Sonntagsführung: „Dursch – Philosoph, Theologe, Sammler“

Im Rahmen der monatlichen Sonntagsführung lädt das Dominikanermuseum am 16. März zu einem Vortrag in der Abteilung „sakrale kunst des mittelalters – sammlung dursch“ ein. Unter dem Titel „Dursch – Philosoph, Theologe, Sammler“ widmet sich Cornelia Votteler dem Mann, der hinter der außergewöhnlichen Sammlung steht. Die Führung beginnt um 15 Uhr.
Rottweil – Johann Georg Martin Dursch, geboren 1800 in Deggingen, war nicht nur Priester, sondern auch leidenschaftlicher Kunstsammler und mutiger Reformer. Schon früh zeigte er großes Interesse an kirchlicher Kunst und Kultur, was ihn sein Leben lang begleitete. Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger und Lehrer trug er eine beeindruckende Sammlung spätgotischer Skulpturen, Tafelbilder und sakraler Kunst zusammen. Doch nicht nur das Sammeln der Werke war ihm wichtig, sondern auch deren angemessene Präsentation in einem passenden „Local“.
Auch innerhalb der Kirche bezog Dursch klar Position: Gemeinsam mit anderen Geistlichen sprach er sich öffentlich für die Aufhebung des Zölibats aus. 1850 wurde Dursch Stadtpfarrer in Rottweil, wo er 30 Jahre wirkte. Hier wuchs seine Sammlung weiter, bis er sich aus finanzieller Not gezwungen sah, die kostbaren Stücke zu verkaufen. Der württembergische König erwarb die Sammlung und übergab sie der Stadt Rottweil – der Grundstein für die heutige Präsentation im Dominikanermuseum.
Bis zu seinem Tod 1881 widmete sich Dursch mit großer Hingabe der Pflege und Erweiterung seiner Sammlung. Der Vortrag zeichnet das Leben dieses außergewöhnlichen Priesters und Sammlers nach, der mit seinem Mut, seinem Kunstsinn und seinem Engagement Rottweil bis heute prägt.
INFO: Treffpunkt mit Cornelia Votteler am 16. März, 15 Uhr, Foyer des Dominikanermuseums. Kosten: 2 Euro zzgl. Eintritt. Kinder bis 18 Jahren sind frei.