Auch bei den Wirtschaftsverbänden hat man die Ergebnisse der Europawahl genau beobachtet. Birgit Hakenjos, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg sagt zu dem Ergebnis der Europawahl:
„Als Konsequenz aus der Europawahl muss wieder die Wirtschaft in den Mittelpunkt der europäischen Politik rücken. Nur mit einem starken Mittelstand, guten Rahmenbedingungen und einem nachhaltigen Bürokratieabbau kann Europa im internationalen Wettbewerb bestehen und weiter attraktiv für Investitionen sein.“
Die Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg sei stark exportorientiert: Mehr als 1000 Unternehmen exportierten in den Binnenmarkt. Der Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen im europäischen Markt beläuft sich auf rund 14,5 Billionen Euro. Auch die Entwicklung seit der Gründung 1993 könne sich sehen lassen, so Hakenjos: „Die jährlichen Exporte innerhalb des Binnenmarktes haben sich seitdem verfünffacht.“
Sie fordert: „Wir brauchen wieder mehr Vertrauen in unsere Unternehmen, weniger Bürokratie, mehr Raum für Innovationen und mehr Planbarkeit. Wir sollten in Europa auf unsere guten Standortfaktoren setzen, aber insgesamt mutiger werden, bestehende Strukturen prüfen und wenn notwendig aufbrechen. Auch sollten wir überdenken, ob wir die komplexe Wirtschaftswelt bis ins kleinste Detail regulieren wollen und können. Auf Signale dieser Größenordnung wartet die regionale Wirtschaft. Nur so gelingt es, das Projekt Europa weiterzuentwickeln.“