Nachbarlandkreis setzt auf Biomüll-Kontrollen – in Rottweil setzt man auf Aufklärung und App

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Der Landkreis Tuttlingen will gezielt gegen Biomüll-Sünder vorgehen. Das Landratsamt hat angekündigt, dass ab dem 24. März 2025 Kontrollen der Biotonnen vorgenommen werden sollen, „um die Qualität der gesammelten Bioabfälle zu verbessern“. Hintergrund dieser Maßnahme seien verschärfte gesetzliche Vorgaben hinsichtlich sogenannter Störstoffe im Bioabfall. Und im Landkreis Rottweil? Da setzt man auf Aufklärung.

Falsch entsorgte Abfälle in der Biotonne ließen sich nur schwer aussortieren, störten den Behandlungsprozess und gelangten im schlimmsten Fall über Gärreste und Komposte in die Nahrungsketten. So beschreibt das Landratsamt Tuttlingen das Problem. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Landkreis nun „auf eine Kombination aus technischer und manueller Kontrolle“. Ein speziell ausgestattetes Sammelfahrzeug des beauftragten Entsorgungsunternehmens werde die Biotonnen mit einem elektronischen Detektionssystem auf falschen Inhalt prüfen. Zusätzlich sollen die Müllwerker Sichtkontrollen vornehmen. Die Überprüfungen sollen schrittweise in den verschiedenen Regionen des Landkreises eingeführt werden.

Natürlich beschränkt sich das Problem falschen Mülls in den Biotonnen nicht auf den Landkreis Tuttlingen. Doch könnten die Gegenmaßnahmen in direkter Nachbarschaft, in Rottweil, nicht unterschiedlicher sein. Zunächst einmal habe der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises „derzeit keine Aktion geplant wie die Kolleginnen und Kollegen in Tuttlingen“, berichtet eine Sprecherin des Landratsamts Rottweil auf Nachfrage der NRWZ. „Wir setzen nach wie vor auf Aufklärung“, sagt sie. So gebe es um einen den Abfallkalender, in dem laut Landratsamt genau beschrieben ist, welche Abfälle in die Biotonne geworfen werden dürfen. Außerdem bietet der Landkreis die neue Abfall-App an, in der man gezielt suchen kann, welches Material wie entsorgt werden kann. „Auch auf den Social Media Kanälen greifen wir das Thema Müll immer wieder auf“, so die Sprecherin des Rottweiler Landratsamts, „und auf unserer Webseite wird man ebenfalls fündig„.

Worum es den Landkreisen geht, was nicht in die Tonne soll, beschreibt das Landratsamt Tuttlingen: Störstoffe sind alle Abfälle, die nicht in der Biotonne entsorgt werden dürfen. Dazu gehören beispielsweise alle Kunststoffe, Verpackungen, kompostierbare Kaffeekapseln und Besteck, jegliche Metalle, Dosen, Hygieneartikel, Textilien, Katzen- und Kleintierstreu, behandeltes Holz, Asche, Erde, Sand und Steine. Entgegen der gängigen Annahme dürfen auch Windeln und Kaffeekapseln zum Beispiel nicht in der Biotonne entsorgt werden.

Tuttlingen plant übrigens eine Toleranzstufe ein: „Bei einem hohen Störstoffgehalt wird zunächst durch entsprechende Hinweisschilder auf die Fehlbefüllung hingewiesen. Die Biotonnen werden aber vorerst noch geleert“, heißt es aus dem Landratsamt dort.




NRWZ-Redaktion

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