Gymnasium: Wie hoch ist die Schadstoffbelastung?
Ein Raum gesperrt / Weitere Gutachten erforderlich

Seit etwa zehn Jahren saniert die Stadt Schramberg am Gymnasium rum. Immer wieder ist dabei die Schadstoffbelastung ein Thema. Das Gebäude stammt aus den 70er Jahren. Der Umgang mit Asbest oder PCB auf dem Bau war damals noch recht locker. Jetzt hat die neue Projektbeauftragte der Stadt Jessica Dubovski einen Raum in der Schule sperren lassen.
Schramberg. Wie die NRWZ aus der Schule erfahren hat, habe die seit kurzem tätige Mitarbeiterin wegen einer möglichen Schadstoffbelastung den Praktikumsraum des Chemiesaals sperren lassen. Sie habe auch eine neue Schadstoffmessung in diesem Bereich veranlasst.
Der Schwarzwälder Bote berichtet außerdem, dass ein namentlich nicht genannter Experte, der die Sanierungsarbeiten seit Jahren von außen beobachte, die bisher erfolgten Schadstoffmessungen anzweifle. Er halte die bisher angewandten Messmethoden für „viel zu fehleranfällig“, als dass die Schadstoffkonzentration genau feststellen könnte, zitiert ihn das Blatt. Der Fachmann rät zu Gutachtern, die unabhängig vom Bauherrn oder bauausführenden Firmen sein sollten.
Schadstoffgutachten wird erweitert
Als vor kurzem der Gemeinderat über das weitere Vorgehen beim Gymnasium beraten hat, hatte Fachbereichsleiter Bent Liebrich schon angekündigt, man werde das bisherige Schadstoffgutachten „erweitern“ müssen.
Die Sanierung des Gebäudes ist auch deshalb so kompliziert, weil sich Vorschriften und Grenzwerte immer wieder ändern. Ein vor Jahren geplantes Sanierungsverfahren ist inzwischen nicht mehr zulässig. Grenzwerte, die damals galten, sind heute deutlich strenger.
Nun fragt sich so mancher, ob ein Abbruch des Gebäudes und ein kompletter Neubau am Ende nicht gescheiter gewesen wäre. Beim Landratsamt in Rottweil und beim Schulcampus in Schramberg geht man bekanntlich diesen Weg.