Schwarzwälder Kuckucksuhren und Solinger Messer: EU will regionale Handwerksprodukte schützen

Artikel
Kommentare
Autor / Quelle
Weitere Artikel
Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Neue geografische Angaben für handwerkliche und industrielle Produkte wie etwa Messerschmiedewaren aus Solingen oder Schwarzwälder Kuckucksuhren sollen künftig Regionen und Hersteller im europa- und weltweiten Wettbewerb stärken. Das Europäische Parlament hat eine Verordnung für diese Produkte verabschiedet.

(Straßburg / Region Rottweil). Das Europäische Parlament und der Rat haben bereits im vergangenen Mai eine politische Einigung über einen Verordnungsentwurf der EU-Kommission erzielt. Die neuen Regeln sollen Produkte wie Glas, Textilien, Porzellan, Besteck, Töpferwaren, Kuckucksuhren, Musikinstrumente und Möbel unter besonderen Schutz stellen. Die Produkte genießen bereits einen guten Ruf, doch fehlte den Herstellern bisher eine EU-Regelung zur Anerkennung und zum Schutz des geistigen Eigentums.

Die vorläufige politische Einigung, die das Europäische Parlament, der Rat und die Kommission erzielt hatten, musste nun noch vom Europäischen Parlament und vom Rat formell bestätigt werden. Das ist jetzt geschehen.

Zufrieden zeigt sich etwa der CDU-Europaabgeordnete für Südbaden, Dr. Andreas Schwab: „Mit dem EU-weiten Schutz geografischer Angaben für handwerkliche und industrielle Produkte werden traditionelle europäische Produkte endlich vor Billig-Kopien aus Drittstaaten geschützt. Das ist ein guter Tag für das Handwerk und die Industrieproduktion in Südbaden. Auch aus Verbrauchersicht wird künftig Sicherheit geschaffen, dass die gekaufte Schwarzwälder Kuckucksuhr tatsächlich authentisch ist“, erklärte der Abgeordnete am Dienstag. Die Regelung werde analog zur Verordnung zu geografisch zuordenbaren Agrarerzeugnissen von 1992 geschaffen, die bereits Lebensmittel wie die Schwarzwälder Kirschwasser schützt. „Mit der neuen Verordnung können nun auch Hersteller traditioneller handwerklicher und industrieller Produkte ihre Erzeugnisse mit nur einem einzigen digitalen Antrag europaweit schützen lassen“, so Schwab. Die neue europäische Verordnung werde die uneinheitlichen Regelungen der 16 Mitgliedstaaten, die bereits Schutzsysteme mit nationaler Wirkung vorsehen, ersetzen.

Federführend wurde der Gesetzesvorschlag nach Schwabs Angaben von der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament verhandelt. „Ein besonderes Anliegen war die Erleichterung der Eintragungsverfahren durch kleine und mittelständische Unternehmen, die von einem kostengünstigeren Verfahren und Unterstützung bei der Antragsstellung profitieren werden“, so der Europaparlamentarier.

Die Verordnung werde es Verbraucherinnen und Verbrauchern erleichtern, die Qualität solcher Produkte zu erkennen und eine fundierte Wahl zu treffen, hieß es im Vorfeld. So würden Qualifikationen und Arbeitsplätze in den europäischen Regionen gefördert und erhalten und damit ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen geleistet.

Die neue Verordnung wird auch den Online-Schutz von handwerklichen und industriellen geschützten geografischen Angaben sowie das Vorgehen gegen gefälschte Produkte, auch solche, die online verkauft werden, erleichtern.

Diskutieren Sie mit!

Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

NRWZ-Redaktion
NRWZ-Redaktion
Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

Beiträge

ESV Rottweil gegen Tabellenführer

Am kommenden langen Spielwochenende haben die Sportkegler-Teams des ESV Rottweil knackige Herausforderungen. An Allerheiligen haben die Frauen 2 ihr Nachholspiel bei der Bundesligareserve vom DKC/BW...

ESV-Damen gewinnen in Bonndorf

Mit nur einem Sieg aus vier Spielen fällt die Bilanz für die Sportkegelteams des ESV Rottweil mager aus.SKV Bonndorf 1 – ESV Männer 1...

Leserbrief: ÖPNV in Rottweil muss man sich leisten können

Rottweil baut ein Parkhaus für Millionen und finanziert den Mountainbike-Trail mit 200.000 Euro. Wer bisher den Parkplatz Zentrum benutzte, der bezahlte zwei Euro für...

Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Beim dritten Unternehmertreff des CDU Kreisverbandes Rottweil im historischen Turbinensaal des Kraftwerks im Rottweiler Neckartal begrüßte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende und Kreisvorsitzende, Stefan Teufel MdL...

Das interessiert diese Woche

Neue geografische Angaben für handwerkliche und industrielle Produkte wie etwa Messerschmiedewaren aus Solingen oder Schwarzwälder Kuckucksuhren sollen künftig Regionen und Hersteller im europa- und weltweiten Wettbewerb stärken. Das Europäische Parlament hat eine Verordnung für diese Produkte verabschiedet.

(Straßburg / Region Rottweil). Das Europäische Parlament und der Rat haben bereits im vergangenen Mai eine politische Einigung über einen Verordnungsentwurf der EU-Kommission erzielt. Die neuen Regeln sollen Produkte wie Glas, Textilien, Porzellan, Besteck, Töpferwaren, Kuckucksuhren, Musikinstrumente und Möbel unter besonderen Schutz stellen. Die Produkte genießen bereits einen guten Ruf, doch fehlte den Herstellern bisher eine EU-Regelung zur Anerkennung und zum Schutz des geistigen Eigentums.

Die vorläufige politische Einigung, die das Europäische Parlament, der Rat und die Kommission erzielt hatten, musste nun noch vom Europäischen Parlament und vom Rat formell bestätigt werden. Das ist jetzt geschehen.

Zufrieden zeigt sich etwa der CDU-Europaabgeordnete für Südbaden, Dr. Andreas Schwab: „Mit dem EU-weiten Schutz geografischer Angaben für handwerkliche und industrielle Produkte werden traditionelle europäische Produkte endlich vor Billig-Kopien aus Drittstaaten geschützt. Das ist ein guter Tag für das Handwerk und die Industrieproduktion in Südbaden. Auch aus Verbrauchersicht wird künftig Sicherheit geschaffen, dass die gekaufte Schwarzwälder Kuckucksuhr tatsächlich authentisch ist“, erklärte der Abgeordnete am Dienstag. Die Regelung werde analog zur Verordnung zu geografisch zuordenbaren Agrarerzeugnissen von 1992 geschaffen, die bereits Lebensmittel wie die Schwarzwälder Kirschwasser schützt. „Mit der neuen Verordnung können nun auch Hersteller traditioneller handwerklicher und industrieller Produkte ihre Erzeugnisse mit nur einem einzigen digitalen Antrag europaweit schützen lassen“, so Schwab. Die neue europäische Verordnung werde die uneinheitlichen Regelungen der 16 Mitgliedstaaten, die bereits Schutzsysteme mit nationaler Wirkung vorsehen, ersetzen.

Federführend wurde der Gesetzesvorschlag nach Schwabs Angaben von der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament verhandelt. „Ein besonderes Anliegen war die Erleichterung der Eintragungsverfahren durch kleine und mittelständische Unternehmen, die von einem kostengünstigeren Verfahren und Unterstützung bei der Antragsstellung profitieren werden“, so der Europaparlamentarier.

Die Verordnung werde es Verbraucherinnen und Verbrauchern erleichtern, die Qualität solcher Produkte zu erkennen und eine fundierte Wahl zu treffen, hieß es im Vorfeld. So würden Qualifikationen und Arbeitsplätze in den europäischen Regionen gefördert und erhalten und damit ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen geleistet.

Die neue Verordnung wird auch den Online-Schutz von handwerklichen und industriellen geschützten geografischen Angaben sowie das Vorgehen gegen gefälschte Produkte, auch solche, die online verkauft werden, erleichtern.

[adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

Das interessiert diese Woche

[adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]