FDP-Neujahrsempfang in Rottweil: Optimismus und klare Worte

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Beim Neujahrsempfang der FDP in Rottweil konnten die Liberalen im Kapuziner über 100 Gäste begrüßen. Neben dem Hauptredner des Abends, dem Bundestagsfraktionsvorsitzenden Christian Dürr, sprachen der Wahlkreisabgeordnete Daniel Karrais sowie der Bundestagskandidat Andreas Anton zu den Gästen.

Rottweil – Bei der Eröffnung sagt der Bezirksvorsitzender Daniel Karrais, dass die gute Stimmung in Richtung der FDP deutlich zu spüren ist. „Wir haben starken Zulauf: Über 15 Neueintritte im Kreis und viel Zuspruch bei unseren Infoständen“. Auch die erste Umfrage mit fünf Prozent sei gerade reingekommen, wie Karrais aus aktuellem Anlass berichtet. Als „bewegende und entscheidende Zeiten“ bezeichnete der Rottweiler Abgeordnete die Situation. Der Druck zur Veränderung sei hoch.

Seit sechs Jahren sei Karrais Abgeordneter und besuche Unternehmen und Institutionen. „Wo früher weitestgehend Zufriedenheit war, bekommt man heute schon Klagen über Bürokratielast, Investitionshürden und Energiekosten, bevor man überhaupt sitzt“, berichtet Karrais aus seinen Erfahrungen. Man müsse daher dringend die Verwaltung digitaler machen und reformieren. „Jeder fünfte Verwaltungsmitarbeiter ist in zehn Jahren nicht mehr da. Darauf müssen wir uns vorbereiten, statt neue Stellen zu schaffen“, sagte Karrais. Mit Blick auf das Attentat in München zeigte sich der Rottweiler betroffen und wütend: „Ich finde es unglaublich, dass SPD und Grüne sich einer demokratischen Lösung der Migrationsfrage verweigert haben“.

Karrais verwies darauf, dass er nun im siebten Jahr seines Landtagsmandats sei. „In Beziehungen redet man vom verflixten siebten Jahr, nach dem die Verbindung entweder endet oder vertieft wird. Ich will meine Beziehung zur Landespolitik vertiefen“, sagte der 34-Jährige. Er sei bereit zu ändern und wolle daher erneut für den Landtag bei der kommenden Wahl 2026 kandidieren.

Bundestagskandidat Andreas Anton ging in seiner Rede auf die Bedrohung durch Russland ein und verwies darauf, dass man sich verteidigen müsse. Ihn störe, dass man zu wenig über die Außenpolitik spreche, denn auf der Welt sei einiges ins Rutschen geraten, auf das man europäische Lösungen finden müsse. Auch die Umweltpolitik sei Anton ein Anliegen. Während der Rede hielt er ein kleines Reagenzglas mit synthetischem Kraftstoff hoch. „Ich habe nichts gegen E-Autos. Nur gibt es auch andere Lösungen. Alle erklären mir immer, was nicht geht. Irgendwie geht es dann aber doch. Wir brauchen mehr Technologieoffenheit und europäische Ziele, statt Klein-Klein“, sagte Anton überzeugt.

Darum ging es auch Bundestagsfraktionsvorsitzenden Dürr: „Im Bundestag sitzen 733 Abgeordnete, von denen mindestens zwei nicht besser wissen können, was technisch geht und was nicht“, sagte der Niedersachse und meinte damit sich selbst und als Beispiel Robert Habeck. Es sei daher wichtig, den Rahmen für Innovation zu schaffen und nicht Innovation zu verordnen. Denn letzteres könne nicht funktionieren.

Mit Blick auf die Bürokratie berichtete Dürr von Eindrücken aus Gesprächen mit Überseehändlern. Als man Kaffeebauern die Bürokratie zum Lieferkettengesetz vorgelegt habe, hätten diese einfach die Handelsmengen an Deutschland reduziert und stattdessen an China geliefert. „Die Ziele sind gut gemeint. Doch dieses Gesetz erreicht das Gegenteil, wenn stattdessen mit Ländern gehandelt wird, die keine hohen ethischen Standards ansetzen“, sagte Dürr. Es brauche eine neue Phase des Gründens und der Innovation, die Politik ermöglichen müsse. „Ich will, dass Deutschland wieder durch die Decke geht“, rief der Bundespolitiker den Zuhörer zu.

Als einer der Hauptakteure in der Diskussion um eine schärfere Migrationspolitik im Bundestag zeigte sich Dürr verärgert, dass man keine Lösung habe finden können. „Klar ist doch, dass die Menschen klare Lösungen erwarten. Es muss einfacher sein zu kommen, um zu arbeiten statt zu kommen, um nicht zu arbeiten“, machte der Bundespolitiker klar. Man müsse die realen Sorgen der Menschen ernst nehmen und nicht zulassen diese vor lauter Empörung aus dem Blick zu verlieren. „Es geht jetzt darum, dass wir eine Regierung formen, die die Probleme im Land löst. Sonst tun es 2029 die Falschen. Ich setze mich dafür ein, dass es nicht dazu kommt“, sagte Dürr.

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Begleitet wurde die Veranstaltung musikalisch von der Sängergruppe „Das Triole“ aus Epfendorf.




Pressemitteilung (pm)

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