UV-Strahlung kann das Virus reaktivieren

Lippenherpes: Was hilft gegen die schmerzhaften Bläschen?

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Die Lippen spannen, jucken und kribbeln, kurz darauf erfolgt eine Schwellung mit schmerzhaften Bläschen. Die Rede ist von Lippenherpes. Obwohl mehr als 60 Prozent der Menschen das Virus in sich tragen, entwickelt nur ein Teil im Verlauf des Lebens auch Symptome. Laut einer aktuellen Auswertung der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg befanden sich im Jahr 2022 offiziell rund 600 Versicherte im Kreis wegen Herpes in ärztlicher Behandlung.

Rottweil. Neben Lippenherpes zählten dazu beispielsweise auch Behandlungen wegen Bläschen an den Ohren. Der Anteil der Betroffenen ist zwischen 2018 und 2022 im Schnitt um rund 7,4 Prozent pro Jahr gesunken.

Lippenherpes wird vor allem durch das Herpes-simplex-Virus 1 verursacht. Meist entstehen um den Mund gruppierte, schmerzhafte Bläschen. In diesen befinden sich die Herpesviren, die nach dem Berühren über die Hände oder auch beim Küssen übertragen werden können. Sehr selten kann es durch Herpes-simplex-Viren zu einer Infektion des Gehirns kommen. Dabei handelt es sich um ein sehr schweres Krankheitsbild, bei dem eine schnelle stationäre Therapie notwendig ist. Da Neugeborene für schwere Verläufe einer Herpesinfektion empfänglicher sind, sollten diese besonders vor einer Ansteckung geschützt werden.

Die Erstinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus 1 tritt oft im Kleinkindalter auf. Die Viren verbleiben dann häufig lange unbemerkt im Körper. „Zu einer Reaktivierung des Virus und damit zur Entstehung von Lippenherpes kann es etwa bei einer Schwächung des Immunsystems, im Rahmen einer Erkältung oder bei Fieber, durch UV- beziehungsweise Sonnenstrahlung, Verletzungen im Bereich der Lippen sowie bei Stress oder hormonellen Schwankungen kommen“, erläutert Dr. med. Matthias Osswald, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg. Als eine vorbeugende Maßnahme ist die Verwendung von Lippenpflege- und Sonnenschutzprodukten mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sinnvoll.

Eine äußerliche Behandlung mit Salben, die virushemmende Wirkstoffe enthalten, kann die Krankheitsdauer leicht verkürzen. Dazu sollte der Therapiebeginn schon bei den ersten Symptomen erfolgen. Die Anwendung muss dann tagsüber alle zwei bis drei Stunden wiederholt werden. Wichtig ist dabei, die Herpesbläschen möglichst nicht zu berühren oder danach die Hände gut zu waschen. „In Ausnahmefällen, zum Beispiel bei der Entwicklung eines Lippenherpes während einer Chemotherapie, kann eine Tabletteneinnahme notwendig sein. Diese muss dann durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt indiziert und verordnet werden“, so Dr. Osswald. Bei Menschen ohne sonstige Erkrankungen kommt es meist auch ohne Behandlung zur vollständigen Abheilung. Um das Virus nicht weiterzuverbreiten und andere anzustecken, empfiehlt Dr. Osswald Betroffenen, bis zur Abheilung des Lippenherpes neben regelmäßigem Händewaschen nicht zu küssen und Trinkgefäße und Handtücher nicht zu teilen.

Zur Familie der Herpesviren gehört neben dem Herpes-simplex-Virus auch das sogenannte Varizella-Zoster-Virus, der Erreger von Windpocken und Gürtelrose. Während es gegen das Varizella-Zoster-Virus die Möglichkeit einer Impfung gibt, ist dies für das Herpes-simplex-Virus nicht der Fall.

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Die Lippen spannen, jucken und kribbeln, kurz darauf erfolgt eine Schwellung mit schmerzhaften Bläschen. Die Rede ist von Lippenherpes. Obwohl mehr als 60 Prozent der Menschen das Virus in sich tragen, entwickelt nur ein Teil im Verlauf des Lebens auch Symptome. Laut einer aktuellen Auswertung der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg befanden sich im Jahr 2022 offiziell rund 600 Versicherte im Kreis wegen Herpes in ärztlicher Behandlung.

Rottweil. Neben Lippenherpes zählten dazu beispielsweise auch Behandlungen wegen Bläschen an den Ohren. Der Anteil der Betroffenen ist zwischen 2018 und 2022 im Schnitt um rund 7,4 Prozent pro Jahr gesunken.

Lippenherpes wird vor allem durch das Herpes-simplex-Virus 1 verursacht. Meist entstehen um den Mund gruppierte, schmerzhafte Bläschen. In diesen befinden sich die Herpesviren, die nach dem Berühren über die Hände oder auch beim Küssen übertragen werden können. Sehr selten kann es durch Herpes-simplex-Viren zu einer Infektion des Gehirns kommen. Dabei handelt es sich um ein sehr schweres Krankheitsbild, bei dem eine schnelle stationäre Therapie notwendig ist. Da Neugeborene für schwere Verläufe einer Herpesinfektion empfänglicher sind, sollten diese besonders vor einer Ansteckung geschützt werden.

Die Erstinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus 1 tritt oft im Kleinkindalter auf. Die Viren verbleiben dann häufig lange unbemerkt im Körper. „Zu einer Reaktivierung des Virus und damit zur Entstehung von Lippenherpes kann es etwa bei einer Schwächung des Immunsystems, im Rahmen einer Erkältung oder bei Fieber, durch UV- beziehungsweise Sonnenstrahlung, Verletzungen im Bereich der Lippen sowie bei Stress oder hormonellen Schwankungen kommen“, erläutert Dr. med. Matthias Osswald, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg. Als eine vorbeugende Maßnahme ist die Verwendung von Lippenpflege- und Sonnenschutzprodukten mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sinnvoll.

Eine äußerliche Behandlung mit Salben, die virushemmende Wirkstoffe enthalten, kann die Krankheitsdauer leicht verkürzen. Dazu sollte der Therapiebeginn schon bei den ersten Symptomen erfolgen. Die Anwendung muss dann tagsüber alle zwei bis drei Stunden wiederholt werden. Wichtig ist dabei, die Herpesbläschen möglichst nicht zu berühren oder danach die Hände gut zu waschen. „In Ausnahmefällen, zum Beispiel bei der Entwicklung eines Lippenherpes während einer Chemotherapie, kann eine Tabletteneinnahme notwendig sein. Diese muss dann durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt indiziert und verordnet werden“, so Dr. Osswald. Bei Menschen ohne sonstige Erkrankungen kommt es meist auch ohne Behandlung zur vollständigen Abheilung. Um das Virus nicht weiterzuverbreiten und andere anzustecken, empfiehlt Dr. Osswald Betroffenen, bis zur Abheilung des Lippenherpes neben regelmäßigem Händewaschen nicht zu küssen und Trinkgefäße und Handtücher nicht zu teilen.

Zur Familie der Herpesviren gehört neben dem Herpes-simplex-Virus auch das sogenannte Varizella-Zoster-Virus, der Erreger von Windpocken und Gürtelrose. Während es gegen das Varizella-Zoster-Virus die Möglichkeit einer Impfung gibt, ist dies für das Herpes-simplex-Virus nicht der Fall.

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Pressemitteilung (pm)
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