Es hatte sich schon angedeutet. Die Firma Heckler und Koch und ihr ehemaliger Vorstandsvorsitzender Norbert Scheuch haben einen Vergleich geschlossen.
Am Dienstagmorgen wollte der Sprecher des Landgerichts Rottweil Dr. Thilo Rebmann noch nicht sicher sagen, ob es zu dem Gerichtstermin am Freitag kommt, bei dem es um die Klage Scheuchs gegen seinen Ex-Arbeitgeber gehen sollte. Da war klar, die beiden Seiten verhandeln noch über einen außergerichtlichen Vergleich. Am Abend meldet der Schwarzwälder Bote, Scheuch habe sich mit dem Waffenhersteller verglichen. Details habe dieser aber nicht genannt.
Scheuch hatte beim Oberndorfer Waffenhersteller mit einer neuen Unternehmenspolitik, aber auch mit der Entlassung des altgedienten HK-Mannes Marc Roth für Aufsehen gesorgt. Nach einer Aktionärsversammlung Mitte August, nach der Scheuch auch der NRWZ ein Interview gab, hatte der Aufsichtsrat den Manager zwei Wochen später gefeuert. Roth wurde kurz danach wieder eingestellt.
Scheuch hatte sich offen für die Forderung einiger kritischer Aktionäre gezeigt, einen Fonds für die Opfer von Heckler-und-Koch-Waffen zu schaffen. Er hatte außerdem angekündigt, Heckler und Koch werde künftig Waffen nur noch in „grüne“ Staaten verkaufen.
Scheuch hatte nach seinem Rauswurf auf Wiedereinstellung geklagt, ein Gerichtstermin im Dezember war geplatzt. Nun haben beide Seiten sich verglichen. Scheuchs Vorgänger Nicola Marinelli, ebenfalls nach nur wenigen Monaten im Amt im Unfrieden gegangen, prozessiert weiterhin. Ende Januar gab das Unternehmen bekannt, dass neuer Chef Dr. Jens-Bodo Koch werden solle. Er werde zum 1. Mai in Oberndorf anfangen.