Rötenberg: Schutzzaun rettet Kröten

BUND-Aktion an der Straße von Rötenberg nach Schenkenzell

Alljährlich im Frühjahr ziehen Kröten, Frösche und Molche zum Laichen aus dem Wald zu Teichen und Tümpeln. Wenn sie auf dem Weg dorthin Straßen überqueren müssen, endet das oft schlecht für sie. Helfen können Krötenzäune. Das belegt diese Geschichte, die sich am Sträßle von Schenkenzell nach Rötenberg zugetragen hat. Oder besser: sich immer noch zuträgt.

Rötenberg/Schenkenzell.  Hans Kurt Rennig aus Schenkenzell kam vor einigen Tagen nachts von einer Chorprobe in Aichhalden zurück. Er sah auf dem Verbindungssträßchen im Scheinwerferlicht dutzende Kröten. „Es war warm und feucht und die Straße voller Kröten, teilweise auch schon überfahren.“ Ein Warnschild „Krötenwanderung“ helfe da nicht wirklich, weil man bei so vielen Tieren nicht ausweichen kann.

Auf dem Weg zum Teich.

Dutzende Kröten auf der Straße

„Ich hab‘ angehalten, die Warnblinkanlage eingeschaltet und ungefähr 25 Kröten von der Straße geholt und unterhalb in den Wald gesetzt“, berichtet Rennig. Ziel der Kröten: der Weiher am Etzenbühl.

Nach einem Gespräch mit Aichhaldens Bürgermeister Michael Lehrer sei er zu einem Lieferanten für Krötenzäune gefahren. Dort habe er 50 Meter Zaun gekauft. Zusammen mit Roland Moser vom BUND Schiltach und zwei weiteren Helfern habe er dann den Krötenzaun an der Strecke aufgebaut.

„Wir haben bis heute 120 Kröten und einige Molche aus den Eimern geholt und auf der anderen Straßenseite wieder eingesetzt“, berichtet er über die erfolgreiche Aktion. Ruth Raviol, die am Brandsteig wohnt, leert nun regelmäßig die Eimer.

In einem der Eimer warten die Kröten auf den sicheren Transport über die Straße.

Nächste Aktion in einigen Wochen

Man beobachte nun, wo besonders viele Kröten unterwegs sind, um den Zaun richtig zu positionieren. In ein paar Wochen, wenn die Kröten nach dem Laichen wieder zurückwandern, werde Stefan Widmann mit Helfern den Zaun auf der anderen Straßenseite anbringen, kündigt Rennig an.

Auch ein Molch ist unterwegs.

Rennig bedankt sich bei der Gemeindeverwaltung Aichhalden für die unkomplizierte Unterstützung beim Kauf des Krötenzauns, sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich um die Kröten kümmern.

Glibber. Laichablage im Weiher.

Info: Wer den ehemaligen Rötenberger Ortsvorsteher Widmann beim Krötenzaunversetzen unterstützen möchte, kann sich bei ihm melden.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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