Etwa 30 Beschäftige der Saxonia in Göppingen haben am Donnerstagvormittag lautstark vor der Konzernzentrale von Kern-Liebers dagegen protestiert, dass ihre Arbeitsplätze in Göppingen gestrichen werden sollen. Manuel Schäfer von der IG Metall Göppingen und der stellvertretende Saxonia Betriebsratsvorsitzende Uwe Allmendinger übergaben an der Pforte Unterlagen an die Geschäftsführung und die Gesellschafter. Darin sind Vorschläge, wie die 92 Arbeitsplätze erhalten werden könnten.
Schramberg. Trillerpfeifen gellen vor der Zufahrt zur Konzernzentrale, rote IG-Metallfahnen schwenkend ziehen etwa 30 Belegschaftsmitglieder vor das Haupttor in Sulgen. Sie machen ihrem Unmut auch darüber Luft, dass sich von der Konzernspitze niemand blicken lässt: „Komm raus, Du feige …“ brüllt einer in Richtung Chefetage.
Doch es ist offenbar niemand anwesend. Auch vom Betriebsrat schaut lediglich der Vorsitzende Michael Glatthaar kurz vorbei, um dann wieder in sein Büro zu entschwinden.
„An der Saxonia hängen 92 Schicksale“, so Schäfer. Während der gesamte Textilbereich von Kern-Liebers schlecht laufe, schreibe die Saxonia „schwarze Zahlen“, kritisiert der Gewerkschaftsfunktionär. „Trotzdem wollen sie Göppingen zumachen.“
Betriebsrat und Gewerkschaft hätten anhand der vorgelegten Zahlen ein Konzept entwickelt, wie die Arbeitsplätze zum großen Teil gerettet werden könnten. Die Saxoniabelegschaft sei deshalb heute im Warnstreik, um Druck zu machen für eine Sozialtarifvertrag. Am kommenden Montag und Dienstag werde weiter verhandelt.
Keine Solidarität in Schramberg
Von der Kern-Liebers-Belegschaft ist niemand auf der anderen Seite des Zauns zu sehen. IG-Metallsekretär Schäfer findet, „ein großes Aufwachen auch bei der Schramberger Belegschaft“ sei nötig. Aber bisher sehe es nicht danach aus.
Nach ein paar Minuten vor dem Haupttor zieht die Göppinger Delegation laut trillerpfeifend und „Buh“ und „Pfui“-rufend am Werkszaun entlang bis zur Textilabteilung „Knitting Parts“. Auch dort bleiben die Türen zu, kein Kollege, keine Kollegin kommt aus dem Werk.
„Früher war das anders“
Saxonia-Betriebsrat Allmendinger findet es „stark, dass so viele mitgefahren sind“. Er erinnert sich an frühere Zeiten: “Bei Dr. Steim war das anders. Da hat man Klartext geredet und das per Handschlag besiegelt. Das galt.“ Der habe keine Werke geschlossen. Wie es weitergeht, ist unklar. „Aber die Saxonia-Leute waren immer schon kampfstark“, macht sich Allmendinger Mut.
(Die NRWZ hat die Kern-Liebers-Leitung um eine Stellungnahme gebeten. Sobald diese eintrifft, werden wir sie hier anfügen.)
Gestern konnte man gar itt reat schaffa, war viel z‘laud
Der „Pförtner“ ist übrigens nicht der Pförtner. Aber Qualität, Fakten und gute Recherche sind von Himmelheber sowieso nicht zu erwarten.
Dann klären Sie uns doch bitte darüber auf, wer der „Pförtner“ wirklich ist, damit wir alle den Artikel auch richtig verstehen und Herr Himmelheber noch etwas von Ihnen lernen kann!
Das stimmt – ich möchte aber nicht die Persönlichkeitsrechte der Person verletzen. Zur Pressearbeit gehört meiner Meinung auch, mit den Personen vor Ort zu sprechen. So hätte Herr Himmelheber auch herausfinden können, in welchem Zusammenhang der Herr hierbei steht. Es ist nur so viel zu sagen, dass der angebliche Pförtner eine Person mit Personalverantwortung im Unternehmen ist.