Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetz schreiben nämlich verbindlich vor, bei neuen Parkplätzen mit mehr als 35 Parkplätzen, diese mit einer Photovoltaikanlage zu überdachen. Auf dem erweiterten Wittumparkplatz sind 62 neue Parkplätze entstanden.

Um die Solarpflicht zu erfüllen, müsse eine Fläche von etwa 460 Quadratmetern mit PV-Modulen bedeckt werden, heißt es in einer Vorlage. Über einen Bauantrag für einen anderen Parkplatz in Sulgen sei er auf eine Spezial-Firma gestoßen, berichtete Tiefbauleiter Konrad Ginter. Park-Solar habe eine Konstruktion mit gespannten Drahtseilen im Angebot. Damit könne man „sehr große Spannweiten überbrücken“, heißt es in Ginters Vorlage. Und das gelinge „nahezu stützenfrei“ im Bereich der Parkplätze.

Auf dem Wittumparkplatz sind auch mehrere Stellplätze für Wohnmobile. Foto: him


Die Anlage werde mehr als 4,20 Meter hoch sein, um auch das Befahren der Parkplätze mit Wohnmobilen sicher zu stellen. Beim Bau der Parkplätze hätte man gleich Leerrohre bis zur Wittumschule verlegt. Von dort werde der Strom zu den Beruflichen Schulen geleitet, „weil von dort die GWRS ihren Strom bezieht. Weshalb auch immer“, wunderte sich Ginter.

Klimaschutz mit Rendite

Die Kosten für die eigentliche PV-Anlage beliefen sich auf 205.000 Euro. Hinzu kämen etwa 50.000 Euro für den Stromanschluss. Die Leistung der Anlage liege bei etwa 114 Kilowatt Peak.
Der Hersteller habe errechnet, dass die Anlage in den kommenden 20 Jahren durchschnittlich etwa 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen werde. Wenn davon die Schule etwa 80 Prozent verbrauche, ergebe sich eine Rendite der Anlage von etwa vier Prozent. Die Stadt spare bei einem Strompreis von 25 Cent pro Jahr etwa 20.000 Euro an Stromkosten.

Grafik: Stadt/Herstellerfirma


Er könne dem Vorschlag „problemlos folgen“, versicherte Emil Rode (Freie/Neue Liste). Jürgen Kaupp (CDU) hinterfragte den Strompreis von 25 Cent. Für die Stadtwerke koste Strom derzeit nur fünf bis sechs Cent. Ginter erwiderte, die Stadt habe die Genehmigung, den Strom an sich selbst zu verkaufen und die Schule mit Strom zu versorgen. Man spare also beim Einkauf von Strom. Da liege der Preis natürlich deutlich höher.

Alle acht Ausschussmitglieder votierten dafür, die Planung und den Bau des Projekts auf der Basis des vorgestellten Systems auszuschreiben.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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