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    Besserer Platz für „Sternenkinder“ gefunden

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    Schramberg.  Zwei Friedhofsthemen präsentierte Alexander Mönch den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT). Zum einen möchte die Friedhofverwaltung das bisherige Frühchengräberfeld an eine geeignetere Stelle verlegen, zum anderen soll das Familiengrab der Familie Maier umgestaltet werden.

    Seit 2006 existiert auf dem Talstadtfriedhof ein Frühchenfeld. Dort können Eltern ihre tot geborenen Kinder bestatten. Das Grabfeld ziert ein Herz, das der Rottweiler Bildhauer Tobias Kammerer damals geschaffen hatte.

    Das bisherige Frühchenfeld. Archiv-Foto: him

    Frühchenfeld soll besser zugänglich werden

    Das bisherige Frühchenfeld liegt allerdings in einem Bereich des Friedhofes, den die Stadt langfristig nicht mehr nutzen möchte. Deshalb besteht seit 2016 ein Belegungsstopp für diesen Bereich. Vor anderthalb Jahren hatte die Verwaltung einen Vorschlag für ein neues „Frühchenfeld“ unterbreitet, den der Ausschuss damals abgelehnt hatte, weil er schwer zugänglich war.

    Mönch hat nun einen weiteren Vorschlag gemacht. Das neue Frühchenfeld läge nahe am mittleren Eingang und wäre auch mit einem Kinderwagen erreichbar. Dort sei bisher eine Gemeinschaftsgrabanlage geplant, die dann entfallen würde. An einem noch zu bestellenden Kunstwerk könnten auch die Namen der „Sternenkinder“ angebracht werden. So soll das Thema „Frühchengrab“ auch „enttabuisiert“ werden. Die Kosten für das neue Feld schätzt Mönch auf 25.000 Euro. Es soll in ein bis zwei Jahren umgesetzt werden.

    Jürgen Kaupp (CDU) fand, jetzt sei das Frühchenfeld „gut platziert“. Ihm war wichtig, dass man auch mit Kinderwagen dort hingelangen kann. Lara Kiolbassa (SPD-Buntspecht) schloss sich dem an und begrüßte, dass auch der Name des Kindes verewigt werden könne. Am neuen Standort werde „das Thema nicht an den Rand gedrängt“.

    Mönch erklärte schließlich, dass bis zur Umsetzung des neuen Frühchenfeldes auch im bisherigen Bereich oben im Friedhof Bestattungen stattfinden dürfen. Der Ausschuss beschloss einstimmig, so zu verfahren.

    Das Familiengrab der Familie Maier. Foto: rem

    Grabstein gleich Stützmauer

    Ebenfalls einstimmig sprach sich der Ausschuss für den Vorschlag von Mönch aus, das Familiengrab der Familie Maier im unteren Teil des Friedhofs zwar abzuräumen, den Grabstein aber zu erhalten. In diesem Bereich sollen die Nutzungsrechte nicht mehr verlängert werden. Langfristig möchte die Stadt hier eine Gemeinschaftsgrabanlage anbieten.

    In diesem Bereich befindet sich die große Grabstätte der Familie Maier, die bereits zur Räumung anstehe. Ein zweites Grab wird 2027 ablaufen. Die Friedhofskonzeption sieht hier ein gärtnerisch gepflegte Urnen-Gemeinschaftsgrabanlage vor. Aus stadthistorischen aber auch statischen Gründen soll der Grabstein der Familie Maier erhalten bleiben.

    Stadtarchivar Carsten Kohlmann hat in einer Dokumentation hervorgehoben, dass die Maiers „über fast anderthalb Jahrhunderte ein bedeutendes Unternehmen gegründet und geführt haben“, nämlich die Papierwarenfabrik Gustav Maier. Da der Grabstein in die rückwärtige Mauer integriert ist, stütze der Grabstein den darüberliegenden Fahrweg. „Er übernimmt also die Funktion einer Stützmauer“, so Mönch.

    Auf Nachfrage von Jürgen Kaupp (CDU) berichtete Mönch, die Pflege des Grabsteins werde der Museums- und Ggeschichtsverein übernehmen. Das sei „kein Riesenaufwand“.

    Fläche für künftiges Gemeinschaftsgrab. Foto: rem

    Ehrenhain für historisch wichtige Personen?

    Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) bedauerte im Zusammenhang mit dem Maier-Grab, dass vor kurzem das Grab des ersten Nachkriegsbürgermeisters Christian Beiter abgeräumt worden sei. Beiter sei nicht unumstritten, aber er habe immerhin erreicht, dass der Einmarsch der Franzosen 1945, die er mit weißer Fahne empfangen habe, „vergleichsweise glimpflich abgelaufen“ sei. Witkowski bedauerte, dass man bei Beiter keine adäquate Lösung gefunden habe.

    Mönch entgegnete, es gebe relativ viele bedeutsame Persönlichkeiten auf dem Talstadtfriedhof. Er habe keinen Hinweis auf das Beitergrab aus der Bevölkerung gehabt. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr wies auf den Unterschied von Ehren- und Nicht-Ehrengräbern hin und bedauerte, dass es kein „Frühwarnsystem“ für das Auslaufen solcher Gräber gebe. Darüber wolle sie mit der Friedhofsverwaltung und Stadtarchiv beraten. Denkbar sei beispielsweise ein „Ehrenhain“ für die Grabsteine von Bürgern mit historischer Bedeutung. Einen solchen Vorschlag habe es schon mal gegeben, er sei aber nicht zustande gekommen, so Mönch. Nun wäre ein entsprechender Platz vorhanden.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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