Schiltacher Felgenhersteller (teilweise) gerettet

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Nun hat es doch noch geklappt. Der Schiltacher Felgenhersteller hat ab Mitternacht einen neuen Eigentümer. Die Firma KW Automotive werde BBS zum 1. Juni übernehmen, berichtet Insolvenzverwalter Thomas Oberle auf Nachfrage der NRWZ.

„Die Nachricht ist raus an die Belegschaft“, so Oberle am frühen Montagabend zur NRWZ. Es sei „sehr erfreulich“, dass der Verkauf gelungen sei und BBS „eine gute Zukunft“ bekomme. Und das, obwohl eine der entscheidenden Bedingungen des Übernehmers Klaus Wohlfarth nicht erfüllt wurde. Wohlfarth möchte die BBS bekanntlich weg vom Automobilzulieferer, im Fachjargon OEM, hin zum Automobil- und Zubehörhandel, dem Aftermarket, bewegen.

Stefan Prutscher, bei der IG-Metall Freudenstadt Gewerkschaftssekretär und für BBS zuständig, ist überzeugt, Käufer Klaus Wohlfarth werde, „BBS nach Jahrzehnten der Unruhe und Unsicherheit wieder auf die Erfolgsspur (…) bringen, wo diese tolle Marke BBS mit ihren prämierten Rädern auch hingehört“.

160 Jobs  weg

Weil für den Aftermarket laut Oberle „viel weniger Räder produziert werden“, sei ein „nicht unerheblicher Personalabbau“ erforderlich.  Der Insolvenzverwalter bestätigt, dass 160 BBSler ihren Job verlieren. Ihnen hatte man den Übergang in eine Transfergesellschaft oder Aufhebungsverträge angeboten. Doch die Zahl 160 habe man nicht erreicht. Deshalb habe man BBS-Beschäftigten auch kündigen müssen, bedauert Oberle. Laut eigenen Angaben beschäftigt BBS derzeit „ca. 500 Mitarbeiter und 17 Auszubildende“. Diese Angabe von der BBS-Homepage dürfte allerdings überholt sein. Es sollen nämlich 270 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Aus Belegschaftskreisen war zu hören, das es „viel böses Blut“ gegeben habe, weil bei den Kündigungen in einem Insolvenzverfahren andere Kriterien gelten als bei  der Sozialauswahl bei sonstigen Massenentlassungen. So haben auch langgediente BBSler den „blauen Brief“ erhalten. Die Folge können zahlreiche Kündigungsschutzklagen sein, mit denen sich der neue Eigentümer konfrontiert sehen könnte. Auf Nachfrage erklärt Oberle dazu, man habe für dieses Problem „ein Arrangement getroffen“, das die Übernahme schließlich doch ermöglicht habe.

Drei Insolvenzen

De beiden BBS Standorte Schiltach und Herbolzheim sollen erhalten bleiben. Oberle ist abschließend den Belegschaftsmitgliedern für ihren tollen Einsatz dankbar, aber auch den Kunden, die während der Insolvenzphase seit dem vergangenen Sommer der BBS treu geblieben seien. „Ohne deren Unterstützung wäre es nicht gegangen.“ Es sei erfreulich, dass es geglückt sei, in einem „überschaubaren Zeitraum“ auch die dritte Insolvenz der BBS zu einem positiven Abschluss zu bringen.

Am Dienstag hat der Insolvenzverwalter uns eine Pressemitteilung geschickt, die wir hier ergänzend veröffentlichen:

Der Insolvenzverwalter der BBS GmbH, Thomas Oberle, Partner der Rechtsanwaltskanzlei Schilling, Zutt & Anschütz, hat zum 1.Juni den Geschäftsbetrieb des Unternehmens an den neuen Eigentü-mer, die KW Automotive Group, übergeben. Der Investor verbindet den Unternehmenskauf mit der Neuausrichtung des Unternehmens. Künftig wird sich die BBS auf den Bereich Aftermarket und die Produktion sowie den Vertrieb exklusiver Räder konzentrieren. Damit verbunden ist der Abbau von 162 der insgesamt 470 Arbeitsplätzen an den beiden Standorten Schiltach und Herbolzheim. Die betroffenen Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, für sieben Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln.

“Wir haben harte Monate mit unzähligen Gesprächen und Verhandlungen hinter uns”, sagt Thomas Oberle. “Auch wenn die Interessen von Arbeitnehmern und Investoren nicht vollständig deckungsgleich sind, ist es uns gemeinsam gelungen, mit dem Gesamtpaket aus Transfergesellschaft, Sozialplan und der Neuausrichtung für die Gesamtheit der Mitarbeiter sowie für die BBS als Unternehmen eine positive Lösung zu erreichen.”
„Der Fortbestand der BBS war nur möglich, weil mit dem Insolvenzverfahren grundlegende Restrukturierungen des Geschäftsbetrie-bes einhergingen,“ ergänzt Marc-Philippe Hornung, Partner bei SZA, der zusammen mit Thomas Oberle das Verfahren leitete. „Wir sind davon überzeugt, dass die BBS in der neuen Konstellation zukunftsfähig aufgestellt ist.“

Der Traditions-Felgenhersteller BBS hatte im Juli 2020 zum dritten Mal Insolvenz anmelden müssen. Bereits im Dezember war es Insolvenzverwalter Thomas Oberle und seinem Team gelungen, mit der KW Automotive Group, einem auf hochwertige Autotuningprodukte und Fahrzeugveredelung spezialisierten Unternehmen, und dem Unternehmer Mathias R. Albert einen Vertrag zu schließen.

Das Insolvenz- und Restrukturierungsteam von SZA verfügt über eine breite Expertise im Automotive-Bereich. Bereits im Jahr 2011 war Thomas Oberle als Insolvenzverwalter der Vorgängergesell-schaft BBS International GmbH tätig. Marc-Philippe Hornung war u.a. als Insolvenzverwalter der Giesserei Albbruck GmbH sowie als Sachwalter der Galvanoform GmbH in Lahr in zwei weiteren Zulieferer-Insolvenzen tätig.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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Stefan Prutscher, bei der IG-Metall Freudenstadt Gewerkschaftssekretär und für BBS zuständig, ist überzeugt, Käufer Klaus Wohlfarth werde, „BBS nach Jahrzehnten der Unruhe und Unsicherheit wieder auf die Erfolgsspur (…) bringen, wo diese tolle Marke BBS mit ihren prämierten Rädern auch hingehört“.

160 Jobs  weg

Weil für den Aftermarket laut Oberle „viel weniger Räder produziert werden“, sei ein „nicht unerheblicher Personalabbau“ erforderlich.  Der Insolvenzverwalter bestätigt, dass 160 BBSler ihren Job verlieren. Ihnen hatte man den Übergang in eine Transfergesellschaft oder Aufhebungsverträge angeboten. Doch die Zahl 160 habe man nicht erreicht. Deshalb habe man BBS-Beschäftigten auch kündigen müssen, bedauert Oberle. Laut eigenen Angaben beschäftigt BBS derzeit „ca. 500 Mitarbeiter und 17 Auszubildende“. Diese Angabe von der BBS-Homepage dürfte allerdings überholt sein. Es sollen nämlich 270 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Aus Belegschaftskreisen war zu hören, das es „viel böses Blut“ gegeben habe, weil bei den Kündigungen in einem Insolvenzverfahren andere Kriterien gelten als bei  der Sozialauswahl bei sonstigen Massenentlassungen. So haben auch langgediente BBSler den „blauen Brief“ erhalten. Die Folge können zahlreiche Kündigungsschutzklagen sein, mit denen sich der neue Eigentümer konfrontiert sehen könnte. Auf Nachfrage erklärt Oberle dazu, man habe für dieses Problem „ein Arrangement getroffen“, das die Übernahme schließlich doch ermöglicht habe.

Drei Insolvenzen

De beiden BBS Standorte Schiltach und Herbolzheim sollen erhalten bleiben. Oberle ist abschließend den Belegschaftsmitgliedern für ihren tollen Einsatz dankbar, aber auch den Kunden, die während der Insolvenzphase seit dem vergangenen Sommer der BBS treu geblieben seien. „Ohne deren Unterstützung wäre es nicht gegangen.“ Es sei erfreulich, dass es geglückt sei, in einem „überschaubaren Zeitraum“ auch die dritte Insolvenz der BBS zu einem positiven Abschluss zu bringen.

Am Dienstag hat der Insolvenzverwalter uns eine Pressemitteilung geschickt, die wir hier ergänzend veröffentlichen:

Der Insolvenzverwalter der BBS GmbH, Thomas Oberle, Partner der Rechtsanwaltskanzlei Schilling, Zutt & Anschütz, hat zum 1.Juni den Geschäftsbetrieb des Unternehmens an den neuen Eigentü-mer, die KW Automotive Group, übergeben. Der Investor verbindet den Unternehmenskauf mit der Neuausrichtung des Unternehmens. Künftig wird sich die BBS auf den Bereich Aftermarket und die Produktion sowie den Vertrieb exklusiver Räder konzentrieren. Damit verbunden ist der Abbau von 162 der insgesamt 470 Arbeitsplätzen an den beiden Standorten Schiltach und Herbolzheim. Die betroffenen Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, für sieben Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln.

“Wir haben harte Monate mit unzähligen Gesprächen und Verhandlungen hinter uns”, sagt Thomas Oberle. “Auch wenn die Interessen von Arbeitnehmern und Investoren nicht vollständig deckungsgleich sind, ist es uns gemeinsam gelungen, mit dem Gesamtpaket aus Transfergesellschaft, Sozialplan und der Neuausrichtung für die Gesamtheit der Mitarbeiter sowie für die BBS als Unternehmen eine positive Lösung zu erreichen.”
„Der Fortbestand der BBS war nur möglich, weil mit dem Insolvenzverfahren grundlegende Restrukturierungen des Geschäftsbetrie-bes einhergingen,“ ergänzt Marc-Philippe Hornung, Partner bei SZA, der zusammen mit Thomas Oberle das Verfahren leitete. „Wir sind davon überzeugt, dass die BBS in der neuen Konstellation zukunftsfähig aufgestellt ist.“

Der Traditions-Felgenhersteller BBS hatte im Juli 2020 zum dritten Mal Insolvenz anmelden müssen. Bereits im Dezember war es Insolvenzverwalter Thomas Oberle und seinem Team gelungen, mit der KW Automotive Group, einem auf hochwertige Autotuningprodukte und Fahrzeugveredelung spezialisierten Unternehmen, und dem Unternehmer Mathias R. Albert einen Vertrag zu schließen.

Das Insolvenz- und Restrukturierungsteam von SZA verfügt über eine breite Expertise im Automotive-Bereich. Bereits im Jahr 2011 war Thomas Oberle als Insolvenzverwalter der Vorgängergesell-schaft BBS International GmbH tätig. Marc-Philippe Hornung war u.a. als Insolvenzverwalter der Giesserei Albbruck GmbH sowie als Sachwalter der Galvanoform GmbH in Lahr in zwei weiteren Zulieferer-Insolvenzen tätig.

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