Seniorenbeauftragten-Stelle in Gemeinden fördern

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Die Bemühungen um eine aktive und zukunftsweisende Seniorenarbeit sind aus Sicht des Kreisseniorenrats Rottweil bei vielen Kreisgemeinden, aber auch auf der Landkreisebene selbst unzureichend.

Kreis Rottweil – So stellten bei der Ausschusssitzung in Deißlingen der KSR-Vorsitzende Rainer Pfaller, selbst langjähriger Kreisrat, sowie der Landtagsabgeordnete und Kreisrat Daniel Karrais übereinstimmend fest, dass seit vielen Jahren im Kreistag beziehungsweise im Sozialausschuss keine relevanten
Seniorenthemen auf der Tagesordnung gestanden hätten.

Der Kreisseniorenrat setzte die Reihe der informativen Besuche von Kreisgemeinden
mit einer Vorstands- und Ausschusssitzung in Deißlingen fort. Der Vorsitzende der
„Brückenbauer“ Deißlingen, Eberhard Sinner, stellte in Vertretung von Bürgermeister
Ralf Ulbrich anhand eines Werbevideos die Gemeinde und deren Angebot an Senioren-Dienstleistungen vor. Sinner skizzierte mit Hilfe einer Powerpointpräsentation auch das umfangreiche Angebot und die durchdachte Organisation der „Brückenbauer“. Mehr als 60 ehrenamtliche Mitstreiter setzten sich dafür ein, dass die Senioren in Deißlingen dank der unterschiedlichen Angebote länger zu Hause wohnen könnten und den Senioren die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht werde, betonte Sinner. Damit könne einer Vereinsamung im Alter vorgebeugt werden.

Ausgesprochen informativ berichtete die Deißlinger Seniorenbeauftragte Sonja Bayer
über ihre Tätigkeit. Wie Sinner zeigte sie auf, dass der „Runde Tisch Seniorenarbeit“, an dem alle Akteure in der Seniorenarbeit sowie die Vorsitzenden der
Gemeinderatsfraktionen regelmäßig die unterschiedlichsten Themen behandelten, sehr bedeutsam für die Verzahnung mit der Kommunalpolitik wie für die Koordination der Seniorenarbeit sei. Bayer stellte zudem die zwei Fahrdienste in Deißlingen, den Spurwechsel-Fahrdienst der Gemeinde sowie den „Brückle-Fahrdienst“ der Brückenbauer, vor.

Rainer Pfaller war über die Vielfalt und den Umfang der Seniorenaktivitäten in Deißlingen positiv überrascht. „Ich bin geplättet.“ An diesem Beispiel zeige sich, wie das im Kreisseniorenplan verankerte Förderprogramm die kommunale Seniorenarbeit anheizen könne.

In der Diskussion mit Karrais bekräftigte Pfaller die Bitte, das beispielhafte Modell des
Kreises, die Seniorenbeauftragten-Stelle in Gemeinden zu fördern, auch auf
Landesebene einzuführen. Karrais stimmte zu, dass es angesichts der demografischen
Entwicklung in den kommenden Jahren notwendig werde, sich auf Landes- wie auf
Bundesebene intensiv Gedanken zu machen, wie die Strukturen in der Seniorenarbeit gestärkt werden könnten. Aus Sicht von Kerstin Safian, stellvertretende Vorsitzende des Kreisseniorenrats, bringt eine vorausschauende, tatkräftig unterstützte Seniorenarbeit die präventive Chance, Probleme wie die rasant steigenden Pflegekosten besser in den Griff zu bekommen.

Gabriele Schneider, KSR- Ausschussmitglied, zugleich auch Rottweiler Gemeinderätin und Oberndorfer Seniorenbeauftragte, stellte die Bedeutung der Seniorenbeauftragten-Stelle heraus. „Mich macht es fassungslos, wenn ich sehe, dass
Gemeinden nicht bereit sind, eine derartige Stelle zu schaffen.“ Wie Pfaller plädierte sie dafür, beim Landkreis diesbezüglich eine Koordinationsstelle einzurichten. Der Hardter Bürgermeister Michael Moosmann, Vertreter der Kreiskommunen im KSR-Ausschuss, sah den Kreisseniorenrat mit seinen Forderungen auf dem richtigen Weg, meinte allerdings, dass die Seniorenanliegen aus dem jeweiligen Gemeinderat beziehungsweise von den Bürgern an die Kommune herangetragen werden sollten.




Pressemitteilung (pm)

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