Rottweil: Brand in der Brunnentälestraße – zwei Bewohner im Krankenhaus
Aus bislang unbekannter Ursache ist am frühen Samstagmorgen, gegen 3.50 Uhr, ein Brand in einem Einfamilienhaus in der Brunnentälestraße ausgebrochen. Darüber berichtet die Polizei. Beim Eintreffen der ersten Kräfte der Feuerwehr Rottweil schulgen Flammen aus dem Erdgeschoss des Gebäudes, dichter, schwarzer Rauch drang heraus. Die beiden Bewohner hatten das Haus verlassen. Mit dem Rettungsdienst kamen sie ins Krankenhaus. Das Haus gilt aktuell als unbewohnbar.
Der Einsatzort weckt schlimme Erinnerungen bei den Einsatzkräften: Bereits im Dezember 2010 gab es in der Brunnentälestraße in Rottweil einen schweren Brand. Damals konnten zwar alle Bewohner von der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden, ein Mann aber starb später in einer Spezialklinik. Nunmehr, an diesem frühen Samstagmorgen 2025, brach das Feuer im direkt angrenzenden Gebäude aus. Glücklicherweise aber konnten beide Bewohner das Haus selbstständig verlassen. Sie wurden vom Rettungsdienst ins Rottweiler Krankenhaus gebracht. Vorsorglich, wie es hieß.
Beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil, die sich mit einem Großaufgebot von 13 Fahrzeugen und 52 Kräften im Einsatz befand, drang schwarzer Rauch aus dem Kellergeschoss, das sich auf Straßenniveau befindet. „Durch den schnellen Löschangriff konnte ein Übergreifen des Feuers auf den zweistöckigen Wohnraum verhindert werden“, so die Polizei in ihrem Bericht.
Die betroffene Kellerwerkstatt, in welcher das Feuer mutmaßlich ausbrach, wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Rottweil hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Stadtbrandmeister Frank Müller war am frühen Morgen nach eigenen Worten als erste Einsatzkraft vor Ort. Ihm seien die beiden Bewohner entgegengekommen. „Der Keller brennt.“ Wobei mit „Keller“ eben das Erdgeschoss des Gebäudes gemeint gewesen sei, die Wohnung befindet sich im ersten Stock. Die beiden Bewohner seien durch den Hinterausgang ins Freie gelangt, der vordere Bereich war bereits stark verraucht, so Müller. Er habe Flammen aus dem Gebäude schlagen sehen.
Daraufhin erfolgte ein rascher Löschangriff. Die Wasserversorgung in dieser bitterkalten Nacht war, so Müller zur NRWZ, zunächst nicht über Hydranten aufbaubar, da die wenigsten hätten in Betrieb genommen werden können. Das mitgebrachte Löschwasser in den Fahrzeugen der Wehr habe allerdings gut ausgereicht, den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Zwei Benzinkanister, schon stark in Mitleidenschaft gezogen, bargen die Einsatzkräfte aus dem brennenden Haus. Diese wären geeignet gewesen, den Brand zu beschleunigen, so der Einsatzleiter. Die Bewohner hätten die Feuerwehr über die Kanister informiert.
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Mit mehreren Trupps, also Zweierteams, rückte die Rottweiler Wehr gegen den Brand vor. Direkt an der Einsatzstelle wurde eine Hygienestation eingerichtet, wie der Rottweiler Feuerwehrsprecher Rüdiger Mack berichtete. An dieser seit wenigen Jahren bestehenden Station werden die Atemschutzträger, die nach ihrem kräftezehrenden Löschangriff verschwitzt und geschafft aus dem Gebäude kommen, direkt in Empfang genommen. Zwei Kameraden weisen sie ruhig und professionell Schritt für Schritt an, die Einsatzkleidung samt Sauerstoffflasche, Maske und weiterem Gerät abzulegen. Und zwar so, dass sie selbst möglichst wenig mit den Ascheresten und dem Dreck an ihrer Kleidung in Berührung kommen und davon auch möglichst wenig einatmen. Das Zentrum der Hygienestation bildet ein Transporter, der einige Jahre auf dem Buckel hat, der dem Landkreis Rottweil einst als Gerätewagen Atemschutz diente, dann der Rottweiler Wehr als Messwagen. Nunmehr befindet sich für die eingesetzten Kräfte frische Einsatzkleidung darin, sie können sich auch drinnen, in der Wärme, umziehen.
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Auch das DRK war mit großem Aufgebot vor Ort, wenngleich ein parallel laufender zweiter Einsatz in Sulz die Kräfte forderte. In Rottweil kam die ehrenamtliche DRK-Bereitschaft hinzu, die bald die Versorgung der Kräfte der Feuerwehr übernahm.
Die Reinigung der verdreckten Einsatzkleidung wiederum, die wird kommende Woche Aufgabe des Gerätewarts der Rottweiler Wehr sein, einer hauptamtlichen Kraft. Auf diesen städtischen Angestellten, den stellvertretenden Stadtbrandmeister Rainer Knoblauch, komme eine Menge Arbeit zu, die Einsatzkleidung wieder auf Vordermann zu bringen, während er sich zugleich um die Fahrzeuge kümmern muss. Glücklicherweise unterstützten den „Einzelkämpfer“, wie Kommandant Müller seinen Kameraden nannte, auch ehrenamtliche Kräfte.
Die Feuerwehr Rottweil war mit Kräften von mehreren Abteilungen bei dem nach dem Stichwort „B4 – Gebäudebrand“ alarmierten Einsatz. Die Führungsgruppe, die wiederum aus Angehörigen verschiedener Abteilungen besteht, unterstützte die Arbeit des Kommandanten vor Ort.
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